Wir schliefen gut diese Nacht. Gegen 3:00 Uhr wurde ich zwar mal kurz wach, konnte aber bis zum Wecken um 4:00 Uhr nochmal einschlafen. Dank der Zeitverschiebung von 6 Stunden fiel das frühe Aufstehen nicht zu schwer, nur Tomoko war noch ein bisschen müde. Für ein Foto kletterte ich mal auf das gewaltige Sportgerät in unserem Zimmer. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen zum Frühstück, das zu dieser frühen Stunde schon vorbereitet war. Es schmeckte alles ziemlich gut bis auf einen Papaya-Saft, der ziemlich scheußlich nach nichts schmeckte. Die mit Zwiebeln gebratenen Kartoffeln schmeckten besonders gut. Das Auschecken verlief schnell und unproblematisch. Wir gingen zu Fuß über eine kleine Brücke hinüber ins Terminal. |
Hier warteten schon zahlreiche Leute. Mir fiel auf, dass sehr viel Sicherheitspersonal vorhanden war. Bei STAR PERU, unserer heutigen Fluglinie, war nicht viel Betrieb, so dass wir schnell unsere Bordkarten in Händen hielten. Beide zogen wir noch etwas Bargeld, jeder 400 Peruanische Soles (ca. 120,- €) aus einem Geldautomaten, bevor wir zum Gate gingen. Nachdem wir den Bus bestiegen hatten, mussten wir noch gut 10 Min. warten, da der Fahrer noch nicht bereit war. Vielleicht wollte er seinen Kaffee in aller Ruhe zu Ende trinken… Endlich im Flugzeug ging es dann schnell weiter. Aber vor dem Start mussten wir wieder ca. 15 Min. warten, da noch andere Flugzeuge vor uns dran waren. Dann aber um 8:35 Uhr waren auch wir endlich an der Reihe. Der Flug zum Zwischenstopp nach Cusco dauerte 1 h 5 Min. Wir überquerten die schneebedeckten Anden. In Cusco verließ die Hälfte der Passagiere das Flugzeug. Wir konnten sitzen bleiben für den Weiterflug nach Puerto Maldonado. Nach einer Viertelstunde waren wir wieder startbereit, nachdem wir etliche neue Passagiere aufgenommen hatten. Der Flug dauerte nur 40 Min. Beim Anflug über den Dschungel konnte ich vom Fenster sehen, wie große Teile des Urwaldes abgeholzt waren und die immer zahlreicher werdenden Goldgräber eine schrecklich zerstörte Landschaft hinterlassen haben. Puerto Maldonado ist umgeben von Naturschutzgebieten, die man bisher vor Zerstörung bewaren konnte. |
Kurz vor 11:00 Uhr landete unser Flugzeug wohlbehalten in Puerto Maldonado. Als sich die Türen öffneten, schlug uns sofort ein Schwall dieser typischen tropisch feuchten heißen Luft entgegen. Langsam gingen wir durch die pralle Sonne über das Rollfeld zum ziemlich kleinen Empfangsgebäude. Unser Flugzeug war das einzige weit und breit. |
Da unsere Koffer ziemlich spät ausgeladen wurden, kamen wir fast als die letzten aus dem Gebäude. Es gab keine richtigen Taxis mehr, sondern nur dreirädrige Rikschas, die auf uns mit unserem Gepäck einen nicht sonderlich stabilen Eindruck machten. Wir wehrten die auf uns einstürmenden Fahrer energisch ab und warteten erst mal ab. Nach einiger Zeit kam dann doch noch ein Taxi, auf das wir erwartungsvoll zugingen. Offensichtlich war dieses Taxi aber von einem anderen Paar bestellt worden. Da sich herausstellte, dass alle vier in die gleiche Richtung wollten, schlug der Fahrer vor, uns alle mitzunehmen. Das klappte wunderbar. Noch dazu stellte sich heraus, dass die beiden anderen, ein junges französisches Paar, sehr nett waren. Nach gut 20 Min Fahrt kamen wir an unserer Unterkunft, „Fundo Refugio K‘eranda Homet“ zuerst an. Wir zahlten 20 Soles (ca. 6,- €) und warteten kurz am Tor der Unterkunft. Eine sehr nette junge Peruanerin namens Kerenda öffnete uns. Wir verabschiedeten uns herzlich von den beiden Franzosen und gingen gleich mal zu unserem mitten im Wald am Fluss Tambopata liegenden Bungalow. |
Wir waren die einzigen Gäste, dementsprechend ruhig ging es zu. Der Bungalow ist ganz einfach konstruiert, nach 3 Seiten keine festen Wände sondern nur Moskitonetze, ein Doppel- sowie ein Einzelbett, dazu ein kleiner Tisch mit Stuhl. Auf dem Tisch lagen Kerzen und ein Feuerzeug. Ja, Strom gibt es in den Bungalows nicht, dafür ein kleines Bad mit Dusche und WC. Die Dusche probierte ich gleich mal aus, sehr erfrischend. Anschließend holten wir die leichten Klamotten für das Tropenklima aus dem Koffer. Trotzdem kamen wir schon nach kurzer Zeit mächtig ins Schwitzen. Erste Vogelstimmen waren zu hören, denen wir gleich mal nachgingen. Beim Blick über den breiten, träge dahinfließenden braungelben Fluss Tambopata, konnte Tomoko einen Schwarm Sittiche hören und sehen, leider zu weit für ein Foto. |
Wir wanderten ein bisschen in dem tropischen Areal herum. Bei der Rezeption konnten wir unsere Wasserflaschen kostenlos auffüllen. Viel Trinken tat uns gut. Immer wieder kreuzten leuchtend grüne Eidechsen unseren Weg. Ein Häher (Violaceous Jay) krächzte hoch in einem Baum. Einen schwer im dichten Laub zu fotografierenden farbenprächtigen Motmot (Blue-crowned Motmot) hatte Tomoko entdeckt. |
Ich fotografierte einige der tropischen Blütenpflanzen. Besonders gefiel mir nicht nur wegen des Namens der "Baston del Emperador" |
Gegen 14:30 Uhr legte sich Tomoko, die leider unter Kopfschmerzen litt, ein wenig aufs Bett. Ich setzte mich derweil auf den Balkon und schrieb schon mal Tagebuch. Es war mit 33° nicht ganz so heiß wie befürchtet. Letzte Woche, so sagte uns der Taxifahrer, herrschten hier zeitweise mal bis zu 40°! Auch die Luftfeuchtigkeit hielt sich mit 56% sehr in Grenzen. So ließen wir den ersten Nachmittag in den Tropen ziemlich faul vergehen. Gegen 17:00 h senkte sich langsam die Dämmerung über die Landschaft und um 18:00 h war es dunkel. Vogelstimmen waren wieder präsenter. Um 19:00 h gab es Abendessen. Da ich nachmittags die Rezeption informiert hatte, dass Tomoko kein Fleisch isst, gab es ein relativ einfaches Essen, einen Teller Reis mit verschiedenem Gemüse für uns beide. Das schmeckte aber sehr gut, ich vermisste nichts. Dazu gabe es einen Krug mit eisgekühltem Saft, sowie eine Kanne heißes Wasser, um Tee zuzubereiten. Da wir die einzigen Gäste waren, ging es äußerst ruhig zu, sehr erholsam. |
Nach dem Essen wurden wir ziemlich schnell müde. Die Temperatur war jetzt angenehm mit ca. 24°, aber die Luftfeuchtigkeit hatte sich stark erhöht. Es fing auch mal kurz an zu tröpfeln, doch es entwickelte sich kein starker Regen und bald war es wieder trocken. Tomoko entfaltete das Moskitonetz und vor 20:00 h legten wir uns ins Bett. Schnell schliefen wir ein. |