Puerto Viejo (Cahuita Nationalpark)
25.04. 2014


Gegen 5:00 h wachten wir auf. Tomoko klagte über Kopfweh, das sie schon die ganze Nacht geplagt hatte. Der Regen hatte aufgehört, es war zwar stark bewölkt aber trocken. Schnell machten wir uns fertig für einen erneuten Besuch im Cahuita NP. Gegen 5:30 h waren wir startbereit. Den ersten Eingang des Nationalparks verpassten wir, was uns erst auffiel, als wir das Dorf Cahuita erreichten. Wir wendeten und fuhren die 5 km zurück. Die Eingangsschranke war um 6:15 h noch geschlossen, Parköffnung erst um 8:00 h. Als wir noch überlegten, was wir tun sollten, erscholl plötzlich ein markerschütterndes Geschrei aus den Baumwipfeln. Eine Horde Brüllaffen machte sich bemerkbar. Nachdem Tomoko einen machtvollen Schrei wie ein Gibbon aus Borneo losließ, verstummten die Brüllaffen plötzlich. Sie hatten offensichtlich Respekt bekommen :-)

Wir fuhren zurück nach Cahuita zum anderen Parkeingang. Auf dem Wg dorthin entdeckte Tomoko einige grüne Amazonen in einiger Entfernung hoch in den Baumwipfeln, für Fotos leider zu weit. Am Parkeingang machten wir eine freiwillige Spende von 20,- $ und begaben uns auf den gleichen Trail wie gestern.

Auf dem sandigen Trail waren wieder zahlreiche Blattschneiderameisen unterwegs. Es lagen aber auch zahlreiche kleine grüne Blattstückchen auf dem Weg.Offensichtlich hatten die sintflutartigen Regenfälle gestern Abend den Weg so überschwemmt, dass die Ameisen ihre schon abgeschnittenen Blätter nicht weiter transportieren konnten.

Am gleichen Baum wie gestern tauchten wieder zwei Tukane (Keel-billed Toucan) auf, wahrscheinlich das gleiche Paar wie gestern, aber heute etwas beweglicher sich in den Zweigen bewegend. An der gleichen Stelle sahen wir auch mehrere Brüllaffen hoch in den Ästen herumturnen, sowie unten ein Eichhörnchen, das die zahlreichen am Boden liegenden Früchte aufknackte.

Zahlreiche Pflanzen mit fleischigen Blättern und roten Blüten (Red Ginger) standen am Weg, sowie auch andere exotische Arten. Auch trafen wir immer wieder auf Termitennester an einzelnen Baumstämmen. Eine blaue Krabbe lief uns über den Weg, die leider ziemlich angeschlagen aussah.

Um 8:30 h machten wir uns wieder auf den Rückweg. Es war verhältnismäßig ruhig geblieben, wenig Vögel. Die drohenden Regenwolken hatten sich Gott sei Dank zurückgezogen, stellenweise kam der blaue Himmel zum Vorschein. Es war nicht ganz so schwül wie gestern. Gerade als wir uns in Bewegung setzten, kamen wieder zwei Vögel mit großen langen Schnäbeln angeflogen. Es handelte sich diesmal um Aracaris (Collared Aracari). An dem Baum, wo vorhin die Tukane saßen, kamen wieder 2 angeflogen. Auch ein großer Papagei flog vorbei, den wir aber nicht bestimmen konnten. Um 9:15 h waren wir zurück am Parkeingang. Jetzt waren wir ziemlich hungrig und freuten uns auf ein Frühstück. Da wir in Cahuita nichts Passendes fanden, fuhren wir zum anderen Parkeingang, wo wir vorhin eine kleine Soda (kleines Restaurant) gesehen hatten. Wir wollten gerade aussteigen, als ein Specht heranflog. Tomoko nahm ihre Kamera und folgte dem Specht. Als wir uns mit dem Gedanken befassten, hier zu frühstücken, erscholl plötzlich nervend laute Rockmusik aus einem Lautsprecher. Diesen Lärm wollten wir uns hier am Rand des Urwalds nicht antun und fuhren weiter. In einem Supermarkt kaufte Tomoko eine Kerze und ein Feuerzeug. Da sie ihren „Bite-Away-Stift“ gegen Mückenstiche in Deutschland vergessen hatte, wollte sie etwas Ähnliches ausprobieren. Der „Bite-Away-Stift“ hat ein kleines Metallplättchen, das durch Batterien auf ca. 60° aufgeheizt wird. Damit berührt man eine Mückenstichstelle auf der Haut für ca. 3 - 6 Sekunden. Durch die Hitzeeinwirkung wird die chemische Substanz, die bei Mückenstichen Schwellung und Juckreiz auslöst, zerstört, so dass die bei Tomoko sonst unvermeidlich durch Mückenstiche verursachten dicken Beulen und der Juckreiz sich kaum entwickeln. Wir können dieses Gerät sehr empfehlen, bei Tomoko hilft es jedenfalls sehr. Mal sehen, ob ein über einer brennenden Kerze aufgeheizter Löffel ähnlich wirksam ist ...? Nun wurde es aber Zeit für ein Frühstück. In Puerto Viejo wurden wir fündig und wir stärkten uns erst einmal.

Das Frühstück war so erfrischend, dass wir noch nicht zum Bungalow zurückfuhren, sondern die 9 km lange Straße am Strand entlang nach Manzanillo fuhren. Dort endet die Straße einige km vor der Grenze nach Panama. Ein Parkplatzwächter kam auf uns zu und versprach gegen eine kleine Gebühr von 1.000 Colones (ca. 1,33 €) auf unser Auto aufzupassen. Ein Eisvogel saß an einem kleinen Fluss, sowie mehrere Reiher und andere Vögel wie Snowy Egret, Green Heron, Spotted Sandpiper, Great-tailed Grackle...

Als wir jedoch das Naturschutzgebiet betreten wollten, hinderte uns der kleine Fluss daran, da er hier ins Meer mündet und es keine Brücke gibt. Einige Leute mit Flip-Flops wateten durch das knöcheltiefe Wasser, aber wir mit unseren Wanderschuhen wollten da nicht unbedingt durch. Also fuhren wir wieder zurück. Gegen 12:20 h kamen wir an unserem Bungalow an. Jetzt schnell die verschwitzten Klamotten aus und schnell eine Dusche, herrlich...Die nächsten Stunden verbrachten wir gemütlich auf unserer Terrasse. Ich fing schon mal an Tagebuch zu schreiben, Tomoko sicherte alle Fotos auf Computer und externer Festplatte. Das Wetter war inzwischen richtig sonnig geworden und die Temperatur stieg auf über 30° bei 80% Luftfeuchtigkeit... Um 16:00 h machten wir uns zu Fuß auf zu einem kleinen Reisebüro in der Nähe um für das "La Selva Hotel" für morgen eine Reservierung vorzunehmen. Leider funktionierte das Internet in unserer Cabina nicht, sonst hätte ich das selbst in die Hand genommen. Die sehr freundliche Angestellte machte telefonisch alles klar. Für 130,- $ buchte sie ein Zimmer für uns. Da es zunächst keine genaue Wegbeschreibung für das Hotel gab, gingen wir zunächst zum Essen. Danach wollten wir uns noch mal melden, um genauere Informationen zu erhalten. Als Restaurant wählten wir wieder wie gestern das „Stashu“ aus. Wieder schmeckte das Essen sehr gut. Leider wurde Tomoko ständig von Moskitos belästigt, die mich merkwürdigerweise verschonten. Nach dem Essen gingen wir nochmals zum Reisebüro. Die versprochenen Koordinaten für das Hotel waren zwar nicht eingetroffen, dafür aber eine kleine Wegbeschreibung, mal sehen ob wir damit morgen zurechtkommen. Zurück im ziemlich heißen Bungalow duschte ich mal wieder und setzte mich nass auf die Terrasse. Das war recht angenehm bei noch 27° und 86% Luftfeuchtigkeit. Ich schrieb meinen Tagesbericht für heute fertig. Wir blieben noch ein wenig sitzen und genossen die angenehme Nachtluft. Heute war der Himmel sternenklar, weit und breit kein Regen in Sicht. Hoffentlich bleibt das morgen so, wenn wir zurück in die Berge fahren. Gegen 20:30 h gingen wir schlafen.


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