Wir wurden um 5:20 h wach. Das Doppelbett war sehr groß und mit einer unglaublich bequemen Matratze ausgestattet. Auch die Bettwäsche fühlte sich sehr angenehm an. Infolgedessen hatten wir gut geschlafen. Heute war mein 70. Geburtstag. Tomoko hatte eine wunderschöne Geburtstagskarte gemalt und alle mitgekommenen Tiere (Pa'chen, Brumma, Äffchen, Entelchen, Bärchen und Krächzi) haben auch ganz herzlich gratuliert. Nach einem ersten Kaffee und einem Schinkentoast fuhren wir um 6:15 h los die 3 km bis zum Eingang des Monteverde Nationalparks. Kurz vorher bogen wir mal kurz ab zu einen relativ unbekannten Park , Curi-Cancha Reserve. Der war aber um 6:45 h noch nicht offen, so dass wir weiterfuhren. Es nieselte ein wenig, als wir beim Monteverde Nationalpark ankamen. Vom Quetzal keine Spur, dafür ganz nah ein Black Guan. |
Wir überlegten, was wir machen sollten bei diesem Wetter. Wir entschlossen uns die 2 km wieder zurückzufahren zur Curi-Cancha Reserve. Hier schien die Sonne inzwischen. Im Eingangsbereich am Parkplatz hoppelten einige Agoutis herum. Wir trafen auf Adrián, einen Führer, den wir noch vom letzten Jahr kannten. Er hatte schon eine kleine Gruppe von 3 Personen bei sich und wir schlossen uns an. Der Eintritt in den Park kostete 14 $ pro Person, sowie nochmal je 20 $ für den Führer. Diese Investition sollte sich lohnen. |
Wir sahen in den nächsten 3 Stunden sehr viele Vögel, Schmetterlinge, tropische Pflanzen usw. Adrián war unglaublich geschickt im Aufspüren von Tieren, die er dann in Windeseile mit seinem Spektiv erfasste. Ich hatte auf Anraten Tomokos mein Spektiv im Auto gelassen und stattdessen mein kleines Stühlchen mitgenommen, eine super Idee. Es ging ziemlich steil bergauf durch den dichten Urwald, der immer feuchter wurde, je höher wir kamen. Plötzlich tauchten hoch über unseren Köpfen einige Klammeraffen (Spider Monkeys) auf. An einem Strauch pflückte Adrián eine schwarze Beere, zerrieb sie auf seiner Handfläche, nahm einen kleinen Zweig und zeichnete mit der tuscheähnlichen Flüssigkeit für Tomoko ein wunderschönes kleines Landschaftsbild. |
Wir verließen für kurze Zeit den Wald und durchschritten eine Wiese. Inmitten dieser Wiese steht ein Avocado-Baum, der vom Quetzal wegen seiner speziellen Früchte immer wieder gern aufgesucht wird. Wir konnten dort in sehr schlechtem Licht einen weiblichen Quetzal entdecken. Ein Männchen ließ sich aber zunächst nicht sehen. |
Wir warteten einige Zeit, gingen dann aber weiter. Ganz hoch in einem Baum entdeckte Adrián einen Crested Guan. Man musste sich fast den Hals verrenken um ihn zu sehen. Wir erreichten eine Wiese mit kleinen Obstbäumen, in denen einige Vögel umherflatterten. |
Im weiteren Verlauf kamen wir an einem Kolibrigarten vorbei, wo wir 7 verschiedene Kolibriarten beobachten konnten. |
Gleich daneben wuchsen verschiedene Bananensorten, deren Namen uns Adrián erklärte. Dazwischen tauchte plötzlich ein Pizote (Nasenbär) auf. |
Wir gingen weiter bergauf. Immer wieder fand Adrián etwas Neues, das er uns zeigte. Manche Vögel waren so gut versteckt, dass wir selbst mit seinen Hinweisen Mühe hatten sie im dichten Laub zu sehen. |
Auf dem Kamm oben angekommen, der Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik, blies uns ein heftiger Wind entgegen, vermischt mit Sprühregen. Wir blieben nicht lange oben, da Adrián über Telefon inzwischen erfahren hatte, dass ein männlicher Quetzal sich in dem vorhin gesehenen Baum niedergelassen hatte. Schnell gingen wir über einen anderen Weg zurück, der ziemlich steil nach unten führte, was meine Knie ziemlich strapazierte. Trotz des schnellen Tempos machte ich unterwegs ein paar Fotos von einigen exotischen Pflanzen und Blüten. |
Ich war froh, als wir endlich den besagten Baum erreicht hatten. Gleich ließ ich mich auf mein Stühlchen nieder und ließ die anderen erst mal schauen. Nach ein paar Minuten hielt es mich aber nicht mehr auf meinem Stühlchen und ich konnte auch das Quetzal-Männchen mit seinem wunderschönen Gefieder und den langen Schwanzfedern bewundern. |
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Ich ging mal runter unter den Baum, suchte mir eine bequeme Position aus und blieb mal für 20 Minuten im Gras sitzen. Hier war die Führung zu Ende. Wir bedankten uns bei Adrián und zahlten ihm das vereinbarte Honorar von 20,-$ pro Person. Er ging mit dem Rest der Gruppe zum Ausgang, während Tomoko und ich noch eine Weile dort blieben. Tomoko machte ein tolles Bild nach dem anderen vom Quetzal. Das wird ja eine Menge Arbeit später werden bei der Bilderauswahl für meinen Reisebericht... Ich hatte leider vergessen Wasser mitzunehmen. Deshalb gingen wir nach einiger Zeit auch zurück. Zwei wunderschöne Blaue Morphofalter flatterten über den Weg und blieben auf einem Ast in der Sonne sitzen. |
Ziemlich erschöpft kamen wir am Ausgang an. Dort kaufte ich sofort eine Flasche Wasser, die sehr erfrischte. Dazu hatte Tomoko noch Sandwichs und Kaffee gemacht, die wir uns jetzt schmecken ließen. Nun wurde es langsam Zeit zurückzufahren. Wir kauften noch 2 Stück Kuchen für den Nachmittagskaffee. Ein wunderschöner Blue-crowned Motmot saß vor unserem Chalet in einem Baum. Zurück im Zimmer aßen wir unseren Geburtstagskuchen und Kekse zusammen mit den Bären. Danach duschten wir erst mal ausgiebig. Ich war ziemlich erschöpft und legte mich für ein halbes Stündchen aufs Bett. Anschließend checkte ich mal meine Emails. Darunter waren zahlreiche Geburtstagsglückwünsche. Ich fing schon mal an Tagebuch zu schreiben. Gegen 15:00 h fuhren wir mal kurz hoch zu dem Gemüsegarten, der zum Hotel gehört und pflückten Salat und Kräuter fürs Abendessen. Da es dieses Jahr keine Tomaten gab, pflückte ich fröhlich ähnlich aussehende rote Früchte, davon eine große Menge. Tomoko stellte später mit großem Entsetzen fest, dass ich höllisch scharfe Jalapeños erwischt hatte. |
Im Supermarkt kauften wir noch ein paar Zutaten, dann ging es zurück zum Zimmer. Tomoko fing gleich mit den Kochvorbereitungen an. Ich schrieb weiter mein Tagebuch. Um 17:00 h war das Abendessen fertig. Zu meinem Geburtstag gab es eine leckere Pasta Pepperoncino mit einem schmackhaften Salat. Dazu tranken wir den Rest des Weißweins von gestern, sehr sehr lecker. Danach blieben wir noch etwas gemütlich im Schein einer Kerze sitzen, tranken einen Kaffee und quatschten noch ein bisschen. |
Wir schauten nochmal ins Internet und suchten nach Informationen über einen kleinen Park in der Nähe „Bajo del Tigre“, den wir morgen früh besuchen wollen. Draußen stürmte es immer noch, aber es blieb trocken. Gegen 20:00 h gingen wir ziemlich müde ins Bett. |