Die Klimaanlage ließ sich angenehm regeln, so dass wir nach gutem Schlaf gegen 7:30 h erholt aufwachten. Nach dem Frühstück ging es wieder über den Fluss in den Nationalpark. Wir gingen am Chalet von Keith und Pat vorbei. Pat saß auf der Terrasse und war natürlich sehr überrascht, uns wieder zu sehen. Keith war heute früh alleine aufgebrochen in den Dschungel, und Pat wollte den Vormittag in Ruhe verbringen. |
Ich aß gebratene Nudeln, Tomoko ein Chicken-Curry. Keith zeichnete uns noch eine Skizze für den nächsten Tag, da wir gerne noch den Granatpitta (Garnet Pitta) und den Argusfasan (Great Argus) sehen wollten. Er hatte beide dort schon gesehen. Gegen 19:30 h fuhren wir zu unserem Hotel zurück, nachdem wir uns nochmal sehr herzlich von Keith und Pat verabschiedet hatten. Sie traten am nächsten Morgen die Heimreise nach Kanada an. Als wir bei unserem Hotel ankamen, große Überraschung, es gab keinen Strom. Alles war stockdunkel. Da natürlich keine Klimaanlage funktionierte, war unsere Suite bullig heiß. Wir duschten, setzten uns im Taschenlampenschein auf die Terrasse und tranken noch ein Bier. In der Nacht schliefen wir sehr unruhig. Trotz geöffneter Türen blieb es heiß. Zu allem Überfluss kamen auch noch etliche Moskitos ins Zimmer, die alle über Tomoko herfielen. Hoffentlich wird das morgen besser! Ich duschte mehrmals kalt während der Nacht und legte mich klitschnass aufs Bett. So war die Hitze einigermaßen zu ertragen. |
Nicht ganz ausgeschlafen wurden wir gegen 7:15 h wach, duschten und gingen zum Frühstück. Strom war immer noch nicht da, trotzdem gab es Omelette, Kaffee und weiches Toastbrot. Um 9:00 h waren wir auf der anderen Seite des Flusses und machten uns auf den Weg, den uns Keith am Abend vorher skizziert hatte. Wir wanderten zwischen den Bungalows des Mutiara-Resorts nach Osten. Hier konnten wir einen Rosenkopf-Breitrachen (Banded Broadbill) sehen. |
Dann ging es weiter 1,5 km östlich zum Canopy-Trail, einem 400m langen Hängebrückenweg in ca. 30m Höhe, der einzelne Urwaldriesen miteinander verbindet. Da Tomoko nicht schwindelfrei ist und auch ich keine große Lust für ein Kletterabenteuer in luftiger Höhe verspürte, gingen wir weiter. Jetzt ging es sehr steil bergauf über glitschige Baumwurzeln nach Norden. Teilweise waren Halteseile gespannt, an denen man sich hochziehen konnte. Der Schweiß lief in Strömen. Von Ferne hörten wir immer wieder den markanten Ruf des Argusfasans (Great Argus) durch den Dschungel schallen. Wir kletterten langsam weiter hoch, hörten aber längere Zeit nichts mehr vom Argusfasan. Wir konnten mehrere Schamadrosseln (White-rumped Shama) beobachten, die wunderschön sangen. Nach einer weiteren Stunde anstrengender Kletterei erreichten wir eine Abzweigung und es ging leicht bergab in westlicher Richtung. |
Ich aß ein leckeres Chicken-Curry, Tomoko einen "Tofu-Claypot", beides mit Reis und sehr lecker. Wir fuhren nochmals mit dem Wassertaxi auf die gegenüberliegende Seite und reservierten eine Bootsfahrt am anderen Morgen auf dem Tahan-River. Es wurde dunkel und am Himmel zuckten wieder Blitze, die aber diesmal weit weg blieben. In unserer jetzt wieder angenehm kühlen Junior-Suite angekommen duschten wir, tranken ein Bier auf der Terrasse und schrieben noch etwas Tagebuch. Nach der unruhigen vorhergehenden Nacht gingen wir dann früh um 21:45 h schlafen. |
Früh um 7:00 h ging der Wecker. Wir machten uns fertig für die Bootsfahrt. Um 7:30 h waren wir am Fluss und frühstückten dort auf einem der schwimmenden Restaurants. |
Es gab einen leckeren Bananenpfannkuchen mit Kaffee. Pünktlich um 8:00 h kam unser Boot. Wir machten es uns bequem und langsam ging es den Tahan-Fluss stromauf. Es lag noch dichter Nebel über dem Dschungel. Der Fluss strömte träge dahin. Die fast schwarze Farbe des Flusses, dazu die Stimmen und Geräusche aus dem Dschungel, schufen eine gespenstische Atmosphäre. |
Es war noch angenehm kühl. Hin und wieder passierten wir Stromschnellen, über die unser Kapitän geschickt hinweg manövrierte. Auf der Spitze des Bootes saß ein weiterer Malaie, der mit einem Paddel half, den Kurs zu halten. Wir fuhren etwa 10 km stromauf bis zu einer Stelle, wo dicke Felsen im Fluss ein Weiterfahren unmöglich machten. Auf der Fahrt hierher sahen wir mehrere Hornbills in großer Höhe (40-50m) die Baumwipfel kreuzen. Wir konnten leider nicht bestimmen, um welche Art es sich handelte. |
Des weiteren sahen wir: Brustbandeisvogel (Blue-banded Kingfisher), Kappenliest (Black-capped Kingfisher), zwei Braunschwanz-Seeadler (Lesser Fish-Eagle), Mohrenkuckuck (Greater Coucal), einen weiteren Kuckuck (Chestnut-bellied ? Malkoha), 4 Kellenschnabel (Black-and-red Broadbill), Mangrovenreiher (Little Heron), Storchschnabelliest (Stork-billed Kingfisher), Schwefelbülbül (Yellow-bellied Bulbul), Schamadrossel (White-rumped Shama), Goldbrustgerygone (Golden-bellied Gerygone), Grauschneidervogel (Ashy Tailorbird), Gelbscheitelbülbül (Straw-headed bulbul). |
Wir stiegen aus und wanderten einen Trail 700m bis zu einer Hütte, die sich "Fishing Lodge Lata Berkoh" nennt. Nach ca. einer Stunde kamen wir wieder beim Boot an, wo wir schon von unseren beiden Kapitänen erwartet wurden. In langsamer Fahrt ging es wieder zurück, an vielen Stellen einfach ohne Motorkraft auf dem schmalen Fluss treibend. Auf der Rückfahrt kamen uns so nach und nach rund 20 Boote entgegen, meistens mit einheimischen Passagieren. Es war halt Samstag, Wochenende. Gegen 11:30 h kamen wir wieder beim Mutiara-Resort an. Wir zahlten die vereinbarten 160 RM (33,50 €) und gingen noch ein wenig in die nähere Umgebung spazieren. Seit 2 Stunden brannte die Sonne wieder heiß vom Himmel. Ich hatte mir bei der Rückfahrt einen beachtlichen Sonnenbrand an beiden Knien geholt, hatte vergessen, mich mit Sonnenöl zu schützen. Wir hielten noch mal nach dem (Banded Pitta) Ausschau, leider vergeblich. Gegen 13:30 h wurde es uns zu heiß, und wir fuhren zum Hotel zurück. Das erwartete Eis blieb leider aus, da die Vorräte durch den gestrigen Stromausfall geschmolzen waren. Also planschten wir ein wenig im Pool herum und machten Siesta im kühlen Zimmer. Der Hunger trieb uns dann gegen 17:00 h wieder nach draußen. |
Wir wählten diesmal ein anderes schwimmendes Restaurant. Tomoko hatte große Lust auf Fisch. Also bestellte sie einen Süßwasserfisch, gedämpft und spicy, ich ein Tom-Yam-Chicken. Leider war die Küche duch zahlreiche andere Gäste etwas überfordert, aber als das Essen nach etwa 1 Stunde endlich auf den Tisch kam, waren wir doch begeistert, besonders der Fisch schmeckte großartig und war sehr preiswert (nur 20RM (4,20€)). Plötzlich tauchte Mr. May auf, unser Führer einige Tage vorher. Er erzählte uns einiges aus seinem Leben. Seit dem Jahr 2000 macht er Führungen, speziell in die Berge. Erst als er vor einigen Jahren die einheimischen Vögel näher kennen lernte, begann er sich dafür zu interessieren. Ein Fernglas konnte er sich bis heute nicht leisten, auch kein Tonbandgerät, um mit dessen Hilfe Vögel anzulocken. In 9 Jahren hat er nur ein einziges Mal einen Granatpitta (Garnet Pitta) gesehen. Also waren wir nicht allzu enttäuscht, innerhalb einer Woche diesen seltenen Vogel nicht gesehen zu haben. Wir fuhren zum Hotel zurück und tranken auf unserer Terrasse ein köstlich kaltes Bier. Anschließend war wieder Tagebuch schreiben angesagt. Leider müssen wir morgen früh Abschied von Taman Negara nehmen, doch wir wollen sobald wie möglich wiederkommen. Das obligatorische Gewitter fiel heute Abend aus, na ja, vielleicht kommt ja während der Nacht noch was. Müde gingen wir gegen 21:45 h schlafen. |
Um 7:00 h war Tomoko schon wach. Ich schlief noch eine halbe Stunde länger. Heute frühstückten wir getrennt. Tomoko und Bärchen wollten unbedingt einen Bananenpfannkuchen am Fluss essen. Also fuhr ich die beiden kurz dorthin, während ich anschließend im Hotel frühstückte. |
Dann hieß es Koffer packen. Heute ist leider unser Abschiedstag von Taman Negara. Kurz vor der Abfahrt konnten wir noch einen Nashornvogel (Pied Hornbill) auf einem Baum direkt am Parkplatz des Hotels sehen. Um 9:30 h ging es dann los. Unser GPS schlug die kürzere Strecke (470 km) größtenteils über die Landstraße nach Johor Bahru vor, wir entschieden uns jedoch für die Autobahn über Kuala Lumpur (600 km). Auf den ersten 60 km bis Jerantut kamen uns immer wieder Kühe, mitten auf der Straße stehend, entgegen. Auf der Autobahn ging es dann zügig voran. Erst bei Kuala Lumpur wurde der Verkehr dichter. Als ich einmal kurz abgelenkt war, verließ ich versehentlich die Autobahn. Unser GPS rechnete wie verrückt und nach endlosen Schleifen und Umwegen schafften wir es endlich wieder nach gut 20' zurück auf die richtige Strecke. Bei einem Tankstopp konnte ich leider nicht mit Kreditkarte zahlen. Dadurch schrumpften unsere Bargeldreserven rapide. An einer großen Raststätte versuchten wir Bargeld zu ziehen, aber alle 3 ATM-Automaten waren defekt!!! Zum Glück kam nach 65 km wieder eine Raststätte. Hier klappte es dann, so dass wir uns ein leckeres Eis leisten konnten. Bei der Weiterfahrt roch es plötzlich stark nach Durian, einer asiatischen Stachelfrucht, die manche als köstlich lieben, andere hingegen als furchtbar stinkend ablehnen. An den Hotels hängen jedenfalls immer Hinweisschilder, dass man diese Früchte nicht ins Hotel hineinbringen darf. Als wir uns noch gegenseitig anschauten, ob vielleicht einer von uns versehentlich in eine solche Frucht getreten hatte, entdeckten wir des Rätsels Lösung. Wir überholten einen mit Durian-Früchten schwer beladenen Lastwagen. Sofort danach war die Luft wieder gut. In der letzten Stunde vor Johor Bahru fing es kräftig an zu regnen. Die Sicht wurde sehr schlecht. Trotzdem versuchten einige verrückte Fahrer, schneller als die anderen zu fahren, dabei leichtsinnige Überholmanöver riskierend. Es kam dann auch bald wie es kommen musste. Einige Unfälle ereigneten sich. Wir wurden Gott sei Dank nicht darin verwickelt. Gegen 17:30 h erreichten wir endlich Johor Bahru. Dank GPS erreichten wir unser gebuchtes Hotel (Puteri Pacific) schnell, ein wirklich erstklassiges Haus mit sehr freundlichem Personal. Wir erhielten ein sehr schönes Nichtraucher-Zimmer im 9. Stock mit weitem Blick über die Umgebung. Doch der Hunger ließ uns nicht lange verweilen, und so gingen wir schnell wieder nach draußen in die Stadt. |
Wir fanden ein Food-Center in der Nähe mit reicher Auswahl an verschiedenen kleinen Essensständen, die wirklich alles anboten, was die verschiedenen asiatischen Küchen zu bieten haben, alles sehr lecker und spottbillig (zwischen 1 und 2 € pro Gericht). Wir kauften anschließend noch eine neue Hose für mich mit zahlreichen Taschen (10 €) und gingen dann durch ein |
indisch-chinesisches Viertel zurück zum Hotel. Hier auf dem Zimmer schauten wir noch ein wenig Internet (kostenlos) und tranken ein Bier. Ich rief noch den Taxifahrer an, der uns vor 3 Wochen von Singapur hierher gefahren hatte und verabredete mit ihm für morgen 12:00 h den Rücktransport nach Singapur. Gegen 22:00 h gingen wir dann schlafen. |