Nach 18 und nach 23 km jeweils tauchte plötzlich eine Affenherde (Long-tailed Makaken) auf der Straße vor uns auf. Die Affen schauten uns neugierig an, kamen aber nicht allzu nahe, vielleicht bis auf 3 - 4 m. |
Zahlreiche Vögel waren zu sehen: Black-naped Oriole, Yellow-vented Bulbuls, Brown Shrikes, Trillers, Waterhen, Black Kite, zahlreiche Brahminy-Kites, ein Schwarm Munias, Common Sandpipers sowie zahlreiche Javan Mynas und Stare. Außerdem schwammen viele Monitor Lizards im brackigen Wasser herum. Ein ziemlich übler Geruch lag über dem Dorf, Tomoko wurde es fast schlecht davon. In diesem Dorf leben überwiegend Fischer. |
Auf zahlreichen am Boden liegenden Planen lagen Shrimps zum Trocknen in der Sonne. Tomoko hatte noch die Visitenkarte eines hier ansässigen Fischers aufbewahrt, den wir aufsuchten. Wir trafen seine Frau an, die mit zwei weiteren Angestellten Blacan in kleine Päckchen verpackte. Blacan ist eine aus getrockneten Shrimps hergestellte Paste, die in der asiatischen Küche Verwendung findet. Die Päckchen waren etwa so groß wie bei uns in Deutschland ein halbes Pfund Butter. Wenige Minuten später traf auch der Hausherr ein, der uns auch sofort wieder erkannte. Da wir für den nächsten Tag ein Boot mieten wollten, rief er seinen Freund an, der aber am nächsten Tag schon eine größere Gruppe eingeplant hatte. Übermorgen aber hätte er Zeit zum gewünschten Termin um 11:00 Uhr. Wir sagten zu und verabschiedeten uns. Mit dem Auto fuhren wir noch ein Stückchen weiter nach Kuala Kurau. |
Auf der Stromleitung saß majestätisch ein Changeable Hawk Eagle. In den Reisfeldern bei Kuala Kurau sahen wir: Brown Shrikes, Blue-tailed Bee-eaters, 4 Purple Herons, einige White-bellied Kingfishers und viele weiße Reiher sowie Pacific Swallows. Über Kuala Kurau türmten sich die ersten Gewitterwolken. Tomoko ging es leider nicht sehr gut, sie machte einen ganz schlappen und erschöpften Eindruck. Hoffentlich wird das nichts Ernstes! Wir machten uns auf den Rückweg. Nachdem wir inzwischen mindestens 50 White-bellied Kingfishers auf den Telefondrähten am Straßenrand gesehen hatten, tauchte jetzt einer auf, der einen Fisch gefangen hatte und mit seinem Schnabel versuchte, ihn zu verschlucken. |
Nach gut durchgeschlafener Nacht wurde ich um 7:20 Uhr wach. Von Tomoko hörte ich, dass sie von 3:00 Uhr bis 5:00 Uhr wach gelegen hatte und starken Hunger verspürte, den sie mit ein paar Bananen bekämpfte. Um 8:00 Uhr gingen wir zum Frühstück. Wir aßen beide Toast mit etwas Pommes Frites und Salat, sowie Obst, Saft und Kaffee, bzw. Tee. Leider hatte Tomoko schon wieder Migräne, die arme. Wir fuhren aber trotzdem gegen 9:00 Uhr zum Bukit Larut, einem ganz in der Nähe liegenden Berg, auch Maxwell Hill genannt nach einem englischen Gouverneur, der hier in 1250 m Höhe um 1870 eine Ferienvilla erbaute. |
Man kann die Zufahrtsstrasse auf den Berg nicht mit dem eigenen Auto hochfahren, sondern wird mit einem Landrover transportiert. Die Straße ist sehr schmal und hat auf ca. 12 km haarsträubend enge Kurven. Um 10:00 Uhr ging die Fahrt los. Zusammen mit uns fuhren fünf Inder (drei Frauen, zwei Männer). In jeder der zahlreichen Kurven schrieen die beiden Männer hell auf vor Begeisterung. (Nach unseren Erfahrungen in Fraser's Hill wissen wir ja, dass indische Männer sehr laut sein können!) Auf einer Höhe von 1025 m war die schaukelnde Fahrt zu Ende. Übrigens kamen wir unterwegs an einer Stelle vorbei wo um 1870 auf etwa 600 m Höhe der erste Tee in Malaysia angebaut wurde. Die Straße führte von hier noch weiter, und wir folgten ihr noch ein Stück zu Fuß. Außer 2 Bachstelzen und einem Black-throated Sunbird sahen wir zunächst keine Vögel. |
Das Wetter war erstaunlich gut und an einigen Stellen hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die Stadt Taiping und das am Horizont auftauchende Meer. Der Urwald wurde zusehends dichter. Wir konnten zwar einige Vogelstimmen hören, aber es war fast unmöglich in dem dichten Gewirr von Blättern, Lianen, Schlingpflanzen und Riesenfarnen etwas zu erkennen. An einer etwas offeneren Stelle sahen wir plötzlich einen Affen (Dusky Langur), der sich haufenweise grüne Blätter in den Mund stopfte. |
Einige weitere waren noch in der Nähe. Als Tomoko jedoch zu nahe kam, flüchteten sie in den Urwald. Zwei wunderschöne große Schmetterlinge flatterten zwischen den hier wachsenden Blumen hin und her. Tomoko entdeckte einen Blue-winged Leafbird sowie einen unruhigen Schwarm Bulbuls mit Häubchen und weißer Kehle (Ochraceous Bulbuls). Wir stiegen noch weiter hinauf bis auf eine Höhe von 1170 m und erreichten die Wolkengrenze. Dichte Nebelschwaden umhüllten uns und die Sicht wurde sehr schlecht. Wir beschlossen zurück zu gehen. Inzwischen war es 12:00 Uhr. Auf dem Rückweg sahen wir: Streaked Spiderhunters, Ochraceous Bulbuls, 2 Crested Bulbuls, Asian Paradise Flycatcher (White Morph, mit weißem langen Schwanz) und Fantails. |
Am Straßenrand kroch eine etwa 15 cm lange schwarze Schnecke, die wir zum Größenvergleich mit Entelchen fotografierten, was diesen sehr erschreckte, quak, quak…! Am Himmel türmten sich gewaltige Gewitterwolken auf, so dass wir unsere Schritte beschleunigten. Gegen 14:00 Uhr erreichten wir die Abfahrtsstelle für die Rückfahrt. Im Café dort tranken wir einen leckeren Tee. Etwas passendes Süßes gab es leider nicht. Im Garten blühten zahlreiche Hibiskussträucher. Kurz nach 15:00 Uhr kam ein Landrover und holte uns wieder ab. |
In dieser Nacht schliefen wir sehr gut (bis auf ein paar Alpträume) und wurden gegen 7:00 Uhr wach. Da es Frühstück erst ab 8:00 Uhr gab, beeilten wir uns nicht allzu sehr mit dem Aufstehen. Für heute hatten wir ja für 11:00 Uhr ein Boot in Kuala Gula bestellt, also fuhren wir um 9:00 Uhr los. Auf der Straße sahen wir wieder viele White-bellied Kingfishers, Blue-tailed Bee-eaters und Brown Shrikes, wobei es anfänglich so schien, als ob die Brown Shrikes in der Überzahl waren. Das war jedoch nur am Anfang so, insgesamt sahen wir doch deutlich mehr Kingfishers und Bee-eaters. Da wir relativ früh in Kuala Gula ankamen, fuhren wir zuerst kurz nach Kuala Kurau in die dortigen Reisfelder. |
Auf einem Strommast saß in hellem Sonnenlicht ein Crow-billed Drongo, der ein großes gefangenes Insekt verspeiste, und auf einer Laterne kurz vor der Brücke über den großen Kurau River ein Schlangenadler (Crested Serpent Eagle). Der erste Brahminy-Kite ließ auch nicht lange auf sich warten. Davon sahen wir im Laufe der nächsten Stunden noch mindestens 20 weitere. In den Reisfeldern angekommen, sahen wir einen kleinen Zitting Sisticola (eine Grasmückenart). Sonst konnten wir nichts Neues entdecken. Es wurde nun Zeit nach Kuala Gula zu fahren. Kurz vor Erreichen des Ortes saß auf einem Strommast ein Dollarbird, dessen Gefieder prächtig in der Sonne glänzte. Kurz vor 11:00 Uhr waren wir am Ziel. |
Auf zahlreichen großen Tüchern lagen wieder Unmengen von orangefarbenen Shrimps zum Trocknen in der Sonne, ebenso wieder diese dunkelbraune Paste Blacan, die in der asiatischen Küche zum Kochen verwendet wird. Über dem gesamten Dorf lag ein unangenehm stinkender Geruch, so dass Tomoko fast übel davon wurde. Wir marschierten tapfer bis zu der Stelle, wo wir das Boot besteigen sollten. Ein kurzer Telefonanruf und wenige Minuten später war das Boot zur Stelle. Tomoko suchte eine Toilette, aber die einzige Möglichkeit war ein kleines Bretterhäuschen mit einem Loch im Boden, darunter das matschige Ufer des jetzt wegen Ebbe sehr wenig Wasser führenden Flusses, nicht sehr appetitlich! Gleich daneben sortierten zwei Frauen einen großen Haufen Seafood. Über eine zerbrechliche wackelige Holzleiter bestiegen wir das Boot und nahmen Platz auf einer der kleinen Holzbänke. Die Sonne brannte heiß vom Himmel. |
An einigen Stellen tauchten Affen (Long-tailed Makaken) aus dem Mangrovendickicht auf, die uns neugierig beäugten. Ein Monitor Lizard flüchtete vor uns. Um 12:20 Uhr waren wir wieder zurück, bezahlten den Ausflug (144 MYR) und gingen zu unserem Auto. An einer Stelle im Dorf war eine Shrimps-Sortiermaschine in Betrieb. Shrimps wurden hier körbeweise sortiert. |