Nachdem es gestern Abend etwas später wurde, schliefen wir heute bis ca. 6:00 h. Da mein Aufzeichnungsgerät fürs Tagebuch durch den Sturz in die Lagune unbrauchbar geworden war, rekonstruierten Tomoko und ich den gestrigen Tagesablauf aus dem Gedächtnis und schrieben in ganz konventionell mit Stift und Papier auf. Über Nacht wurde Tomoko wieder von einer Migräne geplagt und musste eine Formigran-Tablette nehmen. Draußen war es heute morgen sehr neblig und mit 97% Luftfeuchtigkeit ziemlich feucht. Beim Frühstück um 7:00 h kam dann langsam die Sonne durch und es wurde schnell schwül warm. Wir hatten meine im Sumpfwasser sehr schmutzig gewordene Wäsche zum Waschen abgegeben. Sollte bis Mittag fertig sein, mal sehen. Auf der Terrasse der Lodge packten Tomoko und ich unsere Netbooks aus und checkten Emails. Heute war die Internetverbindung im Gegensatz zu gestern ok. Währenddessen tauchten wieder zahlreiche Vögel an den aufgehängten Bananen auf. Zum Abschied erschien auch wieder unser treuer Freund, der Great Curassow. Ich schrieb schon mal Tagebuch, Tomoko bekam durch eine Email etwas Arbeit, die sie konzentriert erledigte. |
Nadja und Thomas, die heute ebenfalls die Lodge verlassen, waren dabei ein Ziel für heute auszusuchen, während unseres mit der La Anita Rainforest Ranch in der Nähe des Vulkans Rincon de la Vieja ja feststand. |
So verging die Zeit im Fluge. Gegen 11.00 h war meine Wäsche fertig gewaschen, ein wirklich toller Service der Lodge und seines Managers Adolfo. Schnell packten wir unsere Koffer und waren um 11:30 h startbereit. Nadja und Thomas hatten sich schon früher auf den Weg gemacht nach einem sehr herzlichen Abschied. Wir waren fast ein wenig traurig, als die beiden abfuhren, hatten wir doch in den letzten beiden Tagen viel Schönes zusammen erlebt. Es war inzwischen richtig heiß geworden und am blauen Himmel zeigten sich nur wenige weiße Wolken. Zunächst fuhren wir durch Boca Tapada über die unbefestigte Straße bis Pital, das wir nach einer Stunde um 12:30 h erreichten. |
Dort wäre ich beinahe mit einem etwas flott daher fahrenden Moped zusammengestoßen, als ich versehentlich in eine Einbahnstraße in falscher Richtung hineinfuhr. Das Schild war aber auch ziemlich versteckt. An einer Bank besorgte ich mir neues Bargeld, während Tomoko 2 Bananen, 1 Mango und 1 Avocado für 1.200 Colones (1.60 €) kaufte. Weiter ging die Fahrt über Aguas Zarkas, Quesada zunächst Richtung Vulkan Arenal, der ganz frei sichtbar war. Es herrschte reger Verkehr. Besonders schwere Lastwagen bremsten den Verkehrsfluss immer wieder stark ab, so dass wir nur relativ langsam vorankamen. Erst hinter Fortuna in der Nähe des Arenals wurde es besser. Kurz vor Upala wies uns unser GPS auf eine Nebenstraße. Dies war vielleicht die schlechteste Straße, die ich je gefahren bin. Es ging nur langsam über dicke Steine und tiefe Löcher voran, wobei wir mächtig durchgeschüttelt wurden. Wir brauchten für die ca. 20 km bis Aguas Claras fast 2 Stunden, sehr sehr anstrengend. Ab Aguas Claras führten die restlichen 14 km bis zu unserem heutigen Ziel „Anita Rainforest Ranch“ zwar auch über eine unbefestigte Straße, die aber wesentlich besser zu befahren war. |
Seit dem Arenal war die Gegend immer ländlicher. geworden. Zahlreiche Wiesen als auch Plantagen mit Zuckerrohr und Ananas durchquerten wir. Um 17:30 h, also genau 6 Stunden nach unserer Abfahrt von der Laguna Del Lagarto und 214 gefahrenen km, kamen wir am Ziel an und wurden von Pablo, dem Besitzer der Ranch, schon erwartet und herzlich begrüßt. Etwa 8 oder 9 kleine Holzbungalows stehen in einem weiträumigen Gelände. Die Anlage wirkt sehr gepflegt. Wir bezogen gleich das erste Häuschen Nr.8 mit Blick auf den nahen Wald. Dort nahm ich erst mal Platz in einem Schaukelstuhl auf der Veranda und erholte mich ein wenig von der anstrengenden Fahrt auf der Rüttelpiste. |
Innen wirkt das Häuschen sehr geräumig, ebenso die Terrasse mit Hängematte und 2 Schaukelstühlen sowie das Badezimmer. Es gibt keine Glasscheiben, sondern die Fenster sind nur mit engmaschigen Moskitogittern versehen. Wir fühlten uns beide gleich sehr wohl hier. Während Tomoko duschte, legte ich mich mal für ein paar Minuten auf das bequeme Doppelbett und streckte meine Beine aus. Um 18.30 h gingen wir die etwa 200 m zum Restaurant, einem großen offenen Holzbau. Es waren noch ein paar andere Gäste da. Kaum hatten wir Platz genommen, als auch schon ein Teller mit wohlschmeckendem Salat serviert wurde, ebenfalls ein Glas Saft, „Jugo de Cas“. Für Tomoko gab es ein Omelett mit grünen Bohnen, garniert mit leckeren Möhrchen, Broccoli und Kartoffeln. Statt des Omeletts erhielt ich gebratenes Hähnchen, ebenfalls sehr lecker. Zur Freude von Entelchen trank ich ein Bier „Imperial“ dazu. Als Nachtisch gab es gebratene Kochbanane in einer leichten Kakaosoße, dazu einen Kaffee, der schwarz ganz hervorragend schmeckte. |
Den Kakao bauen die Leute hier selbst auf der Farm an. Nach einem kurzen Blick in den Souvenir Shop, wo liebevoll von Familienmitgliedern selbst angefertigte Artikel ausgestellt waren, gingen wir zurück zu unserer Hütte. Jetzt duschte ich auch. Die Temperatur hier auf einer Höhe von 365 m war recht angenehm, nicht mehr feucht und schwül.Ich schrieb noch meinen Tagesbericht fertig, während Tomoko Fotos sortierte. Gegen 22:00 h waren wir beide so müde, dass wir gleich schlafen gingen. |