Gegen 6.00 Uhr wurde ich schon wach. Draußen war es noch dunkel. Erst gegen 7.00 Uhr wurde es langsam heller. Der Himmel war bedeckt. Da sich der Hunger meldete, standen wir auf und suchten außerhalb des Hotels nach einer Möglichkeit zu frühstücken. Alsbald wurden wir ganz in der Nähe fündig. Die ersten kleinen chinesischen Restaurants öffneten ihre Imbissstände. Wir suchten uns beide chinesische gebratene Nudeln mit einem Spiegelei aus (pro Portion 2,50 $), was zusammen mit einem Kaffee bzw. Möhrensaft gut schmeckte. Anschließend liefen wir ein wenig die Straße runter Richtung Chinatown, doch da Tomokos Koffer ja noch nicht da war und sie ein T-Shirt kaufen wollte (ihre Sommerkleidung war noch im fehlenden Koffer), stiegen wir in die U-Bahn und fuhren zur Orchard-Road, wo es zahlreiche Einkaufszentren gibt. |
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Zunächst streiften wir durch die ION-Mall. Wir fuhren eine lange Rolltreppe nach unten und landeten direkt in der "Food Opera" (die heißt wirklich so). Hier befindet sich eine unüberschaubare Anzahl an kleinen Restaurants. Überall roch es verlockend. |
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Wir hatten jedoch noch keinen richtigen Hunger sondern trennten uns mal für eine Weile. Während Tomoko durch die zahlreichen Shops der ION Mall streifte, setzte ich mich an einen Tisch und trank erst einen Ananassaft, dann einen Kaffee. Dabei war ich fasziniert zu sehen, wie ein Chinese Kaffee kochte. Er hob eine große Kanne mit Kaffee hoch über seinen Kopf und goss aus dieser Höhe den Kaffee in einem dicken braunen Strahl in eine andere Kanne. Das machte er insgesamt dreimal hintereinander. Ich verstand den Sinn zwar nicht, schaute aber interessiert zu. |
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Tomoko kam später dazu, trank ebenfalls einen Kaffee ergänzt durch ein paar asiatische Gebäckstücke, und startete dann zu ihrer zweiten Einkaufsrunde. Ich schaute mir in einem Apple-Store die neuesten Computer und iPads an. Um 13.00 Uhr trafen wir uns dort wieder. Eigentlich hatten wir uns an einer anderen Stelle verabredet, was ich vergessen hatte, aber Tomoko fand mich trotzdem. Da wir langsam etwas erschöpft vom vielen Umherlaufen waren, fuhren wir mit der U-Bahn zum Hotel zurück. Als wir nach ca. 2 Stunden wieder Tageslicht sahen (das lag hauptsächlich an den unterirdischen Malls, nicht an der U-Bahn) stellten wir fest, dass es inzwischen sehr sonnig und heiß draußen war. Leider war Tomokos Badeanzug im noch nicht eingetroffenen Koffer, so dass wir einen eigentlich jetzt fälligen Besuch des Swimmingpools auf morgen verschoben. Stattdessen zogen wir uns für ein paar Stunden ins gemütliche Zimmer zurück und ruhten etwas aus. Gegen 16.30 Uhr zogen wir wieder los. Mit der U-Bahn fuhren wir nach Little India. Hier fanden wir ein kleines indisches Restaurant. Als wir davor standen und einen Blick in die Speisekarte warfen, kam der Besitzer auf uns zu und begann, uns einige Gerichte zu empfehlen. Obwohl wir das normalerweise nicht schätzen, wenn jemand so intensiv sein Restaurant empfiehlt, gingen wir hinein, weil die Auswahl für vegetarische Gerichte ziemlich groß war. Wir waren etwas skeptisch, als wir die gelbliche Flüssigkeit in offenen Karaffen auf den Tischen stehen sahen, die offensichtlich Trinkwasser enthielten. Wir dachten zunächst an Verschmutzung, doch der Wirt klärte uns bald auf, dass das Wasser Cumin-Körner enthalte, und somit gut für den Stoffwechsel sei. Auf Empfehlung bestellte Tomoko frische mit Curry gefüllte Tomaten, ich bestellte ein Lammgericht in einer scharfen Sauce. Als Vorspeise gab es ein vegetarisches Gericht aus Nudeln mit Eiern und Gemüse. |
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Alle diese Gerichte stammten aus der südindischen Küche, die neu für uns war. Anstelle von Naan gab es Chapati, etwas Ähnliches. Eine Schale Reis bestellten wir zusätzlich. Dazu trank ich mit Strohhalm den Saft einer frisch aufgeschlagenen Kokusnuss und Tomoko einen Mangosaft. Alles schmeckte sehr gut. Als wir dann die Rechnung sahen, waren wir ziemlich erstaunt, nur 28 $ kostete das ganze. Leider hatte Tomoko (wie meistens in Little India) Kopfweh. Deshalb blieben wir auch nicht allzu lange und fuhren mit der U-Bahn wieder zum Hotel zurück. In einem kleinen Shop kauften wir noch ein Tiger-Bier und eine Flasche Wasser und zogen uns auf unser Zimmer zurück. Hier entstand wieder der übliche Disput, Klimaanlage an, ja oder nein. Ich schwitzte und Tomoko fror, was soll man da machen ??? Tomoko zog sich ihre Winter-Unterwäsche an, dann einen Bademantel, legte sich aufs Bett und zog die Bettdecke über sich, während ich schwitzend mein T-Shirt auszog und erst mal für 10 Minuten die Klimaanlage einschaltete. Danach ging es uns beiden besser. Gegen 21.00 Uhr wurden wir vom Flughafen angerufen, dass Tomokos vermisster Koffer auf dem Weg nach Singapur sei und zwischen 22.00 - 24.00 Uhr zum Hotel geliefert werde. Wir waren ziemlich müde, konnten aber in Erwartung des Koffers nicht richtig schlafen. Irgendwann in der Nacht ging das Telefon wieder. Diesmal war es der Bell Captain des Hotels, der fragte, ob Tomoko einen Koffer erwarte. Als Tomoko bejahte, sagte er, dass er ihn aufs Zimmer bringen würde. Das dauerte aber wieder eine Weile, bis es endlich an der Tür klingelte. Ja, endlich war der Koffer wieder da, ein bisschen schmutzig aber unversehrt. Tomoko zog sich glücklich ihren Schlafanzug an und zufrieden schliefen wir ein. |
Gegen 7.00 Uhr wurden wir wach. Der Himmel war wieder bewölkt und da ich einige aufgespannte Schirme auf der Straße erblickte, schien es auch etwas zu regnen. Tomoko klagte über Halsweh und Gelenkschmerzen. Außerdem war ihr merkwürdig warm und sie wünschte, die Klimaanlage einzuschalten, was bei ihr außergewöhnlich ist. Um sicher zu sein, maß sie mal Fieber. Tatsächlich hatte sie mit 37,3° etwas erhöhte Temperatur, normal ist bei ihr aber 35°. Also gab ich ihr eine Paracetamol-Tablette, die nach einer halben Stunde zu wirken begann. Tomoko fühlte sich besser und wir gingen runter auf die Straße und machten uns auf die Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit. Gestern hatten wir schon in der Nähe des Hotels eine Food Mall gesehen, die wir aber merkwürdigerweise nicht fanden. Ich versuchte mich am Eingang der FUNAN DigitaLife Mall zu orientieren, aber das klappte nicht. Erst als wir die gesamte Mall, in der schon die ersten kleinen Imbissstände öffneten, durchschritten, stellte ich fest, dass die Mall 2 gleichartige gegenüberliegende Eingänge hatte. Das Rätsel war gelöst, ich hatte einfach die Himmelsrichtung verwechselt. Jetzt fanden wir uns schnell wieder zurecht und fanden auch einen passenden Ort für unser Frühstück, ein Kaya-Kaffee-Imbiss. Hier war schon reger Betrieb. Wir stellten uns in die Warteschlange und als wir dran waren, bestellten wir beide ein Cheese-French-Toast-Set mit Kaffee, zusammen für 8 $. Ich bekam sogar noch 2 Soft-boiled Eggs dazu, obwohl ich die gar nicht bestellt hatte. Das ging bei den Chinesen rasend schnell, so dass sich trotz hohen Andrangs keine wirklich große Schlange bildete. Als wir fertig waren, gingen wir auf dem Rückweg zum Zimmer in einen kleinen unterirdischen Supermarkt und kauften eine 0.5 l Dose Tiger Bier sowie eine Banane für Äffchen. Zurück auf dem Zimmer nahm ich meine Kamera und wir brachen wieder auf, um in den in der Nähe liegenden Fort Canning Park zu gehen. Dieser Park ist mit herrlichen tropischen Bäumen und dickblättrigen Pflanzen bewachsen, deren farbenfrohe Blüten einen kräftigen Duft verströmen. |
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Einige Eichhörnchen sowie Vögel (Miners, Bulbuls, Sunbirds), die wir schon von früheren Reisen kannten, zeigten sich. Kaum hatten wir den Park betreten, als Tomoko schon ihre Moskito-Abwehr-Geräte in die Hand nahm. Ohne einen einzigen Moskito gesehen, bzw. gehört zu haben, war sie schon mehrfach gestochen worden und die ersten Beulen zeigten sich schon an Armen und Beinen. |
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Tapfer ging sie aber weiter bis zum Gewürzgarten, wo etliche tropische Gewürzpflanzen wie Zimt, Schwarzer Pfeffer, Tamarinde, Kardamon, Nelken, Ingwer, Kakao usw. zu sehen waren. Neben weiteren Mückenstichen wurde Tomoko auch noch von Ameisen attackiert und gebissen, die arme… Wir hielten uns deshalb auch nicht mehr lange auf und gingen nach einer guten halben Stunde wieder zurück. |
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Mein T-Shirt war inzwischen schon durchgeschwitzt. Im Zimmer zog ich es gleich mal aus, bevor wir den weiteren Tagesablauf besprachen. Als nächstes kam das Problem mit dem Kamera-Extender dran. Vor 5 Wochen hatten wir diesen ja in der FUNAN DigitaLife Mall gekauft, aber während der Reise stellten wir fest, dass er mit Tomokos Objektiv nicht richtig funktionierte. Wir gingen mit dem Extender zurück zu dem Laden, wo wir ihn gekauft hatten um ihn zurückzugeben. Viel Hoffnung hatten wir allerdings nicht, da auf der Rechnung Tomoko unterschrieben hatte, dass man gekaufte Artikel nicht zurückgeben könne. Erstmal suchten wir in der großen Anzahl an Elektronik- und Kameraläden den richtigen.
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Das gesamte Essen war sehr lecker und noch dazu sehr preiswert. Da es aber Tomoko plötzlich wieder schlechter ging, blieben wir nicht lange, sondern gingen schnell aufs Zimmer zurück. Tomoko legte sich gleich ins Bett und maß nochmals Fieber, mit 37,5° immer noch zu hoch. Ich schrieb noch mein Tagebuch fertig, öffnete mit Entelchen noch ein Tiger Bier und las noch etwas. Da Tomoko schon sehr früh einschlief, blieb ich auch nicht mehr allzu lange auf und ging ebenfalls früh gegen 20.45 Uhr schlafen. |