Gegen 5:00 h wurde ich durch Vogelstimmen geweckt. Besonders ein Clay-colored Robin sang unermüdlich. Da ich mich ausgeschlafen fühlte, stand ich auf. Um Tomoko nicht zu stören zog ich mich ins Badezimmerzurück und schrieb schon mal etwas Tagebuch. Es war noch dunkel. Erst gegen 6:00 h wurde es draußen sehr schnell hell. Tomoko schlief noch etwas weiter, während ich gegen 8:00 h alleine zum Frühstück ging. Die nette Bedienung kannte mich noch vom letzten Jahr. Es gab wieder frisches Obst (Ananas, Mango, Melone und Banane), sowie Gallo Pinto, das typische Gericht zum Frühstück in Costa Rica. Anschließend machte ich einen kleinen Spaziergang auf dem Hotelgelände. Ganz aus der Nähe hörte ich, wie jemand um Hilfe rief. Als ich neugierig näher kam, sah ich, dass die Stimme zu einer Gelbnackenamazone gehörte, die leider in einem engen Käfig eingesperrt saß. Traurig, so was … Ein junger Einheimischer kletterte geschickt auf einen Mangobaum, pflückte einige Früchte ab und warf sie mir zu, dabei fing ich sie in der Luft auf. |
Als ich zurück ins Zimmer kam, war Tomoko soeben aufgestanden und nahm ein heißes Bad, das ihr offensichtlich gut tat. Anschließend begleitete ich sie zum Frühstück ins Restaurant. Davor stehen prächtige alte Bäume mit riesigen Wurzeln und Ästen. |
Während ich noch eine Tasse Kaffee trank, kam ein kleiner Shuttle-Bus von Europcar und holte mich ab zum Office in der Stadt Alajuela am Flughafen. Die Formalitäten dauerten nicht allzu lange und ich hatte den Schlüssel zu unserem diesjährigen Leihwagen in der Hand, ein etwas betagter Toyota RAV4, der schon über 110.000 km hinter sich hatte. Als wir die zahlreichen Kratzer im Lack feststellten und ein Mitarbeiter diese auf einem Formular markierte, meinte ich, dass es wohl einfacher wäre, die nicht verkratzten Stellen zu zählen… Na ja, letztes Jahr hatten wir ein brandneues Fahrzeug… Ich fuhr zum Hotel zurück, wo Tomoko schon auf mich wartete. Wir packten alle unsere Sachen ins Auto und fuhren gegen 11:00 h los Richtung Finca La Ensenada, unserem 120 km entfernten heutigen Ziel am Pazifik. Wir nahmen die Interamericana, auf der heute nicht viel Verkehr war, so dass wir zügig vorankamen. Das Wetter war sonnig. Nachdem wir die Berge überwunden hatten und dem Meer immer näher kamen, stieg auch die Außentemperatur an. In Cuenca machten wir gegen 12:30 h eine kleine Mittagspause. |
Es war richtig heiß, so um die 32°. Nachdem wir uns erfrischt hatten, machten wir uns auf die letzten 30 km bis zum Ziel. Wir verließen die Interamericana und bogen ab auf eine kleine ziemlich holprige Schotterstraße für die letzten 17 km. An einer Stelle flog plötzlich ein Blue-crowned Motmot (Blauscheitelmotmot) vor uns über die Straße und blieb gleich neben uns auf einem Ast sitzen. Tomoko machte ein paar Fotos. Da ich die genaue Lage der Finca La Ensenada mangels genauer Daten nur ungefähr in mein GPS eingegeben hatte, waren die letzten km etwas schwierig zu finden. Als unser GPS meldete „Ziel erreicht“ standen wir mitten in einer staubigen trockenen Gegend, von einer Finca keine Spur. Erst als wir einige zufällig auftauchende Passanten befragen konnten, war uns klar wo wir hin müssen. Bald tauchte auch wieder ein Hinweisschild auf, so dass wir jetzt keine Probleme mehr hatten. Am Eingang der Lodge wurden wir schon vom Besitzer erwartet, der uns den Weg zu unserem Bungalow Nr. 25 wies. Es war inzwischen bullig heiß. Das Zimmer war einfach eingerichtet, aber sauber, hat aber keine Klimaanlage. Deshalb schalteten wir sofort den Deckenventilator und einen großen Bodenventilator an, die beide eine angenehme Brise erzeugten. Wir duschten erstmal und legten uns dann in den kühlenden Luftstrom aufs Bett. Plötzlich war alles still! Der Strom war ausgefallen… Was nun! Da ich nicht wusste, ob das Problem nur bei uns war, ging ich mal zur Rezeption. Der Strom war in der ganzen Anlage ausgefallen und ein Störungsdienst war schon informiert. Mal sehen, wann der kommt…. Ich testete mal den kleinen Swimmingpool, der mir aber mit gut 30° Wassertemperatur zu warm war. Mit meiner Kamera machte ich noch einen kleinen Spaziergang hinunter zum Meer. |
Es herrschte nicht der geringste Luftzug und es war ziemlich heiß. Zurück am Bungalow sah ich, wie Tomoko schon von den ersten Moskitos attackiert wurde und sich mit Mückenschutz einrieb. Wir setzten uns beide auf die Terrasse. Tomoko legte sich in die bequeme Hängematte, während ich mich mit meinem Tagebuch beschäftigte. So verbrachten wir die Zeit bis zum Abendessen um 19:00 h ganz gemütlich. Das Abendessen begann pünktlich. Zunächst stellte man uns eine große Kanne Saft auf den Tisch, die wir mit unserem großen Durst schnell leerten. Es gab ein kleines Buffet, alles sehr lecker. |
Gegen 20:00 h gingen wir gut gesättigt zum Zimmer zurück. Nochmals kurz duschen, dann legten wir uns ziemlich müde bald schlafen. Der Strom war wieder da und mit den beiden großen Ventilatoren war es angenehm im Zimmer. |