Wie immer wurden wir gegen 5:30 h wach. Vor dem Frühstück machten wir einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung. Einige Tukane flogen in der Nähe herum. Tomoko konnte einen Mealy Parrot beobachten und fotografieren. |
Wir fuhren nochmals runter an den Strand. Bei der Schule, wo wir in den letzten Tagen geparkt und die Roten Aras gesehen hatten, war am heutigen Montag Unterricht. Von allen Seiten kamen Eltern herbei, die ihre Kinder zur Schule brachten. Vielleicht waren deshalb heute morgen keine Aras vor Ort zu sehen. Also fuhren wir wieder zurück und frühstückten erst mal. Cécile und Nicolas, die heute früh abfahren wollten, saßen schon da als wir kamen. Wir unterhielten uns noch eine Weile sehr nett, bevor die beiden die Lodge in ihrem Auto verließen. Wir gingen nach dem Frühstück in unseren Bungalow zurück und packten unsere Sachen zusammen, da wir ebenfalls heute abreisen wollten. Nach einer Weile kam Juan ziemlich aufgeregt zu uns und bat darum, dass wir schnell die Abrechnung durchführen , da er dringend etwas zu erledigen habe. Ich ging ihm nach zur Rezeption und da erfuhren wir, dass Cécile und Nicolas sich auf der Strecke nicht weit von Drake Bay mit ihrem Auto überschlagen hatten und seine Hilfe benötigten. Ziemlich unter Schock bezahlte ich unsere Gesamtrechnung und ging zum Bungalow zurück. Schnell packten wir den Rest unseres Gepäcks zusammen und fuhren um 9:40 h los. Kurz hinter Drake sahen wir dann die Unfallstelle. Auf einem 300 m langen schnurgeraden Stück der unbefestigten Straße hatte Nicolas wohl bei Gegenverkehr einen kleinen Felsblock am Straßenrand gerammt. Da er sicherlich ziemlich schnell unterwegs war, platzte ein Reifen und er landete kopfüber in einem kleinen Bachbett. Wie die beiden aus dem total demolierten auf dem Dach stehenden Wrack unverletzt herausgekommen sind, grenzt an ein Wunder. Beide hatten sich soweit gefasst. Juan war bei ihnen und sie warteten auf die Polizei. Wir konnten nichts anderes tun, als die beiden zu trösten. Gott sei Dank war der Schaden am Auto versichert und sie hofften sogar, bald einen Ersatzwagen zu bekommen. Das wird aber sicher noch eine Weile dauern. Wir verabschiedeten uns und fuhren langsam weiter. Die folgenden Flussdurchfahrten machten wir kurz und kommentarlos ohne Fotos. Bei der Brücke mit den zwei schmalen Fahrstreifen hielt ich an. Tomoko überprüfte den Wasserstand, denn man konnte anstatt dieser Brücke auch den Weg durchs Wasser wählen. Als ihr das Wasser fast bis zum Knie reichte, kehrte sie um und ich beschloss, doch die Brücke zu benutzen, was auch problemlos klappte. |
Nachdem wir eine Stunde von der Unfallstelle weg waren, kam uns erst ein Polizeiauto mit Alarmsignal entgegen. Hoffentlich wendet sich der Fall für die beiden sympathischen Franzosen zum Guten... Wir erreichten bald darauf (nach insgesamt 30 km) wieder die geteerte Straße von Puerto Jiménez nach Chacarita. Zügig fuhren wir weiter rund um den Golfo Dulce bis wir gegen 12:30 h die Abzweigung nach Golfito erreichten. Nach wenigen km stoppten wir bei einem kleinen Restaurant „El Imperial“, wo wir schon letztes Jahr gut gegessen hatten. Der Besitzer erkannte Tomoko wieder und es war ihm eine große Freude für uns wieder etwas zu essen vorbereiten zu können. Wir aßen beide Patacones, die hier hervorragend schmecken. Tomoko bestellte dazu einen Salat mit Palmenherzen, ich geröstetes Geflügel. |
Nach einer knappen Stunde fuhren wir die letzten km bis zur Purruja Lodge, wo wir um 14:00 h ankamen. Eine etwas hilflos schauende Costaricanerin stand da. Wir fragten sie nach Achim, den sie sogleich telefonisch kontaktieren wollte, als dieser auch schon um die Ecke kam. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung trugen wir unser Gepäck ins Zimmer. Als ich mich mit dem schweren Koffer an der Treppe am Bambusgeländer festhalten wollte, fiel die schwere Bambusstange aus ihrer Halterung mir direkt auf den Fuß. Gott sei Dank gab es nur eine kleine Prellung. Wir erhielten wieder Cabina Nr. 5, in dem wir schon letztes Jahr gewohnt hatten. Zu unserer großen Freude stand eine Kaffeemaschine und ein Kühlschrank im Zimmer, was letztes Jahr fehlte. Wir duschten beide mal kurz, bevor wir zu Achims Cabina gingen, der einen leckeren starken Kaffee für uns vorbereitet hatte. Wir hatte viel zu erzählen und die Zeit verging im Flug. Das Wetter war den ganzen Tag schon heiß und sonnig. Achim erzählte uns, dass es in letzter Zeit wenig geregnet hatte, so dass überall akute Wasserknappheit herrschte. Auch der Swimmingpool war leer. Kann sein, dass man kommende Woche sogar die Lodge schließen muss wegen Wassermangels... Um 17:00 h verabschiedeten wir uns und verabredeten uns für 18:00 h wieder um gemeinsam etwas zu Abend zu essen. Achim war pünktlich um 18:00 h bei der Rezeption. Gemeinsam fuhren wir Richtung Golfito zum Restaurant „Mar y Luna“ direkt am Meer. |
Inzwischen war es dunkel geworden. Wir aßen alle drei Quesadillas, Tomoko aber ohne Fleisch. Die wurden mit einer ziemlich scharfen Soße serviert und schmeckten ausgezeichnet. Wir redeten viel über Costa Rica im allgemeinen und Achims Leben im besonderen und erfuhren so viel Wissenswertes und Neues. Gegen 19:45 h fuhren wir zur Purruja Lodge zurück. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen um 7:00 h zum Frühstück. Achim möchte mit uns zusammen eine Tour machen und uns einiges zeigen, was anderen Touristen normalerweise verborgen bleibt. Mal sehen... Zurück im Zimmer duschte ich noch und schrieb meinen Tagesbericht zu Ende. Um 20:30 h fielen wir müde ins Bett. |