Gut ausgeruht trafen wir uns um 7.30 h beim Frühstück. Der kleine Frühstücksraum war heiß und stickig, die Qualität auch nicht gut (etwas Toast mit Käse), so dass wir den Raum sehr bald wieder verließen. Um 9.00 h fuhren wir los Richtung Yosemite Nationalpark. Nach einer knappen halben Stunde erreichten wir das Tal des Merced Rivers, dessen Lauf wir nun stromaufwärts folgten. Auffallend war der hohe Wasserstand des Flusses durch die ergiebigen Schneefälle der letzten Wochen. Die Wassermassen stürzten tosend talwärts. An einer Stelle war die Weiterfahrt gesperrt. Ein Erdrutsch hatte die Straße blockiert. |
Man hatte eine Notbrücke auf die andere Seite des Flusses gebaut, die aber nur einspurig befahrbar war, so dass eine Ampel den Verkehr regelte. Endlich kam Grün, aber vor uns regte sich nichts. Offensichtlich war jemand am Steuer eingeschlafen. Ich überholte einfach die vor uns Wartenden, und tatsächlich sahen wir den Fahrer des ersten Autos in der Schlange schlafend...! So ein Penner! Die Ampel sprang schon wieder auf Rot, als wir in die einspurige Strecke einbogen. Gegen 10.20 h erreichten wir die Ranger-Station am Eingang des Yosemite Nationalparks. Bei einem ersten mächtigen Wasserfall machten wir halt, sehr beeindruckend! Die Zeitungen hatten vor gut einer Woche gemeldet. dass durch die reichhaltigen Schneefälle in diesem Winter die Wasserfälle soviel Wasser führten wie seit 18 Jahren nicht mehr. Das Wetter war herrlich und hatte wohl noch zusätzliche Besucher angelockt. Der Verkehr war jedenfalls sehr dicht. Als erstes wollten wir den 2.200 m hochgelegenen Glacier Point besuchen, einen Aussichtspunkt an einer 975 m senkrecht nach unten abfallenden Felswand, von wo man einen herrlichen Ausblick auf das gesamte Tal und die umliegenden Berge der Sierra Nevada hat. Auf der 52 km langen Straße kamen wir nach wenigen Kilometern an einen Parkplatz (Tunnel View), von dem wir eine prächtige Sicht auf den "El Capitan" , einen mächtigen Felsmonolithen, und auf den "Bridalveil" Wasserfall hatten. |
Das Gedränge auf dem Parkplatz war groß, doch es gelang uns ein Plätzchen zu ergattern. Nachdem wir einige Fotos gemacht hatten, ging es weiter nach oben. Nach einer Stunde erreichten wir den Parkplatz am Glacier Aussichtspunkt. Tauende Schneereste waren noch überall zu sehen. Auch hier großes Gedränge. Der Ausblick war jedenfalls großartig, besonders der Blick auf den "Half Dome", einen gewaltigen Felsen, und den nur im Sommer Wasser führenden 739 m hohen Yosemite Wasserfall. |
so dass wir nach einer Viertelstunde zum Auto zurückgingen und wieder ins Tal zurückfuhren. Unten angekommen war der Parkplatz am Bridalveil Fall schon wegen Überfüllung geschlossen. Etwas weiter konnten wir jedoch auf der Straße parken. Wir liefen ein wenig zurück und machten uns auf den 300m langen Fußweg bis zum Wasserfall. Etliche Leute kamen uns völlig durchnässt entgegen. Bald konnten wir sehen warum. Die gewaltig herabstürzenden Wassermassen erzeugten beim Aufprall am Boden einen wahren Nebel von schäumender Gischt, der durch plötzliche Windstöße noch verstärkt wurde. Da half auch schnelles Zurückweichen wenig. Ich packte meine Kamera unter mein T-Shirt und es gelang mir so einigermaßen unbeschadet ein paar Aufnahmen aus der Nähe zu machen. |
18.06. Mariposa - Yosemite NP - San Francisco 382 km
Auf besonderen Wunsch von Mutter fuhren wir nach dem Frühstück (7.30 h) nochmals in den Yosemite NP, bevor wir die Rückreise nach San Francisco antraten. Bei schönstem Wetter legten wir die 60 km von Mariposa bis zum Parkeingang in einer knappen Stunde zurück. Dort gab es den ersten Stau. Es war Wochenende und der Verkehr wesentlich dichter noch als gestern. Wir fuhren in einer endlosen Schlange durch das Tal bis in die Nähe des Yosemite-Wasserfalls. Nach einem Parkplatz suchend fuhr ich mehrere km im Kreis umher, bis wir schließlich nach 20 Minuten fündig wurden und endlich das Auto stehen lassen konnten. |
Tomoko entdeckte eine für uns neue Vogelart in einem nahen Baum, ein Pärchen Black-headed Grosbeak. Ich ging etwas zu nahe vorbei, so dass das Männchen zu Tomokos großer Enttäuschung wegflog. Durch die grünen Wiesen führte ein Weg über eine Brücke, die den Hochwasser führenden Fluss überquerte. Hier war ein Schild angebracht, das die meterhohen Wasserstände anzeigte, die bei 5 Winterhochwassern im letzten Jahrhundert auftraten. |
Nach 2 km Wanderung kamen wir am Fuß des Yosemite-Wasserfalls an, wo sich die gewaltigen Schmelzwassermengen spektakulär über 700m in die Tiefe stürzten. Im Sommer trocknet dieser Wasserfall komplett aus. Wir machten ein paar Fotos, wurden aber nicht so nass wie am Vortag beim Bridalveil Fall. Kurz vor 12.00 h rasteten wir auf einem nahen Baumstamm in der warmen Sonne und aßen unser mitgebrachtes Essen, Reste von gestern Abend und Sandwiches. Die Leute strömten in Massen vorbei. So langsam wurde es Zeit, die Rückfahrt nach San Francisco anzutreten. Also gingen wir langsam wieder den Weg zurück, erst durch den Wald, dann durch die saftigen Wiesen. |
Der Lärm und die Hektik störten uns sehr, jedoch muss man sagen, dass das Essen hervorragend schmeckte. Es blieb noch einiges übrig, was wir einpacken ließen und mitnahmen. Tomoko und ich waren froh, als wir endlich wieder draußen waren. Schnell fuhren wir zum Hotel zurück. Ich schaute noch etwas im Internet und reservierte dann ein Hotel in Monterey, wo Tomoko und ich die letzten drei Tage unserer Reise noch verbringen wollten. Die Lodge im Sequoia NP war leider ausgebucht. Tomoko ging müde gegen 22.00 h schlafen. Ich folgte ihr um 22.30 h ebenfalls ziemlich erschöpft. |
19.06. San Francisco - Monterey 180 km
Tomokos Eltern reisten heute nach Japan zurück. Wir trafen uns zum Frühstück um 7.30 h, um 9.00 h war dann die Abfahrt zum Flughafen. Das Einchecken verlief problemlos. Der Abschied war kurz aber herzlich. Die Eltern bedankten sich noch mal für die gelungene schöne Reise. Wir wünschten einen guten Flug und verabschiedeten uns auf hoffentlich bald mal wieder. Zurück im Hotel packten wir unsere Sachen, luden sie ins Auto und machten uns auf den Weg nach Monterey. Wir nahmen diesmal die Küstenstraße Highway No 1. Zunächst kauften wir in Half Moon Bay in einem großen Organic Supermarkt noch etwas ein. Während Tomoko einkaufte, ließ ich mir schon einen leckeren "Organic Coffee" schmecken. Als Tomoko zurückkam, kaufte sie sich auch einen Kaffee sowie ein Stück "Pecan Tart", die uns und Bärchen hervorragend schmeckte. Das Wetter war sehr sonnig, aber nicht heiß. An der Küste tauchten immer wieder dichte Nebelbänke auf, die durch das kalte Wasser des Pazifik entstehen. An einem Obststand an der Straße kauften wir frische Kirschen ein, die super schmeckten. |
Viele Leute waren unterwegs und machten ihren sonntäglichen Familienausflug. Wir kamen aber trotzdem gut vorwärts. In Moss Landing machten wir eine Pause um die Seeotter noch mal zu sehen. Die waren auch tatsächlich noch alle an der gleichen Stelle, wo wir sie schon vor 10 Tagen gesehen hatten, ein immer wieder tolles Erlebnis. Eine Möwe versuchte immer wieder einem Seeotter nahezukommen, um eventuell von ihm Futter zu erbeuten. |
Der war darüber ziemlich ungehalten. Hier machten wir auch unsere Picknickpause mit den Resten des gestrigen Abendessens, die immer noch hervorragend schmeckten. Wir konnten uns kaum losreißen vom Anblick der Tiere im Wasser. Meistens lagen sie faul auf dem Rücken und ließen sich einfach treiben. |
Auch eine große Gruppe "Brown Pelican" hatte sich am Ufer niedergelassen. Irgendwann fuhren wir doch weiter. Nach einer knappen halben Stunde erreichten wir Monterey. Unser Hotel "Best Western De Anza Inn" entpuppte sich als ein erstklassiges 4-Sterne Haus. Unser Zimmer war geräumig und man fühlte sich sofort sehr wohl. Ich ruhte mich ein Stündchen aus. Dann fuhren wir gegen 16.45 h zum Hafen und besuchten nochmals die Kormoran-Kolonie auf den Felsen. |
Die zahlreichen "Brandt`s Kormorane" brüteten noch. Teilweise waren die jungen Kormorane schon ziemlich groß, andere Kormorane saßen noch auf den Eiern. |
Es war interessant beim Füttern zuzusehen, wie die jungen Kormorane ihren Schnabel tief in den Hals der Eltern steckten und so Futter bekamen. Auch einige Sea Lions und ein Seeotter waren zu sehen. Das Licht in der späten Nachmittagssonne wurde immer goldiger und das Meer nahm eine tiefblaue Farbe an, ein wirklich schöner Ausblick. |
So verging die Zeit wie im Fluge. Um 18.30 h fuhren wir zu einem Supermarkt und kauften Sushi fürs Abendessen. Diese verzehrten wir zusammen mit einem kühlen Beck's Bier auf dem Zimmer. Nun hieß es wieder Tagebuch schreiben. Da ich gestern zu müde war, musste ich auch den gestrigen Tag noch nachholen. Gegen 21.00 h war ich aber dann endlich damit fertig. Wir ließen den Tag gemütlich ausklingen mit einem Glas Whisky, den Vater uns zurückgelassen hatte. Gegen 22.00 h gingen wir schlafen. |