Monteverde
16.04. 2015


Gut ausgeschlafen und erholt wurden wir um 5:30 h wach. Draußen windete es noch kräftig, aber es regnete nicht. Ein Kaffee zusammen mit einem Toast taten jetzt gut. Um 6:30 h waren wir startbereit. Unser Ziel heute war „Bajo del Tigre“, ein kleiner Park, der uns gestern von unserem Führer Adrián empfohlen wurde. Hier sollte es die Möglichkeit geben eventuell einen Bellbird sowie Long-tailed Manakins zu sehen. Als wir dort ankamen, versperrte eine dicke Kette den Weg. Ein freundlicher Mann erklärte uns, dass der Park erst um 8:00 h öffnet. Also fuhren wir mal kurz rüber zum Curi-Cancha Park und stiegen am dortigen Parkplatz aus. Ein Agouti mit zwei kleinen Jungtieren hoppelte durch die Büsche. Wir konnten beobachten, wie die kleinen gierig bei ihrer Mutter tranken.

Hier noch ein kleines Video von dieser Szene:



Kurz nach 8:00 h fuhren wir wieder zum „Bajo del Tigre“. Da die Kette immer noch den Weg versperrte, ließen wir das Auto davor stehen und gingen schon mal zu Fuß ein paar Schritte die Anlage erkunden. Dabei konnten wir 2 wunderschöne Emerald Toucanets beobachten.

Immer wieder fegte ein heftiger Wind Sprühregenschauer über uns hinweg. Dabei entstand über dem Tal ein prächtiger Regenbogen. Endlich gegen 8:30 h kam eine Frau, die die Kasse öffnete. Wir bezahlten den Eintritt von 12,- $ pro Person, ließen uns einen kleinen Plan des Geländes geben und marschierten los auf dem Trail „Sendero de los Niños“, auf dem wir wahrscheinlich auf Manakins treffen würden, wie die Frau uns sagte. Je weiter wir uns vom Eingang entfernten, um so besser wurde das Wetter. Die Sonne kam heraus. So konnte Tomoko einen Kolibri in besserem Licht fotografieren. Auf einer der am Trail stehenden Bänke machten wir eine kleine Pause und ließen uns unsere mitgebrachten Sandwichs schmecken. Manakins sahen wir zunächst nicht. Wir gingen weiter den Berg hinunter, wobei meine Knie heftig schmerzten, doch ich hielt tapfer durch. Ein Pizote mit hochaufgerichtetem Schwanz kreuzte unseren Weg.

Wir erreichten den Bellbird Trail. Hier konnten wir zum erstenmal die Stimme eines Bellbirds hören, doch in dem dichten Geäst der Bäume konnten wir nichts erkennen. Wir erreichten einen Aussichtspunkt (Mirador), den uns unser gestriger Führer empfohlen hatte. Hier standen ein Tisch und 2 Bänke, auf denen ich, dankbar für die Sitzgelegenheit, sogleich Platz nahm. Ich ließ meine Beine ein wenig ruhen und aß ein Sandwich. Tomoko folgte derweil der Stimme des Bellbirds. Sie traf einen äußerst freundlichen jungen Costaricaner, der ihr eine Stelle zeigte, wo sie einen tollen Blick auf diesen außergewöhnlich prächtigen Vogel mit der glockenähnlichen Stimme hatte.

Tomoko kam zurück mich abzuholen, da Orlando, so hieß der junge Mann, weitergehen wollte, uns aber noch die Stelle zeigen wollte, wo wir eventuell die Long-tailed Manakins sehen könnten. Orlando studiert Flora und Fauna dieser Gegend und möchte gerne Führer werden. Er erzählte sehr viel Wissenswertes. Nach gut 10 Minuten erreichten wir die besagte Stelle. Tatsächlich konnten wir 3 Manakins sehen, 2 Männchen und ein Weibchen. Diese Vögel sind sehr scheu, deshalb verhielten wir uns mucksmäuschenstill. Die beiden Männchen übten einen Brauttanz und das Weibchen schaute zu, sehr eindrucksvoll das ganze.

Nachdem wir eine Weile zugeschaut hatten, verabschiedete sich Orlando und wir gingen wieder zum Tisch mit den Bänken zurück. Meine Knie schmerzten, während Tomoko nochmals die Stelle aufsuchte, wo der Bellbird sich immer noch meldete. Da ich aber neugierig war, folgte ich ihr nach ein paar Minuten und ich hatte Glück. Tatsächlich saß er da, ein männlicher Bellbird, gar nicht so hoch auf einem Ast in der Sonne. Diesen Vogel kann man gar nicht beschreiben mit seinem skurrilen Aussehen. Da hatten wir ja mächtig Glück gehabt, dass wir vorhin Orlando getroffen hatten.

Wir gingen nochmal zu der Stelle mit den Long-tailed Manakins, die immer noch da waren. Die Sonne stand jetzt gegen 12:00 h senkrecht über unseren Köpfen. Die Wolken hatten sich verzogen und ich schwitzte mächtig. Es gelang mir einen der hier ziemlich häufigen Blauen Morphofalter auf einem großen Blatt in der Sonne sitzend zu fotografieren. Gott sei Dank hatte ich mein Stühlchen mitgebracht, so dass ich immer mal wieder mich setzen konnte, während Tomoko in einem fort fotografierte.

Irgendwann hatte sie aber genug Fotomaterial gesammelt und wir gingen den Berg hinauf zurück zum Ausgang. Das war ein wirklich toller erlebnisreicher Morgen. Wir fuhren zurück, kauften noch im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten ein und erreichten gegen 14:00 h wieder unser Chalet. Hier duschten wir zunächst ausgiebig und tranken dann gemütlich einen Kaffee. Ich fing schon mal mit Tagebuch schreiben an, Tomoko schaute und sicherte ihre Fotos. Irgendwann fing Tomoko an zu kochen. Gegen 17:00 h war das Essen fertig. Heute gab es Penne Genovese mit Basilikum aus dem Garten. Tomoko hatte außerdem Guacamole aus den herrlich schmeckenden Avocados gemacht zusammen mit kleinen Tortillas. Dazu hatten wir eine neue Flasche kalifornischen Sauvignon Blanc geöffnet, ein super Abendessen. Gegen 18:00 h war es schon dunkel. Der Tag war wieder sehr erlebnisreich und hatte uns müde gemacht. Ziemlich früh waren wir dann auch bettreif.


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