Nanga Bay - Monkey Mia
08. 11. 2013


Tomoko war schon um 6.00 h aufgestanden und machte mit ihrer Kamera einen Erkundungsspaziergang. Dabei sah sie ein süßes und ein weniger süßes (laut Tomoko) Känguru (Euro), viele kleine graue Kaninchen

sowie einige Vögel, aber immer wieder die gleichen, Welcome Swallows, Willie Wagtail, White-browed Scrubwren, Silvereye usw…

Anschließend frühstückten wir. Es war ziemlich windstill, so dass die Fliegenplage wieder zunahm. Wir packten alles ein und fuhren gegen 8.45 h los Richtung Denham / Monkey Mia. Letzteres liegt 80 km weiter. Unterwegs am Shell Beach machten wir einen kurzen Stopp. Hier haben Milliarden kleiner weißer Muscheln einen riesigen Strand gebildet, sehr malerisch anzuschauen.

Ich marschierte mal bis zum Wasser, während Tomoko unterdessen durch die Dünen wanderte und einen Variegated Fairy-wren fotografieren konnte, ein Männchen, das leider schon in der Mauser war. Ebenfalls sahen wir einen Thick-billed Grasswren.

Einige km weiter kamen wir zu einem Aussichtspunkt, von dem man eine herrliche Aussicht über die Whalebone Bay hatte.

Weiter ging die Fahrt, die wir mehrmals unterbrechen mussten, da Emus die Fahrbahn überquerten.

Gegen 9.50 h erreichten wir Denham, ein kleines Örtchen am Meer. Bei einer Bäckerei hielten wir an und kauften Kuchen für den Nachmittagskaffee. Ich sah weit draußen im flachen Wattenmeer eine Gruppe Emus langsam durch den Schlick spazieren. Ein Hund versuchte die Emus zu jagen, was seinen Besitzer offensichtlich freute, komische Kerle gibt es… Unter den Emus gab es auch etliche Jungvögel. Tomoko ging ein ganzes Stück am Strand entlang und machte zahlreiche Fotos. Das war schon ein herrlicher Anblick, die Emus durchs Wattenmeer spazieren zu sehen.


Wir fuhren weiter über einen Hügel und erreichten eine andere Bucht. Auch hier kamen einige Emus langsam über das Watt Richtung Land marschiert.


Kurz darauf passierten wir eine kleine Lagune "Little Lagoon", einen kleinen vom Meer abgetrennten See, der in der prallen Sonne herrlich türkisfarben leuchtete. Einen Besuch des "Francois Peron Nationalparks, an dessen Eingang wir vorbeikamen, ließen wir aus. Die dortigen tiefen Sandpisten kann man nur mit wirklich geländegängigen Fahrzeugen befahren, für unseren APOLLO-Adventurer zu gewagt. Nach 25 km endet die Straße in Monkey Mia an einem großen Ferien-Resort mit angeschlossenem Caravan Park. Es war ziemlich voll hier, doch wir bekamen einen schönen Platz direkt am Meer, der allerdings stolze 64,- $ pro Nacht kostete, war allerdings so schön gelegen, dass der Preis für uns in Ordnung ging. Allerdings konnten wir ihn wegen Vorreservierung nur für eine Nacht bekommen. Gott sei Dank war für die folgende Nacht 50 m weiter an gleicher Stelle etwas frei, was wir nach kurzer Überlegung buchten. Die Bucht von Monkey Mia ist traumhaft schön, klares türkisfarbenes Wasser und kilometerlanger weißer Sandstrand. Auch hier kommt offensichtlich der Variagated Fairy-wren vor, wie wir bald sehen konnten.

Wir setzten uns in den Schatten unseres Sonnendachs. Tomoko begann eine Papaya zu schälen. Wir hatten schon in einiger Entfernung einen Emu beobachtet, der einfach in offen stehende Zelte hineinmarschierte und nach Essbarem suchte. Kaum hatte er aus etwa 80 m Entfernung erblickt, dass Tomoko gerade eine Papaya in der Hand hielt, kam er zielbewusst mit schnellen Schritten auf uns zu und versuchte die Papaya aus Tomokos Hand zu stehlen. Er schaffte es sogar ein- zweimal hineinzubeißen, bis ich den Teller in die Hand nahm. Daraufhin kam er drohend auf mich zu. Tomoko stand auf und machte sich groß, mit Äffchen auf dem Kopf. Ich gab dem Vogel einen kräftigen Schubser, bis er endlich von uns abließ und hinter dem Auto verschwand. Was für eine Aufregung…!

Nach diesem Schreck bereitete Tomoko die Papaya im Inneren des Autos zu, die wir anschließend gemütlich unter unserem Sonnendach verspeisten. Nun machten wir noch Kaffee und aßen unseren mitgebrachten Kuchen dazu. Es war heute bedeutend heißer als gestern, das Thermometer kletterte bis auf 39°. Ich packte unsere schmutzige Wäsche in einer Wanne zusammen und ging damit in die nahe Laundry, wo man für 3,- $ waschen konnte. Nach einer halben Stunde war der Waschgang vorbei, und ich konnte die gewaschene Wäsche zum Trocknen auf eine danebenstehende Leine aufhängen. Ich ging anschließend eine Runde schwimmen, Tomoko blieb im Schutz der Klimaanlage im Auto und arbeitete etwas. Ich planschte etwas im Wasser herum. Die Wasseroberfläche lag still wie ein See. Als ich mich für eine Weile auf den Boden setzte, bis zum Hals im Wasser steckend, kam ein Pelikan herangeschwommen. Er kam so nah heran, dass ich ihn mit den Händen fast hätte berühren können, ein großartiger Anblick. Ich nahm anschließend meine Kamera und machte noch ein paar Fotos von ihm.

Kurz vor 16.00 h gingen wir beide in der Hitze etwa 500 m am Strand entlang bis zu einem Bootssteg, wo man eventuell Delfine sehen kann, die dort mehrfach am Tag gefüttert werden. Auf dem Weg dorthin sahen wir weit draußen in der Bucht einige Delfine, die immer kurz auftauchten und dann wieder verschwanden. Beim Bootssteg angekommen, fühlte sich Tomoko plötzlich vom Gehen in der prallen Sonne sehr erschöpft, so dass sie wieder zurückging. Ich blieb noch etwas da, und hatte das Glück, zwei Meeresschildkröten beobachten zu können. Eine war ziemlich groß, die andere etwas kleiner. Sie blieben immer ca. 10 min unter Wasser, bis sie irgendwo auftauchten, kurz Luft holten und dann wieder untertauchten. Zahlreiche Fische schwammen im Wasser umher. Plötzlich sah ich, wie sich ein Delfin dem Bootssteg näherte, darunter hindurch schwamm und auf der anderen Seite wieder im Meer verschwand. Das war alles ziemlich eindrucksvoll und begeistert ging ich den Weg zum Auto zurück.

Tomoko hatte sich inzwischen etwas erholt und fing mit den Vorbereitungen fürs Abendessen an. Heute gab es nochmals Sushi. Ich kochte wieder den Reis, was bei dem inzwischen sehr stark aufgefrischten Wind nicht ganz einfach war, aber zur Freude von Tomoko sehr gut klappte. Wegen des starken Windes und auch aus Furcht, den fressgierigen Emu wieder anzulocken, der immer noch mit einem zweiten Emu durch den Caravan Park stolzierte, aßen wir im Inneren des Autos.

Zwischendurch gab es eine kleine Aufregung. Das Thermometer am Kühlschrank zeigte 16,9°. Das war kein gutes Zeichen. Strom hatten wir. Ich kontrollierte die Zuleitung, auch die war in Ordnung. Tomoko versuchte ein Licht einzuschalten, auch das blieb aus. Da hatte Tomoko plötzlich die richtige Idee. Beim Blick auf den Hauptschalter entdeckte sie, dass dieser versehentlich ausgeschaltet war. Da kann natürlich kein Strom fließen, das Problem hatte sich erledigt. Nach dem Essen gegen 17.45 h gingen wir beide nochmals zum Bootssteg und tatsächlich, die Schildkröten waren noch da. Es schienen sogar mehr als zwei zu sein.

Wir trafen auch unsere netten australischen Bekannten wieder, die wir gestern schon in Nanga Bay kennengelernt hatten, Vogelbeobachter wie wir. Im Licht der schon tiefstehenden Sonne blieben wir ziemlich lange da und freuten uns immer wieder, wenn eine der Schildkröten wieder auftauchte.


Zurück beim Auto spülte ich das schmutzige Geschirr, während Tomoko schon duschen ging. Inzwischen ging die Sonne unter und der Himmel färbte sich rosa bis orangerot, wunderschön anzusehen.

Nun wurde es aber Zeit für mich mit dem Schreiben meines Tagesberichts zu beginnen. Gegen 20.30 h war ich damit fertig und ging jetzt ebenfalls duschen. Wir schauten noch unsere Fotos an und gingen wieder früh schlafen, da wir morgen zeitig aufstehen wollen.


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