Monteverde
17.04. 2015


Gegen 5:30 h wurden wir wach. Es dämmerte bereits. Der Wind trieb immer wieder Nebelschwaden über den Berg, doch die Sonne tauchte nach kurzer Zeit auf, Regen war nicht in Sicht. Wir ließen uns diesmal etwas mehr Zeit und frühstückten gemütlich im Zimmer. Tomoko bereitete eine tolle Lunchbox mit Sandwichs und mit Avocado gefüllten Tortillas vor. Um 7:00 h waren wir abfahrbereit. Unser erstes Ziel heute war wieder der Curi-Cancha Park. Da wir zum zweiten Mal dort waren, kostete der Eintritt nur 10 $ pro Person. Wir wanderten den gleichen Trail hoch wie vorgestern und steuerten die Wiese mit dem Avocadobaum an, wo die Quetzals immer wieder sich sehen lassen. Zunächst tat sich nichts. Wir setzten uns in die Wiese und warteten.

Wir beobachteten einen Oropendola, wie er immer wieder zu seinem spektakulär im Wind schaukelnden Nest flog, dort kurz hineinschlüpfte und dann wieder für einige Zeit verschwand. 3 Tukane (Keel-billed Toucan) überflogen uns. Um 10:00 h kam ein Quetzal-Weibchen herangeflogen und blieb etwa 10 Minuten auf einem Zweig sitzen. Es nieselte immer wieder leicht für einige Momente, doch ein richtiger Regen blieb aus. Die Sonne setzte sich aber langsam immer mehr durch und es wurde zunehmend wärmer. Wir hörten hinter uns einen Trogon rufen.

Immer wieder kamen Gruppen mit Führer vorbei, die nach dem Quetzal Ausschau hielten, doch es tat sich nichts. Zwischendurch ließen wir uns die leckeren Sachen schmecken, die Tomoko heute Morgen vorbereitet hatte.

Irgendwann dachten wir nach gut 3 Stunden, dass wir heute wohl kein Glück haben werden und machten uns auf den Rückweg. Kaum waren wir losmarschiert, als ein netter Führer, mit dem wir uns schon vorher ausgiebig unterhalten hatten, uns zurückrief. Tatsächlich war soeben ein prächtiger männlicher Quetzal im Baum gelandet. Ein deutsches Paar, das vorhin auch eine ganze Weile mit uns gewartet hatte und mit uns zurückgehen wollte, war auch begeistert, dass wir noch dieses Glück hatten. Wir schauten lange und ausgiebig und Tomoko fotografierte fleißig. Das gibt sicher wieder 200 neue Fotos für mich zum Bearbeiten, mal sehen...

Wir blieben noch eine ganze Weile dort. Erst gegen 13:00 h verließen wir den Platz, gingen zum Ausgang zurück und fuhren nochmal in den nahe gelegenen Park „Bajo del Tigre“ , wo wir gestern schon waren. Auf dem Weg zwischen Parkplatz und Eingang kam uns ein Agouti entgegen. Es war inzwischen wirklich heiß geworden, so dass wir unsere Jacken im Auto ließen. Wir wanderten die Trails „Los Niños“ und dann „Los Monos“ den Berg hinunter. Dabei begegnete uns ein Pizote.

Schon von weitem hörten wir einige Manakins rufen, die wir dann auch bald an der Stelle fanden, wo wir sie schon gestern beobachtet hatten. Hier warteten wir eine Weile und machten einige Fotos. Da wir den Ruf des Bellbirds aus einiger Entfernung hörten, gingen wir nach kurzer Zeit weiter. Wir kamen der Stelle sehr nah, aber so angestrengt wie wir auch mit dem Fernglas die Äste der Bäume absuchten, den Vogel bekamen wir diesmal nicht zu Gesicht, obwohl er immer wieder seinen charakteristischen Ruf erschallen ließ. Wir gingen wieder zu den Manakins zurück. Hier machte Tomoko noch ein paar wunderschöne Fotos.

Das aufmerksame Beobachten und Wandern hatte uns langsam müde gemacht und wir beschlossen zurückzugehen. Gegen 15:45 waren wir wieder beim Ausgang. Wir fuhren noch kurz beim Supermarkt vorbei, wo Tomoko nicht nur einige Lebensmittel, sondern zu meiner und zur Freude unserer Bären ein Eis kaufte, das wir uns sofort nach unserer Ankunft bei unserem Ferienhaus zusammen mit einem frisch zubereiteten Kaffee schmecken ließen. Ich fing schon mal an Tagebuch zu schreiben, nachdem ich meine Emails studiert hatte. Tomoko schaute auf dem Sofa ihre gemachten Fotos an und ließ dabei ein Ah und Oh nach dem anderen los... Nachdem sie alles begutachtet hatte, begann sie das Abendessen vorzubereiten. Ich duschte inzwischen. Als ich den Fön in die Hand nahm, sah ich plötzlich wie ein kleiner Skorpion durchs Waschbecken krabbelte. Schnell holte Tomoko meine Kamera und ich machte ein Foto. Dann fing ich den Skorpion mit einem Wasserglas ein und beförderte ihn ins Freie. Das Abendessen war wieder sehr lecker. Es gab zwar zum wiederholten Mal Pasta, aber die schmeckte wieder ganz toll...

Wir surften noch ein wenig im Internet und schauten Fotos an. Morgen müssen wir leider alles einpacken und diese schöne Unterkunft verlassen. Müde, aber glücklich über diesen erlebnisreichen Tag, gingen wir gegen 20:30 h schlafen.


weiter Seite 9

Seite zurück

Index