03.02. Waychinicup Nationalpark - Denmark

Tomoko wachte schon um 5.40 h auf, nahm ihre Kamera und machte eine kleine Runde in die nähere Umgebung. Dabei sah sie einige Tauben (Brush Bronzewing), die mehrfach kurz vor ihr aufflogen und ihr dadurch einen Schreck einjagten. Weiter sah sie noch White-naped Honeyeater, natürlich New Holland Honeyeater, unbekannte Thornbills und einen Silvereye. Ich war zu müde und schlief weiter bis 6.30 h. Das Wetter war trüb, aber mit 20° um diese Uhrzeit deutlich milder als in den letzten Tagen. Als Tomoko zurückkam, stand ich auch auf und wir machten Frühstück. Der Tisch war fast zu klein, so viele verschiedene leckere Dinge standen darauf. Da wir ja ohne Strom nicht toasten konnten, machte Tomoko zunächst wieder ein Sandwich mit dem leckeren Blumenkohlaufstrich, Gurken und Salatblättern. Tomoko aß außerdem wieder Cornflakes, während ich noch einen weichen Toast mit Brie-Käse und einen mit Honig verzehrte. Um 8.00 h fingen wir an unsere Sachen einzupacken, nachdem ich vorher noch unsere Eimer im Meer gespült hatte. Um 8.35 h waren wir startbereit. Heute wollen wir über Albany nach Denmark fahren. Inzwischen war es 26° und die Bewölkung lockerte zusehends auf. Die ersten 6 km ging es wieder über die Wellblechpiste bis zur Cheynes-Beach Road, die dann nach weiteren 13 km den Highway Nr.1 erreicht, der nach Albany führt. Um 9.45 h kamen wir dort an. Wir fuhren aber diesmal nicht in die Stadt hinein, sondern tankten am Ortseingang bei CALTEX. Hier bekamen wir mit unserem Kassenbon von unserem vorgestrigen Einkauf bei WOOLWORTHS 8 Cent Rabatt pro Liter Diesel. Dafür kosteten mich die benötigten 4 AA-Batterien (unsere aufladbaren waren leer) mit $ 8,99 fast ein kleines Vermögen!

Weiter ging die Fahrt Richtung Denmark. In einem abgeernteten Kornfeld konnten wir einen einzelnen Emu sehen, der langsam auf uns zukam. Am heutigen Sonntag herrschte reger Autoverkehr. Um 11.00 h erreichten wir Denmark. Am Ortseingang steht ein großes Ortsschild, das den Wappenvogel der Region zeigt, einen Splendid Fairy-wren.

Gleich fiel uns die gepflegte Umgebung auf, und auch die ersten Häuser vermittelten den Eindruck, dass hier keine armen Leute wohnen. Der Campingplatz "Denmark Rivermouth-Caravan-Park", den wir ansteuerten, liegt, wie der Name schon sagt, direkt an der Mündung des Denmark Rivers ins Meer. Einige Pelikane, Enten und Möwen kamen uns entgegen. Bevor wir uns endgültig für diesen Platz entschieden, wollten wir noch einen zweiten Campingplatz anschauen, den wir aber nicht fanden. Wie ich später sah, liegt der ca. 6 km außerhalb. Also blieben wir auf dem ersten. Für 33,- $ pro Nacht erhielten wir einen Platz mit Strom- und Wasseranschluss. Da relativ wenig Betrieb war, konnten wir uns einen beliebigen Platz aussuchen. Wir wählten eine Stelle mit etwas Schatten durch einige Bäume, weit weg von anderen Bewohnern. Es war inzwischen sehr heiß geworden, 31° im Schatten, in der prallen Sonne sicher deutlich mehr. Während ich alles installierte und auch den 50l-Wassertank unseres Autos wieder auffüllte, machte Tomoko sich ein Sandwich, da sie Hunger hatte. Dann packte sie all unsere schmutzige Wäsche zusammen und ging damit in die Laundry. Ich machte es mir derweil gemütlich, indem ich eine unserer Liegen im Schatten ausbreitete und ein kleines Schläfchen machte.

Tomoko hatte inzwischen schon einen dieser wunderschön blauen Splendid Fairy-wrens entdeckt. Tomoko probierte schon mal die Dusche aus. Ihre gewaschenen Haare ließ sie einfach im warmen Wind trocknen. Die Kaffeezeit nahte. Tomoko öffnete den Kühlschrank und zauberte einen wunderbar schmeckenden Cheese-Cake hervor, den sie vorgestern eingekauft hatte. Wir alle einschließlich der Bären waren begeistert. Auch der Kaffee schmeckte mit frischem Wasser aus dem Wasserhahn vorzüglich. Auf einem Baum in einiger Entfernung konnten wir einen Osprey beobachten.

Da es außerhalb des Schattens bullig heiß war, verbrachten wir den Nachmittag gemütlich im Schatten sitzend. Ich fing schon mal an Tagebuch zu schreiben und Tomoko bereitete die Pasta vor, die wir heute Abend als kalten Salat essen wollen. Gegen 16.45 h brachen wir zu einem kleinen Spaziergang auf. Wir gingen vom Ausgang des Campingplatzes ans Flussufer und wanderten dann bis zur Mündung des Flusses in die weite Bucht von Denmark. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Gruppe Enten (Australian Wood Duck) vorbei, die gierig das Wasser schlürften, dass ein Rasensprenger verspritzte.

Tomoko fühlte sich früh erschöpft wegen der Hitze. Sie ging daraufhin zum Auto zurück, während ich meinen Spaziergang fortsetzte. Zunächst ging ich in den nahen Wald, wo hohe Eukalyptusbäume, ich schätze mal Karri-Trees, wachsen. Doch außer den Bäumen, Blumen und ein paar schönen Pflanzen sah ich keine Tiere. Weiter ging ich unter den hohen Bäumen zum Fluss. Hier überspannt eine kleine Fußgängerbrücke den Fluss. Von dort konnte ich etliche Kormorane beobachten, die auf einem Baum saßen. Einige Pelikane schwammen ruhig auf dem Wasser. Das Licht der tiefstehenden Sonne ließ die Farben der Landschaft in kräftigen Tönen leuchten.

Gegen 17.40 h war ich wieder zurück. Tomoko bereitete gerade das Abendessen vor. Heute gab es kalte Spaghetti, angerichtet auf einem Salatbett mit Tomaten, Mozzarella, Oliven und Gurken. Dazu tranken wir den Rest von unserem Cabernet Sauvignon. Das schmeckte vorzüglich. Etliche Möwen, zu denen sich auch einige Magpies gesellten, kamen erwartungsvoll näher, dabei versuchten die Magpies ständig die Möwen zu verscheuchen, was aber nicht gelang.

Auch eine Gruppe Galahs und ein Corella näherten sich, ständig am Boden pickend. Auf einmal flog die ganze Gruppe Galahs hoch in einen Baum. Wir konnten beobachten, wie die Eltern ihre Jungen fütterten. Das war lustig anzusehen, wie die Eltern unter ständigem Schütteln ihrer Köpfe Futter aus ihrem Hals würgten und so die Jungen mit Nahrung versorgten.

Es war immer noch angenehm warm, doch Tomoko wurde schon von den ersten Moskitos attackiert. Ich machte Wasser zum Spülen heiß. Danach ging ich duschen, seit drei Tagen endlich wieder, herrlich… Inzwischen war es dunkel geworden und wir kletterten ins Innere unseres Autos. Nicht weit von uns meldeten sich einige Kookaburras mit ihrem typischen Gelächter. Wir schauten unsere Fotos an und ich schrieb noch mein Tagebuch zu Ende. Gegen 20.50 h wurden wir müde und machten unser Bett. Anschließend schliefen wir sofort ein.

04.02. Denmark

Um 5.40 h wurden wir beide wach. Beim Blick aus dem Fenster konnten wir ein Southern Brown Bandicoot sehen, wie es am Boden nach Essbarem schnüffelte. Als ich während der Nacht mal kurz aufwachte, hatte ich im fahlen Mondlicht das Tier als schwarzes Etwas draußen herumlaufen sehen, wusste da aber noch nicht, was es war. Tomoko öffnete äußerst vorsichtig die hintere Autotür und machte einige Fotos. Langsam bewegten wir uns ins Freie. Es war noch ziemlich bewölkt, aber nicht kalt. Auch einige Splendid Fairy-wrens kamen heran, darunter zwei Männchen, deren blaues Gefieder langsam durch Mausern etwas schmutzig wirkte. Das Bandicoot verschwand immer mal wieder im dichten grünen hochwachsenden Gras, kam aber immer mal wieder heraus, so dass wir einige Fotos machen konnten.

Wir gingen langsam weiter zur Flussmündung. Zahlreiche Möwen, Enten, Kormorane, Reiher, Stilts, schwarze Schwäne und Pelikane waren schon emsig auf Nahrungssuche. Die aufgehende Sonne schickte an einigen Stellen ein paar dünne Strahlen durch die dichte Wolkendecke. Eine eigenartige Stimmung lag über der ganzen Bucht. Auch ein Löffler (Yellow-billed Spoonbill) flog dicht über der Wasseroberfläche dahin.

Zwei Papageien (Ringnecks) flogen vorbei. Wir gingen weiter Richtung Fußgängerbrücke. Etliche Kormorane saßen noch in den Zweigen ihrer Schlafbäume. Drei White-tailed Black-Cockatoos flogen hoch durch die Luft. Pelikane schwammen auf dem Fluss und tauchten immer wal wieder mit ihren gewaltigen Schnäbeln ins Wasser um Fische zu fangen. Auch viele Enten (Australian Wood Duck) waren unterwegs.

Als wir die Brücke überquert hatten, sahen wir am Wegesrand zwei hübsche Tauben (Common Bronzewing). Je mehr wir uns aber vom Fluss entfernten, umso ruhiger wurde es. Also kehrten wir wieder um. Von der Brücke hatten wir einen herrlichen Ausblick auf den Fluss und die Meeresbucht. Ein Fischer war gerade mit seinem Boot vom Fischen zurückgekommen und putzte am Ufer seinen Fang. Von allen Seiten flogen Möwen und Pelikane heran und erhofften ein Stück der Abfälle zu erhaschen.

An einem Baum begegneten uns ein Grey Fantail und natürlich die obligatorischen New Holland Honeyeater. Wir wanderten ein kleines Stück in den Wald hinein. Dort gab es früher mal eine Eisenbahnstrecke. Einige alte Eisenbahnwagen stehen noch da und rosten still vor sich hin. Die noch stehenden Gebäude, wie ein altes Postamt, dienen heute als Kindergarten und Primary School.

Das gellende Lachen von zwei Kookaburras schallte durch den Wald. Eine vorbeikommende Wanderin, eine junge Deutsche, fragte uns nach dem richtigen Weg. Sie war vor 4 Tagen im rund 50 km entfernten Albany aufgebrochen und wanderte alleine auf dem Bibbulmun Trail von Albany nach Normalup. Wir konnten sie beruhigen, sie war auf dem richtigen Weg. Gegen 7.30 h waren wir wieder zurück beim Auto. Ein weißer Kakadu (Little Corella) flog krächzend heran und ließ sich hoch auf einem Baum nieder. Jetzt wurde es aber Zeit für ein Frühstück, das in der frischen Luft wieder sehr gut schmeckte. Die Temperatur betrug 22°, die Wolkenlücken wurden größer. Um 9.30 h fuhren wir mit dem Auto mal ins nahe Zentrum von Denmark. Wir wollten eine Bäckerei, einen IGA-Organic-Supermarkt, die Post und einen Internet-Zugang suchen. Gleich am Ausgang des Campingplatzes hielt ich wieder an, da wieder einige Splendid Fairy-wrens auf der nahen Wiese umherhüpften. Tomoko nahm ihre Kamera zur Hand. Die zutraulichen Vögelchen hüpften teilweise so nah heran, dass sie Tomokos Schuhsohlen berühren konnten. Für ein brauchbares Foto mit Tomokos Teleobjektiv waren sie jedoch schon zu nah. Wir schauten eine Zeit lang zu und fuhren dann weiter.

Zuerst schickte Tomoko ihre Post ab, dann gingen wir in die gegenüberliegende Library und buchten dort je eine Stunde Internet für $ 6,- pro Person. Als ich meine E-Mail abrief, bekam ich einen Schreck. Ein guter Freund war plötzlich verstorben. Diese schockierende Nachricht ließ mich sehr traurig und nachdenklich werden, wollte ich ihn doch nach meiner Rückkehr besuchen…Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder einigermaßen gefasst war. Anschließend gingen wir ein wenig in den hübschen Sträßchen von Denmark spazieren. Tomoko kaufte in der Bäckerei etwas Kuchen. In einem Umwelt-Buchladen kaufte ich ein Buch über die Reptilien Australiens. Im IGA-Supermarkt ergänzten wir unsere Gemüsevorräte, bevor es um 12.00 h wieder zurück zum Campingplatz ging. Jetzt war die Zeit für Kaffee und Kuchen gekommen. Ich kochte schnell Kaffee, während Tomoko zwei Teller mit leckerem Kuchen belegte. Im Schatten nahmen wir mit den Bären Platz und ließen es uns schmecken. So ließen wir die Zeit gemütlich verstreichen.

Es war wie immer in den letzten Tagen im Schatten angenehm kühl (25°), während es in der Sonne richtig heiß wurde. Gegen 14.00 h zog ich mich ins Auto zurück und fing an, mein Tagebuch zu schreiben. Das ging leider draußen nicht, da das helle Umgebungslicht so auf dem Bildschirm meines Netbooks reflektierte, dass ich den Mauszeiger nicht erkennen konnte. Tomoko arbeitete weiter an ihrer Übersetzung. Auch einige E-Mails bereitete ich vor, die ich morgen abschicken möchte. Zwischendurch bekamen wir Besuch von mehreren Magpies und Möwen, wobei ein Magpie sogar zu uns ins Auto hereingeflogen kam. Tomoko stellte ein kleine Schale gefüllt mit Wasser bereit, so dass die Vögel eine Möglichkeit zu trinken hatten. So verging der Nachmittag ganz gemütlich. Als wieder einmal mehrere Galahs kreischend heranflogen und wieder auf dem hohen Baum gegenüber Platz nahmen um ihre Jungen zu füttern, nahm Tomoko schnell ihre Kamera in die Hand, um das im Bild festzuhalten. Offensichtlich gefiel das einem der Galahs überhaupt nicht, denn er stürzte sich plötzlich hoch vom Baum auf Tomoko und drehte haarscharf vor ihrem Kopf wieder ab. Erschreckt gab Tomoko auf und kam wieder zurück.

Häufig kamen auch Splendid Fairy-wrens in unsere Nähe, die mit ihrem farbenprächtigen Gefieder immer wieder für neue schöne Fotomotive sorgten. Die während der Brutzeit leuchtend blau gefärbten Männchen, waren dabei durch Mausern ihre kräftige Farbe zu verlieren.

Gegen 16.30 h fing Tomoko mit den Vorbereitungen fürs Abendessen an. Heute gab es wieder Chirashi-Sushi. Ich setzte mich was in den Schatten unter die nahen Büsche und las den Spiegel weiter. Doch allzu lange konnte ich dort nicht sitzen bleiben. Meine Aufmerksamkeit wurde verlangt. Tomoko hatte schon den Reis und einiges Gemüse auf zwei Tellern verteilt, als ein Red-Wattlebird bedrohlich näher kam. Er hatte von einem nahen Busch alles sorgfältig beobachtet und versuchte jetzt etwas von unserem Essen zu erhaschen. Ich setzte mich ganz nah neben die Teller. Doch das schreckte den Vogel nicht ab, im Gegenteil, er flog zunächst auf die geöffnete Autotür und dann urplötzlich direkt auf einen Topf, der auf dem Gaskocher stand. Schnell wedelte ich mit meinem "Spiegel" und er zog sich enttäuscht zurück, als er die Aussichtslosigkeit seines Bemühens erkannte. Leider konnte Tomoko kein Bild von ihm machen, als er auf dem Topf saß. Das anschließende Essen mit einem Bier schmeckte super.

Das schmutzige Geschirr spülte ich wie immer, während Tomoko zum Duschen ging. Danach nahm auch ich die Gelegenheit wahr ausgiebig zu duschen. Als ich zurückkam, war die Dämmerung schon weit fortgeschritten. Da auch die ersten Moskitos auftauchten, machten wir es uns im Inneren unseres Autos bequem. Tomoko sicherte die gemachten Fotos, die wir zusammen anschauten. Anschließend schrieb ich noch mein Tagebuch fertig. Da wir früh aufgestanden waren und zwischendurch diesmal kein Schläfchen gemacht hatten, wurden wir früh müde. Deshalb gingen wir wieder zeitig schlafen.

05.02. Denmark - Peaceful Bay

Um 5.30 h wurde ich wach und schaute aus dem Fenster, um nach dem Bandicoot von gestern zu sehen. Was ich sah, war zwar kein Bandicoot aber ein prächtiger Morgenhimmel total in orangerot. Der Sonnenaufgang stand kurz bevor. Auch Tomoko stand auf. Beide nahmen wir unsere Fotoapparate und begannen die herrliche Stimmung auf Fotos zu bannen.

Immer wieder flogen Pelikane, Kormorane, Enten und Möwen durchs Bild.

Auch einige schwarze Schwäne zogen majestätisch vorbei, traumhaft…

Wir gingen ein paar Schritte weiter bis zum Fluss. Ich nahm auf einer Bank Platz und beobachtete von dort aus wie Pelikane und Kormorane aktiv waren.

Besonders faszinierend für uns war zu sehen, wie ein Pelikan, der einen großen Fisch gefangen hatte, sich sichtlich abmühte, den in seinem Schlund verschwinden zu lassen.



Gegen 6.45 h gingen wir wieder zum Auto zurück und bereiteten unser Frühstück vor. Dabei schaute uns ein Känguru zu, das genüsslich die saftig grünen Gräser vor unserem Platz verzehrte. Auch einige Möwen und Magpies flogen erwartungsvoll heran.

Ich nutzte im Anschluss daran noch mal die Gelegenheit zu duschen, wer weiß ob das auf unserem nächsten Campingplatz möglich sein wird. Auch einen männlichen Splendid Fairy-wren konnte Tomoko nochmals fotografieren. Dann packten wir alles ins Auto und waren um 9.00 h startbereit. Die 2 Möwen, die wir eben noch mit einigen Brotkrümeln gefüttert hatten, verabschiedeten uns mit einem heiseren Krächzen. Zunächst fuhren wir zum IGA-Supermarkt, wo Tomoko einige Organic Lebensmittel kaufte, auch unser Trinkwasser musste ergänzt werden. Weiter ging es zum Computer-Center, wo wir beide nochmals für 3 $ je 30 min ins Internet gingen. Dann noch 3 Stück Kuchen eingekauft und ein Medikament gegen Tomokos immer noch anhaltende Halsbeschwerden. Um 10.30 h waren wir mit allem fertig und fuhren los Richtung Westen auf dem Highway Nr.1. Nach gut 15 km erreichten wir eine Abzweigung zu den "Elephant Rocks". Wir bogen ab und erreichten nach wenigen km einen Parkplatz, von dem ein etwa 300 m langer Fußweg zu einer kleinen Anhöhe führte, von der man einen herrlichen Ausblick über den blauen Ozean hatte. Im Vordergrund liegen die "Elephant Rocks", große runde Granitblöcke, die man mit etwas Phantasie sich als Elefantenrücken vorstellen kann, eine interessante Felsformation, mehr aber auch nicht. Bemerkenswerter war das kristallklare Meerwasser, in dem schon einige wenige Menschen umherschwammen.

Nachdem es in Denmark kurz ganz leicht geregnet hatte, verschaffte sich die Sonne wieder freie Bahn und brannte schon wieder gewaltig. Wir setzten unsere Fahrt fort. Nach einer halben Stunde erreichten wir das Gebiet der "Giant Trees" in der Nähe von Walpole. Nachdem die Bären und Tomoko lautstark protestierten, entschieden wir uns dafür, zunächst einen Campingplatz zu suchen und die Bäume erst am späteren Nachmittag zu besuchen. Also bogen wir 1 km weiter nach Süden ab auf eine Straße, die nach 9 km in Peaceful Bay endet. Um 12.00 h dort angekommen, erhielten wir auf dem dortigen Campingplatz einen wunderschön schattigen Platz unter einem großen Baum für 28,- $. Ich erkundete mal kurz die nähere Umgebung, während Tomoko wie gestern wieder 2 Kuchenteller vorbereitete, die wir dann gemütlich im Schatten sitzend bei einer Tasse Kaffee genossen, sehr lecker. Einige kleine Vögelchen (Silvereye) pickten direkt neben meinem Stuhl kleine Mandelstückchen, die Tomoko vorher kleingeschnitten und verstreut hatte.

Tomoko fing dann schon mal an, das Abendessen vorzubereiten, das heute Kartoffelsalat mit Broccoli, Lachs und Ei vorsieht. Ich begann Tagebuch zu schreiben, was diesmal im Freien im Schatten des großen Baumes problemlos möglich war (keine Blendung durch zu helles Umgebungslicht). Gegen 14.50 h inspizierte ich mal den nahen Strand. Der sah sehr einladend aus, so dass ich schnell meine Badehose holte, für ein halbes Stündchen zurück an den Strand ging und dort ein wenig im klaren Wasser umherschwamm. Es waren kaum Leute zu sehen. Der Strand trägt seinen Namen "Peaceful Bay" zu Recht. Die weite Bucht ist von flachen runden Felsen gut vom Ozean abgeschirmt, so dass keine Wellen entstehen. Die brechen sich weiter außerhalb schäumend an einem Riff.

Um 15.40 h war ich wieder zurück beim Auto und ging gleich unter die Dusche um das Meerwasser abzuspülen. Tomoko hatte unterdessen weiter an ihrer Übersetzung gearbeitet und zwischendurch immer mal wieder Fotos gemacht. Ein Silvereye wagte sich währenddessen auf den Tisch und pickte die winzigen Reste auf, die Tomoko beim Gemüse schneiden auf dem Schneidbrett hinterlassen hatte.

Punkt 16.00 h war ich mit duschen fertig, so dass wir wie geplant zum Tree-Top-Walk aufbrechen konnten. Auf dem Weg dorthin tauchte plötzlich eine schwarze Schlange auf der Straße in der Sonne liegend auf. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr über die Schlange hinweg ohne sie jedoch zu berühren. Schnell wendete ich das Auto und fuhr zurück um die Schlange zu identifizieren, doch sie war und blieb leider verschwunden, was aber auch ein Zeichen dafür war, dass ihr nichts passiert war. Nach insgesamt gut 20 km kamen wir beim Tree-Top-Walk um 16.30 h an, leider zu spät. Ein massives eisernes Tor versperrte die Zufahrt. Die Kasse hatte schon um 16.15 h geschlossen, also 15 min früher. So ein Pech! Wir stiegen aus und spazierten zu Fuß ein wenig unter den mächtigen Baumriesen (Karri-Trees) dahin. Vögel konnten wir leider keine sehen. Allzu weit wollten wir uns aber auch nicht vom Auto entfernen, das mutterseelenallein am Straßenrand zurückblieb. Also kehrten wir wieder um.

Morgen früh werden wir es noch mal versuchen. Auf der Rückfahrt hielten wir an einer großen Wiese an, auf der zahlreiche Ibisse und Enten (Australian Shelduck) nach Futter suchten. Ein Stückchen weiter entdeckte ich im Vorbeifahren einen Papagei auf einem Zaun sitzen. Bei näherem Hinschauen sahen wir, dass es ein Western Rosella war.

Wieder ein Stück weiter tauchte plötzlich völlig überraschend am Straßenrand ein ziemlich großes Känguru auf, das wohl gerade die Straße überqueren wollte. Gott sei Dank fuhren wir ziemlich langsam. Nachdem wir wieder zurück an unserem Campingplatz waren, stellte Tomoko sofort das schon vorbereitete Essen auf den Tisch. Es gab Kartoffelsalat mit Lachs und Ei für mich, sowie Broccoli-Salat in Sesamöl-Sauce und marinierte Avocado mit Mozzarella und Tomaten, eine sehr gelungene Komposition. Tomoko röstete noch zwei Toastscheiben und zusammen mit einem Bier (nur Entelchen und ich) ließen wir es uns schmecken. Eine Ente leistete uns Gesellschaft und schaute gierig zum Tisch hinauf. Wir fütterten sie mit einigen Brotstückchen. Einmal hielt ich ihr eine ganze Toastscheibe hin, die sie mir in einer schnellen Bewegung fast aus der Hand riss. Anschließend löschte die Ente ihren Durst in der von Tomoko für die Vögel bereitgestellten Wasserschale. Auch einige Tauben (Common Bronzewing) ließen sich sehen.

Ich spülte das schmutzige Geschirr in der Spüle des Waschraums. Tomoko duschte noch. Ich schrieb mein Tagebuch draußen weiter, als mich ein plötzlicher Regenschauer schnell ins Auto trieb. Unsere Sitzmöbel verstaute ich vorher noch unter dem Auto und die Handtücher, die wir auf unsere eben aufgespannte Wäscheleine gehängt hatten, holte ich auch schnell ins Trockene. Inzwischen war es dunkel geworden. Nachdem ich meinen Tagesbericht fertig geschrieben hatte, schauten wir noch unsere gemachten Fotos an. Früh wurden wir wieder müde und gingen gegen 20.30 h schlafen.


weiter Seite 10

zurück

INDEX