Kinabatangan Jungle Camp - Sandakan 12.04.2010

Zum letzten Mal ging der Wecker früh um 5:45 Uhr. Das Frühstück war wieder um 6:15 Uhr mit Rührei, Toast und Marmelade. Dann ging es zu unserer letzten Bootsfahrt mit Robert Chong. Wir starteten bei wieder schönem Wetter um 6:45 Uhr.

Dünne Nebelschwaden stiegen noch auf und im ersten Morgenlicht bei vielen Vogelstimmen fuhren wir stromabwärts. Als wir die Mündung zum Terengan River nach 6 km erreichten, flogen 3 White-bellied Woodpeckers über uns hinweg mit dem für Spechte typischen etwas krächzenden Ruf. Hoch auf einem Baum saßen 2 Silver Languren, deren Fell prächtig im Licht der kräftigen Morgensonne glänzte. Immer wieder ahmte Robert im Boot stehend den Ruf des Bornean Ground Cuckoo nach, doch wir erhielten keine Antwort. Ähnlich verhielt es sich mit einem Hooded Pitta, den wir kurz hörten, aber als Robert weiter seine Stimme imitierte, kam kein Ruf mehr zurück. Wir verließen den Terengan River und fuhren weiter den Kinabatangan River hinunter bis zum Mananggul River. Auf dem Weg dahin konnten wir einem Storm Stork zusehen, wie er sorgfältig sein Gefieder putzte.

Dann etwas Neues für uns, zwei Bat Hawks, ein Paar, das in einem hohen Baum nistete. Sie flogen immer wieder ein Stück weit durch die Luft und kehrten dann wieder zu ihrem Nest zurück. Um kurz nach 8:00 Uhr kamen wir an der Sukau Rainforest Lodge vorbei. Ich schaute mit meinem Fernglas sorgfältig, konnte aber keinen der Angestellten erkennen. Am Mananggul River angekommen drosselten wir die Geschwindigkeit und glitten langsam dahin. Auch hier versuchte Robert pausenlos mit seiner Stimme den Bornean Ground Cuckoo zu einer Reaktion zu bewegen, aber auch hier vergeblich. Wir saßen bewegungslos im Boot als plötzlich 6 Crested Firebacks (4 männliche und 2 weibliche) hinter uns einer nach dem anderen von einem Ufer zum anderen flogen und dann im dichten Unterholz verschwanden.

Mit unseren Ferngläsern konnten wir sie noch ein paar Minuten im Dickicht verfolgen, dann waren sie verschwunden. Wir fuhren langsam weiter, als wir auf einmal einen rot leuchtenden Vogel sahen, der pfeilschnell den Fluss überquerte. Kurze Zeit später konnten wir ihn auf einem dünnen Ast direkt am Ufer sitzen sehen, es war ein Black-backed Kingfisher (auch Oriental Dwarf Kingfisher genannt), ein sehr kleiner farbenprächtiger Eisvogel, den ich noch nie so nah und ruhig hatte sitzen sehen.

Ein schöner blauer Black-naped Monarch und ein Malaysian Blue-flycatcher kamen auch noch ganz nah an uns heran. Immer wieder sahen wir auch farbenprächtige Schmetterlinge am feuchten Ufer sitzen. Die Zeit verging wie im Flug, die Sonne stieg höher und es wurde immer heißer. Gegen 10:00 Uhr traten wir den Rückweg an. Ein Boot mit Einheimischen kam uns entgegen und informierte uns, dass sie etwas weiter einen Bornean Pygmy Elefanten gesichtet hatten. Schnell machten wir uns auf den Weg, um die Stelle zu finden, aber je intensiv wir auch suchten, von dem Elefanten leider keine Spur. Dafür entdeckten wir noch einen Buff-rumped Woodpecker und einen Greater Coucal.

Um 10:20 Uhr erreichten wir wieder den Kinabatangan River und fuhren in schneller Fahrt die 15 km bis zur Lodge zurück. Der Fahrtwind wehte angenehm kühl durch unsere Haare. Inzwischen waren wieder dicke Wolken aufgezogen, die sich aber im Laufe der nächsten Stunde wieder auflösten, ohne dass es wie wir dachten Regen gab. Nach insgesamt 38 km kamen wir gegen 10:40 Uhr wieder bei der Lodge an. Die beiden Australier, die mit uns nach Sandakan gebracht werden sollten, warteten schon. Schnell trank ich noch einen Kaffee, bevor wir unsere Koffer packten. Wir duschten noch mal, bezahlten unsere Rechnung und verabschiedeten uns herzlich von Robert Chong und seinen Angestellten. Mit ihm war das Beobachten von Vögeln unglaublich interessant und lehrreich, wenngleich es viel angespannte Aufmerksamkeit verlangte, was uns natürlich auch ein wenig müde machte. Deshalb freuen wir uns jetzt auf ein paar Tage Erholung auf einer Insel.... Um 11:45 Uhr holte uns und die beiden Australier ein Boot ab. Wir fuhren 6 km stromauf bis zu dem kleinen Dorf Bilit. Hier wartete schon ein Auto auf uns, dass uns nach Sandakan bringen sollte. Es war inzwischen wahnsinnig heiß geworden, deshalb freuten wir uns, als wir alle im Auto saßen, dass die Klimaanlage Kühlung brachte. Um 12:10 Uhr ging es auf der zunächst unbefestigten Straße los. Nach kurzer Zeit erreichten wir die asphaltierte Straße von Sukau nach Sandakan. Viele Lastwagen zwangen uns immer wieder zum langsamen Fahren. Es ging meistenteils durch eintönige Palmöl-Plantagen, was sehr ermüdend war. Um kurz vor 14:00 Uhr erreichten wir nach 126 km die hässlichen Vororte von Sandakan. Noch ein paar km bis in die Stadt deren Anblick langsam etwas freundlicher wurde. Die beiden Australier stiegen beim SABAH-HOTEL aus, während wir bis zum SWISS-WATERFRONT-INN am Meer weiterfuhren. Das Hotel ist noch ziemlich neu und dementsprechend war das Zimmer schön, mit Blick über das blaue Meer. Wir hatten mächtig Hunger und teilten uns im Coffee-Shop ein Club-Sandwich.

Anschließend gingen wir ein wenig in der Umgebung spazieren, aber da es furchtbar heiß war und die Stadt auch nicht sehr einladend wirkte, gingen wir bald in unser Zimmer und nutzten das kostenlose schnelle Internet im Hotel. Hier blieben wir den ganzen Nachmittag. Da wir das Sandwich geteilt hatten, meldete sich wieder früh der Hunger. Also gingen wir gegen 18:30 Uhr wieder hinunter, diesmal in das eigentliche Restaurant des Hotels. Wir erhielten einen schönen Tisch unmittelbar an der Uferpromenade mit schönem Blick über das Meer. Die Dunkelheit senkte sich schon hernieder. Ein Sänger mit seiner Gitarre sang einige schöne Songs und wir genossen unser Abendessen (zwei Teller mit Fisch und gebratenem Kai Lan Gemüse in Oyster-Sauce und Reis) in der lauen Nachtluft. Dazu schmeckten mir zwei Tiger-Bier, während Tomoko einen sehr leckeren Mango-Saft trank. Nach dem Essen machten wir noch einen kurzen Spaziergang hinter dem Hotel in die Stadt, die aber nicht besonders attraktiv erschien. Somit gingen wir gegen 20:00 Uhr wieder ins Zimmer zurück, sortierten Fotos, schrieben E-mails und Tagebuch und surften noch etwas im Internet. Gegen 21:30 Uhr waren wir dann so müde, dass wir schlafen gingen.

Diese Vögel sahen wir: Drongo Cuckoo (1), Brown Barbet (2), White-bellied Woodpecker (3), Oriental Darter (3), Common Sandpiper (1), White-chested Babbler (1), Stork-billed Kingfisher (3), Oriental Pied Hornbill (3), Purple Heron (1), Storm Stork (1) Common Tern (6), Bat Hawk (2), Little Green Heron (1), Malayan Blue Flycatcher (2), Common Iora (1), Chestnut-breasted Malkoha (1), Blue-eared Kingfisher (2), Crested Firebacks (6), ??? Spiderhunter (1), Red-eyed Bulbul (1), Dollarbird (3), Oriental Dwarf Kingfisher (1), Black-naped Monarch (2), Buff-rumped Woodpecker (2), Ruby-cheeked Sunbird (1), White-breasted Babbler (1), Greater Coucal (1),

Von diesem Vogel hörten wir nur die Stimme: Hooded Pitta

Andere Tiere: Silver Langur (2), viele Schmetterlinge

Sandakan - Lankayan Island 13.04.2010

Automatisch wurden wir um 6:00 Uhr wach. Es war schon hell draußen und wir konnten aus unserem Zimmer weit über das Meer schauen, auf dem einige große Schiffe vor Anker lagen. Wir ließen uns Zeit mit dem Aufstehen, war doch unsere Abfahrt nach Lankayan erst um 10:00 Uhr. Nach dem Frühstück machten wir einen kleinen Rundgang durch die Stadt, blieben aber in der Nähe des Hotels.

Wir kamen an einen großen Basar. Im unteren Teil gab es ausschließlich frische Lebensmittel. Es roch abenteuerlich.

An unzähligen kleinen Ständen wurde alles Mögliche an Essbarem verkauft. Besonders der Fischmarkt war sehenswert.

Alles frische Fische, kleine und große, wir kannten die Namen nicht bis auf Barracuda und Thunfisch (gelb). Wir machten einige Fotos. Die Leute waren sehr freundlich und lachten viel, als Tomoko Fotos von Entelchen mit den Fischen machte. Wir kehrten zurück, checkten aus und fuhren mit dem Taxi um 9:15 Uhr zur Anlegestelle, wo das Boot nach Lankayan schon vor Anker lag. Man war gerade dabei, Lebensmittel und Getränke zu verpacken. Wir mussten noch ein paar Formulare ausfüllen, dann konnten wir auch an Bord gehen. Da alle Passagiere des heutigen Tages, mit uns 6 Personen, schon anwesend waren, fuhren wir 20 min früher los als geplant.

Nach kurzer Zeit nahm das Schnellboot volle Fahrt auf (ca. 60 km/h). In nördlicher Richtung ging es bei strahlendem Sonnenschein Richtung Lankayan. Beim Blick zurück wurde das Land schnell kleiner und verschwand schließlich ganz aus unserem Blickfeld. Um uns herum eine endlose blaue Wasserfläche. Nach 80 km, die wir in knapp 1 ½ Stunden zurücklegten, tauchte wie aus dem Nichts eine Insel vor uns auf, Lankayan Island.

Wir glaubten an einen Traum, so schön präsentierte sich die Insel mit seinem türkisblauen Wasser, dem schneeweißen Sand und den dichten grünen Mangroven. Die Insel ist ziemlich schmal und nur 450 m lang, einfach unglaublich hier mitten in der Sulu-See ein solches Eiland zu finden. Wir verließen das Boot und schritten über einen etwa 100 m langen Steg an Land.

Dabei sahen wir einen riesigen Fischschwarm im kristallklaren Wasser im Schatten des Bootsstegs. Die Begrüßung war herzlich und alsbald konnten wir unser Chalet unter palmenartigen Mangroven direkt am feinsandigen Strand beziehen.

Noch nie in meinem Leben habe ich ein so schönes Ferienchalet in einer solch paradisischen Lage gesehen.

Unglaublich viel Platz bei 10 m Länge und 6 ½ m Breite. Ein ebenfalls großes geschmackvoll eingerichtetes Badezimmer mit Badewanne war integriert und mit dem Wohnraum zusätzlich durch ein großes Fenster verbunden. Der Blick von der Terrasse aufs Meer war traumhaft. Zwischen den insgesamt 23 Chalets stehen dichte Mangroven, so dass man sich fast alleine auf der Insel fühlt. Direkt vor dem Haus war eine Hängematte zwischen den Bäumen befestigt, die wir gleich mal ausprobierten.

Doch die türkis leuchtende Farbe des Wassers lockte uns zu einem ersten Bad im Meer. Die Wassertemperatur betrug schätzungsweise 27° und so plantschten wir erstmal begeistert und fassungslos über dieses traumhafte Ziel im Wasser herum, bevor wir uns im Schatten der Palmen etwas ausruhten. Mittagessen gab es um 13:00 Uhr. Hier trafen wir unsere australischen Bekannten Michael und Anne wieder, die wir schon in Danum Valley und Sukau Rainforest Lodge kennengelernt hatten. Das Essen in Büffetform war gut. Wir blieben eine Weile bei einem Kaffee sitzen und quatschten ein wenig. Doch dann war es Zeit mal nach einer Schnorchelausrüstung zu schauen. Wir gingen die wenigen Schritte zur Anlegestelle. Auch hier ein traumhafter Blick übers Meer. Ein Pacific Reef-egret war außer uns das einzige sichtbare Lebewesen weit und breit.

Wir gingen über den Bootssteg zur Taucherstation und liehen uns Taucherbrille, Schnorchel und Schwimmflossen. Damit gingen wir gleich nebenan in das glasklare Wasser.

Wir waren überwältigt von der Pracht, die uns erwartete. Zahlreiche tropische Fische in den abenteuerlichsten Formen und Farben schwammen zwischen den Korallen umher, die ebenfalls wunderschöne Formen und Farben hatten. Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Tomoko, die schon andere tropische Inseln wie Okinawa und Tioman kennt, wo man auch wunderbar tauchen kann, war ebenfalls hell begeistert. Wir hatten uns vorher gründlich mit Sonnenöl zum Schutz gegen die starke intensive Sonnenstrahlung eingecremt. Nach einer guten Stunde machten wir erst mal eine Pause, nahmen unsere Schnorchelausrüstung in die Hand und wanderten um die Südspitze der Insel herum am Strand entlang zu unserem Chalet,

ein relativ kurzer Weg in Anbetracht der geringen Größe der Insel. Inzwischen hatte die Ebbe eingesetzt und der Wasserstand war ungefähr 2 m niedriger als noch am Mittag. Wir duschten ausgiebig und ließen uns dann bei einem Tee gegen 17:00 Uhr auf unserer Terrasse nieder. Ich schrieb etwas Tagebuch, während Tomoko in ihrer Hängematte schaukelte. Langsam wurde das Tageslicht schwächer. Die Wolken färbten sich rosa, eine kräftige warme Brise wehte vom Meer durch die geöffnete Terrassentür quer durch unser Zimmer. Gegen 18:30 Uhr war es dunkel aber die Temperatur der Luft betrug immer noch 29°. Mit ihrem Fernglas beobachtete Tomoko wie zwei der malaysischen Wächter mit Taschenlampen ein größeres Objekt etwas weiter von uns am Strand untersuchten. Es handelte sich offensichtlich um eine Meeresschildkröte. Wir gingen nicht mehr hin, da man nach 18:00 Uhr aus Sicherheitsgründen nicht mehr außerhalb der Gegend um die Chalets an den Strand gehen sollte. Die philippinische Grenze ist nah und die Bedrohung durch Piraten ist latent vorhanden. Gegen 19:00 Uhr gingen wir zum Abendessen ins Restaurant. Das Essen war nicht schlecht. Die Qualität in den anderen Lodges war aber eindeutig besser. Gegen 20:00 Uhr wurden wir schon sehr müde. Das rührte sicher vom Schwimmen im warmen Meer her und der feuchten tropischen Meeresluft. Wir blieben noch ein wenig auf der Terrasse und schauten in den dunklen sternenübersäten Nachthimmel. Es war eine Nacht vor Neumond, somit ziemlich dunkel. Allzu lange blieben wir nicht mehr sitzen, die Müdigkeit wurde zu groß, und wir gingen schlafen.

Lankayan Island 14.04.2010

Während der Nacht hatte sich der Wind gelegt, so dass doch einige Moskitos durch die geöffneten Fenster ins Zimmer eingedrungen waren und Tomoko belästigten. Sie zündete eine Räucherspirale an, zusätzlich schlossen wir noch ein etwas zu klein geratenes Moskitonetz um unser Bett. So konnten wir einigermaßen gut weiterschlafen. Ich wurde um 5:45 Uhr wach. Der Himmel war schon rosa gefärbt, da um 6:01 Uhr der Sonnenaufgang bevorstand. Ich machte ein paar Fotos, musste aber etwas später feststellen, dass ich Schlafmütze vergessen hatte, eine Speicherkarte einzulegen.

Wir beschlossen einen kleinen Spaziergang rund um die Insel zu machen. Dabei kamen wir an 4 mit Sandsäcken geschützten kleinen Geschützstellungen vorbei, die während der Nacht mit bewaffneten Soldaten besetzt sind. Am Tag sind diese Stellungen leer. Auch einige Vögel konnten wir beobachten: Reef Egret (2), Collared Kingfisher (2), Olive-backed Sunbird (3), Pied Thriller (1), Yellow-vented Bulbul (viele), Pied Imperial Pigeon (1).

Nach kurzer Zeit erreichten wir den Nordrand der Insel. Hier konnte man deutlich die Spuren von 3 Meeresschildkröten sehen, die während der Nacht an Land gekrochen waren um ihre Eier abzulegen. Leider war nichts mehr von ihnen zu sehen.

Wir fanden viele schöne Muscheln, teilweise sehr große. Mitnehmen darf man leider nichts. Die Sonne stieg höher und es wurde zunehmend wärmer. Es war Zeit für ein Frühstück. Anschließend nahmen wir unsere Schnorchelgeräte und machten einen ersten Tauchgang in der Nähe des Bootsstegs. Tomoko hatte vorher noch eine kleine billige Unterwasserkamera gekauft, mal sehen wie die Qualität der Bilder wird. Wir sahen wieder zahlreiche farbenprächtige Fische in allen Größen und Farben. Ein riesiger Schwarm von Fischen, bestimmt einige Tausend an der Zahl, bewegte sich ganz langsam im Schatten des Bootsstegs. Wir konnten bis auf einen halben Meter heranschwimmen, wenn ich aber danach greifen wollte, wich der Schwarm zurück. Die einzelnen Fische waren etwa 20-25 cm groß und hatten eine helle glasartig grüngelbe Farbe. Da der Wasserstand jetzt bei Flut etwa 2 m über den Korallen lag, beschlossen wir nach einer halben Stunde, am Nachmittag wiederzukommen, wenn bei Ebbe der Abstand zu den kleinen Korallenfischen kleiner ist. Wir machten es uns in unserem Chalet und auf dessen Terrasse gemütlich. Es war herrlich, die warme Luft und das rauschende Meer. Wir schrieben etwas Tagebuch und einige Postkarten, bevor wir um 13:00 Uhr zum Mittagessen gingen. Beim Essen saßen wir wieder mit Michael und Anna, den beiden sympathischen Australiern, zusammen. Wir blieben lange noch bei einem Kaffee sitzen. Das Wetter war schön, aber bevor wir zum Schnorcheln gingen, ruhte ich mich erst noch ein halbes Stündchen aus. Anschließend packten wir unsere Schnorchelutensilien zusammen und gingen die 200 m bis zum Bootssteg. Das Sonnenlicht ließ die zahlreichen leuchtend bunten Fische in kräftigen Farben erstrahlen.

Wenn wir ihnen zu nahe kamen, versteckten sie sich schnell in den Korallen. Tomoko und ich machten etliche Unterwasseraufnahmen mit der neuen kleinen Kamera. Michael kam kurze Zeit später ebenfalls. Er zeigte mir einige Fische, deren englische Namen mir allerdings nicht viel sagten. Wir schwammen etwas weiter ins Meer hinaus, als ich jedoch den Meeresboden in dem glasklaren Wasser immer weiter von mir entfernt sah, überkam mich plötzlich ein mulmiges Gefühl und ich schwamm trotz der hier zu sehenden größeren Fische wieder etwas zurück, wo ich wieder stehen konnte. Nach einer Stunde kehrten wir wieder zum Chalet zurück und tranken Kaffee. Anschließend nahmen wir beide unsere Netbooks und gingen zur Rezeption, wo es drahtloses Internet gab. Hier blieben wir bis kurz vor dem Abendessen. Gegen 18:00 Uhr ging ich die paar Meter auf die Westseite der Insel und konnte einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten.

Einige junge Männer vom Personal spielten Fußball am Strand, einige der Frauen badeten im Meer. Es herrschte eine fröhliche Stimmung, währenddessen der leuchtend rote Himmel, der sich im Wasser spiegelte, immer dunkler wurde. Wir gingen kurz zum Chalet. Als wir zurückkamen, standen auf dem Tisch, an dem Michael und Anna schon saßen, 4 Weingläser. Da die beiden morgen abreisen werden, hatten sie uns zu einer Flasche australischen Weißweins eingeladen. Das fanden wir sehr nett, zum ersten Mal Wein in 4 Wochen. Der Wein war gut, wenn auch ein wenig zu warm serviert. Wir blieben lange noch zusammen sitzen und plauderten.

Direkt neben der Terrasse des Speiseraums konnten wir im Licht einiger Laternen beobachten, wie kleine Riffhaie andere Fische jagten, sehr eindrucksvoll. Zahlreiche größere und kleinere Krabben wanderten im Sand umher. Irgendwann gegen 21:00 Uhr wurden wir müde und gingen in unser Chalet. Das Zimmermädchen hatte schon das Moskitonetz über unserem Bett ausgebreitet und alle Fenster vorsorglich geschlossen. Wir öffneten die Balkontür und auch ein Fenster, so dass der Wind wieder angenehm durch das Zimmer wehen konnte. In dieser Nacht merkten wir nichts von Moskitos, nur einmal schreckten wir hoch, als der kräftige Seewind die Balkontür mit einem heftigen Schlag zuknallte. In der Ferne zuckten einige Blitze am Nachthimmel, doch das Gewitter blieb fern. Nur regnete es einige Zeit lang kräftig, was uns aber beim Schlafen nicht weiter störte.

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