26./27.04. Frankfurt - Singapur

Abfahrt mit Auto in Esslingen 14.40 Uhr, an Frankfurt bei Anja 17.45 Uhr. Die von Tomoko zubereiteten Sushis schmeckten hervorragend. Leider blieb nicht viel Zeit, da wir um 20:00 Uhr zum Flughafen fahren mussten. Anja brachte uns mit meinem Auto hin. Das Auto konnte ich bei ihr in Frankfurt lassen. Auch mein Enkelkind Linus kam mit. Nach kurzem aber herzlichem Abschied betraten wir das Flughafengebäude Terminal 2. Da ich schon daheim die Bordkarten ausgedruckt hatte, verlief das Einchecken sehr zügig. Auch bei der Passkontrolle war sehr wenig Betrieb. Wegen meiner kürzlich noch aufgetretenen leichten Herzprobleme, hatte ich noch etwas Bedenken wegen des langen Fluges, war aber guter Dinge. Um kurz vor 21:00 Uhr konnten wir das Flugzeug, einen Jumbojet von Qantas, besteigen und machten es uns auf unseren beiden hintereinander liegenden Gangplätzen bequem. Nach endlosem Rollen über das gesamte Frankfurter Flughafengelände erreichten wir endlich gegen 21:45 Uhr unsere Startposition. Der gesamte Flug verlief reibungslos. Tomoko verbrachte fast die gesamte Strecke mit Lesen von Wolfgang Schorlaus Buch "Die letzte Flucht", nur auf den letzten 2 Stunden des insgesamt 12-stündigen Fluges schlief sie etwas. Auch ich habe viel gelesen, doch ausnahmsweise gelang es mir während des Fluges hin und wieder eine Weile zu schlafen. Tomokos vegetarisches Essen kam schnell und war erstaunlich gut. Die elektronischen Unterhaltungsmöglichkeiten waren dürftig, die Filme uninteressant, die Spiele langweilig, und zu allem Überfluss klemmte auf meiner Fernbedienung auch noch eine Taste, so dass ich sie gar nicht richtig nutzen konnte. Irgendwie ging die Zeit dann doch herum und um 16:30 Uhr landeten wir pünktlich in Singapur. Der Weg durch Pass- und Zollkontrolle ging sehr schnell. Ein Taxi brachte uns zum Hotel Ibis, Bencoolen St. Dieses Hotel liegt sehr zentral und ist nagelneu. Leider gibt es keine Zimmer mit Badewanne, worüber Tomoko sehr enttäuscht war. Nach kurzem Auspacken unserer Klamotten gingen wir nach draußen in die warme Tropenluft und bummelten etwas umher. Überall drängten sich die Menschen um asiatische Imbissstände, aus denen es lecker duftete. Wir entschieden uns für einen Stand, an dem wir diverse Gemüse, Pilze, Tofu, Fischbällchen usw. selbst in eine Schale füllen durften, die dann in kochendem Wasser zusammen mit verschiedenen Nudeln zubereitet wurden, sehr lecker…! Das war nach dem anstrengenden Flug genau das Richtige.

Anschließend bummelten wir noch etwas umher. Wir kauften noch einen Mangosaft, einige kleine mit violetten Kartoffeln gefüllte Teigwaren, Sesambällchen mit Erdbeerpastete gefüllt und wanderten langsam wieder zum Hotel zurück. Dabei machten wir noch ein paar Fotos mit Entelchen und Bärchen, was die Umstehenden sehr zu amüsieren schien. Gegen 21.00 h waren wir wieder zurück auf dem Zimmer. Wir studierten noch etwas den Stadtplan von Singapur und überlegten, was wir morgen noch alles machen werden. Unsere mitgebrachten Tiere studierten fleißig mit. Auf jeden Fall werden wir mal die FUNAN digitalife Mall besuchen und schauen, was es so an neuen Entwicklungen bei Kameras und Computern gibt. Ich schrieb noch etwas Tagebuch. Gegen 21.45 h versuchten wir dann zu schlafen. Mal sehen, wie die erste Nacht mit den 6 Stunden Zeitverschiebung nach Osten wird….



28.04. Singapur

Nachdem wir in der Nacht mal für eine Stunde wach waren, schliefen wir ansonsten recht gut bis 7.30 h. Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes. Dichte Wolken überzogen den Himmel und bald fielen auch schon die ersten Regentropfen und einige Blitze zuckten. Das Gewitter entlud sich ziemlich heftig, doch nach etwa einer Stunde war der Spuk vorbei und die Sonne lachte wieder vom strahlend blauen Himmel. Wir brauten uns einen Kaffee bzw. einen Tee für Tomoko auf dem Zimmer und aßen eine aus Deutschland mitgebrachte Bretzel sowie einige der Teigwaren von gestern Abend. Nach einer erfrischenden Dusche machte wir uns zu Fuß auf den Weg Richtung FUNAN Digitalife Mall, einem riesigen Kaufhaus für elektronische Artikel,Kameras usw. Die Hitze draußen war schon gewaltig, so um die 33° bei enormer Luftfeuchtigkeit. Einige Vögel (Common Myna) spazierten über Esstische hinweg und pickten an verbliebenen Essensresten. Gegen 10.15 h erreichten wir die angenehm klimatisierte Shopping-mall. Da fast alle Läden noch geschlossen waren, setzten wir uns zunächst mal in ein kleines Kaffee und frühstückten noch mal richtig, zumindest ich, Tomoko aß nur eine kleine Champignoncremesuppe, ich einen Champignon-Eier-Toast. Plötzlich bemerkte ich, wie etwas merkwürdig nass hinten in mein T-Shirt tropfte. Als ich nachfasste, musste ich lachen. Hatte ich doch vergessen nach dem Duschen meine Shower-Cap auszuziehen. Die hatte sich in meiner Haarspange verfangen und klebte irgendwie auf meinem Rücken.

Tomoko hatte davon offensichtlich nichts bemerkt. Nach dem recht guten 2.Frühstück machten wir einen Rundgang durch die endlosen, ich glaube 5 Etagen. Wir fanden dann auch einen Elektronik-Shop neben dem anderen. Tomoko war an einer neuen Kamera interessiert, einer CANON 5D. Wir wurden auch bald fündig bei zwei Shops, die beide diese Kamera zum gleichen Preis anboten (2820 SIN$). Tomoko verglich mit den Preisen in Deutschland und Japan und kam zu dem Ergebnis, dass der Preisunterschied nicht allzu groß war. Da sie die Kamera gerne bei der Reise benutzen wollte, entschied sie sich für einen Kauf. Zusätzlich kam auch noch ein 2-fach Konverter dazu sowie eine extra Batterie. Nachdem sie mit ihrer Scheckkarte bezahlt hatte, kamen ihr doch gewisse Zweifel, ob auch alles seine Richtigkeit hatte. Offensichtlich kamen einige Prozentpunkte für Devisenumrechnung und Kreditkartennutzung hinzu, die das ganze doch teurer machten als geplant. Außerdem war der Konverter wesentlich teurer als in Deutschland. Mit gemischten Gefühlen verließen wir den Laden. Tomoko hatte Hunger, und so aß sie in einem großen Food-Center in der 5.Etage eine schmackhafte Nudelsuppe. Da uns der Kameraverkäufer sagte, dass heute CANON für einen Einkauf eine kleine Kamera als Präsent verschenkte, machten wir uns auf den Weg ins Canon-Center in der Nähe des Hafens. Wir benutzten hierzu die U-Bahn (MRT), die uns in knapp 10 Minuten ans Ziel brachte. Hier herrschte am heutigen Samstag reger Ausflugs- und Shopping-Betrieb. Kurz vor Schließung kamen wir etwas atemlos bei Canon an und mussten zu unserer Enttäuschung feststellen, dass die versprochene Kamera nur ein kleines Modell war, mit dem man überhaupt keine Fotos machen konnte. Enttäuscht nahmen wir erst mal auf einem dort stehenden Sofa Platz. Ich blieb auch gleich da sitzen, da Tomoko sich ein paar Flip-Flops kaufen wollte. Nach einer guten Dreiviertelstunde kam sie wieder zurück und wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel, wieder ein Stück U-Bahn, den Rest zu Fuß, was bei der Hitze (jetzt wohl 35°) ziemlich anstrengend war. Zurück im Zimmer erst mal eine erfrischende Dusche und etwas ausgeruht. Tomoko packte ihre neueste Errungenschaft aus, während ich jetzt anstatt der Canon 30D Tomokos 50D bekam. Auf der Suche nach meinem iPod-Touch fiel mir plötzlich ein, dass ich den wohl im Flugzeug in der Sitztasche vergessen hatte. Ein Anruf bei Qantas landete am heutigen Samstagnachmittag nur auf dem Anrufbeantworter. Ärgerlich, mal sehen, ob ich den jemals wiedersehen werde… Gegen 18 h bekamen wir Hunger. Heute wollten wir wie schon früher mehrmals in Little India essen. Wir gingen wieder zu Fuß etwa eine halbe Stunde. Nach kurzem Suchen fanden wir das Restaurant "Banana Leaf Apollo" wieder, in dem wir schon mehrmals gut gegessen hatten. Tomoko bestellte ein vegetarisches Gericht "Vegetables in Cashew-Sauce mit Butter-Naan", ich entschied mich für "Mutton Vindaloo mit Safran-Reis", beides sehr schmackhaft. Dazu trank ich zu Entelchens großer Freude ein Tiger Bier, während Tomoko einen ausgezeichneten Mango-Lassi-Saft trank. Wir hielten uns aber nicht allzu lange auf und wanderten langsam wieder Richtung Hotel zurück. Inzwischen waren die Straßen belebt. Aus allen Ecken drangen fremdartige Düfte, Gewürze, Blumen, Räucherstäbchen usw. Überall Gemüsestände, um die sich hauptsächlich Inder drängten, aber auch einige Touristen waren darunter. Wir kamen nur langsam durch das Gedränge vorwärts. Je weiter wir gingen, umso langsamer wurde Tomoko, die total erschöpft, von Kopfschmerzen geplagt sich mit letzten Kräften vorwärtsschleppte. Nach einer halben Stunde hatten wir endlich das Hotel erreicht. Wieder eine Dusche. Tomoko legte sich aufs Bett und schaute etwas chinesisches TV, ein Liebesdrama, von dem sie zwar nichts verstand, aber sich amüsierte, während ich noch mein Tagebuch schrieb. Gegen 21.15 h war ich damit fertig und legte mich meinerseits ebenfalls aufs Bett. Alles in allem haben wir den Tag aber relativ geruhsam überstanden. Es ist halt immer schwer, aus einem kühlen Deutschland so plötzlich in den Tropen anzukommen.

29.04. Singapur

Auch diese Nacht verlief problemlos, nur mal kurz für eine Stunde wach, dann bis gegen 8:00 Uhr durchgeschlafen. Heute wollten wir nichts Besonderes unternehmen, da wir um 14.00 Uhr unser Zimmer verlassen mussten.

In einem benachbarten kleinen Café frühstückten wir, einfach, aber lecker. Anschließend machten wir einen kleinen Spaziergang Richtung Meer. Je weiter wir aber bei der schon brütenden Hitze kamen, umso uninteressanter wurde die Umgebung, nur Straßen und am Sonntag ziemlich leerstehende Bürogebäude. Obwohl sehr viel Grün die Straßen säumte, wollten wir doch nach einer halben Stunde aus der Hitze raus. Per Zufall entdeckten wir neben dem Hotel Intercontinental eine große mit Glas überdachte klimatisierte Shopping-Mall, in der es sich wesentlich angenehmer flanieren ließ.

Wir bummelten einfach etwas herum, schauten mal hier mal dorthin und landeten gegen 11.15 Uhr in einem kleinen schicken Restaurant, wo Tomoko ein Eier-Mayonaise-Sandwich bestellte mit einem Sorbet und ich ein Guava-Sorbet, was bei der Hitze sehr gut tat.

Ich blieb noch etwas sitzen, während Tomoko sich einen sehr schönen grünen Schirm kaufte, made in Korea. Heute am Sonntag waren zahlreiche Menschen unterwegs. Kleine Kinder spielten in Wasserfontänen, die auf einer runden Fläche aus verschiedenen Öffnungen immer wieder wechselnd aus dem Boden schossen, bei der Hitze sicher toll. Ich war richtig neidisch…

Vor zwei Tempeln, einem chinesischen und einem indischen, wurden an zahlreichen Ständen Blumen verkauft, ein echt farbenfrohes Bild.

Gegen 13.00 h waren wir zurück im Zimmer und duschten erst mal ausgiebig. Die Hitze schlaucht doch ganz schön, aber bisher ging es uns gut. Auch Tomoko, die gestern Abend doch noch so schlapp war, war topfit. Um Punkt 14.00 Uhr waren wir mit dem Einpacken unserer Sachen fertig und checkten aus. Da es noch zu früh war, zum Flughafen zu fahren, ließen wir unser schweres Gepäck bei der Rezeption und gingen wieder ins Freie. Tomoko verspürte Hunger, und so gingen wir nochmals in das kleine chinesische Restaurant von gestern und aßen wieder eine Gemüsesuppe, deren Zutaten wir von einem Buffet selbst zusammenstellen konnten.

Es schmeckte wieder ausgezeichnet, doch die heiße Suppe trieb mir bei den doch recht heißen Umgebungstemperaturen Schweißtropfen auf die Stirn. Eigentlich wollten wir anschließend mit dem Taxi in die Orchard Road, eine der Hauptgeschäftsstraßen Singapurs, fahren, aber da die Zeit doch schon ziemlich fortgeschritten war und außerdem die nähere Umgebung des Hotels uns interessanter erschien, änderten wir unseren Plan. Stattdessen gingen wir wieder in die Mall von heute früh zurück. Hier herrschte inzwischen reger Betrieb. Vom vielen Laufen taten mir langsam die Beine weh, und da wir gerade vor einem japanischen Café standen, beschlossen wir, hier uns etwas auszuruhen. Ich bestellte ein kleines Stück Tofu-Käsekuchen (japanisches Format, also ziemlich klein), der aber toll schmeckte, dazu einen Eiskaffee.

Tomoko wählte eineb "Machaccino", das ist ein Cappuccino mit grünem Tee gemacht. Nachdem wir uns hier eine Weile erholt hatten, bummelten wir noch ein wenig weiter. Beim chinesischen Tempel legte ich mal meine Hand auf den Bauch des dicken Buddha, vielleicht bringt es mir ja auch Glück. Tomoko war wirklich topfit. Sie schaute überall sehr intensiv, immer auf der Suche nach irgendetwas Interessantem. Letztlich waren es nur Kleinigkeiten, eine kleine grüne Schere, ein kleines Namenschildchen mit einem kleinen Bären, ein kleiner rosafarbener Mini-Wecker…Irgendwann wurden wir aber doch müde (nur ich). Wir holten unser Gepäck im Hotel ab und fuhren mit dem Taxi zum Flughafen, diesmal erstaunlich schnell (wenig Verkehr am Sonntag) und preisgünstig (18 SIN$ ca. 11€). Am Freitag hatten wir für die gleiche Strecke vom Flughafen zum Hotel noch 30 SIN$ bezahlt… Am Flughafen angekommen tauschten wir erstmal die Kleidung. Das T-Shirt wurde durch ein langärmeliges Hemd ersetzt. Auf meine Nachfrage, ob mein beim Hinflug im Flugzeug vergessener iPod Touch gefunden wurde, erhielt ich leider eine negative Antwort, schade," fott is fott" sagt der Rheinländer. Tomoko erledigte die Formalitäten um die Steuer für ihre neu gekaufte Kamera und ihre neuen Luxus-FlipFlops zurückzubekommen, dann checkten wir für unseren Flug nach Adelaide ein.

Das ging sehr schnell, ebenfalls die folgende Passkontrolle. Im Innenbereich erhielt Tomoko ihre gezahlte Steuer in bar zurück, können wir in vier Wochen hier wieder gut brauchen. Da der Abflug heute Abend erst um 22.25 Uhr war, hatten wir noch reichlich Zeit. Wir fanden eine bequeme Sesselgruppe, wo ich versuchte mit meinem Netbook ins Internet zu kommen, was merkwürdigerweise bei mir nicht funktionierte, während Tomoko kein Problem damit hatte. Na gut, so konnte ich schon meinen Tagesbericht verfassen. Nachdem Tomoko von ihrem Bummel enttäuscht mit einer vegetarischen Baguette-Pizza zurück kam, sie hatte vergeblich ihren Sushistand gesucht, stellte sie gleich fest, dass ich Schafskopf mich bei der Eingabe des Passwortes zum Login geirrt hatte. Statt eines "J" hatte ich ein "T" eingegeben, was natürlich eine Fehlermeldung auslöste, na ja, man wird älter… So kam ich dann doch noch ins Internet. Gegen 21.30 Uhr begaben wir uns zum Gate. Gegen 22.00 Uhr gingen wir an Bord und nahmen unsere Plätze in einer kleinen Zweierreihe am Fenster ein. Pünktlich um 22.25 Uhr setzte sich unser Flugzeug in Bewegung und kurz darauf erfolgte auch der Start. Der Flug nach Adelaide sollte 6h 15min dauern, was auch tatsächlich der Fall war.


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