Zweimal kreuzte kurz ein kleiner Schwarm Wellensittiche unseren Weg. Um 13.35 Uhr, nach genau 5 Stunden Fahrtzeit
etwa 50 km vor Lyndhurst, war seit langer Zeit mal wieder ein Emu zu sehen, kurz darauf noch mal eine kleine Gruppe. Ein Auto kam uns entgegen und in dem Moment, wo es an uns vorbeifuhr, knallte es mächtig und ein kleines Loch, sowie ein 10 cm langer Sprung in der Windschutzscheibe waren das Resultat eines hochgewirbelten Steins. So ein Mist, Glasschäden sind leider nicht versichert, also müssen wir diesen Schaden wohl selbst bezahlen. Aber was soll's, so etwas passiert schon mal und es gibt wesentlich unangenehmeres. Alleine die unzähligen Reifenfetzen auf der gesamten Strecke zeugen davon, wir ungeheuer hoch der Reifenverschleiß auf diesen Outback-Pisten ist. Empfohlen wird dort immer 2 Ersatzreifen mitzuführen, wir hatten allerdings nur Platz für einen. Gott sei Dank hatten unsere neuen Reifen bisher gehalten. Die Reparatur der Windschutzscheibe wurde uns übrigens später von BRITZ mit 650,- $ in Rechnung gestellt. Um 14.35 Uhr, nach genau 6 Stunden Fahrtzeit und 470 km, erreichten wir endlich Lyndhurst.
Ab hier war die Straße wieder durchgängig asphaltiert. Das Gerüttel hatte somit ein Ende. Der Ort selbst war winzig, ein kleines Motel, eine Tankstelle, ein Roadhouse und ein kleiner staubiger Caravanplatz. Hier wollten wir nicht bleiben. Am Himmel waren inzwischen graue Wolken aufgezogen, aus denen hin und wieder ein paar Regentropfen fielen. Da wir noch ein paar Lebensmittel einkaufen wollten, fuhren wir noch 33 km weiter bis Leigh Creek, das wir nach einer weiteren halben Stunde und insgesamt gut 500 gefahrenen km erreichten. Dieser Ort machte einen wesentlich besseren Eindruck auf uns. Wir fanden auch gleich einen "Foodland"-Supermarkt, wo man wieder zu normalen Preisen einkaufen konnte. Eine Avocado hier kostete z.B. 0,87 $, nicht 4 $ wie in Hawker oder Wilpena Pound. Die gleiche Tüte Chips, die Tomoko heute morgen für 5 $ gekauft hatte, war hier für 2,50 $ zu haben. Da wir nur noch 5 Abende kochen werden, hatte Tomoko gut überlegt, was noch nötig war zu kaufen. Vorher tranken wir aber noch schnell einen Cappuccino nebenan. Dann forschten wir nach dem Caravanpark, den wir auch sogleich fanden. Da die Rezeption geschlossen war, suchten wir uns schon mal einen geeigneten Platz. Als wir die hintere Autotür öffneten staunten wir nicht schlecht.
Das gesamte Innere, Decken, Koffer, Rucksäcke, Schränke, alles war mit einer dicken gelbroten Staubschicht überzogen, obwohl wir während der Fahrt kein Fenster geöffnet hatten. Der unglaublich feine Staub war ausschließlich durch die Ritzen der Türen ins Innere gedrungen. Ich musste erstmal alles mit unserem Handbesen entstauben. Nachdem das erledigt war, konnte ich die Campingmöbel auspacken, Stromkabel anschließen, Gasherd aufbauen und die Koffer wieder im oberen Bereich des Autos verstauen. Tomoko fing gleich darauf an zu kochen. Heute gab es Linsen mit viel Gemüse und für mich 3 Scheiben Schinken, schmeckte alles wieder super…Inzwischen war die Verwalterin des Campingplatzes ins Büro gekommen. Ich ging hin und zahlte die Stellgebühr von 20,- $. Es war draußen inzwischen saukalt geworden. Die Frau erzählte mir, dass dies ziemlich ungewöhnlich sei, normalerweise sollte es zu dieser Jahreszeit wärmer sein. Allerdings hätten wir insofern Glück, dass die Regenwahrscheinlichkeit für die nächsten Tage bei 1% läge, während es im Süden um Adelaide heftig regnen würde. Na ja, hoffen wir mal, dass wir die nächsten Tage weiter Glück mit dem Wetter haben. Nach dem Essen spülte ich in der Laundry das Geschirr. Anschließend duschten wir beide ausgiebig. Das war doch ein wenig wirkungsvoller als gestern die Solardusche in Innamincka ! Den Abend verbrachten wir wie üblich im Inneren unseres Bushcampers. Ich schrieb wieder Tagebuch. Heute hatten wir nicht viel fotografiert, so dass wir auf ein Sichten der Fotos verzichteten. Die Fahrt war allerdings ziemlich anstrengend, besonders natürlich für mich als Fahrer. Also blieben wir nicht allzu lange auf und gingen um 21.10 Uhr schlafen.
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