13.01. Singapur

Gegen 7.00 h wurde ich von der gerade aufgehenden Sonne geweckt. Tomoko schlief noch fest. Ich machte ein paar Fotos vom herrlichen Morgenhimmel, legte mich aber nochmals hin und schlief auch wieder fest ein. Tomoko weckte mich gegen 9.30 h, Zeit zum Aufstehen. Das Frühstück endete um 10.30 h, also jetzt nicht mehr viel Zeit verlieren. Die obligatorische Dusche verschob ich deshalb auf nachher. Tomoko fühlte sich recht gut ohne Kopfweh. Auch das Medikament gegen Husten hatte seine Wirkung getan. Beim Frühstück ging es ziemlich laut zu. Etliche chinesische Familien mit kleinen Kindern bevölkerten den Frühstücksraum. Ich hatte Mühe Tomoko zu verstehen, die wegen Halsweh nur leise sprechen konnte. Wir blieben auch nicht allzu lange, da wir ja bis 12.00 h das Zimmer verlassen und noch unser Gepäck zusammenpacken müssen für den nächtlichen Weiterflug um 23.35 h nach Perth. Wir packten in aller Ruhe unsere Sachen ein. Kurz vor 12.00 h waren wir auch fertig damit. Wir checkten aus und deponierten unser Gepäck beim Bell-Captain im Erdgeschoss. Bevor wir uns auf einen Spaziergang zum MERLION, dem Wahrzeichen Singapurs am Wasser, machten, kaufte Tomoko mir noch einen hübschen kleinen Schirm, der sowohl gegen Regen als auch gegen die Sonne gute Dienste zu leisten versprach. Langsam schlenderten wir durch den Park an der St.Andrews-Kirche vorbei Richtung Meer. Die Sonne brannte heiß vom Himmel und ich war froh, den neuen Schirm benutzen zu können. Wir machten ein paar Fotos von den tropischen Pflanzen unterwegs, bevor wir nach einer guten halben Stunde unser Ziel erreichten.

Zunächst fotografierten wir die Gegend um den Merlion, dann begaben wir uns in das Café gleich an der Ecke, in dem wir schon beim letzten Singapur-Aufenthalt gesessen hatten. Tomoko aß einen Carrot Cake und ich ein Stück Tiramisu, dazu tranken wir einen schmackhaften Cappuccino.

Es herrschte lebhaftes Treiben draußen, am Sonntag machten viele Familien einen Ausflug. Überall saßen Menschengruppen am Boden zusammen und machten Picknick. Manche saßen einfach im Park im Gras, andere hatten sich an wenig malerischen Stellen unter einer großen grauen Betonbrücke niedergelassen. Immerhin schützte diese vor Regen. Wir wanderten gemütlich noch ein paar hundert Meter am Wasser entlang Richtung neuer Konzerthalle und Marina Bay Sands Hotel.

Als sich die Wolken zusehends verdichteten, traten wir langsam wieder den Rückzug an. Die letzten paar Minuten, bevor wir wieder unser Hotel erreichten, beschleunigten wir unsere Schritte, da einige drohende Donnerschläge und Blitze , sowie ein zusehends schwärzer werdender Himmel, uns ein nahendes Gewitter ankündigten. Wir hatten tatsächlich großes Glück, denn kaum hatten wir das schützende Hotel erreicht, fing es auch schon wie aus Kübeln an zu gießen. Dagegen hätten auch unsere Schirme wenig ausrichten können. So nahmen wir erst mal in der Lobby des Hotels Platz und ruhten uns ein wenig aus. Der ursprünglich geplante kurze Sprung in den Swimming Pool fiel wegen des Wetters aus. Gegen 16.00 h verspürte Tomoko erste Hungergefühle. Wir beschlossen in der nahen Raffles City Mall nach etwas Essbarem zu suchen. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, war nur eine kurze aber umso heftigere Episode. Die warme feuchte Luft tat unserer immer noch leicht vorhandenen Erkältung gut. In der Mall angekommen begaben wir uns in die untere Etage. Hier ist ein riesiges Areal, das nur aus Restaurants und Cafés besteht. Tomoko schnüffelte mal links, mal rechts, bis wir schließlich vor einem Thai-Restaurant stehen blieben. Das sah recht gut aus und wir beschlossen es hier zu versuchen. Tomoko bestellte einen Tofu-Vegetables-Salat und ich ein Curry-Massaman.

Beides schmeckte hervorragend. Die Preise hier unten sind etwas höher als in der Food-Mall im Obergeschoss, doch die Qualität der Speisen ist dafür auch entschieden besser. Für einen kleinen Nachtisch wechselten wir noch mal das Lokal. Es gab viele verlockende Angebote in der weitläufigen Mall.

Doch wir mussten nicht weit gehen. Nach einer kleinen Runde fanden wir genau gegenüber dem Thai-Restaurant ein chinesisches Restaurant, wo Tomoko und Entelchen eine tolle Süßspeise (Black Glutinous Rice with Coconut Ice Cream & Honey Pearls) fand, während ich nur einen Kaffee trank.

Nun waren wir aber wirklich gesättigt. Zurück beim Hotel nahm ich noch eine erfrischende Dusche neben dem Swimming Pool. Das ist wirklich sehr praktisch, dass man noch mal duschen kann, obwohl man das Zimmer schon um 12.00 h verlassen musste. Inzwischen war es 18.00 h geworden. Das war genau die Zeit, die wir uns vorgenommen hatten zum Flughafen zu fahren. Schnell holten wir unser Gepäck beim Bell-Captain ab, bestellten ein Taxi und fuhren zum Changi-Airport Terminal 1. Über die Preise für eine Taxifahrt zum Flughafen oder umgekehrt wundere ich mich immer wieder. Diesmal kostete die Fahrt S$ 22,50, bei der Herfahrt mussten wir nur S$ 13,- bezahlen…

Nachdem wir etwas wärmere Kleidung für den Flug angezogen hatten, gingen wir zum Qantas-Checkin-Schalter. Schnell erhielten wir unsere Bordkarten mit unseren schon vorgebuchten Sitzplätzen. Auch der Weg durch die Passkontrolle verlief zügig. Nun hatten wir ja noch überreichlich Zeit um etwas im Internet zu stöbern. Der Zugang ist inzwischen gänzlich problemlos, kostenlos war er ja schon immer, jetzt braucht man sich aber auch kein Passwort mehr abzuholen, sondern kann sich gleich ins Internet einwählen. Allzu schnell ist die Verbindung zwar nicht, aber für E-mail abrufen und Nachrichten verfolgen reicht es allemal. So vergingen die Stunden ziemlich schnell. Der Abflug erfolgte pünktlich um 23.35 h.

14.01. Perth - Yanchep Nationalpark

Der Flug verlief ruhig. Nur Tomoko hustete wieder stark, konnte aber am Schluss ein wenig schlafen. Der Flug dauerte nur insgesamt 4 h 50 min, so dass wir schon gegen 4.20 h in Perth ankamen. Ich konnte leider gar nicht schlafen, fühlte mich aber erstaunlich fit zu dieser frühen Stunde. Wir mussten eine Weile auf unser Gepäck warten. Ziemlich zum Schluss erschienen unsere beiden Koffer dann Gott sei Dank auf dem Förderband. Die Passkontrolle verlief zügig, doch bei der anschließenden Gepäckkontrolle wurden wir in eine Schlange eingewiesen, wo alles Gepäck sorgfältig von einem Hund beschnüffelt wurde. Bei uns gab es nichts zu finden, aber bei dem Paar hinter uns stürzte der Hund zielbewusst auf eine Handtasche und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Tatsächlich hatte er eine Banane entdeckt, die der Zollbeamte aus der Tasche holte. Er sagte ganz nüchtern, dass jetzt eine Strafe fällig würde. Die Höhe haben wir leider nicht erfahren können. Der Hund freute sich jedenfalls und wurde von seiner Führerin sehr gelobt. Als erstes besorgten wir uns an einer ATM Maschine etwas Australische Dollar, dann gingen wir in ein kleines Café und frühstückten ein wenig. Das Frühstück war für den stolzen Preis von 13,- AUS$ für jeden ziemlich mager, ich hatte nur 2 mickrige Toasts mit etwas Schinken und Käse, sowie einen Kaffee. Außerdem war die ganze Umgebung ziemlich schmuddelig, kein Vergleich mit Singapur. Ich fing schon mal mit meinem Tagebuch an. Da es jetzt erst 6.00 h war und die Autoverleihstation erst um 7.30 h öffnete, hatten wir noch genügend Zeit. Um 7.15 h nahmen wir ein Taxi und fuhren zum BRITZ Autoverleih. Eine sehr freundliche Junge Dame, die meiner Tochter Anja wie aus dem Gesicht geschnitten war, empfing uns. Die Formalitäten waren schnell erledigt, doch als wir unseren bestellten Britz-Challenger in Augenschein nahmen, waren wir plötzlich sehr bestürzt, wie klein der doch innen eingerichtet war. Der Gasherd ließ sich nur außerhalb des Autos bedienen. Es waren wesentlich weniger Schränke vorhanden, bzw. gar keine freien. Wohin mit den Lebensmitteln, die wir noch einkaufen wollten? Wir sahen uns ratlos an. Ob man das Auto vielleicht noch in das Model "Bushcamper" von unserer letzten Reise umtauschen kann…? Ich fragte mal vorsichtig. Ja, es ist ein solches Modell verfügbar. Gegen einen Aufpreis von 10 $ pro Tag könnten wir es mieten. Das taten wir dann auch. Froh über diese Entscheidung fuhren wir gegen 9.30 h los, zunächst in den Norden von Perth, nach Jondaloop, wo ich im Internet einen Organic Supermarket gefunden hatte. Danach suchten wir an der angegebenen Adresse, doch ohne Erfolg. Alles andere wie Woolworth, Target usw. war vorhanden. Es war unglaublich heiß geworden, so um die 35°. Im Woolworth gab es auch etliche organic Lebensmittel, also kauften wir hier ein. Nach einer halben Stunde verließen mich die Kräfte und ich ging nach draußen und setzte mich auf eine Bank. Tomoko kaufte unterdessen weiter ein. Das ganze dauerte wohl eine Stunde. Für 227 $ war unser Einkaufswagen ziemlich voll. Da ich Hunger verspürte, aß ich ein Sandwich. Tomoko kaufte sich einen Walnuss-Möhrchen-Muffin, von dem sie die Hälfte aß, schmeckte wohl nicht gut. Dazu trank sie einen Cappuccino, auch nicht so besonders. Dann gingen wir zum Auto zurück, luden alles ein und machten uns auf den Weg Richtung Norden. Wir wollten nach Ledge Point zu einem ca. 70 km entfernten BIG4 Caravan-Park. Auf dem Weg dorthin sahen wir an einer Abzweigung plötzlich ein Schild, das auf den naheliegenden Yanchep NP hinwies. Da wir den auch besuchen wollten, bogen wir ab. Der Ort selbst war uninteressant, eine moderne Feriensiedlung am Meer. Den dortigen Caravan-Park "Capricorn Club" hatte ich schon im Internet gesehen. Also fuhren wir dorthin. Wir bekamen einen Platz, der leider nur ein wenig Schatten bot, noch dazu direkt neben einem großen Zelt mit einer Familie, die den ganzen Tag das Radio plärren ließ. Aber immerhin hatten wir einen Platz. Der Wind vom Meer war angenehm in der Hitze. Tomoko räumte erst mal alle gekauften Lebensmittel in den Kühlschrank und die diversen Schränke ein. Das war wirklich gut, dass wir das Auto noch getauscht hatten, alles passte wunderbar. Einige krächzende Raben (Australian Raven) schauten mit ihren weißen Augen neugierig zu. Tomoko war so erschöpft, dass sie sich im Auto auf die Sitzbank legte. Da ich auch müde wurde, ich hatte ja in der vergangenen Nacht keinen Moment geschlafen, machten wir schnell das komplette Bett fertig und schliefen eine Weile tief. Tomoko wurde wach und entdeckte durchs Fenster einen Australian Ringneck (westliche Art), eine Papageienart mit leuchtend grünem Gefieder, einem gelben Ring am Hals und einem tief dunkelblauen Köpfchen. Da packte Tomoko zum ersten Mal auf dieser Reise ihre Kamera aus und machte einen kleinen Erkundungsspaziergang.

Dabei konnte sie noch weitere Vögel fotografieren wie Red Wattlebird, Magpie Lark und Western Raven. Nun wurde es langsam Zeit (so gegen 18.00 h) ans Abendessen zu denken. Tomoko machte einen schmackhaften Pastasalat mit Pfefferminz, Koriander, Limetten u.a.

Das Essen in der freien Luft schmeckte toll. Leider hatten wir kein Bier. Nach dem Essen ging ich zu den Waschräumen und spülte das schmutzige Geschirr. Anschließend duschte ich noch ausgiebig. Ich wollte noch mein Tagebuch zu Ende schreiben, doch ich war zu müde dazu. Tomoko schlief auch schon ein. Also brach ich ab. Wir bauten unser Bett und legten uns nur mit einem leichten Betttuch bedeckt gegen 20.30 h hin. Es war nicht so heiß wie befürchtet, da ein angenehmer Wind durch die mit Moskitogittern gesicherten Fenster wehte. Wir waren so übermüdet, dass wir gleich einschliefen.

15.01. Yanchep Nationalpark - Lancelin

Nach gut durchgeschlafener Nacht wachte ich gegen 5.15 h auf. Der Himmel zeigte ein zartes Morgenrot und die zahlreichen Raben weckten alles mit ihrem lauten Krächzen. Es war auch während der Nacht so warm, dass wir auf unsere Schlafsäcke verzichten konnten und wir nur mit einem leichten Leinentuch bedeckt schliefen. Tomoko hatte immer noch Halsweh und konnte kaum sprechen. Wir blieben einfach noch etwas liegen und lauschten den Vogelstimmen. Erst kurz vor 7.00 h standen wir auf. Während ich eine Dusche nahm, bereitete Tomoko schon das Frühstück vor. Praktisch war, dass diesmal ein Toaster und ein elektrischer Wasserkocher zum Inventar gehörten. So brauchten wir den Gasherd nicht anzuschließen. Zum Frühstück aßen wir Toast mit Käse und Honig, Tomoko zusätzlich noch Cornflakes, sehr lecker. Immer wieder flogen Raben, Magpies, Wattlebirds, Galahs vorbei und die Western Ringnecks, eine besonders schöne Papageienart. Die Luft war angenehm warm, doch wir mussten im Schatten unseres Autos sitzen, da die allmählich höher steigende Sonne schon ziemlich viel Kraft hatte. Heute sollte es mit 37° am heißesten in dieser Woche werden, mal sehen… Wir blieben auch nicht mehr lange sitzen sondern fingen an unsere Sachen einzupacken. Gegen 9.00 h waren wir damit fertig und machten uns auf den Weg. Nach einem kurzen Blick auf den Strand, fuhren wir zunächst noch zu einem Woolworth Supermarkt, um noch ein paar Dinge einzukaufen, besonders Wasser und Lutschbonbons für Tomokos immer noch hartnäckiges Kratzen im Hals.

Dann fuhren wir in den nur wenige km entfernten Yanchep Nationalpark. Der Eintritt kostete AUS$ 11,-, die wir jedoch später im Visitor-Center beim Erwerb eines Passes für alle Nationalparks Westaustraliens erstattet bekamen. Der Pass für ein Jahr kostet $ 40,-. Gleich bei der Ankunft auf dem Parkplatz wurden wir von einer Gruppe laut kreischender schwarzer Papageien empfangen, Short-billed Black-Cockatoo. Auch ein Kookaburra flog heran und nahm auf einem Ast Platz.

Wir machten eifrig Fotos. Auf dem Weg Richtung Visitor-Center wurden es immer mehr. Tomoko versuchte die geschickt im Wind kreisenden Vögel im Flug einzufangen, ein nicht ganz leichtes Vorhaben, da die Papageien immer wieder unberechenbare Flugkurven machten und der Wind dazu auch noch ziemlich heftig war.

Dies wiederum ließ die enorme Hitze, besonders in der Sonne, erträglicher werden. Wir erreichten einen verschlammten See, wo viele Enten, Gänse, Stilts sowie Avocets zu sehen waren.

In einer dichtbelaubten Eiche entdeckten wir einige Galahs, zumeist Pärchen, die überhaupt keine Scheu vor uns zeigten, so dass wir mit unseren Fotoapparaten ganz nah heran kamen.

Im Visitor-Center erwarb ich dann den erwähnten Pass für die Nationalparks Westaustraliens, während Tomoko sich zwei Ohrstecker und ein Kettchen mit kleinen Koalas aus Silber kaufte, sehr hübsch… Nun wurde es aber Zeit für ein erfrischendes Eis. In einem wenige Schritte entfernten kleinen Café erfrischten wir uns beide mit einem Eiskaffee mit Eis und Sahne, das war super, obwohl die enthaltene Menge Eis etwas sparsam war... Dafür war mehr Sahne drin. Anschließend besuchten wir noch den sogenannten Koala-Walk, wo wir tatsächlich einige Koalas antrafen, die müde in den Astgabeln der Eukalyptus-Bäume dahindösten. Das Gelände war mit Zäunen und Mauern gesichert, so dass es wie ein kleiner Zoo wirkte. Das gefiel uns aber nicht, hatten wir doch letztes Jahr auf Kangaroo Island Koalas in wirklich freier Wildbahn angetroffen. Inzwischen war es 13.00 h geworden, die Hitze war enorm. Wir wanderten noch etwas umher und fotografierten fleißig.

Als wir unser Auto erreichten, betrug die Innentemperatur 43°. Schnell schalteten wir die Klimaanlage ein und fuhren los, weiter Richtung Norden. Nach 50 km erreichten wir Ledge Point, einen Ort der uns an die Ferienkolonien in Spanien mit ihren endlosen, immer gleichartig aussehenden Häusern erinnerte. Der anvisierte BIG4-Caravan-Park entpuppte sich als äußerst langweiliger Ort, ohne Schatten und Bäume, nur gleichförmig aussehende Parzellen, wo man sein Campingfahrzeug abstellen konnte. Hier gefiel es uns nicht. Wir beschlossen noch 12 km weiter Richtung Lancelin zu fahren. Hier fanden wir einen Caravan-Park direkt am Meer, der wesentlich besser aussah. Das Büro war geschlossen, doch mit Hilfe der an der Tür angegebenen Tel.-Nr. konnten wir an einer gleich daneben stehenden Telefonzelle jemand erreichen, der öffnete. Für 27,- $ erhielten wir einen schönen ruhigen Platz. Ich schloss wie immer das Stromkabel an. Dann befestigten wir gemeinsam die mitgebrachte Markise am Auto und hatten so einen schönen schattigen Platz. Tomoko wollte waschen, doch wir hatten weder Waschmittel noch Münzen für die Waschmaschine. Da die Markise schon fest mit dem Auto verbunden war, machte sich Tomoko zu Fuß auf den Weg zur Rezeption. Dort war leider kein Waschpulver erhältlich. In einem etwa 600m entfernten kleinen Laden konnte sie Waschpulver kaufen. Trotz der Hitze machte sie sich auf den Weg und kam nach einer halben Stunde mit zufriedenem Gesicht zurück. Am Auto sammelte sie sogleich die schmutzige Wäsche ein und ging damit in die nahe Laundry. Ich zog derweil meine Badehose an, nahm ein Handtuch und wanderte damit zum nahen Strand, um dort ein wenig zu baden. Daraus wurde leider nichts. Am Strand angekommen musste ich enttäuscht feststellen, dass eine unübersehbare Mauer aus Algen, bestimmt einen Meter hoch und 20 Meter breit, den Weg zum Wasser versperrte. Auch das Wasser war dicht gefüllt mit einem Algenteppich. Tausende Vögel, hauptsächlich Möwen bevölkerten den Strand. Die werden wir später mal fotografieren, aber zunächst ging ich wieder zurück zum Auto. Dort fing ich schon mal an Tagebuch zu schreiben. Es wehte beständig ein ziemlich starker Wind und die Luft war voll mit Algengeruch. Trotzdem hatte ich Lust auf einen Kaffee, den ich mir auch sogleich aufschüttete. Ein kleines Stück Schokolade und ein halber Muffin von gestern Morgen passte wunderbar dazu. So verbrachten wir faul den Nachmittag. Gegen 18.00 h gingen wir nochmals zum Strand.

Die Seevögel waren immer noch da und suchten jetzt im Licht der tiefstehenden Sonne nach Futter. Vom Meer her wehte ein frischer Wind. Überhaupt waren die Temperaturen etwas zurückgegangen. Wir blieben eine gute halbe Stunde da, dann wurde es langsam Zeit das Abendessen vorzubereiten. Tomoko machte einen Salat und Pasta mit Zucchini und Cottage Cheese. Das schmeckte sehr gut, leider hatten wir vergessen Bier einzukaufen, was Entelchen sehr bemängelte (ich auch). Während wir aßen, ging die Sonne unter. Einige Wölkchen nahmen eine rosa Farbe an. Wir saßen im Windschatten des Autos, was jetzt sehr angenehm war. Allmählich wurde es dunkel und ich kümmerte mich mal ums Abspülen. Als ich die Laundry betrat, suchte ich erst mal nach Licht. Das war defekt. Ich ließ die Tür offen stehen, indem ich sie mit einem dicken Ziegelstein blockierte. Am Spülbecken stellte ich fest, das kein Verschluss vorhanden war. Da ich eine kleine Plastikwanne dabei hatte, ließ sich dieses Problem lösen. Während ich das schmutzige Geschirr spülte, krabbelte plötzlich in der Dunkelheit ein schwarzer Schatten am Boden durch den Raum. Es war eine dicke Spinne. Da man in Australien nie weiß, ob eine Spinne gefährlich ist, behielt ich sie aufmerksam im Blickfeld. Als sie mir zu nahe kam, trat ich einmal feste mit meinen Sandalen auf den Betonfußboden, so dass sich die Spinne erschreckt davon machte. Schnell machte ich weiter. Ich war froh, als ich endlich fertig war. Zügig verließ ich den Raum und ging zum Auto zurück. Anschließend nahm ich noch eine erfrischende Dusche. Zurück im Auto schrieb ich mein Tagebuch zu Ende. Tomoko sicherte inzwischen unsere gemachten Fotos auf diversen Datenträgern. Die Hitze des heutigen Tages hatte uns ganz schön zugesetzt, so dass wir gegen 21.20 h ziemlich müde und erschöpft waren. Wir machten auch bald unser Bett fertig und gingen gegen 22.10 h schlafen.


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