Carara Nationalpark - Manuel Antonio Nationalpark 70 km
12.05. 2014


Wir schliefen sehr gut während der Nacht, keine Disco oder andere Geräusche... Gegen 6:00 h weckten uns die ersten Strahlen der Sonne, die in unser Zimmer schienen. Wir ließen es ganz gemütlich angehen nach dem etwas stressigen Vortag. Vor dem Frühstück packten wir schon unsere Koffer. Checkout war erst um 12:30 h, so dass wir noch genügend Zeit hatten, nochmals den Carara Nationalpark zu besuchen. Wir fuhren auch gleich nach dem Frühstück los. Kurz vor dem Park kreisten wieder zahlreiche Fregattvögel und Geier in der Luft.

Im Park trafen wir Mauricio, der mit einer anderen Gruppe unterwegs war. Wir hielten uns aber heute nur in der Nähe des Eingangs auf, da Tomoko in aller Ruhe die roten Aras (Scarlet Macaw) fotografieren wollte, deren lautes Krächzen wir soeben gehört hatten. Einige dieser prächtigen Vögel hielten sich hoch in einer Palme auf, wo sie die Früchte der Pflanze pickten, so dass wir sie wunderbar beobachten konnten.

Wir blieben bestimmt 2 Stunden an dieser Stelle. Einmal sahen wir eine Gruppe Affen (Howler Monkeys) durch die Wipfel der Bäume klettern.

Wir bewegten uns nicht viel. Immer wieder hörten wir das Krächzen der Roten Aras über unseren Köpfen, was immer wieder neue Perspektiven für Fotos ergab.

Das Wetter war tropisch heiß und feucht, so dass mein T-Shirt nach kurzer Zeit wieder klatschnass war. Auf dem Weg sonnten sich zahlreiche Eidechsen. Ein Iguana saß neben einem gefallenen Baumstamm in der Sonne. Wir setzten uns eine Weile zu ihm. Er beäugte uns misstrauisch. Als wir weggingen, nahm er sofort den Platz ein, wo ich soeben gesessen hatte. Ich hatte ihm wohl seinen Platz streitig gemacht, auf dem er sich jetzt zufrieden wieder ausstreckte.

Auch zwei putzige Agoutis kreuzten unseren Weg, hoppelten ein wenig herum und verschwanden wieder spurlos im Dschungel.

Als wir uns auf dem Rückweg dem Ausgang näherten, winkte uns der Wächter am Parkplatz schon von weitem zu. Er hatte eine große Schlange gesehen, die er uns zeigen wollte. Seiner Beschreibung nach handelte es sich wohl um eine große Phyton. Wir suchten intensiv die nähere Umgebung ab, doch die Schlange blieb verschwunden. Wir fuhren 1 km weiter zu der Brücke über den Rio Tarcoles, wo sich gewaltige Krokodile im Schlamm wälzten. Die Polizei war zugegen, so dass wir mit einem sicheren Gefühl unser Auto stehen ließen und ein paar Schritte auf die Brücke machten, um die furchteinflößenden Reptilien aus der Nähe zu sehen, sehr beeindruckend...

Tomoko war etwas unwohl zu Mute, sowohl wegen der Höhe der Brücke als auch wegen der Krokodile, und so gingen wir nach ein paar Minuten wieder zum Auto zurück. Als wir die Stelle erreichten, wo wir vorhin die Fregattvögel in großer Zahl gesehen hatten, war nichts mehr los. Der Strand hier an dieser Stelle wirkte wenig einladend, viel Schmutz und Müll, in dem sich einige Geier vergnügten.

Um 11:45 h waren wir wieder zurück bei unserem Hotel. Gleich gegenüber im Gebüsch saß ein wunderschöner Common Basilisk im Schatten. Auch einen Black-crowned Tityra konnte Tomoko fotografieren. Tomoko machte anschließend schnell noch einen Salat aus Tomaten und Avocados, der sehr lecker war. Auch kochte sie noch einen Kaffee für unterwegs.

Pünktlich um 12:30 h waren wir fertig zur Abreise. Wir verließen Jaco, das uns als Ort nicht sehr gefallen hatte. Die 70 km bis Quepos / Manuel Antonio legten wir in etwas mehr als einer Stunde zurück. Unterwegs hielten wir mehrmals an um Vögel am Straßenrand zu fotografieren. Einmal saßen 2 Crested Caracaras in einer Wiese auf einem Zaunpfosten, ein andermal zahlreiche Reiher, Enten und ein Storch (Woodstork) in einer überschwemmten Wiese. Während wir so dahinfuhren änderte sich die Landschaft. Wir fuhren durch endlose Palmölplantagen, ein trostloses Bild...

Am Ortseingang von Quepos flogen wieder zahlreiche Fregattvögel ziemlich niedrig über dem Meer.

Quepos und Manuel Antonio wirken sehr touristisch. Ein Hotel und Restaurant reiht sich ans andere. Nach kurzem Suchen fanden wir unser Hotel (Natural Pacific Suites), das ganz versteckt in einer kleinen Nebenstraße liegt inmitten einer sehr dörflichen Umgebung. Das Haus selbst ist großartig. Es besteht nur aus 4 Ferienwohnungen, die auf zwei Etagen verteilt sind. Wir erhielten eine Wohnung in der obersten Etage mit einem herrlichen Blick in die Umgebung. Man kann sogar das Meer erkennen. Alban, der äußerst hilfsbereite Hotelbesitzer, empfing uns sehr freundlich und zeigte uns alles. Er trug sogar unsere beiden Koffer in den 2.Stock. Die Wohnung ist wirklich toll, ein großer Aufenthaltsraum mit kompletter Küche, 2 Schlafzimmer klimatisiert, ein großes Badezimmer mit Jacuzzi-Badewanne sowie eine extra Toilette. Außen verläuft eine große Veranda um die ganze Wohnung mit traumhaftem Ausblick, einfach fantastisch und das zu einem unglaublich günstigen Preis von 55,- € pro Nacht. Schade, dass wir hier nur 2 Nächte bleiben.

Ein Iguana lief auf der Terrasse herum und irrte offensichtlich etwas ratlos umher. Als ich mich näherte, kletterte er in Panik an der Wand hoch und blieb auf einer dort hängenden Figur sitzen. Um ihn nicht weiter zu erschrecken, zog ich mich zurück. Irgendwann später war er dann verschwunden.

Nachdem wir uns etwas akklimatisiert hatten, nahmen wir unsere Kameras und machten einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung. Laut Alban soll die Gegend sehr sicher sein. Wir gingen ein Stück durch blühende Vorgärten die Straße entlang. Zahlreiche Hunde begrüßten uns. Ein Specht war zu sehen sowie ein Groove-billed Ani.

Nach ein paar hundert Metern tauchten plötzlich 4 Fiery-billed Araçaris auf, die wir ganz nah in den blühenden Bäumen beobachten konnten.

Da wir früh Hunger verspürten, gingen wir etwa 300 m zurück bis zur Hauptstraße zum Restaurant „Mar Luna“, das uns Alban empfohlen hatte. Auf dem Weg dorthin zeigte uns ein Anwohner begeistert 2 Tukane, die direkt vor seinem Haus hoch in einem Baum saßen. Im Restaurant angekommen, waren wir sofort begeistert von der traumhaften Aussicht auf das in naher Entfernung liegende Meer. Die schon tief stehende Sonne war zwar hinter Wolken versteckt, doch der farbige Himmel über dem Wasser war toll anzuschauen. Tomoko aß ein reichhaltiges vegetarisches Gericht, ich ein Fischfilet in Palmherzensoße mit Reis und Gemüsen, beides sehr lecker. Nach einem erfrischenden Bier bestellte ich noch ein Glas wohlschmeckenden Weißwein, der sehr gut zum Fisch passte, Tomoko trank einen Mango-Daiquiri, super... Die Dämmerung senkte sich langsam über den Pazifik. In gar nicht weiter Ferne schien es heftig zu regnen, bei uns blieb es aber trocken.

Etwas beschwingt, aber total glücklich machten wir uns auf den Heimweg. In der Wohnung angekommen, nahm Tomoko gleich ein erfrischendes Bad in der großartigen Badewanne. Ich setzte mich mit meinem Netbook auf die Terrasse und begann mein Tagebuch zu schreiben. Ein erfrischender nicht zu kühler Wind vom Meer wehte sanft um meine Schultern. Der Mond, fast schon Vollmond, bahnte sich immer wieder einen Weg durch die Wolken, Grillen zirpten, Hunde bellten aus der Ferne, eine wirklich traumhafte Atmosphäre... Gegen 19:30 h war ich mit meiner Arbeit fertig und duschte jetzt ebenfalls. Danach setzte ich mich wieder auf die Terrasse und lauschte den verschiedenen Geräuschen, die aus dem nahen Urwald drangen. Irgendwann gegen 20:45 h wurden wir so müde, dass wir schlafen gingen.


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