18.02. Singapur

Gegen 6.00 h wurde ich wach. Da es noch stockdunkel draußen war, versuchte ich wieder einzuschlafen, was mir aber leider nur halbwegs gelang. Um 7.00 h meldete sich Tomoko mit Hunger. Also blieben wir auch nicht mehr lange liegen, sondern gingen gegen 7.30 h zum Frühstück. Anschließend machten wir uns auf zu einem Spaziergang zum Marina Bay Sands Hotel, das ich schon länger mal etwas näher anschauen wollte. Wir überquerten die Grünanlagen, die zwischen unserem Hotel und der Bay liegen. Bei einem interessanten Baum machten wir halt, ein sogenannter "Cannonball Tree" mit wunderschönen Blüten und merkwürdigen, an eine Kanonenkugel erinnernden, Früchten.

Es war ziemlich warm, die Sonne schien, wurde aber hin und wieder von dicken Wolken verdeckt. Wir waren bei guter Kondition und erreichten bald das Hotel. Das Gebäude ist noch ziemlich neu (Eröffnung 2010) und ist schon ziemlich beeindruckend. Wir machten etliche Fotos von den Außenanlagen, wo in künstlich angelegten Teichen Wasserpflanzen mit farbenprächtigen Blüten wachsen.


Innen reiht sich eine Luxus-Boutique an die andere, was uns aber nicht sonderlich beeindruckte, es war mehr der gesamte Bau.

Da Tomoko nicht an einer Besichtigung interessiert war, fuhr sie schon mit der U-Bahn zur Orchard Road, wo wir uns um 11.00 h treffen wollten. Es war gerade 9.30 h, als die Kasse öffnete, wo man Tickets (20,- SIN$) für den "Skywalk" kaufen konnte. Ich war einer der ersten der mit einem Express-Aufzug zur 57. Etage hochfuhr. Die Aussicht von hier oben verschlug mir fast den Atem. Ich machte etliche Fotos in alle Richtungen, einmalig diese Aussicht… Besonders verrückt fand ich, dass hier in luftiger Höhe ein riesiger 147 m langer Swimmingpool existiert, der schon gut von Hotelgästen genutzt wurde.

Ich blieb etwa 45 min oben. Inzwischen bevölkerte sich die Plattform immer mehr.

Da ich pünktlich zum Treffpunkt mit Tomoko wollte, fuhr ich mit dem Express-Lift wieder nach unten, nahm die U-Bahn zur Orchard Road und war kurz vor 11.00 h am vereinbarten Treffpunkt, wo ich mich mit einem schmackhaften Kaffee an einem kleinen Tisch etwas ausruhte. Punkt 11.00 h erschien Tomoko mit einigen Plastiktüten. Sie hatte wieder einige hübsche Kleidungsstücke eingekauft und war guter Dinge. Am Ausgang der ION-Mall befindet sich ein Coffee-Bean-Café. Hier ließen wir uns in gemütlichen Sesseln nieder und verzehrten beide je ein Stück Tiramisu-Torte mit einem Cappuccino, was beides sehr gut schmeckte.

Im Anschluss daran gingen wir wieder ein Stück zu Fuß in Richtung unseres Hotels. Da es heute jedoch wesentlich wärmer und schwüler war als gestern, stiegen wir an der Station Somerset in die U-Bahn und fuhren damit zurück zum Hotel. Dort besuchten wir beide den Swimmingpool des Hotels.

Ich las auf einer gemütlichen Liege die Tageszeitung. Tomoko ging früher ins Zimmer zurück und färbte sich dort ihre Haare kastanienbraun, sehr hübsch… Irgendwann wurde es mir am Pool zu heiß und ich ging auch ins Zimmer zurück. Da Tomoko nach einiger Zeit Appetit bekam, gingen wir auf meinen Vorschlag hin in die Essensetage der nahen Funan Digitalife Mall. Dort gibt es aber leider kaum vegetarische Kost. Tomoko stellte sich ein vegetarisches Süppchen zusammen, das ihr aber überhaupt nicht schmeckte. Mein chinesisches Reisgericht für 5,- SIN$ war einigermaßen akzeptabel. Etwas enttäuscht gingen wir aufs Zimmer zurück. Dort blieb Tomoko aber nicht lange sondern fuhr noch mal nach Somerset, wo sie wieder ein paar Sachen einkaufte, einen Hut und eine warme Wollhose. Das letztere war merkwürdig! Was macht man in Singapur mit einer Wollhose bei dem dortigen Klima? Egal, Tomoko war glücklich. Ich hatte inzwischen etwas im Internet gesurft und E-Mails geschrieben. Als Tomoko zurückkam, machte sie das Fernsehen an. Die Werbung versprach um 19.00 h eine Fortsetzung der schon gestern angeschauten chinesischen Fernsehserie, vergleichbar mit Serien wie "Sturm der Liebe, Folge 1023" im deutschen Fernsehen. Vorher gingen wir aber noch zum Abendessen. Den ursprünglichen Plan wieder im indischen Restaurant von gestern zu essen, änderten wir. Stattdessen suchten wir in "Raffles City" das thailändische Restaurant auf, in dem wir vor 5 Wochen schon mal sehr gut gegessen hatten. Auch diesmal war das Essen toll. Tomoko trank dazu mit Äffchen einen leckeren Mango-Shake, ich mit Entelchen ein Singha Bier.

Als wir das Restaurant verließen und Tomoko noch kurz die Toilette aufsuchte, drückte sie mir für diese kurze Zeit Äffchen in die Hand. Da stand ich nun und erntete viele nette Blicke von hübschen jungen Damen. Hmm, das hätte ich vielleicht in früheren Jahren mal ausprobieren sollen…! Pünktlich um 19.00 h waren wir wieder zurück. Die Fernsehserie fing an. Ich schrieb derweil Tagebuch.

So verbrachten wir den letzten Abend auf unserer Reise gemütlich im Zimmer. Wir schauten noch die Fotos an und sicherten sie. Gegen 21.10 h wurden wir müde und gingen zu Bett.

19./20.02. Singapur - Frankfurt - Esslingen

Um 7.15 h standen wir auf und gingen zum Frühstück. Tomoko aß nicht viel, sie träumte schon von einem leckeren deutschen Frühstück… Da wir um 12.00 h das Zimmer verlassen müssen, fingen wir anschließend schon mal an zu packen. Gegen 9.00 h machten wir uns auf zu einem Spaziergang zum Merlion an der Marina Bay. Es waren schon viele Touristen in Gruppen unterwegs, meistens Chinesen. Auch die Schlange der wartenden Busse war schon lang. Die Luft war noch angenehm kühl, wenn man das Wort kühl für Singapur überhaupt benutzen kann. Am Ziel angekommen, steuerten wir nach ein paar gemachten Fotos gleich das Café "Coffee Bean" an. Da Tomoko nicht viel gefrühstückt hatte, bestellte sie ein Stück Cheese-Cake und einen Cappuccino. Ich begnügte mich nur mit einem Cappuccino.

Anschließend gingen wir langsam wieder zurück zum Hotel. Wir packten unser Gepäck fertig, Tomoko nahm noch ein Bad und um 11.45 h gingen wir zur Rezeption und checkten aus. Da unser Flug nach Frankfurt ja erst um 23.55 h, also gegen Mitternacht, startet, gaben wir unser Gepäck beim Bell-Captain ab und machten uns auf den Weg Richtung Somerset, wo Tomoko ein japanisches Café vorgestern gesehen hatte, das sie gerne besuchen wollte. Es regnete leicht. Tomoko hatte einen Schirm, mir war die leichte Abkühlung durchaus willkommen, ich schützte nur meine Kamera mit einer Plastiktüte. Wir wanderten zunächst zum Singapore-River, dann am Ufer etwas entlang, kamen jedoch nicht allzu weit, da eine Baustelle den weiteren Weg versperrte. Wir mussten ein Stück zurückgehen.

Insgesamt war die Strecke doch wesentlich länger, als die, die wir vorgestern auf dem Rückweg von der Orchard Road genommen hatten. Uns taten beide die Beine weh, als wir endlich am Ziel, dem japanischen Café, ankamen. Ich bestellte Banana Split in japanischer Fassung, sehr lecker. Tomoko wählte Rote Bohnen-Creme mit Mochi, diese klebrigen Bällchen, bei deren Genuss in Japan regelmäßig 5 bis 6 Leute pro Jahr ersticken. Tomoko überlebte Gott sei Dank, doch sie brauchte dringend etwas Wasser, da offensichtlich ein kleiner Rest im Hals steckengeblieben war …!?!

Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, machten wir uns wieder zu Fuß auf und gingen ins Singapore National Museum. Dies war sehr interessant. Zunächst bewunderten wir viele Zeichnungen von Vögeln und Pflanzen, die hier vorkommen. Sie stammen von einem Maler namens William Farquhar.

Anschließend führte uns ein sehr informativer Rundgang durch die Geschichte Singapurs, mit vielen Exponaten. Besonders die Informationen aus der japanischen Besatzungszeit waren interessant und machten uns betroffen. Wir blieben etwa 2 Stunden hier. Gott sei Dank gab es immer wieder Sitzmöglichkeiten, die wir ausgiebig nutzten.

Gegen 17.15 h verließen wir das Museum und gingen zum Thai-Restaurant, in dem wir gestern schon so gut gegessen hatten. Auf dem Weg dorthin begegnete uns ein junger Mann mit einem T-Shirt, auf dem auf japanisch geschrieben stand: "Heute schmeckt das Bier wieder". Das gefiel besonders Entelchen...

Im Thai-Restaurant angekommen bestellte Tomoko einen grünen Mangosalat mit einer Schale Reis, ich noch mal Curry Massaman. Beides schmeckte wieder hervorragend.

Nach dem Essen gingen wir zum Hotel zurück. Ich nutzte die Gelegenheit, in den Umkleideräumen am Swimmingpool noch mal ausgiebig zu duschen. Diese Möglichkeit ist wirklich äußerst angenehm, da man ja mittags schon auschecken muss und den ganzen Tag kein Zimmer mehr hat. Kurz nach 19.00 h holten wir unser Gepäck beim Bell-Captain ab und fuhren mit dem Taxi zum Flughafen. Der Schalter der Lufthansa war offen, so dass wir unser Gepäck schon aufgeben konnten. Die folgenden Stunden im Terminal gingen nur furchtbar langsam vorbei. Ich schaute einige Zeit Internet, Tomoko wanderte durch die verschiedenen Shops, beschäftigte sich aber auch noch mit ihrem Laptop. Endlich war es 23.00 h, Zeit um zum Abflug-Gate zu gehen. Pünktlich um 23.55 h erfolgte der Abflug unseres Airbus A380. Insgesamt verlief der Flug äußerst ruhig, dauerte allerdings mit 12 h 50 min ziemlich lange. Wir hatten Glück, dass in unserer 3-er-Reihe ein Platz leer blieb, so dass Tomoko ans Fenster rutschen konnte und wir somit einen freien Platz zwischen uns hatten, was in den letzten Jahren immer seltener wird. Tomoko schlief gleich ein und wurde erst nach 8 Stunden wieder wach. Auch mir gelang es ausnahmsweise mal ein Stündchen zu schlafen. Um 5.45 h setzte die Maschine auf dem Frankfurter Flughafen auf. Ich rief Anja an, die sich sofort auf den Weg machte uns abzuholen. Nach einem kleinen Frühstück bei ihr zu Hause mit leckerem deutschen Brot und Croissants wollten wir gegen 8.15 h unsere Rückreise mit dem Auto nach Esslingen antreten. Als ich den Anlasser betätigte, machte es nur einmal kurz "wau" und dann war Stille. Bei den herrschenden frostigen Temperaturen war nach 6 Wochen Stillstand die Batterie zu schwach. Da Anja schon weg zur Arbeit war und auch Gunnar gleich losfahren musste, rief ich den ADAC an. Der kam dann auch nach einer knappen Stunde. Das Problem war gleich behoben und wir konnten endlich abfahren, nachdem wir inzwischen ziemlich durchgefroren waren. Die Autofahrt bei sonnigem Winterwetter verlief zügig und um Punkt 12.00 h kamen wir wieder wohlbehalten in Esslingen an, wobei wir schon von unserer nächsten Reise nach Australien träumten…


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