Albergue El Socorro
29.04. 2014


Gegen 5:15 h wurden wir wach. In der Nacht hatte es wieder stark geregnet. Auf meiner Nachtkamera mit Bewegungsmelder, die ich auf der Terrasse während der Nacht installiert hatte, war nichts aufgezeichnet. Es war 25° bei 89% Luftfeuchtigkeit, ziemlich bewölkt aber trocken. Wir gingen ein wenig in der näheren Umgebung spazieren und konnten wieder einige sehr schöne, teilweise für uns neue Vögel beobachten, u.a. einen bunten Bay-headed Tanager. Fotografieren war bei den schlechten Lichtverhältnissen leider nicht optimal.

Um 7:00 h war wieder wie gestern ein leckeres Frühstück für uns vorbereitet. Als Obst gab es diesmal Ananas und Mangos. Ebenfalls vorhanden war wieder Gallo Pinto, Rührei, selbst produzierter Käse, Orangensaft, Toast, kleine süß gefüllte Teigtaschen, Plätzchen, Marmelade und Kaffee, schmeckte alles hervorragend.

Beim Verlassen des Restaurants war auch der Falke wieder da, den wir gestern morgen schon beobachtet hatten. José meinte, es sei ein Bat Falcon, was Tomoko aber nicht ganz glaubte. Sie meinte, dass es sich eher um einen Bicolored Hawk handelte, was unser Vogelbuch später auch bestätigte... Weitere Vögel folgten (Bananaquit, Dusky-capped Flycatcher, Blue-gray Tanager und immer wieder Kolibris).

Um 8:30 h waren wir mit José verabredet zu einer Fahrt ein Stück bergab mit seinem Auto, einem zugkräftigen Mitsubishi Pajero, um uns einen Wasserfall näher anzusehen. Wir fuhren los auf der sehr holprigen steinigen Piste, auf der wir vorgestern angekommen waren. Es fing leicht an zu regen. Je weiter wir uns entfernten, um so stärker wurde der Regen, so dass wir nach 2 km den Versuch abbrachen und zurückfuhren, schade... José meinte, dass mit dem Klimawandel es immer unwahrscheinlicher geworden ist, das Wetter vorherzusagen. Es kann plötzlich sehr heftig regnen, nach kurzer Zeit kann aber auch wieder die Sonne scheinen, man weiß nie... Diesmal regnete es weiter. Also setzten wir uns ins Trockene auf unsere vor Regen geschützte Terrasse. Von hier konnte man gut die zahlreichen Epiphyten sehen, die überall auf den Bäumen wachsen. Tomoko nahm ihren Laptop und übersetzte etwas, ich fing schon mal an Tagebuch zu schreiben und danach ein paar Fotos zu bearbeiten.

Gegen 13:00 h kam José zu uns mit der Nachricht, dass das Mittagessen auf dem Tisch stehe. Beim Verlassen unserer Hütte sahen wir hoch auf einer Baumspitze sitzend wieder einen Falken, höchstwahrscheinlich der gleiche, den wir schon gesehen hatten. Das Mittagessen war sehr reichlich bemessen. Wir hatten vergessen heute morgen zu sagen, dass uns ein Salat heute Mittag reichen würde. So gab es Hähnchen in Soße, diverse Gemüse und Salat. Dazu bekamen wir wieder eine Kanne erfrischenden Obstsaft, alles wie immer sehr gut schmeckend. José meinte aber, dass wir nicht alles aufessen müssten. Auch der obligatorische Kaffee fehlte nicht, garniert mit ein paar Stückchen gefülltem Gebäck. Die Sonne kam mal zum Vorschein und tauchte den aufgehängten Behälter mit Nahrung für die zahlreichen Kolibris in helles Licht. Es kamen auch einige Kolibris, die in der Luft schwirrend sich bedienten. Auch einen Red-legged Honeycreeper sowie einen Yellowish Flycatcher konnte Tomoko fotografieren.

Nach dem Essen wollten wir eigentlich ein wenig umherwandern, als plötzlich dichte Nebelschwaden über den Berg zogen und alles grau in grau verhüllten. Auch ein paar Blitze zuckten und der Donner rollte.

Also nahmen wir wieder auf unserer Terrasse Platz. Ein plötzlicher Blitz und fast gleichzeitig ein gewaltiger Donnerschlag trieben uns in unser Häuschen zurück. Ich machte eine kleine Siesta. Als ich erwachte, war das Gewitter zwar vorbei, es regnete aber immer noch. Also blieben wir weiter im Trockenen. Ich lieh mir bei José mal einen WLAN-Stick aus, mit dem ich Internet-Verbindung bekam. So konnte ich meine schon vorbereiteten Emails alle abschicken. Die Verbindung war zwar sehr langsam, aber es funktionierte. So nebenbei erfuhr ich auch, dass Bayern München soeben 0:4 gegen Real Madrid verloren hatte, das war ja wohl mal deutlich... Tomoko nahm das Makro-Objektiv und machte ein paar Fotos von Blumen und Insekten.

So langsam wurde es dunkler draußen. Es regnete zwar nicht mehr, aber der Himmel war mit dichten grauen Wolken bedeckt. Um 18:00 h gab es schon wieder Abendessen. Wir hatten zwar kaum Hunger, es schmeckte aber trotzdem wieder sehr gut.

Zurück in unserer gemütlichen Hütte speicherten wir anschließend alle gemachten Fotos auf Netbook und zusätzlich noch auf einer externen Festplatte. Erstaunlich, dass man auch bei Regenwetter und schlechtem Licht ganz gute Fotos machen kann. Als wir müde wurden, gingen wir um 20:40 h schlafen.


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