Laguna del Lagarto
04.05. 2015


Der Gesang der Vögel weckte uns gegen 5:00 h. Wir hatten gut geschlafen, der Umzug ins andere Zimmer hatte sich gelohnt. Auch Tomokos Migräne war weg. Wir dösten gemütlich noch etwas weiter und standen erst um 6:00 h auf. Es regnete ein wenig. Auf der Terrasse der Lodge versuchten schon die ersten Vögel vom traurigen Rest der Bananen noch etwas Verwertbares zu finden. So nach und nach fanden sich alle Gäste auf der Terrasse ein. Um 7:00 h kam das Zeichen, das Frühstück sei fertig. Es gab Gallo Pinto mit Ei, sowie Obst und Toast mit Butter und Marmelade. Während des Frühstücks sprangen alle immer wieder auf, da sich ständig neue Vögel zeigten. Offensichtlich hatte der Regen, der immer stärker wurde, die Vögel aktiver werden lassen. Ich sah auch zum ersten mal hier eine Gruppe von 5 oder 6 Keel-billed Tukans.

Ich bat Adolfo doch für frische Bananen zu sorgen, weil die leeren Schalen am Futterplatz allzu traurig wirkten. Nachdem dies erfolgt war, tauchten plötzlich aus allen Ecken wieder mehr Vögel auf und begannen zu picken, wobei sie sich manchmal heftig stritten.

Plötzlich erschien eine Gruppe von mehr als 10 Nasenbären (Coatis), die ein Bananenbüschel entdeckt hatten, das als Reserve unten am Fuß der Terrasse lagerte. Die Bären schnappten sich je eine Banane und eilten rasch damit fort.

Die Papageien schien der warme Regen nicht zu stören. Im Gegenteil nutzten sie die Gelegenheit ausgiebig um zu duschen und ihr Gefieder zu putzen, was manchmal richtig komisch aussah.


Immer wieder erschienen auch Montezuma Oropendolas am Futterplatz, darunter ein besonders großes Exemplar.

Sie waren nicht nur an den Bananen interessiert, sondern flogen auch regelmäßig zu dem Baum mit den olivenartigen Früchten, die sie ebenso gerne fraßen wie die Tukane.

Auch der kleine langschwänzige Tyrant war wieder an seinem Stammplatz zu beobachten.

Zwischendurch machte uns Adolfo auf eine Gruppe Klammeraffen (Spider Monkeys) aufmerksam, die auf der anderen Seite der Lodge hoch durch die Baumwipfel turnte. Der Regen rauschte jetzt kräftig und dauerhaft. Einige Gäste reisten heute ab, darunter auch die beiden Deutschen, Thomas und Yvonne, von denen wir uns besonders herzlich verabschiedeten. Zwei Geier (Black Vulture) saßen regungslos auf einem Baum neben dem Eingang und ließen den strömenden Regen stoisch über sich ergehen.

Wir gingen zu unserem Zimmer zurück und setzten uns auf unsere Terrasse. Tomoko sortierte ihre Fotos, ich schrieb Tagebuch. Währenddessen ließ der Regen langsam nach, es tröpfelte nur noch leicht, so dass wir beschlossen wieder eine kleine Runde zur Lagune vor der großen Terrase der Lodge zu machen.

Der Weg war durch den Regen sehr glitschig geworden. Als wir unten am Wasser ankamen konnten wir wie gestern wieder einen Eisvogel beobachten. Auch ein Brown Basilisk saß im nassen Gras.

Wir wanderten weiter am Wasser entlang bis zum Eingangstor der Lodge. An der nächsten Lagune vom Bootssteg aus konnten wir einen Cinnamon Becard sowie wieder einen Great Kiskadee beobachten, der hier auch sein Nest hat.

Das Mittagessen ließen wir heute aus. Ich aß ein paar von den mitgebrachten Plätzchen und trank einen Kaffee auf der Terrasse dazu. Gegen 14:00 h war es trocken, kein Regen mehr. Wir spazierten einen Weg aus der Anlage heraus an der zweiten Lagune vorbei. Ich wunderte mich, dass ein Wegweiser Richtung Lagune 2 zeigte, da ich bisher angenommen hatte, dass die zwei Lagunen innerhalb der Lodge als Nr. 1 und 2 galten. Dem ist aber offensichtlich nicht so. Es gibt eine "Second Laguna" gut 2 km weiter. Als wir um eine Ecke bogen, flogen plötzlich 6 - 7 Crested Guans einer nach dem anderen aus einem hohen Baum heraus Richtung Dschungel.

Wir hofften vielleicht durch Zufall auf Grüne Aras zu treffen, die Tomoko vorhin schon deutlich gehört hatte, doch es zeigte sich keiner. Wir wanderten so ca. 2 km einen vom Regen ziemlich matschigen Weg entlang. Einen Puffbird konnten wir beobachten, der eine gefangene Eidechse im Schnabel hielt. Inzwischen war die Sonne wieder hinter den Wolken aufgetaucht und sofort wurde es merklich heißer und schwüler.

Tomoko hatte ihren Hut vergessen und fühlte sich etwas schlapp, so dass wir wieder umkehrten. Sie behalf sich mit ihrem Regenschirm, der jetzt als Sonnenschirm fungierte. Gegen 15:30 h kamen wir mit völlig verdreckten Wanderschuhen ziemlich erschöpft wieder bei der Lodge an. Dort trafen wir Adolfo, der uns ein paar Kapuzineraffen zeigte, die in der Nähe durch die Baumwipfel turnten. Ich duschte und setzte mich dann auf die Terrasse und schrieb weiter an meinem Tagebuch. Tomoko, die noch einmal kurz losmarschiert war und einige Fotos gemacht hatte, kam erschöpft zurück und legte sich eine Weile aufs Bett.

Inzwischen war der Himmel wieder total bewölkt, aber es regnete nicht. Abendessen wurde wie gestern um 18:30 h serviert. Heute gab es als Hauptgericht Fisch „Tilapia“ mit verschiedenen Gemüsen, lecker ! Henri kam vorbei mit einem Leuchtkäfer. Dessen glühende Augen waren faszinierend. Er setzte das Insekt auf unseren Tisch. Es krabbelte sogar über Tomokos Hand, sprang ein paarmal hoch in die Luft und flog dann Richtung Küche davon. Da wir ziemlich müde und erschöpft waren, gingen wir nach dem Essen direkt zum Zimmer zurück, duschten nochmal und legten uns früh ins Bett.


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