Monteverde - Cañas Castilla
18.04. 2015


Kurz vor 6:00 h wurden wir durch einen Brown Jay geweckt, der heftig an eine Fensterscheibe unseres Chalets klopfte. Zeit zum Aufstehen! Heute war der Tag der Abreise aus Monteverde gekommen. Tomoko bereitete ein leckeres Frühstück vor, dann fingen wir an unsere Koffer zu packen. Wir mussten noch tanken und etwas Geld aus einem Automaten ziehen, dann waren wir um 8:40 h fertig zur Abreise. Das Wetter war herrlich, strahlend blauer Himmel, nur über den Bergen etwas höher lag eine dichte Wolkendecke. Daher der Name Nebelwald. Die ersten 30 km bis kurz vor Tilarán waren wieder äußerst holprig. Etliche Löcher zwangen mich ständig dazu, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Mehr als 30 km/h waren kaum mal zu erreichen. Somit brauchten wir für die 30 km fast 1 1/2 Stunden.

Ab Tilarán ging es dann deutlich besser. Kurz vor 11:00 h erreichten wir Las Cañas. Da hier eine riesige Baustelle begann, hatten wir erst mal größte Mühe, einen Zugang auf die Interamericana, die nach Norden führende Hauptstraße, zu finden. Wir kreisten ein wenig im Ort herum, wo es keinerlei Hinweise gab. Endlich fanden wir aber doch eine Möglichkeit. Die Baustelle, man möchte die Straße vierspurig ausbauen, erwies sich als riesig. Sie zog sich von Las Cañas bis Liberia über 46 km. Oft ging es nur im Schritttempo vorwärts, wobei wir von großen Lastwagen eingerahmt waren. Die Gegend war durch den Baustellenschmutz unglaublich staubig. Erst hinter Liberia wurde es wieder ansehnlicher. Wir suchten ein Plätzchen um ein kleines Picknick zu machen, da wir aber keine geeignete Stelle fanden, fuhren wir weiter und ich aß ein Sandwich beim Fahren, was auch gut schmeckte. Es war inzwischen sehr heiß geworden, so um die 35°, so dass wir die Klimaanlage eingeschaltet hatten. Gegen Mittag erreichten wir unser heutiges Ziel, die Cabanas Cañas Castilla. Diese Finca liegt nördlich von La Cruz etwa 2 km abseits der Interamericana nur noch wenige km von der Grenze zu Nicaragua entfernt sehr idyllisch an einem kleinen Fluss.

Die Gegend war wahnsinnig trocken. Agi, die Besitzerin der Finca, eine Schweizerin, empfing uns sehr freundlich und zeigte uns unseren kleinen Bungalow mit Namen „Oropendola“ in dem wir jetzt 3 Nächte wohnen werden. Ringsum blühten zahlreiche tropische Pflanzen.

Der Bungalow ist sehr schön, ausgestattet mit 2 Betten und einem Doppelbett in einem anderen Teil des Bungalows. Auch ein Kühlschrank war vorhanden, in dem wir gleich mal unsere mitgebrachten Lebensmittel deponierten. 2 große Ventilatoren sorgten für Kühlung. Wir verbrachten den Nachmittag ruhig auf der Veranda und beobachteten die Umgebung von hier aus. Ein Trogon saß uns gegenüber, 3 kleine Wrens (Rufous-naped Wren) kamen immer wieder, etliche Papageien flogen vorüber, allerdings ziemlich weit entfernt. Während Tomoko es sich in der Hängematte bequem machte, unternahm ich einen kleinen Spaziergang am Fluss entlang. Hier konnte ich ein Krokodil träge im Wasser liegend beobachten.

Zurück auf der Terrasse entdeckte Tomoko plötzlich eine Eidechse ( Dry Forest Anole), die ihren Hals zu einem gewaltigen Ballon aufblähte.

Ein kleines Video kann man hier sehen:







Gegen 17:30 h wurde es langsam angenehmer mit der Temperatur. Ein sanfte Brise wehte durch die Bäume und kühlte ein wenig. Leider zeigten sich bei Tomoko die ersten Anzeichen einer Migräne. Um 19:00 h gab es Abendessen. Wir saßen zusammen mit 2 weiteren Paaren aus Deutschland und der Schweiz an einem großen Tisch. Etwas später kamen auch das amerikanische Paar hinzu, mit dem ich mich nachmittags schon kurz unterhalten hatte. Das Essen war sehr europäisch, die Besitzer sind Schweizer. Während mein Fleischspießchen sehr gut schmeckte, war Tomokos vegetarische Variante etwas fade. Während des Essens erzählten wir abwechselnd unsere Erlebnisse, wobei das amerikanische Paar, das schon über einem Jahr mit seinem Wohnmobil von Alaska bis hierher auf Reisen war, viel Interessantes zu berichten wusste. Gegen 20:30 h gingen wir zu unserem Bungalow zurück, in dem es trotz Ventilator immer noch ziemlich schwül war. Die Bungalows sind zwar sehr schön, die Wände leider etwas zu niedrig und oben geschlossen, so dass die Luft nicht zirkulieren kann. Wir schliefen ein, wurden aber wegen der aufgestauten Wärme im Zimmer immer wieder mal wach. Wir hätten vielleicht doch die vorhandene Klimaanlage einschalten sollen ...


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