Frankfurt - Singapur 18./19.03.2010

Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres reisten wir wieder nach Singapur und Malaysia. Der Abflug in Frankfurt erfolgte um 22:30 Uhr pünktlich. Wieder hatten wir ein günstiges Angebot der Lufthansa gebucht (499 € pro Person). Tomoko und ich hatten die vorletzte Bank im Flugzeug gewählt mit viel Platz. Die lange Flugzeit von 11 h und 40 min vertrieben wir uns hauptsächlich mit Lesen. Tomoko schlief einige Stunden, obwohl sie das eigentlich nicht wollte, während ich fast die ganze Zeit wach blieb. Um 17:10 Uhr Ortszeit setzte die Boeing 474 auf der Landebahn in Singapur auf. Es regnete kräftig. Hoffentlich ist das nur ein kleiner Gewitterschauer. Die Einreiseformalitäten verliefen wieder sehr zügig und unser Gepäck kam auch sehr schnell. Mit dem Taxi fuhren wir zum Hotel Royal, wo wir schon letztes Jahr gewohnt hatten. Der Verkehr war sehr dicht und wir brauchten fast eine Stunde. Unser Zimmer im neunten Stock war sehr geräumig und sauber. Wir meldeten uns telefonisch bei Jon, mit dem wir schon letztes Jahr einige Vogelbeobachtungen zusammen gemacht hatten, und verabredeten uns für den nächsten Morgen. Non, ein Freund von Tomoko aus Japan, war mit seiner Lebensgefährtin ebenfalls in Singapur. Beide wohnten im gleichen Hotel wie wir. Um 19:00 Uhr fuhren wir zusammen mit einem Taxi nach "Little India" zum Abendessen. Der Taxifahrer hatte offensichtlich auch Hunger, denn er empfahl uns ein indisches Restaurant, das "Banana Leaf Apolo", indem er auch gleich zu Abend aß.

Das Restaurant war sehr gut besucht. Es gab kein Essgeschirr, sondern es wurde wie der Name des Restaurants schon sagt von Bananenblättern gegessen. Die Speisen waren hervorragend. Dazu tranken wir frisches Tigerbier. Insgesamt betrug die Rechnung für 4 Personen 90 Singapur Dollar (circa 50 €), was in Anbetracht der Qualität des Essens überhaupt nicht teuer war. Es wurde viel Japanisch gesprochen. Da ich dummerweise kein Japanisch sprechen kann, wurde ich ziemlich schnell müde, was natürlich umso verständlicher war, da ich ja im Flugzeug so gut wie nicht geschlafen hatte. Gegen 21:00 Uhr fuhren wir mit dem Taxi zum Hotel zurück. Tomoko nahm noch ein Bad, während ich schon mit meinem Tagebuch anfing, was nach anfänglichen Problemen mit meinem Netbook endlich auch klappte. Gegen 22:30 Uhr gingen wir schlafen.




Singapur 20.03.2010

Um 8:10 Uhr wurde ich wach. Erstaunlicherweise hatte ich die ganze Nacht durchschlafen können, während Tomoko einige Stunden wach war. Um nicht zu sehr hetzen zu müssen, rief ich Jon an, um unser Treffen auf 10:00 Uhr zu verschieben. Somit hatten wir genug Zeit gemütlich aufzustehen und ein Café zum Frühstück zu suchen. Am nahen Novena Square fanden wir ein kleines Restaurant. Wir aßen beide einen Thunfischtoast, Tomoko trank einen Mangosaft und ich einen Cappuccino. Leider regnete es kräftig und der Himmel sah so grau aus, dass wir befürchteten, die nächsten Stunden würde es so weiter gehen. Nach dem Frühstück gingen wir noch mal in unser Zimmer, packten unsere Rucksäcke und begaben uns gegen 10:00 Uhr in die Lobby des Hotels. Jon wartete schon auf uns. Wir überreichten ihm ein kleines Geschenk (eine CD und ein aus Deutschland mit gebrachtes Oster-Päckchen mit einem Schokoladenhasen und einigen Schokoladeneiern). Trotz des anhaltenden Regens nahmen wir ein Taxi und fuhren einige Kilometer Richtung Norden zum Lower Pierce Reservoir, einem kleinen See, der von dichtem Wald umgeben war. Wir warteten noch eine halbe Stunde in einem kleinen Restaurant und tranken etwas, doch es regnete munter weiter. Unsere Regenkleidung hatten wir dummerweise im Hotelzimmer vergessen (der Jetlag hatte unsere Sinne wohl noch etwas vernebelt). Tomoko hatte wenigstens einen Schirm und so machten wir uns auf den Weg und wanderten einen kleinen Trail durch den vor Nässe triefenden dichten Wald. Nach einer guten Stunde waren wir ziemlich durchnässt (besonders ich ohne Schirm). Außer einem kleinen Specht (Banded Woodpecker) und einem kleinen Eichhörnchen sahen wir leider nichts. Wir beschlossen daraufhin das Unternehmen abzubrechen und zum Hotel zurück zu fahren. Vielleicht wird es ja morgen besser. Wir verabschiedeten uns von Jon und entledigten uns erstmal unserer nassen Kleidung. Selbst Entelchen im Rucksack war ganz durchnässt und war darüber nicht sehr glücklich. Doch bei näherer Überlegung fanden wir es gar nicht so schlecht, dass wir so früh zurückgekehrt waren. Da wir erst um 17:00 Uhr mit Non und seiner Lebensgefährtin verabredet waren, hatten wir genügend Zeit um einige Einkäufe zu machen. Wir fuhren also mit dem Bus zur Orchard Road, der Hauptgeschäftsstraße von Singapur, und wanderten durch die zahlreichen Geschäfte. Wir hatten den Bus genommen, da ein Taxifahrer, den wir fragten, uns nicht zur Orchard Road fahren wollte, da ihm der Straßenverkehr dort zu groß war (sehr eigenartig für einen Taxifahrer). Da wir etwas Hunger verspürten, suchten wir eine Möglichkeit etwas zu essen. Wir fanden eine Etage voll mit kleinen Restaurants, die sich Food Republic nannte.

Unter den vielen köstlichen Düften wählten wir einen Stand, an dem es chinesische Dim Sum gab, kleine in Bambustöpfen gedämpfte Speisen, sehr lecker. Tomoko kaufte sich eine neue Jeans. Hier in Singapur findet sie besser ihre Größe als in Deutschland. Auch eine Tasche zum Schutz für ihr neues Notebook kauften wir. In einem Café tranken wir einen köstlichen Kaffee, der unsere müden Geister neu belebte. Der Kaffe schmeckte wirklich außergewöhnlich gut, obwohl ich etwas enttäuscht war, war das winzige Glas auf der Speisekarte doch wesentlich größer abgebildet. Um 17:00 Uhr trafen wir wie verabredet Non und Yukimi und fuhren nach Chinatown.

Hier schlenderten wir ein wenig durch die Gassen und suchten uns ein Restaurant fürs Abendessen. Schließlich entschieden wir uns für ein Steamboot-Restaurant. Hier kann man sich selbst am Tisch auf einem Gaskocher in einem großen Topf sein Essen selbst zubereiten. Man bestellt die Zutaten (Fleisch, Garnelen, Pilze, Gemüse, Tofu, Glasnudeln, Dumplings usw.) und gart alles in einem Topf, der sowohl eine scharfe als auch eine normale Suppe enthält. In einem kleinen Schälchen gab es eine hauptsächlich aus Knoblauch bestehende köstliche Sauce zum Würzen. Dazu tranken wir Tiger-Bier, alles sehr lecker. Als wir das Restaurant verließen, hatte es endlich aufgehört zu regnen.

Wir schlenderten noch ein wenig durch die Gassen, in denen sich jetzt deutlich mehr Menschen eingefunden hatten. Überall roch es köstlich. Dann verabschiedeten wir uns von Non und Yukimi, die morgen abreisen werden, und fuhren zum Hotel zurück. Hier schrieb ich noch Tagebuch, während Tomoko wieder ein Bad nahm. Gegen 21:30 Uhr machte sich dann der Jetlag bemerkbar. Ich nahm noch schnell eine Dusche, während Tomoko schon die Augen zufielen. Dann ging auch ich schlafen.




Singapur 21.03.2010

Während der zweiten Nacht schliefen wir schon bis auf eine Stunde ziemlich gut durch. Um 7:30 Uhr wachten wir auf, blieben aber noch bis etwa 8:00 Uhr liegen. Nach einer erfrischenden Dusche gingen wir zum Frühstück, wieder zum Novena Square, diesmal jedoch in ein anderes Restaurant, da das gestrige erst um 9:00 Uhr öffnete (Sonntag). Ich war mit meinem Rührei, Wurst und Toast ganz zufrieden, während Tomoko an ein paar trockenen Gebäckstücken etwas missmutig herumknabberte. Naja, morgen werden wir etwas anderes suchen. Der Regen hatte jedenfalls aufgehört und die Sonne schien, so dass es schon ziemlich warm war. Zurück auf dem Zimmer packten wir unsere Rucksäcke, rieben uns etwas mit Sonnencreme ein und fuhren mit dem Taxi zum Botanischen Garten, den wir kurz nach 10:00 Uhr erreichten.

Es waren schon viele Spaziergänger unterwegs, manche machten Gymnastik, andere wieder führten ihre Hunde spazieren, wieder andere genossen einfach das schöne Wetter am Sonntagmorgen. Wir erreichten einen Baum, der übersät war mit gelben Früchten. Hier schwirrten zahlreiche Vögel herum, hauptsächlich Mynas und Asian Glossy Starlings sowie einige Tauben.

Auf dem benachbarten Baum konnten wir zwei Spechte beobachten, einen Common Flameback sowie einen Banded Woodpecker. Hoch oben in dem Obstbaum entdeckte Tomoko plötzlich einen Lineated Barbet, von dem sie einige schöne Fotos machen konnte. Wir umrundeten den kleinen See, wobei wir einige Enten und ein Waterhen sahen. Die Sonne brannte inzwischen heiß vom Himmel. Es war 30° bei 89 % Luftfeuchtigkeit. Wir blieben möglichst immer im Schatten stehen, trotzdem wurde mein Hemd so langsam ziemlich nass. Wir sahen einen weiblichen Flowerpecker und einen Magpie Robin. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir den Ginger Garden,

wo wir außer Ginger (Ingwer) noch viele weitere interessante Pflanzen entdeckten, unter anderem einen sehr interessanten Baum mit schönen Blüten und Früchten, der sich Cannonball nennt. Von einem Hooded Pitta, den es hier manchmal zu sehen gibt, konnten wir leider nichts entdecken. Die Hitze machte uns schwer zu schaffen. Ich kaufte noch eine zusätzliche Flasche Wasser, die wir ziemlich schnell austranken. Langsam wanderten wir weiter um den See herum.

Überall standen prächtige Pflanzen und Blumen. Ein Olive-backed Sunbird pickte an einer besonders schönen, die sich Heliconia nennt. Weiter sahen wir noch einige Yellow-vented Bulbuls, Purple-backed Starling, Brown Flycatcher und Black-naped Oriole. So langsam wurden wir müde. Es war jetzt 13:15 Uhr und wir beschlossen zum Hotel zurück zu fahren. Während ich auf ein Taxi wartete, konnte Tomoko hinter dem Taxistand einen männlichen Scarlet-backed Flowerpecker beobachten. Im Hotel duschten wir und ruhten uns etwas aus. Gegen 15:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus zur Orchard Road und bummelten durch das Gewirr der unzähligen Shops und Läden, die am heutigen Sonntag besonders bevölkert zu sein schienen. Tomoko kaufte für mich ein neues T-Shirt und für sich ein Paar Schuhe (Zehentrenner). Zur Erfrischung genehmigten wir uns ein Eis. Ich trank anschließend noch einen Kaffee in einem kleinen Cafe, wobei ich mit meinem iPod Touch im Internet surfen konnte und dabei die neuesten Fußballergebnisse aus Deutschland erfuhr. Als wir nach gut 2 Stunden mal wieder an die Oberfläche kamen, fing es kräftig an zu regnen. Daraufhin gingen wir wieder zurück und fuhren nach einer weiteren kleinen Pause auf einem Sofakissen mit der U-Bahn nach Little India zum Abendessen.

Wir gingen in das gleiche Restaurant von vorgestern. Das Essen war wieder sehr lecker und das kühle Bier schmeckte vorzüglich dazu. Auch Entelchen war sehr zufrieden. Gegen 20:00 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel. Ich bestellte noch ein Taxi für den nächsten Morgen, das uns nach Johor Bahru in Malaysia bringen sollte. Dann ging es ans Tagebuch schreiben und Bilder sortieren. Ziemlich müde gingen wir gegen 22:00 Uhr schlafen.

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