05.06. San Francisco

Um 5.00 h schrillte der Wecker!!! Das blöde Ding, das ein Vorgänger wohl programmiert hatte, ließ sich kaum abschalten. Nach 10 min ging es wieder los. Erst nachdem ich das Licht eingeschaltet hatte, konnte ich den endgültigen Stopp-Schalter finden. Bis 6.30 h schliefen wir leider nicht mehr so richtig. Heute war der Tag gekommen, an dem Tomokos Eltern aus Tokyo zu uns kamen. Wir frühstückten im Hotel, ließen unsere Sachen noch im Zimmer und fuhren gegen 8.00 h zum Flughafen. Wir gaben unseren roten Toyota Corolla bei Hertz zurück und tauschten ihn gegen einen Chrysler-Minivan um. Dieses Auto war brandneu, erst 2.500 Meilen gefahren. Es hatte unglaublich viele Knöpfe und Schalter, die ich erst mal kaum verstand. Nachdem ich mich ein wenig damit befasst hatte, fuhren wir zum Flughafen in der Nähe und parkten im Parkhaus. Da wir noch etwas Zeit hatten, schauten wir uns ein wenig in der Abflughalle um.

Diese war sehr geschmackvoll eingerichtet. In zahlreichen Vitrinen war diverse Kunst ausgestellt. Es war absolut keine Hektik zu verspüren, ganz anders als zum Beispiel in London Heathrow.

Die Eltern hatten etwas Verspätung, erschienen aber gegen 9.50 h in der Ankunftshalle. Erstaunlich fit sahen sie aus nach dem langen Flug. Wir fuhren zu unserem Hotel, bezahlten die Rechnung und luden unser Gepäck in das neue Auto. In schneller Fahrt ging es nun nach San Francisco zu unserem neuen Hotel, Best Western Tuscan Inn, in zentraler Lage in der Nähe von Fisherman's Wharf. Ein Zimmer war schon fertig, so dass die Eltern es schon mal beziehen konnten. Da alle Hunger verspürten, gingen wir in das kleine Café um die Ecke, Pat´s Café, und aßen erst mal was. Anschließend machten wir einen kleinen Spaziergang durch Fisherman's Wharf. Ziemlich viele Touristen waren dort unterwegs. Nach kurzer Zeit beschlossen wir zur Golden Gate Bridge zu fahren.

Wir schlenderten durch die dortigen Parkanlagen und waren wieder überrascht, wie vielfältig dort die Vogelwelt ist. Wir sahen u.a.: Seidenschwänze, Kolibris, House Finch, Lesser Goldfinch.

Dann passierten wir mit dem Auto die Brücke und fuhren auf den Hawks Hill auf der anderen Seite der Bucht, von dem man eine fantastische Aussicht auf San Francisco und die gesamte Bucht hat.

Wir wanderten durch einen kleinen Tunnel, der früher mal militärischen Zwecken gedient hatte, und standen plötzlich hoch oberhalb des Pazifiks mit Blick auf die Küste mit einem Leuchtturm. Ein großes chinesisches Containerschiff näherte sich langsam vom Meer, passierte die Golden Gate Bridge und fuhr Richtung Hafen. Das Wetter war trotz angesagtem Regen trocken, zwar bewölkt aber längst nicht mehr so kalt wie vor einer Woche. Gegen 17.00 h fuhren wir zum Hotel zurück. Ich ließ das Auto von einem Angestellten in der Hotelgarage parken (kostete 45 $ pro Nacht plus Tax). Unser Zimmer war sehr geschmackvoll eingerichtet, nicht besonders groß, aber man fühlte sich sofort wohl. Um 18.30 h trafen wir uns alle in der Lobby, wo es kostenlos ein Glas Wein mit ein paar kleinen Canapés gab, die allerdings schon fast ganz aufgegessen waren, als wir eintrafen. Wir beschlossen zu Fuß nach Chinatown zu gehen und dort zu Abend zu essen. Auf dem Weg dorthin blieben wir nach 20 min an einer Kreuzung stehen. Hier stand ein italienisches Restaurant neben dem anderen. Vater und Mutter disponierten um und wir steuerten eine kleine italienische Hosteria an, die sehr gut besucht war. Wir mussten ein paar Minuten warten und gerade als wir schon gehen wollten, wurde doch noch ein Tisch für uns frei. Wir bereuten es nicht, denn das Essen war wirklich außergewöhnlich gut. Besonders Tomokos Carpaccio und die beiden bestellten Pizzen waren köstlich. Gut gestärkt wanderten wir den Weg zum Hotel zurück. Kurz vor 21.00 h waren wir wieder im Zimmer. Tomoko badete erst mal. Anschließend schalteten wir beide unsere Laptops ein und schauten noch etwas Internet. Ich schrieb auch noch meinen täglichen Bericht. Gegen 22.15 h gingen wir schlafen.



06.06. San Francisco

Um 6.40 h wurde ich wach. Tomoko schlief noch, doch als ich mal aufstand und einen Blick aus dem Fenster warf, wurde auch sie wach. Da wir nicht wussten, wie gut die Eltern die erste Nacht verbracht hatten, warteten wir auf ihren Anruf. Der erfolgte um 7.40 h. Wir trafen uns um 8.00 h zu einem ersten Kaffee in der Lobby und gingen anschließend wieder zu Pat`s Café zum Frühstück. Wir aßen alle Pancakes heute Morgen, Vater bestellte noch ein Ei dazu. Der Himmel war grau, aber es regnete nicht. Gegen 10.00 h ließ ich das Auto aus der Hotel-Garage holen. Unser Ziel war zunächst Venice Beach in der Half Moon Bay.

Als wir dort ankamen, waren keine Vögel zu sehen. Beim letzten Mal vor einigen Jahren, allerdings im Juli nach der Brutzeit, wimmelte es hier von Möwen, Seeschwalben und Pelikanen. 3 kleine Häschen spielten im Gras, ein Lesser Goldfinch fütterte sein Junges. Es drohte zu regnen. In einem Organic Supermarkt kauften wir einiges für unser geplantes Picknick ein, dann fuhren wir über den Skyline Boulevard zur Russian Ridge, einer kleinen Bergkette eine halbe Stunde weiter südlich. Hier wanderten wir einen Trail bis zum Alpine Pond, wo wir einen Tisch mit Bänken vorfanden, ideal für ein Picknick. Inzwischen hatten sich die drohenden Nebelbänke verzogen und es kam mehr und mehr die Sonne zum Vorschein, die deutlich wärmte, so dass ich meine Weste auszog. Wir sahen hier mehrere California Quails, Red-winged Blackbird, Northern Flicker, Turkey Vulture, Red-tailed Hawk, Western Scrub Jay, Black Phoebe.

Das mitgebrachte Essen schmeckte vorzüglich. Wir machten im Anschluss einen Rundgang um den kleinen See und gingen noch ein Stück den Berg hinauf. Hier konnten wir mehrere Acorn Woodpecker beobachten. Langsam gingen wir wieder zum Auto zurück. Um 15.30 h fuhren wir zurück und erreichten unser Hotel in San Francisco nach genau 80 km um 16.30 h. Tomoko ging mit ihrer Mutter in einen nahegelegenen Supermarkt, während ich schon anfing mein Tagebuch zu schreiben und ein wenig im Internet zu stöbern. Um 17.50 h trafen wir uns alle wieder in der Lobby zu einem Glas Chardonnay. Kurz nach 18.00 h fuhren wir zum Abendessen in ein vietnamesisches Restaurant, dass den Eltern von Freunden empfohlen wurde. Die Spezialität dort sind große Krabben (Dungeneous Crab), die die Eltern auch bestellten, während ich "Catch of the Day", einen Fisch (Basa) garniert mit Knoblauchnudeln, bestellte. Tomoko aß einen Crab Cake mit Salat in einer vietnamesischen Sauce. Alles schmeckte hervorragend, auch der Chardonnay passte sehr gut dazu. Es war ein lustiger Abend, alle waren guter Laune und wir scherzten viel. Vater hatte uns eingeladen, sehr großzügig…. Gegen 21.00 h waren wir wieder zurück im Hotel. Ich kämpfte noch ein wenig mit ein paar Extrasystolen. Offensichtlich war der Nachtisch, ein starker Kaffee mit Brandy und Schlagsahne, ein wenig zu kräftig für meine Kondition. Mit einem nassen Handtuch über dem Kopf ging es aber dann einigermaßen und nach einiger Zeit war der Herzschlag wieder normal. Gegen 22.30 h gingen wir schlafen.



07.06. San Francisco - Monterey 190 km

Nachdem ich nachts doch noch von einigen Extrasystolen geplagt wurde, wachte ich gegen 7.20 h auf, fühlte mich aber noch nicht ganz ausgeschlafen. Wir warteten auf einen Anruf der Eltern, als aber bis 8.15 h nichts passierte, rief Tomoko mal an. Die Eltern schliefen noch. Vater kam dann wenig später runter in die Lobby. Mutter ging es nach dem gestrigen Essen nicht so gut, sie kam erst gar nicht zum Frühstück. Also gingen Tomoko, Vater und ich alleine zu Pat`s Café, wo ich zur großen Freude von Bärchen Pancakes mit Obst bestellte. Das Wetter sah sehr gut aus, Sonne und nur wenige Wolken. Gegen 10.15 h waren wir dann alle zur Abfahrt bereit. Die Rechnung war nicht ganz billig, einschließlich der Garage zahlten wir für unser Zimmer für 2 Nächte über 500,-$. An den Piers entlang erreichten wir bald den Freeway I-280 und in zügiger Fahrt ging es in Richtung Süden. Nach einer Stunde bogen wir ab Richtung Santa Cruz. Wir suchten dringend eine Toilette, doch es kam keine Raststätte. Erst in Santa Cruz fand Tomoko nach langem Suchen eine Möglichkeit. Gegen Mittag erreichten wir Moss Landing. Da wir keinen Supermarkt fanden, wo wir ein Sandwich kaufen konnten, hielten wir an einem kleinen Restaurant, Café Enchilada, um etwas zu essen. Das Essen war leider nicht besonders gut, dafür ziemlich teuer . Tomoko und Vater aßen eine gefüllte Artischocke, die ziemlich sauer schmeckte, meine Empanada war ganz gut, aber viel zu klein, so dass ich noch Hunger hatte und noch ein Stück Carrot Cake aß. Der war besser. Inzwischen war der Himmel wolkenlos. Ein kräftiger Wind sorgte aber dafür, dass es nicht zu warm wurde (20°). Wir fuhren einen Kilometer zurück und bogen in eine kleine Straße ein, die zur Küste führte.

Wir sahen zwei Große Brachvögel, Kormorane, Pelikane und Möwen. Im Sand lag faul eine Gruppe Robben in der Sonne. Ein Stückchen weiter hielten wir auf einem Parkplatz an, und hier sahen wir endlich, worauf wir sehnlich gewartet hatten, ein große Gruppe von Seeottern (46 Tiere), die gemütlich, teilweise auf dem Rücken schwimmend, im Wasser der Lagune trieben.

Wir fotografierten eifrig, ich machte auch einige Videoaufnahmen. Man konnte gar nicht aufhören diesen possierlichen Tieren zuzuschauen. Wir gingen noch mal kurz über die Dünen zum Strand.

Zwei Pelikane segelten über dem Meer und stürzten sich immer wieder wie ein Pfeil ins Wasser um zu fischen. Nun ging es wieder zurück auf die andere Seite des Highways. Die Stelle nennt sich Elkhorn Slough, eine Flussmündung mit großem Marschland und entsprechend vogelreich. Hier am Rand einer ehemaligen Salzgewinnungsanlage machten wir noch einen Stopp.

Wir gingen ein paar hundert Meter hinein und konnten sehen: Snowy Plover, Black-necked Stilt, Loon, Red-tailed Hawk sowie einige Möwen und immer wieder vorbeisegelnde Pelikane. Auch einige Seeotter konnten wir beobachten. Einer fischte gerade. Er tauchte immer wieder unter Wasser, kam mit Fisch zurück, den er gemütlich auf dem Rücken schwimmend verzehrte. Um 16.00 h traten wir die Weiterfahrt nach Monterey an, das wir 20 min später erreichten. Unser GPS wies uns zuverlässig den Weg zu unserem Hotel Comfort Inn, ein sehr schön gelegenes Motel mit großen hellen Zimmern. Bis 18.00 h ruhten wir uns ein wenig aus. Ich fing schon mal mit Tagebuch schreiben an. Pünktlich um 18.00 h fuhren wir zu Chili's, einem Restaurant wo man Tacos, Fajitas und ähnliche mexikanische Speisen essen kann. Ich wählte Fajitas Trio, eine heiße Platte mit drei verschiedenen Sorten Fleisch (Rindfleisch, Hähnchen und Shrimps), dazu gebratenes Gemüse und Soft-Tortillas, sehr lecker. Dazu trank ich eine Margarita, ein auf Tequila basierendes mexikanisches Getränk. Vater nahm ein Steak , Tomoko und ihre Mutter Tacos mit Hähnchen. Das Restaurant war bis auf den letzten Platz besetzt, trotzdem mussten wir nicht ewig warten. Gegen 20.00 h waren wir wieder zurück im Hotel. Wie besprochen reservierte ich telefonisch für morgen Nachmittag eine 3 - 4-stündige Bootsfahrt zur Walbeobachtung. Die Dame am Telefon war sehr freundlich. Sie meinte, dass die Jahreszeit ideal sei für Walbeobachtungen. Außerdem sei der Kapitän ein Vogelkenner, so dass wir mal gespannt waren auf morgen. Wir schauten noch ein wenig Internet und unser von den Seeottern gemachtes Video und gingen dann gegen 22.00 h schlafen.



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