15.02. Perth

Kurz vor 6.00 h wurden wir wach. Wir hörten einige Vogelstimmen und kletterten ins Freie. Der Himmel war wieder klar, ohne Wolken. Wir wollten vor dem Frühstück mal kurz den Strand und das Meer sehen. Daraus wurde leider nichts. Wir verließen zwar den Campingplatz und marschierten Richtung Dünen, aber dahinter türmten sich immer neue Dünen auf, dicht bewachsen mit Bäumen, so dass wir nach einer Viertelstunde aufgaben und wieder zum Campingplatz zurückgingen. Anscheinend liegt der Caravan-Park doch weiter weg vom Meer als man denkt. Einige Tauben und Honeyeater konnten wir bei diesem kurzen Spaziergang trotzdem sehen. Beim Auto angekommen machten wir Frühstück. Tomoko hatte überhaupt keinen Hunger, also aß ich die verbleibenden 4 Toastscheiben alleine mit dem restlichen Käse und Marmelade. Dabei kam ein Red Wattlebird zu Besuch, der sich ganz nah auf einer Schnur niederließ, die das Sonnendach fixierte. Danach räumten wir das Auto auf, säuberten es etwas von innen und packten alle Sachen in unsere Koffer und Rucksäcke. Tomokos Koffer war unglaublich schwer geworden. Was sich da wohl so alles angesammelt hatte…? Tomoko kochte den verblieben Reis und formte daraus japanische Onigiris zum Mitnehmen. Da nicht alle 5 in eine Dose passten, aß sie einen davon sofort.

Nachdem wir alles eingepackt und verstaut hatten, ging ich nochmals zum Waschraum und duschte. Da es inzwischen schon wieder ziemlich heiß geworden war, kam diese Erfrischung sehr gelegen. Punkt 10.00 h waren wir mit allem fertig und fuhren los Richtung Perth. Wir wollten den Kings Park besuchen, bevor wir im Hotel einchecken und das Auto zurückgeben. Über Fremantle, dem großen Hafen, ging die Fahrt bis in die Innenstadt von Perth. Auf dem Parkplatz des Botanischen Gartens stellten wir das Auto ab und gingen ein wenig spazieren. Zahlreiche Busse und Autos parkten bereits dort. Der Park wirkt an dieser Stelle sehr gepflegt. Wir suchten den Schatten der Bäume und da die große Hitze in der Sonne Tomoko schon wieder sehr zusetzte, legten wir uns für eine Weile unter die Bäume auf den saftig grünen Rasen in den Schatten.

Das war richtig erholsam. Gegen 12.30 h machten wir uns auf zum Hotel Ambassador, das ich vor einigen Tagen für die letzte Nacht vor unserem Abflug nach Singapur gebucht hatte. Da die Zimmer bei unserer Ankunft noch nicht bezugsfertig waren, ließen wir die großen Koffer bei der Rezeption stehen und fuhren zunächst zu BRITZ um unser Auto zurückzugeben. Wir tankten beide Dieseltanks vorher noch voll. Die Übergabe klappte problemlos und die schon bezahlten 7.500,- $ Kaution wurden wieder zurückgebucht auf mein Konto. Leider ist der Australische Dollar in den letzten Wochen etwas schwächer geworden, was sich auf unsere mit Kreditkarte bezahlten Beträge positiv auswirkte, bei der vorausbezahlten Kaution jedoch einen Verlust von ca. 150,- € bedeutete. Wir ließen einiges von unseren übriggebliebenen Vorräten wie Salz, Pfeffer, Spülmittel, Toilettenpapier, Küchenpapier usw. an einem dafür vorgesehenen Regal für nachfolgende Mieter zurück, eine sehr sinnvolle Einrichtung. Ein Taxi brachte uns anschließend zurück in die Innenstadt von Perth zum Hotel. Dort kamen wir um 14.00 h an. Unser Zimmer war fertig. Als wir es betraten, waren wir überrascht über die Größe, fast wie eine Suite mit großem Bett, 2 Schreibtischen, Bad mit Wanne und separater Dusche, kurzum ein Zimmer zum Wohlfühlen. Bevor wir es uns aber richtig gemütlich machten, gingen wir erst Kaffee trinken. Wir hatten vorhin bei der Ankunft in der Nähe ein Café Dôme gesehen. Dorthin gingen wir mit unseren Bären und nahmen drinnen in zwei großen Ledersesseln Platz. Ein großes Stück Carrot Cake für Tomoko und ein ebenso großes Stück Schokoladentorte für mich, jeweils mit Vanilleeis, ließen wir uns schmecken. Dazu tranken wir jeder einen großen Cappuccino, sehr lecker…

Ich konnte anschließend kaum aus meinem Sessel aufstehen, so gemütlich war der… Nun aber schnell durch die Sonne zum Hotel zurück in die angenehme Kühle unseres Zimmers. Das genossen wir ausgiebig nach 5 Wochen im Bushcamper. Tomoko nahm gleich ein heißes Bad und ich duschte ausgiebig. Anschließend nutzte ich die kostenlose sehr schnelle Internetverbindung. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in aller Ruhe im Zimmer. Um 19.30 h holte uns meine hier wohnende Nichte Sandra mit ihrem Freund Jay zum Abendessen ab. Wir fuhren in ein Thai-Restaurant im Süden von Perth, von dem man einen herrlichen Ausblick auf das beleuchtete Zentrum von Perth hatte. Das Essen war großartig. Da das gut besetzte Restaurant keine Lizenz zum Ausschenken von alkoholischen Getränken besitzt, hatten wir uns vorher in einem Liquor Store nebenan mit Wein und Bier versorgt. Es war ein sehr netter Abend mit Sandra und Jay. Wir erzählten viel und die Zeit verging wie im Flug.

Wir hatten uns schon so sehr an das frühe aufstehen und früh zu Bett gehen gewöhnt, dass wir gegen 22.00 h langsam müde wurden. Die beiden fuhren uns wieder zum Hotel zurück. Der Abschied war sehr herzlich und als die beiden anboten, uns morgen zum Flughafen zu fahren, sagten wir gerne zu. Zurück im kühlen Zimmer legten wir uns auch gleich hin. Ich versuchte noch die Klimaanlage etwas schwächer zu stellen, aber so sehr ich auch am Rädchen drehte, es änderte sich nichts. Erst am nächsten Morgen stellte ich fest, dass der Schalter dafür direkt am Nachttisch angebracht war, zu spät…

16.02. Perth - Singapur

Wir schliefen beide sehr gut in dieser Nacht, trotz kühler Luft (oder vielleicht deswegen…?). Um 6.30 h wurden wir wach. Beim Blick aus dem Fenster sahen wir einen wolkenlosen blauen Himmel. Da hielt es uns nicht mehr im Bett. Ich duschte gemütlich, dann gingen wir zum Frühstück. Es gab ein normales Hotel-Buffet-Frühstück, aber es schmeckte sehr gut. Unser Äffchen saß auf dem Tisch und erregte die Aufmerksamkeit einer Dame am Nebentisch, die gerne ein Foto von ihm machen wollte. Sie erzählte uns in sehr gutem Deutsch, dass sie auf ihren Reisen auch immer ein großes Plüschtier dabei habe, eine weiße Seekuh. Auf ihrem I-Phone zeigte sie uns ein Bild davon, sehr nett… Nach dem Frühstück machten wir einen Spaziergang in die etwa 1,5 km entfernte Fußgängerzone, die mir noch von meiner letzten Reise 1995 mit dem Stuttgarter Kammerorchester in Erinnerung war. Die Konzerthalle lag auf unserem Weg. Auf der Suche nach einem Paar neuer Sandalen für mich (die alten waren mehrfach mit Meerwasser in Kontakt gekommen und stanken fürchterlich) wurden wir bei TARGET fündig. Für 12,- $ erstand ich ein paar ganz hübsche Sandalen (plus als Geschenk eine Flasche Wasser), die ich speziell im tropisch feuchten Singapur sicher gut gebrauchen kann. Wir bummelten noch ein wenig durch die Fußgängerzone, gingen aber gegen 10.00 h wieder zurück zum Hotel.

Hier wollten wir bis um 12.00 h, wenn Sandra und Jay uns abholen wollten, in aller Ruhe unsere Koffer packen. Ich hatte gerade mein Netbook nochmals eingeschaltet, als das Telefon klingelte. Eine freundliche, aber energische Stimme meldete sich von der Rezeption, dass bis 10.00 h eigentlich ausgecheckt werden müsse, sie räumte uns aber ausnahmsweise Zeit bis 11.00 h ein. Es war 10.40 h, also noch 20 Minuten zum Einpacken. Bei mir lag noch alles verstreut im Zimmer rum, aber ich schaffte es pünktlich fertig zu werden, sogar noch mit einer kurzen Dusche. Wir warteten unten in der Lobby. Ich fing schon mal an den Tagesbericht von gestern fortzusetzen und den heutigen anzufangen. Um 12.00 h kamen Sandra und Jay um uns abzuholen. Da noch genügend Zeit war bis zum Abflug, fuhren wir zunächst in ein Café nahe am Swan River. Hier herrschte am Samstag schon reger Betrieb. Unter einem großen Sonnenschirm nahmen wir direkt am Wasser an einem Tisch Platz und bestellten einen Eis-Mocha mit Sahne, der Sandra, Tomoko und mir super schmeckte. Jay trank nur einen Kaffee. Wir besprachen Pläne für Mitte des Jahres, eventuell dann den Norden Australiens zu bereisen und uns dabei zu treffen. Gegen 13.00 h brachten uns die beiden zum Flughafen. Der Abschied war sehr herzlich und wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen in nicht allzu ferner Zukunft. Das Einchecken am Flughafen verlief problemlos. Der Abflug erfolgte pünktlich um 15.45 h.

Ein letzter Blick aus der Luft auf Perth, dann ging es die Westküste entlang nach Norden in Richtung Singapur. Dabei konnte ich von oben deutlich Cervantes und das naheliegende Gebiet der Pinnacles erkennen, die wir vor gut 4 Wochen besucht hatten.

Der Flug war ruhig und dauerte mit 4 h 38 min eine halbe Stunde weniger als geplant. Somit erreichten wir Singapur um 20.30 h. Die Passkontrolle ging schnell und auch auf das Gepäck mussten wir nicht allzu lange warten. Anders als beim letzten Mal kam auch Tomokos Koffer mit… Mit einem Taxi fuhren wir zu unserem Hotel Peninsula Excelsior, in dem wir jetzt zum dritten Mal übernachten. Wir erhielten ein großes Zimmer mit Badewanne und zusätzlicher Dusche im 20.Stock. Nach einem erfrischenden Bad (Tomoko) bzw. Dusche (ich) machten wir es uns in den Betten bequem und schliefen auch bald ein.

17.02. Singapur

Nach sehr erholsamem Schlaf erwachten wir zu unserer gewohnten Zeit kurz vor 6.00 h. Im Gegensatz zu Australien war es in Singapur trotz gleicher Zeitzone noch stockdunkel, so dass wir einfach noch eine Weile liegen blieben. Erst gegen 7.15 h wurde es langsam hell und wir standen auf. Der Himmel war sehr bedeckt. Da wir Hunger verspürten, fuhren wir hinunter in die 5.Etage, wo das reichhaltige Frühstücksbüffet aufgebaut war. Hier herrschte schon reger Betrieb als wir ankamen. Nach einem guten Frühstück machten wir uns mit der U-Bahn auf zur Orchard Road, dem Haupteinkaufszentrum von Singapur. Zunächst besuchten wir gemeinsam in der ION-Mall einen japanischen Laden, in dem alle Artikel nur 2,- $ kosten. Ich wollte nach einer Ersatz-Lesebrille schauen, fand aber keine.

Nun trennten wir uns für eine Weile. Tomoko stöberte durch verschiedene Shops, während ich zunächst gemütlich vor einer Theke mit frischem Obst noch mal einen Kaffee trank und mich dann auf einen Sitzplatz an einer Säule niederließ und die betriebsame Umgebung beobachtete. Gegen 11.00 h trafen wir uns wieder.

Tomoko hatte verschiedene Einkäufe gemacht. Da wir uns fit fühlten und nach der trockenen Hitze in Australien die feuchte Wärme hier in Singapur als äußerst angenehm empfanden, zumal auch keine Sonne zu sehen war, beschlossen wir, den Weg zurück zum Hotel zu Fuß zurückzulegen.

Auf der anderen Straßenseite liegt das Lucky Plaza, ein Einkaufszentrum, wo man sehr aufpassen muss, beim Einkaufen nicht übers Ohr gehauen zu werden. Ich habe da vor 3 Jahren mal schlechte Erfahrungen gemacht. Wir bummelten weiter und hörten eine Weile einer gehbehinderten Pipa-Spielerin zu, die ihr Instrument perfekt beherrschte.

Unterwegs machten wir nochmals halt und tranken beide einen Eis-Kaffee. Wir beobachteten wie zwei Raben immer wieder auf einen Tisch am Rand flogen und dort aus einem Zuckerbehälter Zuckertütchen stahlen. Diese öffneten sie geschickt und pickten den Zucker auf, sicher lecker…

Wir wanderten weiter über die Orchard Road, die immer wieder mit verschiedenen Motiven dekoriert war. Hier und da machten wir Fotos und näherten uns so allmählich unserem Hotel. In einem kleinen Park (Istana Park) neben der Straße wurde Tomoko gleich wieder von Moskitos attackiert, die arme…

Bei einem Denkmal unterwegs lernten wir, wie während des 2.Weltkriegs die japanischen Besatzer hier gewütet hatten. Tomoko war sehr interessiert, denn auf einer japanischen Schule hört man darüber gar nichts. Gleich in der Nähe liegt das National Museum, das wir noch besuchen wollen.

Gegen Mittag gegen 13.00 h kamen wir wieder bei unserem Hotel an. Da das Zimmer noch nicht gemacht war, gingen wir gleich wieder los in das in der Nähe liegende Einkaufszentrum "Raffles City". In einem chinesischen Imbisslokal bestellte Tomoko zwei Süßspeisen, Reisbällchen in Sesam-Sauce und frittierte Sesam-Bällchen, beides sehr lecker. Dazu tranken wir wieder Kaffee. Das Ganze kostete nur 10,- SIN$ (etwa 6,- €).

Anschließend trennten wir uns nochmals. Tomoko war noch sehr fit und ging die North Bridge Road hinunter bis zur Bugis Junction, ca. 1 km, während ich die Funan DigitaLife Mall besuchte und nach einem Ersatz für mein defektes Diktiergerät suchte. Zurück auf dem Zimmer, das leider immer noch nicht gemacht war, nahm ich die Sonntagszeitung, die heute Morgen vor der Zimmertür lag, und las diese in der Lobby des Hotels. Als ich gegen 16.00 h das Zimmer wieder betrat, war dieses immer noch nicht gemacht, stattdessen fand ich Tomoko gemütlich im Badezimmer in der Badewanne liegend. Ich fing mal an Tagebuch zu schreiben, wurde dann aber ein wenig müde und legte mich für ein Viertelstündchen aufs Bett. Tomoko ging nochmals los. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür. Das Zimmermädchen wollte endlich das Zimmer machen. Ich ging solange hinunter an den Pool und setzte mich gemütlich in einen Sessel. Nach 20 min ging ich wieder zurück. Inzwischen war alles gemacht. Um 17.45 h kam Tomoko zurück. Da wir Hunger hatten, machten wir uns gleich auf den Weg. Eigentlich wollten wir nach "Little India" zum Abendessen, als aber Tomoko meinte, es sei ihr egal, in welches indische Restaurant wir heute gehen, hatte ich die Idee, das gleich neben unserem Hotel liegende vegetarische indische Restaurant zu besuchen. Die Idee war gut, denn das Essen dort schmeckte sehr gut. Wir bestellten zwei ziemlich scharfe Gemüsegerichte, dazu Butter-Naan und Knoblauch-Naan, sowie eine Schale Basmati-Reis. Da es keinen Alkohol gab, bestellte Tomoko einen Joghurt-Trank (Mango-Lassi), ich einen Ananassaft. Das schmeckte so gut, dass wir morgen Abend wiederkommen wollen.

Wir kauften noch 2 Dosen Bier in einem nahen kleinen Supermarkt und zogen uns dann ziemlich satt auf unser Zimmer zurück. Ich schaltete mal das Fernsehen ein, welches zunächst nicht funktionierte. Ich fand aber die Ursache ziemlich schnell. Das Antennenkabel steckte nur lose in der Buchse. Während ich diverse Kanäle durchzappte, nahm Tomoko nochmals ein heißes Bad. Sie fror doch tatsächlich, während es mir ziemlich warm war. Ich schrieb noch meinen Tagesbericht fertig. Dann schauten wir noch unsere gemachten Fotos an. Gegen 22.00 h gingen wir schlafen.


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