Um 5 Uhr wurde ich von Tomoko geweckt. Nach einer erfrischenden Dusche packten wir unsere Koffer. Um 6 Uhr erwartete uns wieder das Frühstück. Nachdem wir alle Sachen im Auto verstaut hatten, fuhren wieder um 7 Uhr los bei strahlend blauen Himmel. Die Temperatur war angenehm ca. 22°. Zuerst tankten wir voll (11,115 gls. à 2,33$). |
Auf dem Highway I-15 ging es dann zügig nach Norden. Von 800 m Höhe ging es stetig bergauf. Nach 49 Meilen erreichten wir Cedar City. Hier war es nur noch acht Grad. Wir bogen auf die US-14 nach Osten Richtung Cedar Breaks hoch in den Bergen, dass wir nach 45 Minuten erreichten. Cedar Breaks ist ein kleiner Nationalpark auf einer Höhe von 3.225 m. Ähnlich wie im Bryce Canyon fällt hier die Landschaft steil nach unten ab. Die Erosion hat ein 5 km breites, natürliches Amphitheater geschaffen. Die einzelnen roten Erdschichten mit zahlreichen Säulen ergeben ein phantastisches Bild. Am Visitor-Center zogen wir uns erst mal warme Klamotten an. Überall lagen noch Schneereste. Die ersten Blumen und Pflanzentriebe wagten sich an die Oberfläche. Wir erwarben für 80$ einen Eintrittpass für alle amerikanischen Nationalparks, gültig für ein Jahr. |
In der Nähe des Parkplatzes konnten wir ein Yellow-bellied Marmot (Murmeltier) beobachten, ein putziges Tier mit dichtem Winterpelz. Später kam noch ein zweites dazu. Wir fuhren 7 km weiter, wo der Alpine Trail anfing, ein 2,5 km langer Wanderweg, der sich durch den Nadelwald schlängelt bis zu einem kleinen, vielleicht 100m langen flachen See mit glasklarem, aber eiskalten Wasser. Teilweise mussten wir durch Schneereste stapfen, ein seltsames Gefühl nach dem Marsch gestern durch Wüstengebiet. Die kleinen Steigungen brachten uns gleich mächtig ins Schnaufen, verständlich bei der Höhe von 3.250 m. Unterbrochen von vielen Fotostopps (Liste der gesehenen Tiere am Ende) wanderten wir von 10:30 - 12:30 Uhr. Die Sonne schaffte es, dass die Temperatur allmählich wärmer wurde. Im Anschluss an unsere Wanderung ging es mit dem Auto weiter durch endlose Nadelwälder, immer wieder unterbrochen von großflächigen Wiesen, die der Schnee erst vor kurzem freigegeben hatte, so dass das Grün noch etwas schmutzig wirkte. |
Früh um 5:30 Uhr weckte Tomoko mich. Die Dämmerung brach schon an und einige Vögel begannen zu zwitschern. Da das Frühstück erst ab 8:30 Uhr anfing, beschlossen wir, vorher noch einen frühen Spaziergang in die nähere Umgebung zu machen. |
Ein erster Schritt vor die Tür ließ uns vor Kälte zittern. Es war höchstens 3 oder 4°. Also zogen wir alles an, was wir an warmen Klamotten zur Verfügung hatten. Tomoko zog sogar Strumpfhose und Handschuhe an. So ließ es sich aushalten. Die Sonne schien schon, doch sie stand noch sehr tief, so dass ihre Strahlen uns kaum erwärmen konnten. Die Wiesen waren vom Nachtfrost weiß überzogen. Wir machten einige Fotos und kehrten dann hungrig gegen 8:30 Uhr zurück. Das Frühstück war ansprechend. Da heute Pfingstsonntag war, beschlossen wir , nicht zum Zion NP zu fahren, der sicherlich am heutigen Feiertag ziemlich überlaufen war. |
Stattdessen fuhren wir ca. 65 km in südlicher Richtung zum "CORAL PINK SAND DUNES" State Park. Wie der Name schon sagt, gibt es hier eine ziemlich große hügelige Fläche aus rosaorangenem Quartzsand. Die einzelnen teilweise hohen Dünen hoben sich im grellen Sonnenlicht markant ab von den umliegenden Bergen. Wir wanderten ca. 2 km durch den angenehm weichen Sand. Da diese Gegend in 1.800 m Höhe liegt, lagen die Temperaturen bei angenehmen 22°. Erstaunlich war zu sehen, |
dass es zahlreiche Pflanzen schaffen, in dieser trockenen Wüste zu existieren. Wir wanderten eine gute Stunde umher und machten viele Fotos. |
Für heute stand ein längerer Reisetag bevor Richtung Grand Teton NP. Diesmal standen wir etwas später auf (gegen 6:45 Uhr) und machten vor dem Frühstück um 8:30 Uhr noch einen Morgenspaziergang durch den Wald. Wir konnten 2 verschiedene Spechte (Williamson's Sapsucker (Männchen und Weibchen), Downy Woodpecker) beobachten sowie ein Paar Western Tanager, Red-breasted Nuthatch, Western Kingbird und einige Golden-mantled Ground Squirrels, sowie nochmals zwei Rehe. |
Die Temperatur war einige Grad wärmer als gestern morgen. Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und um 9:30 Uhr ging es dann los Richtung Norden, immer auf dem Highway US-89 Richtung Salt Lake City. Es herrschte wenig Verkehr, die Sonne schien und durch endlose Wiesen ging es zügig voran. Nur in Panguitch hatten wir eine kleine Verzögerung, als eine Viehherde von Cowboys über die Straße getrieben wurde. Kurz vor Salt Lake City bogen wir nach Nordosten ab, erreichten den Freeway I-80 und gelangten nach insgesamt 6 Stunden Fahrt nach Wyoming. |
Nach anfänglich schönem Gebirge erwartete uns jetzt eine schier endlose Graslandschaft. Zahlreiche Rinder und Schafe grasten hier. Hin und wieder sahen wir auch kleine und größere Herden von Pronghorns, einer amerikanischen Antilopenart. Unser Toyota lief tadellos. Bei einem Tankstopp stellte ich fest, dass das Auto ca. 9,5 l Normalbenzin auf 100 km verbrauchte. Das Benzin ist im Gegensatz zu Deutschland erheblicher billiger, umgerechnet nur 0,44 € / Liter (im Laufe der Reise stieg der Benzinpreis weiter um 4 - 5 Cent). Nach 616 km und 7 Stunden Fahrtzeit erreichten wir um 16:30 Uhr Diamondville, einen kleinen Ort mitten in der Prärie, ca. 260 km |
noch vom Grand Teton NP entfernt. Da wir langsam etwas müde wurden und gleich am Ortseingang ein nagelneues Best Western Hotel auftauchte, beschlossen wir hier zu übernachten. Das Zimmer war unglaublich komfortabel und schön (Übernachtungspreis incl. Frühstück 89 $. Gleich nach dem Check-In fuhren wir zu einem Pizza Hut Restaurant in der Nähe und stillten unseren Hunger und Durst. Als wir wieder zurück zum Hotel kamen, fing es plötzlich an stark zu regnen. Wir machten es uns im Zimmer gemütlich. Schnelles Internet war vorhanden. Bei einem kühlen Bier schrieb ich Tagebuch und ging dann um 21:00 Uhr schlafen. |
Um 5:30 Uhr wurde ich von Tomoko geweckt. Der Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes, alles grau in grau. Es regnete immer noch und auch der Wind, der schon die ganze Nacht heulte, hatte sich noch nicht gelegt. |
Also, noch ein wenig länger schlafen?! Tomoko war hellwach, daher stand auch ich auf und schaute ein wenig Nachrichten im Internet, bevor wir zum Frühstück gingen. Dieses war erstaunlich gut. Pünktlich um 8:00 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Grand Teton NP. Wieder ging die Fahrt durch endlose Graslandschaften, vereinzelt waren wieder Pronghorns zu sehen. Ingesamt acht Fischadler konnten wir beobachten sowie Northern Harrier, Red-tailed Hawk, American Kestrel, White Pelican, Canada Goose, Cliff Swallow, Tree Swallow, Wilsons Phalarope, Long-billed Curlew. Es regnete während der gesamten Fahrt und bei nur 6° Außentemperatur mussten wir natürlich die Heizung einschalten. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir dann nach 263 km Jackson WY. Am Ortseingang sahen wir das schon seit unserer Reise vor fünf Jahren bekannte Super-8 Motel. Wir konnten ein Zimmer für 109 Dollar bekommen und auch gleich beziehen. Um 13:30 Uhr fuhren wir dann wieder los in den Grand Teton NP. Die über 4000 m hohen Berge waren leider in Wolken gehüllt. Gleich bei der Anfahrt sahen wir einen Kranich in der Wiese stehen. Obwohl wir insgesamt 120 km rund durch den NP fuhren, sahen wir nur einige Buffalos, Elks und Pronghorns, leider keinen einzigen Elch (moose). Der Snake River führte Hochwasser und die Wiesen waren teilweise überschwemmt. Im Visitor-Center wärmten wir uns etwas auf. Die Fahrt war insgesamt etwas ermüdend, aber als wir gegen 16:00 Uhr nach Jackson zurück kamen, hielten wir am Visitor-Center am Ortseingang an und wurden reich belohnt. |
Der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört. Hier befindet sich ein kleines Forschungszentrum für Wildtiere aller Art. Mehrere Familien Kanada Gänse mit teilweise bis 16 Gänseküken spazierten durchs Gras oder schwammen im Wasser. Ferner sahen wir: Yellow-headed Blackbird, Red-winged Blackbird, Trumpeter Swan (5), Northern Shoveler, Cinnamon Teal, Gadwall, Great Blue Heron. |
Langsam meldete sich der Hunger. Wir fanden ein Steakhaus ganz im Western Stil, wo wir um 17:00 Uhr uns beide ein sehr gutes Steak mit Salatbar genehmigten. Es fing wieder an zu regnen. Gegen 18:30 Uhr waren wir dann zurück auf unserem Zimmer, schalteten die Heizung ein und begannen mit unserer täglichen Abendbeschäftigung: Internet, Tagebuch schreiben, Vogelfotos bestimmen und sortieren. Gegen 21:00 Uhr war dann Bettruhe . |
Um 6:00 Uhr wurden wir wach. Das Wetter sah etwas besser aus, obwohl noch dichte Wolken den Blick auf die Berge verdeckten. Das Frühstück war sehr einfach, der Frühstücksraum ziemlich voll. Gegen 8:00 Uhr fuhren wir ab Richtung Nationalpark. Dort nahmen wir die Wilson Road, eine kleine Straße, die in südwestlicher Richtung wieder aus dem Park herausführt. Wir hielten aber vorher am Anfang eines Wanderwegs zum Phelps-See an. |
Auf diesem Trail wanderten wir insgesamt 4 km (hin und zurück). Auf dem Weg sahen wir zahlreiche Vögel (Chipping Sparrow, American Robin, Oregon Junco, Black-capped Chikadee, Flycatcher ?, Song Sparrow). Die Sonne kam heraus und strahlte über der noch vom Regen feuchten Landschaft. Die nahen Berge waren jetzt gut zu sehen. Am See angekommen machten wir eine kleine Pause auf einer Bank. |
Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts eine Elchkuh mit Kalb aus dem dichten Nadelwald auf. Es gelang uns, schnell ein paar Fotos zu machen, bevor beide wieder im Dickicht verschwanden. Wir waren überglücklich über diese unverhoffte Begegnung. Auf dem Rückweg zum Auto fing es wieder etwas an zu regnen. Tomoko zog ihren Regenponcho an, doch der Regen hörte bald wieder auf. |
Nun fuhren wir zurück und dann etwas weiter zum Jenny-Lake. Hier konnte man mit einem Boot auf die andere Seite des Sees fahren, was wir dann auch machten. Die Überfahrt kostete 10$ pro Person hin und zurück. Nach 10 Minuten kamen wir auf der anderen Seite an und wanderten ein wenig (insgesamt 2 km) Richtung Hidden Waterfall. Der schmale Pfad führte ziemlich steil nach oben. Das Wetter war bewölkt aber blieb trocken. In einem Geröllfeld entdeckte ich plötzlich ein Pika, ein kleines etwa 18 cm großes Tier, das auf Deutsch "Pfeifhase"genannt wird. Diese Tiere kommen ähnlich wie die Murmeltiere nur im Gebirge in Höhen ab etwa 2.500 m vor, putzige kleine Tierchen. Ich hatte mich zur Beobachtung auf einem Felsbrocken niedergelassen, als plötzlich ein Yellow-bellied Marmot (Murmeltier) auftauchte, das fast meine Schuhe berührte. Ich verhielt mich absolut still. Das Murmeltier schnupperte etwas an meinen Schuhen und verschwand dann wieder zwischen den Felsen. Langsam wanderten wir wieder zum Boot und fuhren zurück. |
Zum Mittagessen fuhren wir in die Signal-Lodge, wo wir um 15:00 Uhr ein sehr leckeres mexikanisches Burrito (ich) und ein Thunfischsandwich mit Salat (Tomoko) aßen. Der Kaffee dazu schmeckte ausgezeichnet, was in USA nicht oft vorkommt. Beim Verlassen des Restaurants sahen wir wieder einige Chipmunks, kleine Hörnchen. Über den Highway US-189 machten wir uns nun auf den Heimweg. Das sonnige Wetter eröffnete uns herrliche Ausblicke auf die teilweise über 4.000 m hohen schneebedeckten Tetons (der höchste, der Grand Teton ist 4.160 m hoch). Unterwegs sahen wir wieder einige Bisons und kurz vor Jackson in einiger Entfernung 2 Kranichpaare, die Futter suchend auf einer großen Wiese spazierten. |
Am Visitor-Center in Jackson machten wir halt. Wieder waren viele Vögel da, diesmal im herrrlichen Abendsonnenlicht. Ich kaufte einen kleinen Pika aus Stoff als Erinnerung sowie Ohrclips (kleine silberne Elche) für Tomoko. Das Abendessen ließen wir heute ausfallen, ergänzten aber unsere Biervorräte in einem Liquor Store. Die Beine taten uns weh vom vielen Wandern heute, somit ließen wir den Tag gemütlich bei einem Bier im Zimmer ausklingen. |