La Palapa EcoLodge - Finca Maresia
23.04. 2015


Früh um 4:30 h krähte ein Hahn, wir schliefen aber noch weiter bis 5:30 h. Nach dem Aufstehen packten wir unsere Sachen zusammen. Als ich die Terrassentür öffnete, huschte ganz schnell eine Katze herein und ließ sich oben auf dem Kühlschrank gemütlich nieder. Wir hatten etwas Mühe das Tier wieder nach draußen zu locken. Bis zum Frühstück um 7:00 h setzten wir uns noch etwas auf die Terrasse und schauten kurz ins Internet. Das Wetter war gut, 25° und kein Regen mehr. Das Frühstück schmeckte wieder ausgezeichnet.

Der MacMuff (so hatte ich ihn genannt) an der Rezeption war heute etwas weniger muffig. Ich bezahlte noch mein gestern Abend getrunkenes Bier und um 8:10 h ging die Fahrt los Richtung Corcovado Nationalpark. Ich hatte dummerweise vergessen, gestern das Fenster des Autos auf der Beifahrerseite zu schließen. So war durch den Gewitterregen der komplette Beifahrersitz wie ein Schwamm vollgesogen mit Wasser, so dass Tomoko mit unseren Tieren erst mal hinten Platz nehmen musste. Der Verkehr war ruhig, so dass wir zügig vorankamen. In Palmar Norte versuchte ich vereinbarungsgemäß mit Juan Kontakt aufzunehmen wegen des Straßenzustands nach Drake, doch die Verbindung klappte irgendwie nicht mit unseren Handys. Um 10:00 h erreichten wir Chacarita. Hier biegt die Straße nach Puerto Jiménez ab. An der Abbiegung tankten wir nochmal voll. Es gab hier ein öffentliches Telefon. Doch als ich ein paar Münzen eingeworfen hatte, merkte ich, dass alles verrostet war und das Telefon nicht funktionierte. Auch die eingeworfenen Münzen kamen nicht mehr zum Vorschein... In der Tankstelle bat ich telefonieren zu können, doch das wurde von zwei etwas unfreundlichen Damen rundweg abgelehnt. Also fuhren wir auf gut Glück weiter. Da aber weiterhin die Sonne schien, machte ich mir keine große Sorgen wegen der bevorstehenden Flussdurchfahrten. Nach 45 Minuten erreichten wir die Abzweigung nach Drake. Von hier sind es noch 30 km auf nicht asphaltierter Straße. Die Strecke war teilweise ganz passabel, aber manchmal auch sehr holprig. Zunächst durchquerten wir einige kleinere Bäche, die leicht zu durchqueren waren. Dann kamen wir an eine Brücke, die nur zwei dünne Fahrstreifen für die Reifen hatte, das sah ziemlich gefährlich aus und war es auch.

Ich war froh, als ich diese Stelle ohne Probleme passiert hatte. Nach einer Weile kam noch ein Fluss und kurz vor unserem Ziel noch der breiteste Fluss, der Rio Drake. Hier hielt ich erst mal an und schaute mir mit Entelchen das Flussbett etwas genauer an. In diesem Moment kam eine Einheimische, zog ihre Schuhe aus und watete mühelos durch das nicht ganz knietiefe Wasser bis auf die andere Seite.

Tomoko nahm ihre Kamera in die Hand und machte es ihr tapfer nach, obwohl die Steine teilweise ziemlich spitz waren. So konnte sie ein paar Fotos machen, wie ich mit "schäumender Bugwelle" den Fluss durchquerte . Puh, das war geschafft, war allerdings nicht so schwierig, wie ich befürchtet hatte...

Jetzt waren es nur noch wenige km bis zum Ziel. Um 12:15 h kamen wir bei der Finca Maresia an. Der Besitzer Juan hatte uns viel später erwartet und war erst mal nicht zu sehen. Wir tranken auf der Terrasse mit schöner Aussicht einen Kaffee und warteten. Ich nahm Platz in einem gemütlichen an einem Seil hängenden Sessel.

Kurz nach 13:00 h kam Juan dann in Begleitung eines jungen deutschen Paars, die mit dem Boot von Sierpe gekommen waren und die er am Strand abgeholt hatte. Juan hielt uns einen langen Vortrag über die diversen Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Geduldig hörten wir zu. Dann zeigte uns ein junger Mann unsere Cabina. Die Koffer wurden uns vom Auto bis hierhin getragen, netter Service. Unser Häuschen steht auf Holzstelzen und machte einen sehr sympathischen Eindruck. Im großen Wohnbereich stehen 2 Doppelbetten, beide mit einem großen Moskitonetz ausgestattet. Ein großer Propeller dreht sich an der Decke und fächelt frische Luft. Das Badezimmer ist ohne Fensterscheiben offen zum Dschungel hin. Wir duschten beide und machten es uns in den beiden Hängematten auf der Terrasse bequem. Wir konnten einige Cherrie´s Tanager und andere Vögel von dort beobachten.

Ich ging mal zum Auto um noch ein paar Sachen zu holen, als plötzlich ein gewaltiges Krächzen in der Luft zu hören war. Schnell nahmen wir Fotoapparat und Fernglas in die Hand. Tomoko stürmte voraus und ja, da waren sie, die ersten Roten Aras (Scarlet Macaws).

Tomoko fotografierte unermüdlich. Plötzlich tauchten wie aus dem Nichts auch 3 Tukane (Black-mandibled Toucan) auf.

Irgendwann gingen wir zu unserem Bungalow zurück. Gerade hatten wir nochmals geduscht, als die jungen Deutschen, Sylvia und Florian, die wir heute Mittag kennengelernt hatten, uns von ihrem etwa 200 m entfernten Bungalow zuwinkten, doch schnell herüberzukommen. Wir zogen uns wieder an, nahmen die Fotogeräte und gingen hin. Was uns erwartete war wirklich großartig. Da saßen doch zwei Rote Aras direkt vor ihrer Terrasse etwa 4 m entfernt in einem Baum und fraßen genüsslich eine Frucht nach der anderen, und das noch in Augenhöhe, wirklich unglaublich.



Tomoko schoss ein Foto nach dem anderen. Ich hatte mein Spektiv mitgebracht, doch dafür saßen die Aras viel zu nah. Schnell holte ich die Videokamera und konnte so ein paar wunderschöne Szenen aufnehmen. Das Licht am späten Nachmittag ließ die Federn der Aras in prächtigen Farben leuchten. Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Hoch auf einem Baum sahen wir für kurze Zeit einen White-crowned Parrot, leider sehr weit entfernt. Irgendwann gingen wir aber dennoch zurück. Auf unserer Terrasse konnten wir zwei wohl gerade erst flügge gewordene kleine Tanager beobachten. Ich fing schon mal an mein Tagebuch zu schreiben, was ich um 17:40 h unterbrach. Schnell wieder eine kleine Dusche und ab zum Abendessen um 18:00 h. Wir saßen mit weiteren Gästen an einem langen Tisch, zusammen mit den beiden Deutschen und einem französischen Paar, das wir im Lauf des Nachmittags ebenfalls kennengelernt hatten.

Das Essen bestand aus vier Gängen: Salat, Suppe, ein Fischgericht und ein Nachtisch. Anstelle des Fisches aß Tomoko ein vegetarisches Gericht. Alles schmeckte hervorragend. Es war eine sehr nette Gesellschaft. Wir quatschten noch bis nach 20:30 h bis wir so langsam müde wurden. Ich schrieb im Zimmer noch mein Tagebuch fertig, während Tomoko ihre Fotos sichtete und speicherte, wobei sie vor Begeisterung viele ahs und ohs ausstieß... Gegen 21:30 h gingen wir müde zu Bett.


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