Broome - Port Hedland
27. 10. 2013


Um 5.30 h standen wir auf und machten erst mal gemütlich Frühstück. Das Wetter scheint heute wieder schön zu werden, blauer Himmel mit ein paar kleinen Wölkchen. Um 7.40 h waren wir startbereit. Als ich bei der Rezeption das hinterlegte Pfand von 20,- $ für die Code-Karte zum Öffnen der Eingangsschranke abholen wollte, war noch geschlossen. Erst ab 8.00 h ist jemand da. Also fuhren wir zunächst zu Woolworths und tankten das Auto wieder voll. Als wir zurück am Caravan-Park waren, war die Rezeption geöffnet und wir bekamen unsere 20,- $ zurück. Nun konnten wir endlich abfahren Richtung Port Hedland, unserem heutigen Ziel. Es herrschte wenig Verkehr auf dem Northern Highway. Ich stellte den Tempomat auf 100 km/Std, was ein sehr entspanntes Fahren ermöglichte. Die Strecke war ziemlich eintönig, flache Savanne ringsum soweit das Auge reichte, bewachsen mit Spinifex-Gras. Fast keine Bäume waren zu sehen. So fuhren wir km um km. Nach 323 km ohne irgendeine Ansiedlung erreichten wir kurz vor 12.00 h Sandfire. Hier steht nur ein Roadhouse mit einer Tankstelle und einem kleinen Campingplatz.

Einige Autos standen hier Schlange. Als ich die Diesel-Zapfsäule gefunden hatte, sagte man mir, dass die Pumpe kaputt sei und gerade repariert würde. Das sollte nur etwa 15 min dauern. Wir wollten aber nicht so lange warten, zumal wir noch genügend Diesel im Tank hatten, um bis zum nächsten Roadhouse Pardoo, etwa 140 km weiter zu fahren. Stattdessen suchten wir uns eine halbe Stunde später einen Parkplatz für eine kleine Kaffeepause. Es war 35° im Schatten, also nicht mehr ganz so heiß wie an den vorhergehenden Tagen. Tomoko holte aus dem Kühlschrank leckeres Tiramisu und einen Muffin. Dazu gab es eisgekühlten Milchkaffee.

Um 12.55 h fuhren wir weiter. Erste Blumen am Wegesrand zeigten, dass sich allmählich die Landschaft änderte. Krokodile sind wohl nicht mehr zu erwarten... Etwa 30 km vor Pardoo tauchten am Straßenrand an einem kleinen See zahlreiche Brolgas (Kraniche) auf, bestimmt über 100 Tiere.

Um 14.00 h erreichten wir Pardoo, ein ebenfalls ganz einsames Roadhouse. Wir tankten schnell und fuhren weiter.

Wir hatten schon vorher aus einiger Entfernung gewaltige Rauchsäulen in den Himmel aufsteigen sehen. Als wir näher kamen, sahen wir auch offene Flammen, die sich bedrohlich durch die Landschaft fraßen und dabei die Straße an einer Stelle in dichten schwarzen Rauch hüllten. Wir fuhren schnell hindurch, wobei wir im Vorbeifahren deutlich die Hitze der Flammen spürten, die den Rand der Straße erreicht hatten, ein wirklich gespenstiger Augenblick. Offensichtlich werden solche Brände nicht bekämpft, da sie unbesiedeltes Gebiet betreffen. Man lässt es einfach weiterbrennen, sperrt höchstens mal wie vor 2 Tagen die Straße, wenn die Rauchentwicklung zu stark ist.


Etwa 80 km vor Port Hedland wurde die Landschaft etwas hügeliger. An einer Stelle glaubte man mit etwas Fantasie sogar Berge wie im Monument Valley in Arizona zu sehen.

Die letzten km vor Port Hedland, das wir gegen 16.00 h erreichten, waren scheußlich. Endlose Baustellen sowie industrielle Anlagen verschandelten die Umwelt. Ein Road-Train nach dem anderen kam uns entgegen. Tomoko verschlief diese Strecke, und sie hatte dadurch wahrlich nichts verpasst. Ich fuhr einem Hinweiszeichen für einen Caravan-Park nach. So erreichten wir nach gut 20 min Cooke Point, einen Stadtteil von Port Hedland, wo wir auf einen gut gepflegten BIG4-Caravan-Park trafen. Für stolze 49,- $ (der teuerste Platz bisher) bekamen wir einen sauberen Stellplatz. Wir wurden von 2 sehr zutraulichen Tauben begrüßt, einer winzigen Pieceful Dove und einer etwas größeren Crested Pigeon. Die von Tomoko hingestreuten Reste von Dinkel-Müsli wurden von ihnen begierig aufgepickt. Tomoko fing gleich mit Kochen an. Es gab Basmati-Reis mit einem außerordentlich schmackhaften Mango-Salat, den Tomoko aus den vor ein paar Tagen selbst geernteten Früchten zubereitete. Es tröpfelte ein wenig von oben, doch wir konnten draußen sitzen bleiben.

Inzwischen näherte sich die Sonne, die plötzlich hinter den Wolken erschien, dem Horizont und tauchte die Landschaft in ein zauberhaftes orange-rosa Licht, eine wunderbare Abendstimmung…

Um 18.10 h war auch der letzte Rest der glühenden Sonnenscheibe versunken. Nach dem Spülen schrieb ich mein Tagebuch und anschließend duschten wir beide. Anschließend schauten wir noch die gemachten Fotos an und gingen gegen 21.30 h schlafen.


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