Die Strecke war auch nicht sehr befahren, so alle 15 Minuten kam uns mal ein Fahrzeug entgegen. So fuhren wir km um km über die Rüttelpiste. Man konnte kaum miteinander sprechen, so laut war der Lärm. Mit etwa 80 - 90 km/h Fahrgeschwindigkeit war das Rütteln deutlich weniger zu spüren, da die Räder nicht mehr jede Bodenwelle ausfuhren, sondern mehr darüber hinwegglitten. Dadurch war natürlich die Bodenhaftung eingeschränkt, was aber nicht so ins Gewicht viel, da es meistens schnurgeradeaus ging. Auf der gesamten Strecke gab es zweimal unverhofft ein je 7 km langes asphaltiertes Stück Straße, eine wahre Erholung für den Körper. Um 14.30 Uhr erreichten wir Moomba, bekannt durch seine Erdgasförderanlagen. Ab hier kamen uns immer öfter große Lastwagen entgegen, die riesige Staubwolken hinter sich herzogen, die die gesamte Landschaft für ein paar Minuten mit einer dicken Staubschicht belegten und uns für etliche Sekunden jegliche Sicht raubten. Nach 371 km gegen 15.00 Uhr machten wir nochmals für 10 Minuten eine kleine Pause. In naher Entfernung war wieder ein Schwarm Little Corellas (Nacktaugen-Kakadu) zu sehen, die überhaupt nicht scheu am Boden sitzen blieben, als wir uns bis auf fast 15m genähert hatten. Manche schmusten miteinander, manche putzten sich, mache saßen einfach nur ruhig da. Da wir sie nicht weiter stören wollten, gingen wir langsam wieder zum Auto zurück. An der gleichen Stelle flogen auch 8 Schwarze Milane (Black Kite) über unsere Köpfe hinweg. Beim Auto angekommen schwirrten massig lästige kleine Fliegen um unsere Gesichter herum, die sich immer wieder auf Nase, Augen und Mund niederließen.
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Schnell kletterten wir ins Wageninnere, doch die lästigen Biester kamen natürlich hinterher. Erst beim Fahren gelang es uns so nach und nach die Fliegen aus dem offenen Fenster zu vertreiben. Um 15.30 Uhr flog eine kleine Gruppe papageienähnlicher Vögel über uns hinweg, wir vermuteten Wellensittiche. 15 Minuten später dann die Bestätigung. Auf einem Busch am Rande der Straße saß doch tatsächlich ein bunter Schwarm Wellensittiche, deren gelbgrünes Gefieder im Schein der schon tief stehenden Nachmittagssonne magisch leuchtete. Auch einige Black-faced Woodswallows saßen dabei.
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Tomoko war überglücklich, hatte sie doch die Strapazen der langen Reise nach Innamincka auf sich genommen in der Hoffnung, einen solchen Schwarm zu sehen.
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Wir trafen bei der Weiterfahrt noch einige Male in einiger Entfernung ähnliche Schwärme an. Einige km vor unserem heutigen Ziel sahen wir hoch in der Luft eine Gruppe Pelikane kreisen, ein Indiz dafür, dass es in der Nähe Wasser geben muss.
Bis zuletzt sah es in dieser einsamen Graslandschaft aber weder nach Wasser noch nach einem Motel aus. Deshalb fuhren wir auch zunächst mal am Motel vorbei, nachdem wir das Ortsschild von Innamincka passiert und ein paar Häuser am Straßenrand erblickt hatten. Das war aber schon der ganze Ort. Also wenden und zurück. Nach insgesamt 443 km waren wir also um 16.30 Uhr wohlbehalten an unserem Ziel Innamincka angekommen. Nach der langen anstrengenden Fahrt wollten wir uns heute mal ein sauberes Zimmer gönnen. Wir bekamen auch ein schönes geräumiges Zimmer mit Dusche und WC für 155 $. Hier wollten wir für 2 Nächte bleiben. Als wir das Auto hinten öffneten, waren wir doch etwas schockiert. Alles innen war mit einer dicken Staubschicht bedeckt, Möbel, Decken, Rucksäcke, Koffer usw. Wir trugen die wichtigsten Sachen ins Zimmer und duschten erstmal ausgiebig. Das war nach der staubigen Rüttelpiste dringend nötig. So erfrischt gingen wir um 18.00 Uhr ins Restaurant des Hotels. Hier gab es ein wohlschmeckendes Buffet für 28 $. Dazu schmeckte mir und Entelchen ein eiskaltes Bier von der Bar, auf das wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten.
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Einige Leute waren inzwischen angekommen. Wir blieben aber nicht allzu lange, da uns die lange anstrengende Fahrt sehr in den Knochen steckte. Auch unser Auto hatte alles wohlbehalten überstanden, besonders die Reifen waren sehr strapaziert worden. Ich schrieb auf dem Zimmer noch mein Tagebuch. Tomoko schaute kurz die gemachten Bilder an und legte sich dann todmüde ins Bett. Als ich gegen 20.50 Uhr mit schreiben fertig war, folgte ich auch, ebenfalls ziemlich müde.
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