Tomoko hatte davon offensichtlich nichts bemerkt. Nach dem recht guten 2.Frühstück machten wir einen Rundgang durch die endlosen, ich glaube 5 Etagen. Wir fanden dann auch einen Elektronik-Shop neben dem anderen. Tomoko war an einer neuen Kamera interessiert, einer CANON 5D. Wir wurden auch bald fündig bei zwei Shops, die beide diese Kamera zum gleichen Preis anboten (2820 SIN$). Tomoko verglich mit den Preisen in Deutschland und Japan und kam zu dem Ergebnis, dass der Preisunterschied nicht allzu groß war. Da sie die Kamera gerne bei der Reise benutzen wollte, entschied sie sich für einen Kauf. Zusätzlich kam auch noch ein 2-fach Konverter dazu sowie eine extra Batterie. Nachdem sie mit ihrer Scheckkarte bezahlt hatte, kamen ihr doch gewisse Zweifel, ob auch alles seine Richtigkeit hatte. Offensichtlich kamen einige Prozentpunkte für Devisenumrechnung und Kreditkartennutzung hinzu, die das ganze doch teurer machten als geplant. Außerdem war der Konverter wesentlich teurer als in Deutschland. Mit gemischten Gefühlen verließen wir den Laden. Tomoko hatte Hunger, und so aß sie in einem großen Food-Center in der 5.Etage eine schmackhafte Nudelsuppe. Da uns der Kameraverkäufer sagte, dass heute CANON für einen Einkauf eine kleine Kamera als Präsent verschenkte, machten wir uns auf den Weg ins Canon-Center in der Nähe des Hafens.
Wir benutzten hierzu die U-Bahn (MRT), die uns in knapp 10 Minuten ans Ziel brachte. Hier herrschte am heutigen Samstag reger Ausflugs- und Shopping-Betrieb. Kurz vor Schließung kamen wir etwas atemlos bei Canon an und mussten zu unserer Enttäuschung feststellen, dass die versprochene Kamera nur ein kleines Modell war, mit dem man überhaupt keine Fotos machen konnte. Enttäuscht nahmen wir erst mal auf einem dort stehenden Sofa Platz. Ich blieb auch gleich da sitzen, da Tomoko sich ein paar Flip-Flops kaufen wollte. Nach einer guten Dreiviertelstunde kam sie wieder zurück und wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel, wieder ein Stück U-Bahn, den Rest zu Fuß, was bei der Hitze (jetzt wohl 35°) ziemlich anstrengend war. Zurück im Zimmer erst mal eine erfrischende Dusche und etwas ausgeruht. Tomoko packte ihre neueste Errungenschaft aus, während ich jetzt anstatt der Canon 30D Tomokos 50D bekam. Auf der Suche nach meinem iPod-Touch fiel mir plötzlich ein, dass ich den wohl im Flugzeug in der Sitztasche vergessen hatte. Ein Anruf bei Qantas landete am heutigen Samstagnachmittag nur auf dem Anrufbeantworter. Ärgerlich, mal sehen, ob ich den jemals wiedersehen werde… Gegen 18 h bekamen wir Hunger.
Heute wollten wir wie schon früher mehrmals in Little India essen. Wir gingen wieder zu Fuß etwa eine halbe Stunde. Nach kurzem Suchen fanden wir das Restaurant "Banana Leaf Apollo" wieder, in dem wir schon mehrmals gut gegessen hatten. Tomoko bestellte ein vegetarisches Gericht "Vegetables in Cashew-Sauce mit Butter-Naan", ich entschied mich für "Mutton Vindaloo mit Safran-Reis", beides sehr schmackhaft. Dazu trank ich zu Entelchens großer Freude ein Tiger Bier, während Tomoko einen ausgezeichneten Mango-Lassi-Saft trank. Wir hielten uns aber nicht allzu lange auf und wanderten langsam wieder Richtung Hotel zurück. Inzwischen waren die Straßen belebt. Aus allen Ecken drangen fremdartige Düfte, Gewürze, Blumen, Räucherstäbchen usw. Überall Gemüsestände, um die sich hauptsächlich Inder drängten, aber auch einige Touristen waren darunter. Wir kamen nur langsam durch das Gedränge vorwärts. Je weiter wir gingen, umso langsamer wurde Tomoko, die total erschöpft, von Kopfschmerzen geplagt sich mit letzten Kräften vorwärtsschleppte. Nach einer halben Stunde hatten wir endlich das Hotel erreicht. Wieder eine Dusche. Tomoko legte sich aufs Bett und schaute etwas chinesisches TV, ein Liebesdrama, von dem sie zwar nichts verstand, aber sich amüsierte, während ich noch mein Tagebuch schrieb. Gegen 21.15 h war ich damit fertig und legte mich meinerseits ebenfalls aufs Bett. Alles in allem haben wir den Tag aber relativ geruhsam überstanden. Es ist halt immer schwer, aus einem kühlen Deutschland so plötzlich in den Tropen anzukommen.
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