09./10.01. Frankfurt - Singapur

Unsere 6-wöchige Reise nach Australien begann leider etwas anders als erwartet, da wir den geplanten Besuch bei Anja in Frankfurt wegen beiderseitigen Krankseins absagen mussten. Tomoko hatte Fieber, zwar nur 37°, doch für eine Japanerin ist das wohl schon Fieber… Somit fuhren wir erst am Nachmittag in Esslingen los. Eigentlich wollte ich um 15.00 h losfahren, doch bis wir endlich mit allem fertig waren, war es schon fast 16.00 h. Der Berufsverkehr hatte schon angefangen, so dass wir in Stuttgart ganz schön im Stau standen. Als wir dann endlich die Autobahn erreicht hatten, ging es dann aber Gott sei Dank zügig voran. Es nieselte etwas bei 6°. Gegen 19.00 h erreichten wir Anjas Wohnung in Frankfurt. Wir sagten nur ganz kurz Hallo, da wir uns nicht noch mit weiteren Viren und Bakterien infizieren wollten. Wir ließen unser Auto auf einem Parkplatz stehen und Gunnar fuhr uns mit seinem Auto zum Flughafen Terminal 1. Da wir schon online eingecheckt hatten, brauchten wir nur noch unser Gepäck abzugeben. Unser Gate war Z54, wo schon ein Airbus A380 auf uns wartete. Das sollte unser erster Flug mit diesem Riesenvogel sein. Wir hatten unsere Plätze in der letzten Reihe (94) im Unterdeck. Das war schon ein langer Marsch durch das ganze Flugzeug, bis wir endlich hinten angekommen waren. Die Plätze waren bequem. Pünktlich um 21.40 h rollte der Airbus los Richtung Startbahn West. Der Start verlief ebenfalls planmäßig. 11 Stunden 40 Minuten lagen vor uns. Tomoko litt inzwischen zusätzlich zu ihrer Erkältung auch noch an Migräne. Wie soll das nur werden, arme Tomoko. Meine Erkältung hatte sich gebessert, nur der Husten quälte noch ab und zu. Ich trank sehr viel und versuchte etwas zu schlafen, was mir aber leider nicht gelang. Irgendwie ging die Zeit aber doch vorbei. Nach einigen Stunden wurde Tomoko ihre Migräne glücklicherweise los, doch die Medikamente verursachten Übelkeit, so dass sie ihr vegetarisches Essen kaum genießen konnte. Bei der pünktlichen Ankunft in Singapur (16.30 h Ortszeit) fühlten wir uns aber beide besser, zumindest hatte der lange Flug das Ganze nicht verschlimmert. Die Landung konnte man gut am Monitor vor uns verfolgen. Eine Kamera zeigte alles ziemlich detailgenau an. Überhaupt war die Qualität des Monitors am Sitz sehr gut. Die Flugroute war während des gesamten Fluges mit Google Earth gekoppelt, so dass man immer ein genaues Bild des Terrains sehen konnte, das gerade überflogen wurde. Der Weg durch die Passkontrolle ging zügig und als wir nach einigem Warten endlich unser Gepäck in Händen hatten, waren wir froh. Beim letzten Mal fehlte ja Tomokos Koffer. Mit dem Taxi ging es in halbstündiger Fahrt zum Peninsula-Excelsior-Hotel, in dem wir letztes Jahr schon übernachtet hatten.

Diesmal bekamen wir ein upgrade, ein schönes geräumiges Zimmer im 18.Stock mit herrlichem Ausblick zum Meer. Wir ruhten uns ein wenig aus, doch verspürten wir bald Hunger. Also zogen wir uns die luftigen Sommer-Klamotten an und gingen in die naheliegende Food-Mall, die wir schon beim letzten Mal eifrig besucht hatten. Tomoko bestellte Reis mit einer Suppe, ich gebratene Nudeln Hongkong-Style, beides sehr lecker. Als Nachtisch gab es noch Ananas und Mango. Wir bummelten noch ein wenig herum, wurden dann aber langsam müde. Mit 2 großen Flaschen Mineralwasser und einem Tiger-Bier zogen wir uns aufs Zimmer zurück. Ich schrieb noch etwas Tagebuch, legte mich dann aber gegen 21.15 h hundemüde ins Bett, in dem Tomoko schon seit einer halben Stunde schlief.



11.01. Singapur

Während der Nacht schlief ich relativ gut, nur unterbrochen durch ein paar kurze Hustenanfälle, die mich veranlassten nochmals zum Hustensaft zu greifen. Tomoko dagegen schlief schlecht, Halsweh, Husten und Migräne machten ihr zu schaffen. Das Aufstehen fiel ihr schwer. Der Blick aus dem Fenster versprach gutes Wetter, die Sonne war soeben aufgegangen und tauchte die Bucht in ein mildes Morgenlicht. Gegen 9.30 h schafften wir es zum Frühstück zu gehen. Es gab ein reichhaltiges Buffet, nichts Besonderes, aber die Speisen waren ok. Tomoko aß etwas "Vegetarian fried Rice" und "Porridge", während ich von fast allem etwas probierte. Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Fahrstuhl in die 6.Etage und legte mich auf eine Liege an den Swimming-Pool. Ein angenehm warmer Wind wehte vom naheliegenden Park herüber. Ich döste etwas vor mich hin. Als ich nach geraumer Zeit die Augen aufschlug, saß da neben mir auf der Nachbarliege Tomoko. Ich dachte erst an eine Fata Morgana, aber nein, sie war es wirklich. Inzwischen war die Zeit weiter fortgeschritten, so dass gegen 12.30 h der Wunsch nach Kaffee und Kuchen sich bemerkbar machte. Also machten wir uns fertig und wanderten etwas die North Bridge Road hinunter Richtung Hotel Intercontinental. Nebenan liegt eine klimatisierte Shopping-Mall, die wir von unserem letzten Besuch noch in guter Erinnerung hatten. Als wir dort nach einer Viertelstunde ankamen, machten wir erst eine kleine Pause auf einer Bank, wobei Tomoko doch einen recht kranken Eindruck machte. Dann steuerten wir direkt das dortige kleine japanische Café an. Ich bestellte ein Stück Blueberry-Cake, Tomoko eine japanische Süßspeise mit einer kleinen grauen Eiskugel obendrauf, die mich an die Betonmischung für den Wandputz bei unserem kürzlich erfolgten Küchenumbau erinnerte… schmeckte wider Erwarten aber recht gut, auch unseren Bären (es war ein Sesam-Eis). Dazu tranken wir beide einen Cappuccino, der sehr gut zubereitet war.

Anschließend trennten wir uns für eine halbe Stunde. Tomoko suchte einen nahen japanischen Laden (Muji) auf und kaufte ein paar nützliche Dinge für unseren Haushalt. Ich wanderte derweil etwas herum, blieb jedoch weitgehend im klimatisierten Bereich. Der Himmel war stark bewölkt, aber es blieb trocken. Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass es schon eine Weile nicht mehr geregnet hatte, für Singapur eher ungewöhnlich. Gemeinsam gingen wir gegen 15.00 h wieder zum Hotel zurück. Im Zimmer angekommen fing ich schon mal mit Tagebuch schreiben an. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir faulenzend im Zimmer.

Als sich kurz vor 17.00 h der erste Hunger meldete, hatte sich der Himmel komplett zugezogen. Es donnerte ein paar Mal und die ersten dicken Regentropfen fielen. Also verschoben wir unseren Gang zum Abendessen erstmal für eine Weile. Als es aber nicht zu regnen aufhörte, beschlossen wir trotzdem loszugehen. Tomoko hatte einen Schirm. Ich musste ein wenig unter den diversen Überdachungen hin und her springen, aber es gelang mir, einigermaßen trocken zu bleiben, es waren ja auch nur ein paar hundert Meter bis zur Raffles City Shopping Mall.

Hier hatte Tomoko beim letzten Besuch vor einem halben Jahr ein Food Center gesehen, das wir auch sogleich ansteuerten. Die Auswahl war ziemlich groß. Ich entschied mich schließlich für ein chinesisches Nudelgericht, mit Olivenöl im großen Wok gebratenes Rindfleisch mit sehr viel verschiedenem Gemüse, sehr lecker. Tomoko wählte Roti Canai (malaysisch), eine Art Strudel mit Zwiebel und Ei. Als Nachtisch gab es noch "Bobochacha" ein Schale mit warmer Kokusnussmilch, Süßkartoffeln, Sago u.a., auch lecker. Anschließend trennten wir uns wieder bis 19.00 h. Tomoko bummelte etwas durch die zahlreichen Etagen, während ich mir in einem Computer-Shop (Harvey Norman) die neuesten technischen Errungenschaften bei Notebooks, Laptops, I-Pads usw. anschaute. Dann gingen wir wieder zurück zum Hotel. Der Regen hatte fast aufgehört. Es herrschte immer noch ein reges Treiben auf den Straßen. Die Shops und Restaurants waren brechend voll. Wir waren froh, als wir die angenehme Stille unseres Hotelzimmers wieder erreicht hatten und den nächtlichen Ausblick auf Singapur von unserem Fenster genießen konnten.

Ich schrieb noch mein Tagebuch zu Ende. Dabei versuchten wir tapfer gegen den Jetlag anzukämpfen. Gegen 21.00 h waren wir aber dann so müde, dass wir ins Bett gingen, nicht ohne vorher nochmals unsere diversen Medikamente einzunehmen.



12.01. Singapur

Tomoko ist krank! Nachdem sie wegen häufigen Hustens kaum schlafen konnte, kam auch wieder eine neue Migräne dazu. Sie sah wirklich bedauernswert aus, die arme. Trotzdem hatte sie Hunger, also gingen wir gegen 8.30 h runter in den Frühstücksraum. Während ich normal frühstücken konnte, versuchte Tomoko ein Schälchen Porridge mit Obstsaft, wobei ihr postwendend übel wurde, so dass sie schnell ins Zimmer zurück musste. Nach kurzer Zeit kam sie wieder zurück, ganz blass um die Nase, und versuchte noch ein kleines Stück Pau sowie einen kleinen Pancake mit Sirup. Aber auch daran konnte sie nur ein wenig knabbern. Wir hielten uns auch nicht mehr lange auf, sondern gingen ins Zimmer zurück, betätigten den Schalter "don`t disturb" und warteten auf Besserung. Ich las inzwischen die umfangreiche Samstagsausgabe der Tageszeitung "Strait View" . Tomoko schlief wieder ein und ich legte mich noch ein halbes Stündchen an den Swimming Pool. Als ich gegen 11.30 h wieder mal nach Tomoko schaute, war sie gerade aufgestanden und machte sich fertig zum Ausgehen. Sie hatte jetzt Hunger und wir gingen in die nahe Food Mall, wo Tomoko eine dicke koreanische Miso-Suppe aß. Da ich vom reichhaltigen Frühstück noch ziemlich satt war, kaufte ich mir nur eine Banane und etwas Ananas, auf einem Teller in kleine Stücke geschnitten.

Das war genau das Richtige für Äffchen, den wir damit fütterten. Eine ältere chinesische Frau, die das schmutzige Geschirr abräumte, fand Gefallen an Äffchen und wollte wissen, was Äffchen koste. Der ist natürlich unverkäuflich. Tomoko suchte anschließend den Schreibwarenladen in der Mall auf, ich setzte mich in ein Kaya Café und trank einen wohlschmeckenden heißen Kaffee. Als Tomoko zu mir kam, überlegten wir gemeinsam, was wir in ihrem angeschlagenen Zustand noch unternehmen könnten. Wir beschlossen zum nahen Singapore-River zu gehen und bei der dortigen Clarke Quay Mall ein Eis zu essen. Es war inzwischen richtig sonnig und heiß (33°). Bevor wir uns das Eis gönnten, gingen wir erst mal kurz in die nahe Mall um uns etwas abzukühlen.

Das leckere Eis schmeckte dann hervorragend. Tomoko hatte wieder ein betonfarbenes Sesam-Eis ausgewählt, sah nicht sehr appetitlich aus, schmeckte aber gut. Auf dem Fluss fuhren viele Boote flussauf- und flussabwärts mit Touristen auf Sightseeing-Tour an Bord. Ein junges Hochzeitspaar ließ sich in allen erdenklichen Posen fotografieren, überhaupt herrschte reger Betrieb hier am Quay.

Wir machten noch eine Runde durch das unübersichtliche Rolltreppengewirr der Clarke Quay Mall auf der Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen. Es gibt eine reiche Auswahl hier, doch wir wollen erst am Abend entscheiden… Gegen 15.00 h gingen wir wieder zum Hotel zurück. Tomokos Migräne war wieder stärker geworden. Sie nahm ein heißes Bad und schlief etwas mit einem feuchten Tuch auf dem Kopf. Ich legte mich an den Swimming-Pool und schwamm einige Längen. Das Wetter war herrlich und das Wasser im Pool erfrischend. So ließ es sich aushalten. Ich döste auf einer Liege im Schatten einiger saftig grüner Büsche bis 17.00 h, als ein paar Regentropfen mich weckten. Ich zog mich an und in dem Augenblick, in dem ich den Pool verließ, fing es auch schon heftig an zu regnen. In dieser Jahreszeit ist immer mit heftigen Gewitterschauern am späten Nachmittag zu rechnen, die aber meistens nur ein bis zwei Stunden anhalten. So war es dann auch. Punkt 19.00 h hörte der Regen, der zwischenzeitlich unwetterähnliche Ausmaße angenommen hatte, auf. Da wir wieder Hunger verspürten, machten wir uns auf den Weg in die nahe Raffles City Mall. Bei unserem Rundgang entdeckten wir ein Geschäft "Das Erzgebirge-Haus" mit zahlreichen wirklich hübschen Figürchen.

Wir gelangten in die vierte Etage. In der dortigen Food Mall entschieden wir uns heute beide für ein koreanisches Bibimbap, ich mit Hähnchenfleisch, Tomoko rein vegetarisch.

Beides schmeckte hervorragend. Zur großen Freude von Entelchen trank ich noch ein Tiger Bier dazu. Der ganze Bereich war brechend voll, überall saßen die Menschen an langen Tischen und aßen die sehr schmackhaft aussehenden Speisen, die an den ca. 15 - 20 verschiedenen Ständen zubereitet wurden. Nach dem Essen trennten wir uns wieder und bummelten jeder für sich noch ein wenig umher. Um 20.45 h trafen wir uns am verabredeten Treffpunkt und gingen zum Hotel zurück. Tomoko ging es besser, doch der Husten war immer noch da. Ich schrieb mein Tagebuch fertig. Dann schauten wir uns noch die gemachten Fotos an und gingen kurz nach 22.00 h schlafen.


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