22.01. Salmon Gums - Esperance - Lucky Bay 165km

Ich wurde um 7.00 h wach und stand nach ein paar Minuten auf. Tomoko nutzte die Gelegenheit, machte sich ganz breit im Bett und schlief noch weiter. Ich machte inzwischen im Schlafanzug einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung. Dabei konnte ich zahlreiche Vögel beobachten, Wattlebirds, Ringnecks, Magpies und Honeyeater. Als ich nach einer halben Stunde zum Auto zurückkam, schlief Tomoko immer noch. Mein Hinweis auf anwesende Vögel machte sie aber sofort hellwach, so dass sie auch aufstand. Das Frühstück war wieder lecker, aber die große Anzahl an Fliegen, die mit frühstücken wollten, störte jedoch gewaltig, so dass wir wieder unsere Fliegen-Abwehr-Netze über den Kopf streiften. So war es besser. Der Himmel war mit einer dichten grauen Wolkenschicht bedeckt, aber es regnete Gott sei Dank nicht. Auch die Temperatur war mit 21° nicht allzu hoch und da auch noch ein heftiger Wind blies, zogen wir uns etwas wärmer an. Als wir aber gegen 9.30 h mit allem fertig waren und losfahren konnten, war es schon wieder wärmer geworden, so dass wir die warmen Klamotten wieder einpackten. Auch die Luftfeuchtigkeit war mit 69% angenehm hoch. Die Campingplatz-Gebühr von 15,- $ steckte ich in einen Umschlag und warf diesen in eine bereitstehende Box.

105 km nach Süden bis Esperance lagen vor uns. Wir passierten wieder etliche Salzseen, die fast alle ziemlich trocken waren. 50 km vor Esperance entdeckte Tomoko plötzlich ein blaues Loch in der Wolkendecke, dem bald weitere folgten, bis sich der blaue Himmel wieder fast wolkenlos zeigte. Die Temperatur stieg somit wieder, blieb aber im angenehmen Bereich von ca. 29°. Tomoko hatte sich schon darauf eingestellt und kräftig Gebrauch von ihrer Sonnencrème gemacht. Um 11.00 h erreichten wir Esperance, eine kleine Stadt am Meer, die sofort einen gepflegten und sympathischen Eindruck auf uns machte. Im alten Zentrum bei einer Informationsstelle parkten wir unser Auto. Auf dem Weg zu einer öffentlichen Toilette kamen wir an einem dichtbelaubten Baum vorbei, aus dem ein lautstarkes Vogelgezwitscher zu hören war. Wir konnten zwischen den dichten Zweigen beobachten: zahlreiche Silvereyes, Western Wattlebirds und New-Holland Honeyeater. Die Silvereyes flogen auch in einen daneben stehenden Feigenbaum und pickten an den reifen Früchten.

Die Gebäude, die hier um den grünen Rasen gruppiert waren, sind alte historische Gebäude, die jetzt modernen Zwecken dienen. Verschiedene Souvenir-Shops, Galerien, Museen und ein Café waren vorhanden. In das letztere gingen wir mit unseren Bären und verzehrten dort jeder einen mit Eis und Sahne verzierten Kuchen, wirklich außergewöhnlich lecker. Auch der obligatorische Cappuccino schmeckte toll. Der Preis war mit insgesamt 21,- $ für australische Verhältnisse akzeptabel.

Tomoko kaufte noch ein paar Postkarten mit Malereien der Aborigines. Gegen 12.30 h fuhren wir ein Stück weiter zu einem modernen Einkaufszentrum. Während Tomoko sich bei Woolworths um frische Lebensmittel kümmerte, kaufte ich mir eine Zeitung und setzte mich damit auf eine Bank. Besonders der Wetterbericht interessierte mich, und der sah für die nächsten Tage positiv aus, kein Regen und angenehme Temperaturen um die 27°. Um 13.30 h waren wir abfahrbereit. Ich hatte inzwischen einen Prospekt studiert mit tollen Fotos von herrlichen Stränden. Dabei fiel mir Lucky Bay im LeGrand Nationalpark besonders ins Auge. Hier soll es sogar Kängurus am Strand geben. Also machten wir uns auf ca. 50 km Richtung Osten. Unterwegs um 14.10 h ein arger Schreck. Ich hatte einen Vogel gesehen, wollte zurückfahren und war beim Wenden des Autos mit der linken Seite im Sand neben der Straße steckengeblieben. Ich schaltete auf Vierradantrieb um und es gelang mir, mit teilweise durchdrehenden Rädern wieder festen Untergrund zu erreichen. Puh, das war ein Schreck… Nun ging es weiter durch die grüne Landschaft, zunächst durch Wiesen und Weideland mit Schafen und Kühen. Beim Eintritt in das Gebiet des Nationalparks änderte sich das Landschaftsbild abrupt. Dichte grüne Vegetation bedeckte wie ein Teppich die Umgebung, aus der hin und wieder Sträucher (Munji) mit leuchtend orangefarbenen Blüten auftauchten, was zum blauen Himmel einen wunderschönen Kontrast bildete. Einige felsige Hügel tauchten auf, der links von der Straße liegende heißt "Frenchmans Peak".

Dann nach einer Biegung endlich das Meer. Ein herrlicher Blick tat sich auf eine Bucht (Thistle Cove) auf, in der das Wasser in herrlichen Farben von hellem türkis bis dunkelblau leuchtete, ein traumhafter Anblick… Der Sand war schneeweiß. Nur 2 km weiter dann unser Ziel, Lucky Bay, ebenfalls ein unglaublich schöner Strand mit unwirklichen Wasserfarben. Sogar die keinen Strand liebende Tomoko war begeistert. Man sagt, dass dieser Strand zu den schönsten in der ganzen Welt gehört. Das kann ich nur bestätigen. Nachdem wir die ersten Fotos von der Anhöhe gemacht hatten, fuhren wir die kurze Strecke hinunter zum Caravan Park. Der war nicht sehr groß, aber sehr stark frequentiert. Wir fanden aber noch ein schattiges Plätzchen, nachdem uns ein Park Ranger beraten hatte. Wir hielten uns nicht lange auf, nahmen unsere Fotoapparate in die Hand und wanderten einige Stufen hinunter durch dichtes Gebüsch zum nahen Strand.

Der Wind wehte uns stürmisch entgegen, als wir zunächst über trockene Algen den schneeweißen Sand betraten. Da waren doch tatsächlich einige Kängurus auf dem Strand, die offensichtlich an den trockenen Algenblättern knabberten.

So was hatten wir noch nie gesehen. Einige Möwen und Seeschwalben segelten geschickt im starken Wind. Immer wenn sie über den türkisfarbenen vorderen Teil des Wassers pfeilschnell dahinjagten, leuchteten ihre Flügel von unten ebenfalls türkis, ein faszinierender Anblick. Wir blieben bis 16.30 h hier, immer wieder neue Fotomotive einfangend. Ein Surfer mit einem großen Schirm machte Kite surfing und schoss mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Wogen dahin, teilweise nur mit einem Arm die Leine haltend.

Wir konnten uns gar nicht satt sehen.

Doch es wurde Zeit, mit den Vorbereitungen zum Abendessen zu beginnen. Tomoko kochte heute ein schmackhaftes Ratatouille mit organischem Basmati-Reis. Dabei sah sie aus den Augenwinkeln, wie anscheinend ein Hund vorbeilief. Als der sich aber hüpfend näherte, sah sie, dass es sich um ein Känguru handelte. Ich fing derweil schon mal an Tagebuch zu schreiben. Um 18.00 h unterbrachen wir beides, und gingen noch mal zum Strand, der jetzt im Licht der späten Nachmittagssonne total leer war. Nur zwei große Möwen (Pacific Gull) waren noch da. Wir gingen ein wenig spazieren und als wir nach ein paar hundert Metern den Strand an einer anderen Stelle wieder verließen, entdeckten wir eine Gruppe Kängurus, die gemütlich im Grünen ihr Abendessen zu sich nahm. Auch einige Vögel (New Holland Honeyeater, Willie Wagtail) konnten wir im Licht der tiefstehenden Sonne fotografieren.

Jetzt wurde es auch für uns Zeit ans Abendessen zu denken. Wir gingen zum Auto zurück. Tomoko machte das Essen fertig und mit einem kühlen Bier (nur Entelchen und ich) ließen wir uns das Ratatouille schmecken. Der Wind war immer noch sehr stark, so dass ich mir noch ein weiteres T-Shirt anzog. Zum Spülen kochte ich auf dem Gasherd etwas Wasser und spülte das Geschirr beim Auto auf unserem Tisch in einer kleinen Plastikwanne. So geht es auch. Tomoko ging duschen. Es gibt zwar kein elektrisches Stromnetz hier, aber Sonnenkollektoren. Durch die starke Sonneneinstrahlung während des Tages hatten diese genügend elektrische Energie erzeugt, so dass das Wasser noch warm war. Als Tomoko zurückkam, stand direkt hinter unserem Auto im Dunkeln ein Känguru, das neugierig zu uns herübersah. Im Licht einer Taschenlampe ließ es sich fotografieren. Nachdem ich mit meinem Tagebuch fertig war, ging ich ebenfalls noch duschen. Da wir früh müde wurden, gingen wir um 21.30 h schlafen.

23.01. Lucky Bay

Um 5.45 h wachten wir auf. Es war schon taghell und so blieben wir auch nicht mehr allzu lange liegen. Wir beschlossen, vor dem Frühstück noch eine kleine Wanderung zu unternehmen. Da wir noch eine Nacht hierbleiben wollen, hatten wir genug Zeit, um den Tag in aller Ruhe gemütlich zu verbringen. Um 6.30 h gingen wir los auf einem Wanderweg, der zur Nachbarbucht (Thistle Cove) führte. Außer etlichen New Holland Honeyeater trafen wir auch auf eine Gruppe Kängurus, die inmitten der saftigen Büsche ihr morgendliches Frühstück einnahmen. Der Pfad ging etwas bergauf.

Von der Höhe hatten wir einen herrlichen Blick auf die Lucky Bay sowie das Meer. In der Ferne konnten wir einige felsige Inseln erkennen. Immer wieder trafen wir auf blühende Pflanzen, mit zum Teil sehr farbenprächtigen Blüten. Nach einer guten halben Stunde machten wir kehrt und gingen zum Campingplatz zurück. Auf einem Felsen wärmte sich eine Eidechse (Skink) in den Strahlen der aufgehenden Sonne.

Plötzlich mitten im Gehen rutschte mir meine Hose über die Knie bis zum Boden. Habe ich tatsächlich in den letzten 2 Wochen so abgenommen…! Da muss ich mir doch wirklich gleich einen Gürtel anziehen, damit das nicht noch mal passiert. Um 7.50 h waren wir von unserem Morgenspaziergang zurück. Als wir den Campingplatz erreichten, tauchte plötzlich ein für uns neuer Vogel auf, ein sehr hübscher Western Spinebill. Wir freuten uns auf ein Frühstück.

Da wir keinen Strom hatten und kein Toastbrot rösten konnten, schmierte Tomoko mir ein dickes herzhaftes Sandwich mit Kartoffelsalat, Gurken, Käse und Mayonnaise, sehr lecker. Auch der heiße Kaffee tat gut. Kurz nach 10.00 h machte ich einen kleinen Gang zum Strand. Auf dem Weg dorthin war ein Waran dabei, ein dickes Loch in den Boden zu graben. Am Strand selbst war nichts zu sehen außer den beiden großen Möwen (Pacific Gull), die wir schon gestern angetroffen hatten. Als ich zurückkam, war Tomoko dabei auf ihrem Laptop zu schreiben. Sie konnte jedoch in der hellen Umgebung kaum etwas erkennen, so dass sie damit aufhörte. Stattdessen gingen wir um 10.20 h wieder los mit unseren Kameras. Der Waran hatte inzwischen fleißig weitergegraben. Wir schauten eine Weile zu, da kam er plötzlich aus der Höhle heraus mit einer dicken fetten Made im Maul, die er genüsslich verspeiste, hmmm…. Das machte er gleich noch mal.

Wir wanderten weiter am Strand entlang in Richtung der Felsen. Eine Taube war kurz zu sehen. Bei den Felsen angekommen kletterten wir ein wenig hinauf und genossen die fantastische Aussicht über die Bucht. Es war etwas bewölkt, so dass die Temperatur nicht allzu hoch war, auch der Wind wehte deutlich schwächer als gestern. In einem kleinen Wasserloch, abgetrennt vom Meer, beobachteten wir zahlreiche kleine Fische, die sich immer wieder schnell unter den Steinen versteckten. Auch eine kleine Eidechse sonnte sich, dabei sprang sie mehrfach von einem dicken Stein auf den nächsten oder bewegte sich geschickt über die stachelige Vegetation hinweg.

Um 11.45 h waren wir von unserem Spaziergang wieder zurück. Tomoko machte ein kleines Schläfchen im Auto, während ich endlich den Spiegel zu lesen anfangen konnte, den ich mir schon in Frankfurt gekauft hatte. Vorher hatte ich noch das Sonnendach am Auto befestigt. Als Tomoko nach einem guten halben Stündchen wieder wach wurde, bereiteten wir uns einen Kaffee zu. Im Kühlschrank gab es noch Kuchen, teilweise schon in Lancelin gekauft, der hervorragend schmeckte. Ein australisches Ehepaar aus der Nähe von Perth, das uns gegenüber wohnte, kam mit seinen Stühlen und setzte sich zu uns. Wir unterhielten uns eine ganze Weile. Auch ein junger Mann, der vor 2 Stunden mit einem Freund neu angekommen war und sein Auto neben uns hingestellt hatte, gesellte sich dazu. Es war ein Deutscher aus Neuffen (bei Metzingen), der gerade sein Abitur gemacht hatte und ein Jahr auf Achse ist, bis er demnächst sein Studium als Wirtschaftsingenieur beginnen wird. Als er sich eine Zigarette anzündete, wurde ich auf die Zigarettenschachtel aufmerksam. Hier in Australien sind alle Zigarettenpäckchen mit großformatigen abschreckenden Fotos von Krebspatienten versehen, eine wirklich drastische Methode... Alle außer uns tranken mehrere Bier, was Entelchen neidisch verfolgte. Wir blieben aber beim Kaffee…

Die Sonne lockte mich aber irgendwann im Verlauf des Nachmittags an den herrlichen Strand, wo ich zum ersten Mal auf dieser Reise in das leuchtend türkisfarbene Wasser tauchte und ein wenig umherschwamm, herrlich erfrischend. Tomoko machte derweil wieder einige Fotos von den Kängurus, die mittlerweile auch am Strand eingetroffen waren.

Wir blieben etwa eine Stunde am Strand, immer wieder neue Motive findend.

Gegen 16.30 h gingen wir zurück. Ich nahm gleich eine Dusche und spülte das Salzwasser ab. Tomoko machte das Essen fertig. Neben dem Rest des gestrigen Ratatouilles gab es noch einen leckeren Ruccola-Salat mit Tomaten, Fetakäse und Oliven. Dazu endlich auch ein Bier, lecker… Während wir aßen, hatten sich die Wolken verdichtet und begleitet von einigen Donnerschlägen, regnete es ein wenig. Das dauerte jedoch nicht länger als eine halbe Stunde, dann klarte der Himmel wieder auf. Ich spülte noch schnell das schmutzige Geschirr und folgte dann Tomoko, die mit ihrer Kamera schon vorangegangen war und im wunderbaren Abendlicht fleißig fotografierte (White-naped Honeyeater, Silvereye, Black-faced Cuckoo-Shrike, White-browed Scrub-Wren und die anderen schon bekannten Arten). Besonders eindrucksvoll war zu sehen, wie ein Western Wattlebird sein Junges fütterte.

Gegen 19.00 h neigte sich die Sonne dem Horizont zu. Das Licht wurde allmählich schwächer, nur die Wolken am Himmel leuchteten noch hell. Einige Kängurus kamen uns entgegen. Die sind wirklich zutraulich, manche lassen sich sogar streicheln. Langsam gingen wir zum Auto zurück. Ein wirklich erholsamer Tag ging zu Ende.

Wir schauten uns gemeinsam noch unsere Fotos an und ich schrieb noch mein Tagebuch fertig, das ich schon nachmittags begonnen hatte. Unsere diversen Batterien (Fotoapparate, Laptops) werden langsam schwächer, bzw. sind schon leer. Morgen müssen wir unbedingt eine Möglichkeit finden, sie wieder aufzuladen. Der Tag mit den vielen Eindrücken hatte uns früh müde gemacht, so dass wir nicht mehr allzu lange aufblieben und gegen 21.30 h schlafen gingen.

24.01. Lucky Bay - Esperance - Cape Arid NP

Um 5.45 h wurden wir wach. Die Sonne schien schon kräftig. Während der Nacht hatte es einige kräftige Regenschauer gegeben, aber die draußen hängenden Handtücher waren fast schon wieder trocken. Wir blieben noch ein wenig liegen, zogen uns aber dann an und machten gegen 6.25 h einen kleinen Morgenspaziergang, diesmal in die andere Richtung. Einige Kängurus waren schon unterwegs und knabberten an den saftigen Zweigen der grünen Büsche.

Ein junges Känguru kam neugierig näher und interessierte sich sehr für Tomokos Kamera. Auch die hier üblichen Vögel flogen schon kreuz und quer durch die Landschaft.

Um Punkt 7.00 h waren wir wieder zurück und begannen das Frühstück vorzubereiten. Das nahmen wir ganz gemütlich ein. Anschließend spülte ich wieder und packte alle Sachen zusammen. Gegen 8.45 h waren wir abfahrbereit. Wir verabschiedeten uns von den beiden jungen Deutschen, die uns noch eine leere australische Zigarettenpackung überließen, die wir gestern schon gesehen hatten. Darauf sind wirklich erschreckende Bilder von durch Rauchen krebskranken Menschen abgebildet, wirklich abschreckend… Auch den beiden Australiern sagten wir bye bye, dann ging es los. Die Temperatur lag bei 22°. Es war abwechselnd bewölkt, gemischt mit sonnigen Abschnitten. Nach ein paar km fing es heftig an zu regnen, allerdings nur für einige Minuten. Zunächst wollten wir die 64 km nach Esperance zurückfahren um dort einzukaufen und in der Library eine Stunde Internet zu schauen. Nach 23 km um 9.15 h kreisten neben der Straße 3 verschiedene Raubvögel. Einer war mit Sicherheit ein Wanderfalke, ein weiterer höchstwahrscheinlich ein Milan. Kurz vor 10.00 h erreichten wir Esperance. Gleich bei der ersten Tankstelle tankten wir voll, da ich schon auf den Reservetank umstellen musste. Weiter ging es zur Information in der Stadtmitte. Ja, es gibt eine Library in Esperance, wo man Internetanschluss hat. Zunächst kauften wir bei Woolworths einige Lebensmittel, sowie in einer Apotheke ein Medikament für Tomokos Halsweh und für mich einen Lippenstift mit Schutzfaktor 30 gegen die starke Sonnenstrahlung. Anschließend buchten wir in der Library jeder 1 Stunde Internet für je 2,- $. Danach kaufte Tomoko bei Woolworths noch Eier, die sie vorhin vergessen hatte. Das dauerte eine Weile, weil sie nicht sofort fand, wo es Eier gab, und als sie jemand fragte, verstand man ihr Englisch nicht. Erst eine weitere Verkäuferin führte sie an die richtige Stelle. Gegen 13.00 h waren wir endlich im Café, wo wir unseren gewünschten Kuchen aßen, wieder Cheese- und Apple Cake, sowie jeder einen Cappuccino.

Das Wetter war inzwischen wieder schön sonnig, aber nicht zu heiß. Um 14.00 h waren wir dann soweit und fuhren in östlicher Richtung die gut 120 km bis zum Cape Arid NP. Unterwegs zeigte uns eine große Tafel am Straßenrand an, dass alle Straßen und Pisten im Park offen waren.

Gegen 15.30 h etwa 10 km vor unserem Ziel entdeckte Tomoko links von uns an einem kleinen Tümpel 3 Enten, Australian Shelducks. Um 15.50 h kamen wir am Ziel an. Der Cape-Arid-Nationalpark ist ein 2.798 km² großes Naturschutzgebiet im australischen Bundesstaat Western Australia. Der 1969 gegründete Nationalpark liegt am gleichnamigen Kap an der Südküste Westaustraliens, 120 km östlich der Stadt Esperance. Landschaftlich wird er gekennzeichnet durch den Übergang von der vegetationsreichen Küstenzone an der Großen Australischen Bucht zum trockenen Landesinneren. Entsprechend variiert die Flora zwischen bewaldeten und eher steppenähnlichen Regionen. Eine besondere Bedeutung hat der Cape-Arid-Nationalpark als Lebensraum von über 160 Vogelarten. (Quelle Wikipedia). Direkt am Thomas River fanden wir einen schönen Stellplatz (Nr.7). Jeder Platz liegt separat im grünen Busch mit eigener Sitzbank. Die Toilette ist gleich gegenüber und fließendes Wasser zum Kochen ist auch vorhanden. Wir machten es uns erst einmal gemütlich und inspizierten die nähere Umgebung. Der Wind war ziemlich kühl und ließ Tomoko ein wenig frösteln. Also gingen wir wieder zum Auto zurück. Tomoko wollte sich mit warmem Wasser waschen. Ich wollte gerade zur gegenüberliegenden Wasserstelle gehen, als ich vor mir auf dem Weg eine etwa 1,20 m lange schwarzbraune Schlange sah. Schnell ging ich zurück und holte die Kamera. Nachdem ich ein paar Fotos gemacht hatte und etwa 2m herangekommen war, verschwand die Schlange blitzschnell im Gebüsch.

Eine australische Campingplatz-Mitbewohnerin sagte mir, dass diese Schlange äußerst giftig sei, aber scheu. Fortan schaute ich noch intensiver in die Umgebung als ich es vorher schon getan hatte. Jetzt holte ich Wasser für Tomokos Waschzeremonie. Erst machte ich das Wasser mit Hilfe des Gaskochers warm, dann füllte ich es in eine kleine Plastikwanne. Tomoko wusch sich daraufhin komplett und fühlte sich anschließend wieder sehr sauber. Im noch warmen Waschwasser wusch sie noch ein paar Teile schmutzige Wäsche, die ich an eine Leine hängte, die ich vorsichtig (Achtung Schlange) zwischen zwei Sträucher gespannt hatte. Erfrischt machte sich Tomoko an die Zubereitung des Abendessens. Heute gab es chinesische Reisnudeln mit viel Gemüse und Ei, sehr lecker.

Gerade als sie die vollen Teller auf den Tisch gestellt hatte, kamen 2 Parkranger vorbei, um die Campingplatzgebühr zu kassieren. Da wir vorerst 2 Nächte bleiben wollten, zahlten wir 28,- $. Die Ranger konnten uns auch den Namen der Schlange nennen, eine hier ziemlich häufig vorkommende Dugite, und auf unsere Frage, ob sie giftig sei, antworteten sie mit typisch australischem Understatement "not nice", also ziemlich gefährlich. Zum Abendessen tranken wir zusammen 3 Dosen Bier, was Entelchen sehr erfreute. Danach wieder Spülen. Um 19.30 h war es dunkel draußen und wir zogen uns ins Auto zurück, Tagebuch schreiben und Bilder schauen. Müde gingen wir gegen 21.00 h schlafen.


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