Cañas Castilla - La Palapa Eco Lodge
21.04. 2015


Gegen 5:30 h wurden wir wie meistens wach, hatten allerdings wegen der Hitze im Zimmer nicht sehr gut geschlafen. Beim nächsten Mal werden wir sicher die Klimaanlage benutzen... Eigentlich wollte ich vor dem Frühstück noch nach den Kahnschnäbeln (eine Reiherart) suchen, die sich etwas flussaufwärts befinden sollen, doch ich war zu faul und blieb mit Tomoko gemütlich auf der Terrasse sitzen in der angenehm kühlen Morgenluft. Gegen 7:00 h gingen wir zum Frühstück. Als ich einen Blick auf unser Auto warf, erschrak ich. Der rechte Hinterreifen war vollkommen platt. Ich inspizierte mal das spärlich vorhandene Werkzeug. Na, das war ja nicht gerade üppig, nur das nötigste war vorhanden, ein Wagenheber mit Kurbel, ein relativ kleiner Schlüssel für die Radmuttern, mal sehen, ob das reicht...

Beim reichlichen Frühstück, das wieder hervorragend schmeckte, bot mir Frau Sutter an, dass mir ihr Mann Guido sicher helfen werde. Also aßen wir erst mal in aller Ruhe. Tomoko lief zwischendurch immer mal wieder mit ihrer Kamera ans Flussufer und fotografierte die beiden Eisvögel (Amazon Kingfisher), die auf der anderen Seite ihre Bruthöhle gegraben hatten. Nun wurde es aber langsam Zeit an unser Auto zu denken, stand doch die 360 km lange Fahrt zur La Palapa Eco Lodge (ca. 20 km hinter Quepos) an. Guido kam mit einem Kompressor zum Auto und pumpte den Reifen mal auf. Offensichtlich war das Loch nicht allzu groß, denn die Luft hielt erst mal.

Tomoko und ich schauten noch, wie Agi Sutter ein kleines Faultier mit einem Fläschchen, gefüllt mit Ziegenmilch, fütterte. Sie hatte das niedliche Tierchen verwaist im Gelände gefunden und versuchte es mit der Flasche und Obst aufzuziehen.

Agi legte auch einige Hibiskusblüten in das kleine Gehege und "Fauli" begann gleich daran zu knabbern. Das war wirklich berührend, so ein kleines Wesen so nah betrachten zu können.

Nach diesem bewegenden Ereignis packten wir alle Sachen zusammen, luden sie ins Auto und fuhren vor zur Rezeption. Wir bezahlten die Rechnung und Guido pumpte nochmals mit seinem Kompressor Luft nach. Das sollte reichen um nach La Cruz zu kommen, wo er mir eine kleine Werkstatt direkt am Highway empfahl. Währenddessen hangelte eine große Gruppe Klammeraffen mit gewaltigen Sprüngen hoch in den Ästen von Baum zu Baum. Nach einem sehr herzlichen Abschied fuhren wir um 9:20 h los. Wir fanden die Werkstatt sofort. Ich erklärte mit meinem beschränkten Spanisch das Problem und wurde auch sofort verstanden. Ein junger Mann löste das defekte Rad vom Auto und tauchte es in ein Wasserbad. Schon bald zeigten aufsteigende Luftblasen, wo die undichte Stelle sich befand. Ein kleiner Nagel hatte sich im Reifen festgesetzt.

Die Reparatur dauerte nur eine halbe Stunde und war mit 3.000 Colones ( 5,40 € !!!) äußerst preiswert. Um 10:20 h waren wir startbereit. Auf der Strecke Richtung Süden wurden wir immer wieder durch langsame Lastwagen aufgehalten, doch wir kamen verhältnismäßig gut durch. Auch die Baustelle zwischen Liberia und Las Cañas hielt uns nicht lange auf. Es war 33° heiß und die Sonne strahlte kräftig. Je weiter wir nach Süden kamen, um so grüner wurde die Landschaft. Kurz vor Jaco überquerten wir den Rio Tarcoles. Etliche Touristen standen auf der Brücke und beobachteten die dort lebenden Krokodile. Da wir die letztes Jahr schon ausgiebig fotografiert hatten, fuhren wir diesmal weiter und kamen gegen 14:00 h in Jaco an. Wir hatten inzwischen mächtig Hunger und so suchten wir das Restaurant im Stadtzentrum auf, wo wir letztes Jahr schon hervorragend gegessen hatten. Auch diesmal schmeckte das Essen toll. Nebenbei konnte ich live die letzten 20 Minuten vom 6:1 Bayern München gegen FC Porto sehen.

Als wir bezahlten, kam die Besitzerin des Restaurants zu uns und sagte, dass sie uns vom letzten Jahr kennen würde, was wir auch taten. Um 15:00 h ging es auf die letzten 70 km an Quepos vorbei nach Portalón, wo ein Hinweisschild uns den Weg zur "La Palapa Eco Lodge" zeigte, die wir um 16:15 h erreichten. Der Herr beim Empfang war etwas lustlos und muffig. Er zählte auf, was alles verboten war, u.a. selbst mitgebrachte Getränke außerhalb des Zimmers zu trinken. Doch als wir das Zimmer, besser gesagt unseren Bungalow, betraten, waren wir hell begeistert. Das Zimmer ähnelte mehr einem kleinen Häuschen mit einem großen Wohnraum, in dem noch 2 zusätzliche Betten standen, einem Schlafzimmer mit großem Doppelbett, einer großräumigen gut eingerichteten Küche und einem Bad. Die Wände waren hoch und hatten oben durch Moskitonetze geschützte große Öffnungen, durch die die warme Luft gut entweichen konnte. Innen war viel in afrikanischem Stil dekoriert.

Aus dem Schlafzimmer hatte man einen Blick in das dichte tropische Grün, das die gesamte Anlage überwucherte. Ein Swimmingpool lud zum Baden ein, was wir auch gleich mal taten. Anschließend holte ich mir ein Bier aus dem Kühlschrank, setzte mich auf die Terrasse und schrieb mein Tagebuch.

Wir hatten für die heutigen 360 km 5 Stunden reine Fahrtzeit gebraucht, was in Anbetracht der kurvigen Straße mit vielen Lastwagen einen sehr guten Durchschnitt von ca. 72 km/h ergab. Die lange Fahrt hatte uns müde gemacht, so dass wir vom späten reichlichen Mittagessen noch gesättigt ohne noch etwas zu essen gegen 20:30 h schlafen gingen.


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