In Blinman machten wir eine kleine Kaffeepause im Wild Lime Café, wo wir uns zusätzlich zum obligatorischen Cappuccino für ein Quandong-Törtchen mit Vanilleeis entschieden, köstlich. Quandong wird auch wilder Pfirsich genannt, schmeckt aber mehr nach Pflaume. Die Frucht ist nicht sehr ergiebig und daher ziemlich teuer. Wie uns die freundliche Café-Besitzerin, eine Deutsche, sagte, kostet sie im Einkauf ein Kilo dieser Früchte 66,- AUS$. Daher war der Preis von 7$ für ein Törtchen durchaus angemessen. Um 12.40 Uhr beendeten wir die kurze Pause, fuhren 2 km zurück und bogen dann auf die 152 km lange unbefestigte Straße nach Arkaroola ab. Auf dieser Strecke gibt es keinerlei andere Ortschaft mehr, nur staubige Piste. Gleich zu Anfang identifizierten wir einen jungen Kuckuck (Fan-tailed Cuckoo).
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Kurze Zeit später kreisten zwei Adler (Wedge-tailed Eagle) in der Luft. Dann nochmals rund zehn Emus und noch zwei Adler. Mehr Adler und Emus folgten noch im weiteren Verlauf der Strecke. An einer Stelle haben wir das Geheimnis der am Straßenrand liegenden Kürbisse gelüftet. Dies beschäftigte uns schon seit ein paar Tagen. Mehrfach hatten wir neben der Straße kleine Kürbisse liegen sehen und wir fragten uns, ob wohl irgendjemand diese weggeworfen hatte. Doch es handelt sich ganz einfach um eine wilde Kürbisart.
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Die Früchte waren teilweise angefressen, dienen also aller Wahrscheinlichkeit nach manchen Tieren als Nahrungsquelle. Die Fahrt war insgesamt doch ziemlich anstrengend. Immer wieder kleine Steigungen und enge Kurven, dabei wechselte der Untergrund ebenfalls häufig, mal Geröllpiste, dann wieder Waschbrett. Immer wieder mussten wir trockene Flussbette durchqueren, wobei es teilweise über dicke Steine ging. Hoffentlich halten die Reifen das durch... Zu allem Überfluss hatte es seit Wochen nicht mehr geregnet, so dass wir eine riesige Staubwolke hinter uns herzogen.
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Insgesamt kamen uns auf den gesamten 152 km nur 3 Autos (davon eins stehend mit Reifenschaden) und eine Gruppe von 4 Motorrädern entgegen.
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Um 15.15 Uhr erreichten wir die Abzweigung nach Arkaroola. Von hier aus waren es noch 32 km bis zum Ziel, das wir um 15.45 Uhr erreichten. Insgesamt waren wir 229 km gefahren, davon 152 km auf unbefestigter Piste. Auf dem dortigen relativ einfach eingerichteten Campingplatz fanden wir einen schönen Platz mit Blick in die nahen Berge. Unser Auto war über und über mit orangerotem Staub bedeckt. Durch die hintere Tür war der Staub auch ins Innere gelangt und hatte alles mit einer feinen Staubschicht bedeckt, die ich zunächst mal wegputzen musste. Tomoko begann sogleich das Abendessen zu kochen. Heute gab es gebratene Glasnudeln in Limetten-Oyster-Sauce mit Gemüse, für mich noch angereichert mit einigen Fleischstückchen. Ich trank mit Entelchen ein Bier, so machten wir Mund und Schnabel frei von Staub. Es war nicht so kalt wie die letzten Abende, so dass wir draußen essen und der untergehenden Sonne zuschauen konnten. Währenddessen färbte sich der Himmel allmählich dunkelrot.
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Die Wolken, die heute tagsüber teilweise aufgezogen waren, verschwanden wieder vollständig, so dass sich ab 18.00 Uhr ein sternenklarer Himmel über uns erstreckte. Arkaroola verfügt auch über ein Observatorium, wo man die Sterne beobachten kann. Mal sehen, vielleicht schauen wir morgen da mal vorbei. Nach dem obligatorischen Spülen des Geschirrs im Waschraum des Campingplatzes zogen wir uns ins vom Heizgerät wohlig angewärmte Innere unseres Autos zurück und begannen mit unserer gewohnten allabendlichen Tätigkeit, Tagebuch schreiben und Fotos sichten. Wir machten noch ein wenig Planspiele für die nächsten Tage. Die anstrengende Fahrt hatte uns jedoch so müde gemacht, dass wir früh schlafen gingen.
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