25.10.2009 Kuala Selangor - Johor Bahru 402km

Um kurz vor 7:00 Uhr standen wir auf und gingen um 7:30 Uhr zum Frühstück, welches wiederum sehr gut schmeckte, alles frisch zubereitet. Dann hieß es Abschied nehmen von Kuala Selangor und seinen Affen. Wir packten schnell unsere im ganzen Zimmer verstreuten Sachen in die Koffer und luden alles ins Auto. Nachdem wir die Rechnung für drei Tage in Höhe von 585 MYR (120 €) bezahlt hatten, fuhren wir um 8:45 Uhr los Richtung Kuala Lumpur und weiter nach Johor Bahru. Ein letzter Blick galt den Affen, deren Beobachtung in den letzten Tagen uns viel Spaß gemacht hatte. Es regnete leicht, aber wenige Kilometer hinter Kuala Selangor war es wieder trocken. Die ersten 40 Kilometer fuhren wir auf einer Landstraße und erreichten dann die Autobahn, auf der wir um 9:30 Uhr den Großraum Kuala Lumpur erreichten. Dieses Gebiet ist sehr groß und ist von einem verwirrenden Netz von Autobahnen durchzogen. Wir waren gespannt, ob es uns diesmal gelingen würde, diesen Bereich trotz GPS ohne Umwege zu durchfahren.

Tatsächlich schafften wir es zum ersten Mal ohne Probleme und waren nach einer halben Stunde auf der richtigen Autobahn, die an Melaka vorbei nach Süden bis Johor Bahru führte. Bei einer Autobahnauffahrt war ein Tanklastzug von der Fahrbahn abgekommen und von einer Brücke in die Tiefe gestürzt. Der Verkehr wurde zügig an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Um 10:35 Uhr machten wir eine kleine Pause an einer Raststätte. Ich trank einen Kaffee (kostete nur 1 MYR (0,20€)) und kaufte zwei dicke Mangos, zusammen 1,3 Kilo schwer. Die Weiterfahrt ging zügig voran. Es herrschte nicht allzu viel Verkehr. Als wir nur noch 50 km von Johor Bahru entfernt waren, fing es plötzlich kräftig an zu regnen. Der Regen war so heftig, dass man selbst bei hoher Geschwindigkeit des Scheibenwischers kaum etwas sehen konnte. Ich wunderte mich immer wieder, wie manche Malaysier trotz katastrophaler Sichtverhältnisse wie verrückt mit ihren Autos durch den Regen rasen. Es kam dann auch so, wie es kommen musste. Nach kurzer Zeit sahen wir ein Auto am Straßenrand auf dem Dach liegen. Ich vermute, dass der Fahrer bei zu hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Wir fuhren vorsichtig weiter. Bald hörte der Regen auch wieder auf und die Sonne kam zum Vorschein. Der Verkehr wurde jetzt immer dichter und man musste wirklich aufpassen, nicht in einen Unfall verwickelt zu werden, weil manche Fahrer wirklich wie Verrückte fahren. Die letzten paar Kilometer bis zum Hotel Puteri Pacific waren etwas verwirrend wegen der kleinen Straßen, aber um 13:30 Uhr kamen wir dort an. Nachdem wir unser Gepäck ausgeladen hatten, überließen wir das Auto dem Valet Service des Hotels und begaben uns zur Rezeption. Da das Zimmer noch nicht fertig war, gingen wir in das chinesische Restaurant des Hotels und bestellten Dim Sum, eine in vielen kleinen Schälchen servierte chinesische Spezialität, die nur während der Mittagszeit dort angeboten wurde.

Das schmeckte wirklich ausgezeichnet. Um 14:45 Uhr war unser Zimmer fertig. Auf dem Weg zum Fahrstuhl fiel Tomoko versehentlich eine Kamera aus dem Rucksack auf den Steinfußboden. Der Rucksack war wohl nicht ganz geschlossen. Es gab einen lauten Knall und Glas splitterte. Gott sei Dank war es nur der UV-Filter des Objektivs, der zerbrochen war. Im Zimmer angekommen machten wir gleich einen Test und es schien so, als ob die Kamera selbst keinen Schaden genommen hatte. Heute Nachmittag wollten wir nichts besonderes mehr unternehmen, sondern blieben im Zimmer, schrieben Tagebuch und schauten Internet. Gegen 17:30 Uhr verspürte Tomoko Lust, den schönen Swimmingpool des Hotels aufzusuchen, auf den wir aus der siebten Etage hinabblickten. Dieser Pool in der zweiten Etage des Hotels ist ziemlich groß und hat sehr sauberes Wasser. Wir schwammen ein paar Runden, wobei Tomoko deutlich mehr Kondition an den Tag legte als ich. Das Wasser war warm und die laue Abendluft ebenfalls. Wir blieben fast 1 Stunde dort. Anschließend nahm Tomoko ein Bad im Zimmer, welches sehr geschmackvoll eingerichtet war. Dieses Hotel kann man wirklich wärmstens empfehlen und es ist dabei noch nicht mal sonderlich teuer. Wir bezahlten 287 MYR (etwa 57,- €) pro Nacht inklusive opulentem Frühstücksbuffet. Da wir vom Mittagessen immer noch ziemlich satt waren, verzichteten wir heute Abend auf ein Abendessen und aßen stattdessen ein paar Crackers mit einem Bier dazu, sowie ein paar Mangos. Telefonisch mittels Skype übers Internet bestellte ich ein Taxi für morgen früh 11:00 Uhr, das uns über die Grenze nach Singapur bringen soll. Wir beendeten noch unser Tagebuch und Reisebericht und gingen dann früh schlafen.

26.10.2009 Johor Bahru - Singapur

Kurz nach 6:00 Uhr wurden wir wach, blieben aber noch eine Weile liegen und gingen um 7:30 Uhr zum Frühstück. Dieses war so wie wir erwartet hatten, nämlich großartig,

ein reichhaltiges Buffet mit frisch zubereiteten asiatischen und europäischen Speisen. Der Kaffee und der Cappuccino aus der Kaffeemaschine schmeckten ebenfalls vorzüglich.

Als wir wieder zurück im Zimmer waren und von dort einen Blick auf den in der strahlenden Morgensonne liegenden Swimmingpool warfen, hatten wir plötzlich Lust, noch mal für eine halbe Stunde schwimmen zu gehen.

Da wir unser Auto erst um 11:00 Uhr zurückgeben mussten, hatten wir ja noch genügend Zeit. Wir nutzten dann auch gute 45 min die Gelegenheit, etwas für unsere Kondition zu tun. Wirklich ein sehr schöner Swimmingpool! Dann packten wir die Koffer, zahlten die Rechnung (etwa 57,- €) und fuhren nach dem wir nochmals voll getankt hatten zur Autovermietung "Hawk Rent a Car". Die Übergabe klappte problemlos. Um 10:30 Uhr kam schon das Taxi aus Singapur, das wir gestern Abend noch bestellt hatten. In 15 min waren wir an der Grenze. Es herrschte nicht viel Betrieb, so dass die Einreiseformalitäten schnell erledigt waren und wir um 11:00 Uhr schon in Singapur waren. Nach insgesamt 26 km Fahrt kamen wir am Hotel Royal an. Trotz der frühen Zeit konnten wir unser Zimmer in der neunten Etage schon beziehen. Wir hielten uns jedoch nicht allzu lange dort auf, sondern fuhren gegen 12:00 Uhr mit einem Taxi 26 km zum japanischen Garten, den wir kurz vor 13:00 Uhr erreichten.

Die Sonne brannte vom Himmel und es war sehr heiß. Wir spazierten langsam durch die sehr gepflegte Anlage, wobei wir jeden Baum als willkommenen Schattenspender begrüßten. Einige Lotuspflanzen und Seerosen blühten.

Wir blieben hier bis 15:40 Uhr, wobei wir etliche Vögel sehen konnten: Brahminy Kites, Common Mynas, Purple Herons, Oriole, Common Kingfisher, White-bellied Kingfisher, Collared Kingfisher, Grey Herons, Olive-backed Sunbird, Yellow-vented Bulbuls, Common Sandpipers, Fantails, Ioras, Ashy Tailorbirds, Brown Flycatchers, Waterhens, Peregrine Falcon, Little Egrets und Little Herons. Außerdem sahen wir noch 4 Schildkröten und 2 Monitor Lizards.

Das Gehen in der Hitze strengte ganz schön an. Tomoko war schon ganz schlapp vor Hunger. Unter einem schattigen Baum erholten wir uns ein wenig und tranken Wasser.

Dann gingen wir langsam zurück und suchten ein Taxi, das wir auch bald fanden. Wir fuhren zur Funai IT Mall, einem Einkaufszentrum, in dem es hauptsächlich elektronische Geräte zu kaufen gibt. Vorher aßen wir jedoch in einem kleinen Restaurant eine Nudelsuppe. So gestärkt, schauten wir uns ein wenig in dem Einkaufszentrum um. Zunächst kauften wir für unsere gestern aus dem Rucksack gefallene Kamera einen neuen UV-Filter, der bei dem Sturz zerbrochen war. Auch einige besonders gut schreibende japanische Kugelschreiber kauften wir. Tomoko hatte Interesse an einem neuen leichteren Notebook, und so schauten wir uns einige der neuen Modelle an. Besonders interessant erschienen die neuen, besonders leichten Modelle des Sony Vaio. Da diese aber hier nicht mit japanischem Betriebssystem angeboten werden, kam ein Kauf für uns nicht in Frage. Wir waren immer noch müde von unserem anstrengenden Spaziergang in der heißen Sonne. Daher gingen wir bald wieder hinaus auf die Straße und fuhren mit einem Taxi nach "Little India". Hier fanden wir auch bald ein indisches Restaurant, in dem es auch Bier gab. Wir aßen Lamm Marsala in scharfer Soße und ein vegetarisches Gericht (Käse mit Spinat). Dazu gab es Safranreis und Naan mit Knoblauch. Letzteres war ein wenig blass, aber die Speisen schmeckten sehr gut. Die indische Frau, die uns bediente, hatte Freude an unserem Entelchen. Ich glaube, sie hätte es sehr gerne gesehen, wenn wir ihr Entelchen geschenkt hätten, aber das kam natürlich für uns nicht in Frage. Gut gesättigt fuhren wir anschließend mit dem Taxi zurück zu unserem Hotel. Ich kaufte für Tomoko einen Voucher für 3 Stunden Internetnutzung, während ich meinen Reisebericht schrieb. Ich rief noch Jon aus Singapur an, den wir letzte Woche in Fraser's Hill getroffen hatten. Der saß gerade im botanischen Garten (obwohl es um 19:30 Uhr schon dunkel war) und versuchte, Eulen zu beobachten. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen um 8:45 Uhr, wo er mit seinem Vater uns abholen wolle und zusammen mit uns interessante Plätze zur Vogelbeobachtung aufsuchen wolle. Da wir beide ziemlich müde waren, gingen wir relativ früh schlafen.

27.10.2009 Singapur

Obwohl wir gestern Abend viel gegessen hatten, schliefen wir gut während der Nacht. Gegen 7:30 Uhr verließen wir das Hotel und gingen ein paar Schritte weiter bis zu dem großen Einkaufscenter, das wir gestern entdeckt hatten. Die vielen kleinen Restaurants waren alle noch geschlossen bis auf eins. Hier bekamen wir ein schmackhaftes Frühstück. Tomoko aß Nasi Lemak und ich eine Nudelsuppe. Ein kleines süßlich schmeckendes Gebäckstück sowie Kaffee und Tee vervollständigten unser Menü. Anschließend gingen wir zurück, packten unsere Rucksäcke und warteten in der Hotellobby auf Jon und seinen Vater. Kurz vor 8:45 Uhr kamen sie an und wir fuhren als erstes nach Bukit Batok, einem mit viel Wald bewachsenen Hügel mitten in Singapur.

Wir wanderten ein wenig bergauf und bergab. Viele Pflanzen mit prächtigen farbigen Blüten säumten den Weg. Von einem Aussichtspunkt hoch über einem kleinen See konnten wir einen Brown Flycatcher , einen Yellow-vented Bulbul sowie einen Dark-necked Tailorbird (90% sicher) sehen. Ein Changeable Hawk kreiste in den Lüften hoch über uns. Da sich am Himmel dichte Gewitterwolken zusammenzogen, gingen wir zum Parkplatz zurück.

Dort angekommen konnten wir außer ein paar Affen einen großen Schwarm White-crested Laughingthrushs sehen, eine für uns neue Vogelart. Ebenfalls neu für uns war ein Lineated Barbet, der hoch über uns in einer Baumkrone saß, leider etwas zu hoch, um ein schönes Foto zu machen. Jetzt fing es an zu regnen und wir zogen uns schnell ins Auto zurück. Wir fuhren ein paar Kilometer zu einem Golfklub, in dem Jons Vater Mitglied ist. Auf der überdachten Terrasse aßen wir ein leckeres Stück Kuchen und tranken einen Kaffee dazu, begleitet von kräftigen Donnerschlägen. Nach etwa einer halben Stunde hatte sich das Gewitter verzogen. Unser nächstes Ziel war der Botanische Garten. Dieser Park enthält viele exotische Bäume und Pflanzen und wirkt sehr gepflegt. Kurz bevor wir einen kleinen Teich (Symphony Lake) erreichten, sah Tomoko plötzlich einen roten Kingfisher, der wie einen Pfeil knapp über der Wasseroberfläche dahin schoss, aber leider wieder aus unserem Gesichtsfeld entschwand.

Ich konnte noch seinen Ruf identifizieren, den wir gestern Abend noch im Internet uns angehört hatten. Zweifellos handelte es sich um den äußerst seltenen Ruddy Kingfisher, den zu sehen ein erstrebenswertes Ziel aller Birder weltweit ist. Dieser Vogel ist ein Zugvogel, der auf dem Weg nach Süden hier höchstens 3-4 Tage rastet und dann weiterzieht. Im weiteren Verlauf unserer Wanderung sahen wir ihn leider nicht noch einmal.

Stattdessen sahen wir einige Enten (Lesser Whistling-Duck) am Ufer und viele Schildkröten. Gegen 13:00 Uhr verabschiedeten sich Jon und sein Vater. Wir blieben noch eine gute Stunde.

Dabei konnten wir noch ein White-breasted Waterhen und einen weiblichen Copper-throated Sunbird beobachten. Am Eingang zum Orchideengarten, wo wunderschöne Orchideen

zu sehen waren, kauften wir für Tomoko einen neuen Hut, aßen ein leckeres Eis und begaben uns dann langsam zum Ausgang. Dort nahmen wir ein Taxi und fuhren zum Hotel zurück. Wir hatten noch eine große Mango im Kühlschrank, die Tomoko sogleich schälte. Nach einem erfrischenden Bad schliefen wir ein Stündchen. Ein heißer Kaffee um 16:30 Uhr tat gut. Anschließend schrieben wir schon unser Tagebuch. Um 18:30 Uhr waren wir mit Jon zum Abendessen verabredet. Er kam pünktlich zum verabredeten Treffpunkt. Wir suchten ein Restaurant und fanden sehr bald ein kleines einfaches Thai-Restaurant. Mein Curryhuhn schmeckte sehr gut, während Tomoko mit ihrem Krabbengericht nicht zufrieden war. Gegen 19:30 Uhr fuhren wir mit einem Taxi zum Botanischen Garten, um nach Eulen zu suchen. Ich war überrascht wie viele Leute sich um diese späte Uhrzeit noch im Park aufhielten. Es war stockdunkel, nur hin und wieder brannten einige Laternen. Wir nahmen einen kleinen Trail, der in den dichten Wald führte. In einiger Entfernung hörten wir ein paar Eulen ihr "huhu" rufen (mindestens drei). Mit einem starken Spotlight leuchtete Jon in die Baumwipfel und suchte. Wir spähten angestrengt in die vom Licht erhellten Äste, konnten aber lange Zeit nichts erkennen. Plötzlich blieb Jon stehen, er hatte eine kleine Eule (Coloured Scops Owl) auf einem Ast sitzend entdeckt. Doch bevor Tomoko ein Foto machen konnte, war sie verschwunden. Wir suchten eifrig weiter und nach kurzer Zeit wurden wir wieder fündig. Diesmal gelang es Tomoko mit ISO 3200 ein halbwegs scharfes Foto von der Eule zu machen. Uns packte das Jagdfieber und wir machten eifrig weiter, konnten jedoch keine mehr entdecken. Wir verließen den dichten Wald und setzten uns unter einen hohen Baum auf eine Bank. Hier hatte Jon gestern Abend zwei große Eulen auf einem Ast sitzen gesehen. Wir leuchteten intensiv in die Baumwipfel, heute war jedoch nichts zu sehen. So langsam verging die Zeit und gegen 22:00 Uhr wurden wir müde. Wir gingen zum Ausgang, als Jon mit seinem Spotlight einen Long-tailed Nightjar hoch in einem Baum entdeckte, leider etwas zu hoch, um ein Foto machen zu können. Im gleichen Moment klingelte Jon's Handy. Sein Vater war in der Nähe und bot sich an, uns zum Hotel zurückzufahren. Dieses Angebot nahmen wir dankend an. Gegen 23:00 Uhr waren wir zurück und verabschiedeten uns sehr herzlich. Die Familie ist wirklich ausgesprochen nett und wir verabredeten, uns im nächsten Jahr wieder zu sehen, sollten wir im März oder April wieder nach Singapur kommen. Da wir durch die feuchte Luft ziemlich verschwitzt waren, nahmen wir noch ein Bad und fielen dann müde ins Bett.

28. / 29.10.2009 Singapur und Rückflug

Wir schliefen beide gut in dieser Nacht. Kurz nach 7:30 Uhr gingen wir zum Frühstück. Da uns das Hotelfrühstück mit 28 Singapur-$ pro Person zu teuer erschien, versuchten wir es wieder im gleichen Shoppingcenter wie gestern. Tomoko wollte nicht noch mal in dem gleichen Restaurant essen und so suchten wir weiter. Leider war fast alles noch geschlossen. Nach einigem Suchen fanden wir dann doch ein kleines chinesisches Café. Die Auswahl war jedoch bescheiden. Der Kaffee schmeckte zwar gut, der gebratene Kaya-Toast dazu mit zwei schlabberigen weichen Eiern war jedoch nichts Besonderes. Da wir bis 15:00 Uhr im Zimmer bleiben konnten, war noch genügend Zeit, nochmals zum Botanischen Garten zu fahren. Wieder nahmen wir ein Taxi und kamen gegen 8:40 Uhr dort an.

Um diese Uhrzeit rannten wahre Heerscharen von Joggern und Tai-Chi-Sportlern durch den Park. Nach vielen Enten, Sperlingen und Mynas sahen wir endlich auch einen Common Kingfisher am gleichen Platz wie gestern. Wir konnten ihm beim Fischen zusehen. Immer wieder stürzte er sich von seinem Ast ins Wasser und kam mehrfach mit einem gefangenen Fisch zurück, den er gleich verschlang.

Wir wanderten langsam 1 km in nördlicher Richtung bis zu einem anderen kleinen See (Swan Lake). Auch hier konnten wir einen Common Kingfisher sehen. Langsam umrundeten wir den See und sahen dabei noch folgende Vögel:

White-breasted Waterhens, Black Swans, Black-naped Orioles, Sunda Pygmy Woodpeckers, Little Egrets und Peaceful Doves.

Zwischenzeitlich fing es an leicht zu regnen, da der Regen jedoch nicht stärker wurde, gingen wir weiter in einem großen Bogen zurück Richtung Visitor-Center. Nach dem etwas dürftigen Frühstück hatten wir wieder Hunger und aßen deshalb im dortigen Restaurant beide ein Stück Carrot Cake mit Kaffee bzw Cappuccino. Anschließend gingen wir bei leichtem Regen zurück zum ersten See (Symphony Lake) und suchten dort Schutz in einer kleinen Pagode, doch kaum waren wir dort, regnete es kräftiger. Die wenigen als Sitze dienenden Holzblöcke darin waren leider alle besetzt, so dass wir stehen mussten. Einige Fotografen mit großen Objektiven hatten es sich dort bequem gemacht. Ein ganzer Schwarm Sperlinge hatte sich auch hier versammelt, da sie von einigen Leuten gefüttert wurden. Nach kurzer Zeit entdeckte ich wieder den Common Kingfisher und Tomoko ging trotz Regens gleich los, um nochmals ein paar Fotos zu machen, da sie vorher mit einer falschen Kameraeinstellung fotografiert hatte. Von weitem hörte ich wieder die Stimme des Lineated Barbet, doch trotz intensiven Suchens mit meinem Fernglas konnte ich ihn nicht entdecken. Plötzlich tauchte ganz in unserer Nähe ein Olive-backed Sunbird (female) auf,

von dem Tomoko ein paar exzellente Fotos machen konnte. Wir warteten noch eine Weile, bis der Regen schwächer wurde und gingen dann zum Ausgang zurück. Inzwischen war es 13:00 Uhr geworden. Mit einem Taxi fuhren wir zum Hotel zurück und packten unsere Koffer. Nach einiger Zeit war auch das geschafft. Um 15:00 Uhr checkten wir aus. Da unser Heimflug erst spät am Abend war, gaben wir unser Gepäck beim Bell-Captain ab und aßen, da wir beide wieder Hunger hatten, im Hotelrestaurant noch ein spätes Mittagessen. Anschließend bummelten wir noch ein wenig in der Umgebung. Wir betraten das Novena-Center, einen großen Einkaufskomplex, in dem wir plötzlich viele sehr gute Restaurants vorfanden. Das hätten wir gestern Abend wissen müssen! Beim nächsten Mal vielleicht! Bei einem sehr gut aus sehenden japanischen Restaurant schaffte es Tomoko nicht vorbeizugehen. Hunger hatten wir eigentlich nicht mehr, aber besonders die Süßspeisen sahen so verlockend aus, dass wir nicht widerstehen konnten. Tomoko hatte sogar ein wenig Heimweh. Tomoko bestellte Zensai, eine aus roten Bohnen gemachte Süßspeise, während ich mir zwei Bällchen Vanilleeis schmecken ließ. Gegen 17:30 Uhr fuhren wir mit einem Taxi zum Changi Flughafen, den wir gegen 18:00 Uhr erreichten. Obwohl unser Flug erst um 23:59 Uhr startete, konnten wir unser Gepäck schon einchecken. Die lange Wartezeit bis zum Abflug überbrückten wir mit Tagebuch schreiben und Internet schauen. Dieser Flughafen ist wirklich vorbildlich. Außer sehr schönen Geschäften gibt es überall bequeme Sitzmöglichkeiten, von wo man immer mehrere Fernseher mit verschiedenen Programmen im Blickfeld hat. Überall stehen exotische Pflanzen mit wunderschönen Blüten. Zudem gibt es viele Bildschirme mit der Möglichkeit sich ins Internet einzuloggen, auf dem ganzen Flughafen kostenlos. Die Wartezeit bis zum pünktlichen Abflug verging ziemlich schnell. Während des ruhigen Nachtfluges schliefen wir ein wenig oder lasen Zeitung und Bücher. Früh um 5:40 Uhr am nächsten Morgen erreichten wir nach 11½-stündigem Flug Frankfurt, wo uns Anja mit meinem Auto abholte. Nach einem kleinen Frühstück bei ihr zu Hause fuhren wir nach Esslingen, wo wir gegen Mittag wohlbehalten ankamen. Eine sehr erlebnisreiche Reise ging damit zu Ende. Nächstes Jahr möchten wir nochmal nach Borneo zurück....


zurück

INDEX