In der Nacht wachte ich mehrmals auf, entweder war es zu warm oder zu kalt, je nachdem wie die Klimaanlage ein- oder ausgeschaltet war. Gegen 5:30 h waren wir dann endgültig wach. Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes. Der Himmel war grau in grau und nach kurzer Zeit fing es an zu regen, nicht sehr heftig aber beständig. Somit gaben wir unseren Plan auf, vor dem Frühstück schon ein paar Schritte in die Umgebung zu machen. Stattdessen legten wir uns wieder ins Bett und schliefen auch nochmal ein. Um 7:20 h klopfte es an die Verandatür, das Frühstück wurde aufs Zimmer gebracht. Das ließen wir uns gleich schmecken. Währenddessen regnete es weiter. |
Wir beschlossen erst mal abzuwarten und den Besuch des Manuel Antonio Nationalparks auf später zu verschieben. Der Regen gab uns die willkommene Gelegenheit, mal wieder Emails zu schreiben und etwas im Internet zu surfen. Gegen 9:00 h wurde das Wetter besser und es hörte auf zu regnen. Also packten wir Kameras und Ferngläser zusammen und machten uns mit dem Auto auf Richtung Manuel Antonio Nationalpark. Nach ca. 3 km standen zwei Männer (einer davon uniformiert) auf der Fahrbahn und bedeuteten uns mit ihren Armen zur Seite winkend, dass hier der Parkplatz zum Nationalpark sei. Wir gehorchten brav und zahlten die Parkgebühr von 2.000 Colones (2,60 €). Wir nahmen unsere Sachen aus dem Auto und gingen zu Fuß weiter. Wir gingen und gingen, von einem Eingang zum Park keine Spur, dafür zahlreiche andere Parkplätze, sowie etliche weitere Hotels. Wir mussten so fast 2 km laufen, um endlich den Eingang zu erreichen, so eine Frechheit... Na ja, durch Schaden wird man klug. Zahlreiche Führer boten ihre Dienste an, die wir aber dankend ablehnten. Wir zahlten die Eintrittsgebühr von je 10,- $ und gingen los. Viele Touristen waren unterwegs, viele von ihnen mit Führer. Das war für uns ganz hilfreich, immer wenn eine Gruppe auf dem Weg stehen blieb und der Führer sein Spektiv in die Büsche richtete, gab es was zu sehen. Bei der ersten Stelle sahen wir hoch in den Bäumen ein weibliches Dreizehen-Faultier, das zusammen mit seinem Kind genussvoll aber äußerst langsam frische Blätter verzehrte. Wirklich erstaunlich, mit welcher Langsamkeit diese Tiere sich bewegen. |
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Ein Stückchen weiter stand eine Gruppe um einen kleinen schneeweißen Frosch (White Glass Frog) herum, der auf einem großen Blatt einer Heliconia-Staude regungslos saß. Langsam gingen wir den Trail weiter. Es waren sehr viele Touristen unterwegs, was uns gar nicht gefiel. Nach 1,3 km im Park erreichten wir eine Stelle, von der mehrere Neben-Trails abzweigten, die meisten von ihnen waren aber geschlossen, weiß nicht warum. Als wir noch überlegten, ob wir weitergehen sollten oder zurückkehren, trottete ein Waschbär den Weg entlang. Tomoko machte schnell ein paar Fotos. |
Da sie wieder leichte Krämpfe im Bauch verspürte, suchte sie schnell die hier Gott sei Dank vorhandene Toilette auf. Da es keinen großen Sinn machte unter diesen Umständen noch weiter zu gehen, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Dabei konnten wir an zwei verschiedenen Stellen nochmals ein Faultier sehen, wiederum die Art mit den 3 Zehen. Auch einige Kapuziner-Äffchen turnten durch die Baumwipfel. |
Immer wieder kreuzten auch winzige Eidechsen unseren Weg. An einem runden Tisch machten wir auf einer Steinbank eine kleine Pause. Kurz nach 12:00 h erreichten wir wieder den Ausgang. Jetzt lagen noch die 2 km bis zum Auto vor uns. |
Als wir nach 1 km den Strand erreichten, beschlossen wir, in einem Restaurant einen Kaffee zu trinken. Von hier konnte man gut einige Surfer beobachten, die mehr oder weniger geschickt mit den anrollenden Wellen kämpften. Der Strand selbst sieht ganz passabel aus, doch irgendwie wirkt alles ein wenig schmutzig und ungepflegt, was aber auch am trüben Wetter liegen kann. |
Wir waren froh, als wir endlich unser Auto erreichten. Das Wetter war stabil geblieben, kein Regen und nicht zu dunkel für Fotos. Auf dem Rückweg kaufte Tomoko in einem kleinen Supermarkt noch etwas ein. Zurück im Zimmer gegen 13:00 h bereitete sie einen schmackhaften Salat vor, den wir zusammen mit einigen Chips und einem Bier verzehrten. Wir duschten beide und blieben gemütlich in unserer Wohnung eine Weile sitzen, die Türen zur Veranda weit geöffnet. Bald hatten wir Lust auf einen weiteren Kaffee, der uns ein wenig munterer machte, zumindest mich. Tomoko fühlte sich wegen ihres rumorenden Bauchs etwas schlapp und schlief ein wenig. Hoffentlich wird das nicht schlimmer. Ich schrieb mein Tagebuch weiter und danach einige Emails. Gegen 17:00 h stiegen wir nochmal ins Auto und fuhren ein kleines Stück die kleine Nebenstraße hinter unserem Hotel entlang. Außer einem Geier (Turkey Vulture), der auf einem Pfosten sitzend irgendein totes Tier zerlegte, sahen wir aber nichts, so dass wir bald wieder zur Wohnung zurückfuhren. |
Von unserer Veranda sahen wir in einiger Entfernung 2 Spechte einen trockenen Baum bearbeiten. Auch zwei Tukane (Chestnut mandibled) saßen hoch auf der Spitze eines Baumes. Tomoko fing bald mit Kochen an. Leider funktionierte an dem 4-flammigen Elektroherd nur eine Kochplatte, der Backofen dagegen ließ sich aufheizen. Tomoko grillte einiges Gemüse darin und kochte Pasta auf der funktionierenden Platte. So schaffte sie es ein hervorragend schmeckendes Essen auf den Tisch zu zaubern. Dazu passte ausgezeichnet der Weißwein, von dem wir noch eine 2/3 volle Flasche im Kühlschrank gekühlt hatten. |
Die Wohnung wurde durch das Kochen ziemlich heiß. In die geöffnete Tür zur Veranda stellten wir einen glimmenden Räucherstab gegen Moskitos, der ziemlich zuverlässig wirkte. Anschließend schrieb ich mein Tagebuch fertig. Bevor wir schlafen gingen, duschten bzw. badeten wir noch ausgiebig. Im Schlafzimmer hatten wir rechtzeitig die Klimaanlage eingeschaltet, so dass dort eine angenehme Temperatur herrschte. Gegen 21:00 h gingen wir schlafen. |