12.02. Lake Clifton - Kojonup 300 km

Gegen 6.00 h wachten wir auf. Wegen der warmen Nachttemperatur hatten wir nicht allzu gut geschlafen. Als die Sonne zwischen den Bäumen hervorlugte, hatte sie gleich soviel Kraft, dass es schon wieder spürbar wärmer wurde. Zum Frühstück scharten sich zahlreiche Magpies und Ringneck-Papageien um uns. Als wir ihnen ein paar Toaststücke hinwarfen, wurden es immer mehr.

Im Feigenbaum tauchten auch wieder Papageien (Regent Parrot, Australian Ringneck) auf. Bevor wir abfuhren nutzte ich die Gelegenheit mit dem Auto auf einer großen Betonplatte zu stehen und wusch einmal den ganzen roten Staub mit Hilfe unseres Wasserschlauchs ab. Das war auch für mich selbst erfrischend. Auch ein Kookaburra schaute uns zu.

Nachdem der Campingplatz-Eigner die diversen umherstehenden Rasensprenger in Betrieb genommen hatte, versammelten sich zahlreiche Papageien dort um zu trinken und zu baden.

Das war im Licht der Sonne ein schönes Bild.

Um 9.20 h fuhren wir los. Am Ausgang im Office kaufte Tomoko zwei kleine Vogelplastiken, einen Splendid Fairy Wren und einen Willie Wagtail, als Souvenir. Unser erstes Ziel war einige km weiter eine Stelle am Lake Clifton, eine Inland-Lagune, an der sich in Jahrtausenden zahlreiche runde wie Steine aussehende Formationen gebildet hatten. Es sind die ältesten auf unserer Erde vorkommenden Lebensformen. Sie heißen Stromboliten (engl. Thrombolites), aus Mikroorganismen entstehend, dabei 1 mm pro Jahr wachsend. Sie sehen aus wie dicke Berliner (nicht die Menschen sind gemeint, sondern die Gebäckstücke gleichen Namens). Ein kleiner Steg ist dort ins Wasser gebaut, von dem man diese uralten Steine gut beobachten kann. Auch eine bisher noch nicht gesehene Ente (Musk Duck) schwamm vorbei.

Es war in der prallen Sonne wahnsinnig heiß, so dass wir uns nicht allzu lange auf dem Steg aufhielten. Auf dem Rückweg kamen wir vorbei an einem großen Spinnennetz mit einer dicken in der Mitte sitzenden Spinne, sowie kleinen Spinnen. Auch einige Splendid Fairy-wrens waren kurz zu sehen. Ein Trail führt am Uferrand des Lake Clifton entlang. Wegen der enormen Hitze verzichteten wir aber auf eine weitere Wanderung und fuhren weiter. Kurz nach der Abfahrt entdeckten wir am Straßenrand wieder einen großen Bienenschwarm, der wie eine riesige Traube in einem Baum hing.

Nun fuhren wir weiter nach Mandurah, einer größeren Stadt direkt am Indischen Ozean. Unser Ziel war der Hafen, weil man dort wohl manchmal Delfine beobachten kann. In dem Gewirr der neuerbauten Straßen, durchzogen von Kanälen, an denen die Bewohner Anlegeplätze für ihre Jachten hatten, war es sehr schwer die Orientierung zu behalten trotz eingeschaltetem GPS. An einer Stelle wollten wir an einer Brücke kurz ein paar Fotos machen, doch anstatt über die Brücke in ein Café zu gehen, steuerte ich den kleinen Schatten unter der Brücke an, was nicht besonders sinnvoll war. Erstens gab es nichts Besonderes zu sehen, zweitens war die Temperatur inzwischen auf 40° im Schatten angestiegen. Schnell gingen wir zum Auto zurück, ohne den eigentlichen Hafen gefunden zu haben.

Nun suchten wir die Straße nach Pinjarra, einer etwa 22km entfernten Stadt, die wir nach ein paar Umwegen in dem modernen Straßenlabyrinth von Mandurah nach einer guten halben Stunde erreichten. An einem Info-Center, das montags und dienstags leider geschlossen hatte, machten wir, obwohl es Dienstag war, halt. In einem kleinen klimatisierten Kunstwarenladen kühlten wir uns ein wenig ab. Die nette Besitzerin erlaubte uns draußen auf ihrer Terrasse an einem kleinen Tisch ein Picknick zu machen. Wir aßen dort unseren Rest Reis vom Vorabend. Anschließend wollte ich in der Library, an der wir vorhin vorbeigefahren waren, im Internet noch ein Hotel für die letzte Nacht in Perth buchen. Dort angekommen erhielt ich einen kostenlosen Zugang und legte gleich los. Tomoko wollte die Zeit nützen, um im COLES-Supermarkt in der Nähe etwas Gemüse einzukaufen. Der Weg dorthin war aber deutlich weiter als gedacht und bei 41° im Schatten nicht sinnvoll zu Fuß zu gehen. Dementsprechend halbtot kam sie anschließend zurück und war für den Rest des Tages krank. Was tun bei der Hitze…? Zunächst mal abfahren, Klimaanlage einschalten und warten, dass es kühler wird. Wir fuhren Richtung Dryandra Woodland, ein Gebiet rund 125 km weiter landeinwärts, in dem es ein reiches Tiervorkommen geben soll. Als wir aber nach 2 Stunden den in unseren Unterlagen angegebenen Caravan-Park erreichten, stellten wir fest, dass es nur ein normaler Platz ohne Strom und Duschen war. Hier standen wir nun in einer trockenen staubigen Waldlandschaft, die außerdem durch einen in letzter Zeit stattgefundenen Waldbrand äußerst trostlos wirkte. Hier wollten wir nicht bleiben. Tomoko war inzwischen auf ihrem Sitz in sich zusammengesunken, total erschöpft. Ich schaute auf die Karte. Der nächste Ort Wilson liegt ca. 23km entfernt mit einem auf der Karte eingezeichneten Caravan-Park. Dorthin fuhren wir. Dem Caravan-Park angeschlossen ist auch ein Motel, das aber restlos ausgebucht war. Ich buchte einen Stellplatz für 25,- $ und wir blieben erstmal eine Weile dort stehen. Es war mittlerweile 41° im Schatten. Ich kühlte Tomoko, die sich inzwischen auf der hinteren Sitzbank mit starken Kopfschmerzen ausgestreckt hatte, mit nassen Waschlappen und wedelte mit meinem Hut Luft zu. Da es aber nicht besser wurde und wir die Nacht nicht hier verbringen wollten, lud ich kurzerhand die Campingmöbel wieder ein und fuhr wieder los Richtung Süden, nur raus aus der Hitze ein Motel suchen. Da ich vorhin bei der Rezeption gehört hatte, dass in der näheren Umgebung nichts Entsprechendes zu finden war, fuhr ich einfach den Albany-Highway nach Süden bis wir nach 94km den nächsten Ort Kojonup erreichten. Im Westen türmten sich hohe Gewitterwolken, aus denen hin und wieder kräftige Blitze zuckten. Gleich am Ortseingang war ein Motel, aber ebenfalls ausgebucht. Da es langsam gegen 19.30 h dunkel wurde, wollten wir nicht mehr weiterfahren, sondern suchten den dortigen Caravan-Park auf. Hier bekamen wir für ebenfalls 25,- $ einen Stellplatz. Tomoko fing mit letzter Kraft zu kochen an. Mittendrin war plötzlich das Gas alle. Was tun…? Mit den gefüllten Töpfen in der Hand gingen wir in die nahe Campingplatz-Küche und nach einigen Schwierigkeiten mit dem Gas anzünden, schaffte es Tomoko doch noch ein schmackhaftes Essen zuzubereiten (Fettuccini mit Zucchini, getrockneten Tomaten, Knoblauch und Käse), das wir im Licht unserer Taschenlampe einnahmen. Ich spülte und duschte noch. Als ich zum Auto zurückkam, war Tomoko schon eingeschlafen. Ich blieb noch eine Weile draußen im Campingsessel sitzen und schaute den Sternenhimmel an. Inzwischen war es deutlich kühler geworden und ein erfrischender Wind wehte durch die Nacht. Irgendwann wurde ich aber nach diesem anstrengenden Tag auch müde und kroch zu Tomoko ins Auto, wo ich alsbald einschlief.

13.02. Kojonup - Stirling Range

Bei angenehm kühlen Temperaturen wachte ich auf. Während der Nacht brauchte ich tatsächlich meinen Schlafsack als Decke, da ein frischer Wind durch die geöffneten Wagenfenster wehte. Im Osten färbte sich der Himmel orangerot. Ich ging nach draußen, während Tomoko noch weiter schlief. Einige Vögel sangen schon fröhlich in den Tag hinein, besonders die Magpies mit ihren glockenähnlichen Lauten fielen auf. Einige Papageien flogen schon umher, darunter auch drei schwarze Papageien mit einem Ruf, den wir bisher noch nicht gehört hatten. Das können eigentlich nur Red-tailed Black-Cockatoos sein...? Gegen 7.00 h kroch auch Tomoko mit verschlafenen Augen aus ihrem Schlafsack. Gemütlich bereiteten wir unser Frühstück vor. Ein Grey Shrike-thrush ließ sich ebenfalls sehen.

Der freundliche Campingplatz-Besitzer kam vorbei und fragte, ob wir inzwischen wieder Gas hätten. Da wir das nicht hatten, bot er uns an, für 15,- $ die Flasche wieder mit Flüssiggas zu befüllen. Das nahmen wir dankbar an, musste ich doch vorhin mit unserem Wasserkessel in die Campingküche laufen, um Kaffeewasser zu kochen. Gegen 9.30 h waren wir abfahrbereit. Gleich am Campingplatz-Ausgang hielt ich wieder an, hatte ich doch hoch in einem Baum sitzend drei schwarze Papageien entdeckt. Tatsächlich, es waren Red-tailed Black-Cockatoos, sofort zu erkennen an ihren großen schwarzen Häubchen und roten Querstreifen am Schwanz. Die hatten wir bisher noch nie gesehen, welch ein Glück…

Im Ort Kojonup kaufte Tomoko noch 2 Brötchen fürs Frühstück und auch Kuchen, sowie Zucchini und eine Mango, bevor wir uns gegen 10.00 h auf den Weg nach Süden Richtung Stirling Range machten. Auf dem Highway war wenig Verkehr, so dass wir zügig vorankamen. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und es wurde allmählich immer wärmer. Bei Cranbrook bogen wir nach 67 km ab auf eine kleine Nebenstraße, die parallel zur Stirling Range entlang nach Osten führt. Etwas später sahen wir um 11.20 h eine große Gruppe Emus in etwa 1 km Entfernung, so an die 50-60 Tiere, die sich schnell entfernten. Auch im weiteren Verlauf der Fahrt konnten wir noch einige Male Emus sehen.

An einer Stelle hatte sich eine große Herde Schafe in den Schatten eines Baumes zurückgezogen, wobei der Schatten nicht für alle Tiere ausreichte. Die Wasserstelle hier war offensichtlich ausgetrocknet. Als wir anhielten kamen die Tiere in großer Zahl auf uns zu, anscheinend hofften sie, dass wir ihnen Wasser bringen würden. Die armen Tiere taten uns von Herzen leid. Am liebsten hätten wir ihnen unsere Wasserflasche gegeben, aber eine Flasche für so viele…

Bedrückt fuhren wir weiter. Um 12.00 h erreichten wir unser Ziel, den Moingup Springs Campingplatz. Außer uns war nur noch ein Camper dort. Schnell suchten wir uns ein schönes Plätzchen im Schatten. Ich lud die Campingmöbel aus und befestigte das Sonnendach am Auto. Tomoko nahm gleich ihre Kamera in die Hand und konnte einen Western Yellow Robin fotografieren.

Diesmal kochten wir keinen Kaffee wegen der Hitze, sondern benutzten kaltes Wasser aus dem Kühlschrank und mischten es mit Kaffeepulver, was sehr erfrischend war. Tomoko richtete inzwischen zwei Teller mit diversen Kuchenstücken, hmm lecker…Im Schatten war es inzwischen genau 40° bei einer Luftfeuchtigkeit von 15%.

Später maß ich die Temperatur in der Sonne und die war 52°. Da half nur Kleidung aus und mit nassen Waschlappen kühlen. Tomoko wusch mit der Hand schmutzige Wäsche. Ich spannte eine Wäscheleine und hängte die Sachen zum Trocknen auf. Nach 20 min waren bei inzwischen 12% Luftfeuchtigkeit die ersten Wäschestücke schon trocken. Den weiteren Nachmittag verbrachten wir ruhig im Schatten sitzend. Ich fing schon mal an, mein Tagebuch zu schreiben. Um Reflexionen auf dem Bildschirm zu vermeiden, machte ich das im Auto. Tomoko nahm ihre Übersetzung zur Hand.

Eine schon etwas ältere Amerikanerin, die seit über 30 Jahren in Australien lebt und hier als Ranger arbeitet, kam zu uns und erzählte, dass gestern an einer anderen Stelle im Park Feuer ausgebrochen war. Dies konnte von Löschflugzeugen jedoch schnell gelöscht werden, bevor diese zu einem anderen Einsatz nach Südwesten in die Gegend von Manjimup gerufen wurden. Hier hatten Blitzeinschläge (die Blitze hatten wir ja gestern Abend am Horizont sehen können) Waldbrände verursacht, die wieder schlimme Folgen hatten, wie wir am nächsten Tag in der Zeitung lesen konnten. Tomoko fing früh mit Kochvorbereitungen fürs Abendessen an. Es gab heute Wraps mit Kartoffel- und Bohnensalat, gebratene Zucchini, sowie Lachs und Ei für mich. Immer wieder kamen mehrere Grey Currawong zu uns und tranken Wasser aus einer von Tomoko bereitgestellten Wasserschale.

Gegen Abend kamen auch wieder zahlreiche White-tailed Black-Cockatoos, die sich laut krächzend in den nahen Bäumen niederließen. Ein Ranger warnte Tomoko vor giftigen Schlangen, die hier in der Nähe ziemlich häufig sind.

Als die Dämmerung hereinbrach wurden wir von zahlreichen kleinen Insekten attackiert, so dass wir uns ins Auto zurückzogen. Doch obwohl nur die Bildschirme unserer Laptops etwas Licht ausstrahlten, schafften es diese lästigen Biester durch die Moskitogitter ins Innere zu kommen. Dort fielen sie in Scharen über uns her. Ich wünschte mir sehnlichst ein Zimmer mit Klimaanlage… Wir mussten unsere Computer ausschalten, weil die Bildschirme mit Insekten übersät waren, und machten unser Bett. Es wurde eine ziemlich unruhige Nacht. Irgendwann schafften wir es trotz der Hitze dann doch einzuschlafen.

14.02. Stirling Range - Perth 430 km

Tomoko wachte um 5.30 h auf und ging mit ihrer Kamera schon eine Runde spazieren. Ich war durch den nächtlichen Kampf gegen die Insekten noch ziemlich müde und schlief noch eine halbe Stunde. Doch das frühe Kreischen der Short-billed Black-Cockatoos ließ mich nicht mehr länger schlafen. Also stand ich auch auf, nahm mein Fernglas und meine Kamera, und machte ebenfalls einen kleinen Morgenspaziergang. Zwei Kängurus waren in der Nähe, sprangen aber sofort in die Büsche davon, als ich mich etwas näherte. Ich traf Tomoko unterwegs, die schon eifrig mit ihrer Kamera aktiv war und schon Red-capped Parrots fotografiert hatte.

Die Sonne war schon aufgegangen und schien ziemlich heiß durch die Bäume. Wir machten wie immer unser Frühstück. Dabei bekamen wir Besuch von zwei Grey Currawongs (einer war ein ständig plärrender Jungvogel), die aufmerksam darauf warteten, dass wir ihnen ein Stückchen Toast zuwarfen.

Ich blieb nach dem Frühstück noch etwas sitzen und studierte die Straßenkarte. Dabei hörte ich mehrmals, wie der eine Currawong versuchte, die an meinem Stativ aufgehängte Mülltüte zu erreichen. Er pickte mehrmals mit seinem gewaltigen spitzen Schnabel in die Plastiktüte. Da ich auch noch einen kleinen Spaziergang machen wollte, packte ich zur Enttäuschung der Vögel alles ins Auto und machte die Tür zu. Tomoko war inzwischen wieder bei den Short-billed Black-Cockatoos.

Inzwischen waren wir bis auf diverse Vögel ganz alleine auf dem Campingplatz. Mit unseren Ferngläsern suchten wir immer wieder intensiv die Umgebung ab.

Der nette Ranger dort kam nochmals kurz vorbei und wünschte uns gute Reise. Um 9.30 h starteten wir Richtung Norden mit Endziel Perth, da wir morgen unser Auto dort zurückgeben müssen. Kurz nach Verlassen der Stirling Range sahen wir an der gleichen Stelle wie gestern wieder einige Emus, die nach kurzer Zeit auch wieder schnell die Flucht ergriffen. Weiter ging die Fahrt mit eingeschalteter Klimaanlage über den Great Southern Highway nach Norden. Wir passierten Gnowangerup, Katanning und erreichten gegen 11.50 h Wagin. Kurz vorher hatten wir zwei Adler (Wedge-tailed Eagle) hoch auf einem Baum sitzen gesehen. In Wagin suchten wir zunächst eine Toilette. Was wir fanden, sah recht luxuriös aus. Wir fuhren weiter durch den Ort und kamen alsbald an einer riesigen Statue von einem überdimensionalen Schaf vorbei, was auf die Bedeutung der Schafzucht in dieser Gegend hinweisen soll, eine ziemlich verrückte Idee…Beim Aussteigen war es wahnsinnig heiß, sicher an die 40°.

Wir machten nur schnell einige Fotos und fuhren dann weiter über Narrogin, Pingelly und Brookton. Hier bogen wir nach Westen ab. Gegen 14.00 h kurz hinter Brookton wollten wir auf einem Parkplatz am Straßenrand eine kleine Kaffeepause machen. Als wir die Türen öffneten, schlug uns eine mörderische Hitze entgegen. Schnell nahm ich mein Thermometer und nach kurzer Zeit zeigte das Thermometer 46° im Schatten an !!! Solch eine Hitze hatten wir noch nie erlebt. Es war so, als würde man zu Hause in der Küche den Backofen öffnen. Wir kletterten ins Auto zurück. Tomoko nahm die restlichen Kuchenstücke und die Thermosflasche mit eisgekühltem Kaffee aus dem Kühlschrank. Das tat in der Hitze gut. Die Klimaanlage musste natürlich bei laufendem Motor eingeschaltet bleiben. Eine gute Viertelstunde blieben wir, dann fuhren wir weiter. Ein heftiger Wind wehte uns entgegen und als sich dann auch noch der Himmel mit leichten Rauchschwaden bedeckte, bekamen wir etwas Angst. Irgendwo vor uns muss es brennen. Gott sei Dank veränderte die Straße etwas die Richtung, so dass der Brandgeruch allmählich nachließ. Ich hoffte, dass jetzt keine Motorpanne oder sonst etwas Unerwartetes passieren würde, bei dieser Hitze draußen ist eine Panne lebensgefährlich. Wir fuhren mit gemischten Gefühlen weiter. Als ich ca. 40 km vor Perth gegen 15.15 h müde wurde und eine kleine Pause machen wollte, fuhren wir raus auf einen Parkplatz. Als wir die Türen öffneten, staunten wir nicht schlecht. Ein kühler Wind wehte uns entgegen. Die Temperatur betrug nur noch 32°, also 14° kühler als noch vor einer guten Stunde. Der angekündigte Wetterumschwung war also tatsächlich eingetroffen. Wir schalteten die Klimaanlage sofort aus. Nach 15 min Pause fuhren wir mit offenem Fenster weiter, was sehr angenehm war. Eine halbe Stunde später erreichten wir die Außenbezirke von Perth. Der Verkehr wurde zusehends dichter. Der erste Caravanpark, den wir ansteuerten, gefiel uns nicht besonders. Tomoko machte den Vorschlag, doch vielleicht am Meer etwas zu suchen. Gesagt, getan. Ich suchte auf der Karte und entdeckte zwei Caravan-Parks im Süden von Perth, die vielversprechend waren. Ich programmierte mein GPS. Zuverlässig führte es uns über 24 km ans Meer. Hier fanden wir einen großen Caravan-Park "BIG4", direkt am Indischen Ozean. Der Stellplatz kostete 45,- $, mit unserer BRITZ-Ermäßigung von 10% immerhin noch 40,50 $. Der Platz war jedoch sehr sauber und nicht überfüllt. Inzwischen waren es nur noch 26°, eine wirklich angenehme Temperatur. Ich baute alles auf, zum letzten Mal auf dieser Reise, und fing an mit Tagebuch schreiben. Tomoko duschte zunächst und begann dann zu kochen. Heute gab es zunächst eine schmackhafte Knoblauchsuppe mit viel, viel Knoblauch. Als zweites Spaghetti arrabiata, auch sehr lecker. Von unseren verbliebenen 3 Bierdosen tranken wir 2 aus. Tomoko, die nachmittags über Kopfschmerzen geklagt hatte, trank mit, da sie inzwischen Dank FORMIGRAN (ein bei ihr sehr wirksames Mittel gegen Migräne) wieder beschwerdefrei war.

Heute war der zu spülende Berg Geschirr besonders groß. Im Licht meiner Taschenlampe bewältigten wir das Ganze gemeinsam. Zwischendurch schauten wir immer wieder nach Westen, wo sich der Himmel bei untergehender Sonne in prächtigen Farben präsentierte.

Nun nutzte auch ich die Gelegenheit, nach 2 Tagen wieder gründlich zu duschen, was bei den gut funktionierenden Duschen ein großes Vergnügen war. Wir schauten noch unsere Fotos an, ich beendete meinen Bericht fürs Tagebuch. Gegen 21.00 h wurden wir müde und gingen frisch und ohne Insektenplage schlafen.


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