Tambopata Research Center - Posada Lodge
26.11. 2016


Da es vor 5:00 h hell wurde, waren wir schon wach als der Wecker schrillte. Um 5:15 h trafen wir uns vorne am Eingang. Der Abschied war sehr herzlich. Alle Mitarbeiter der Lodge waren sehr sympathisch und ich glaube, dass auch wir einen guten Eindruck gemacht hatten. Wir waren nicht die einzigen, die abreisten. Das gut besetzte Boot fuhr pünktlich um 5:30 h ab. Es lagen teilweise noch Nebelschwaden über dem Fluss, die aber bald sich auflösten. Die Luft war noch ziemlich kühl und der Fahrtwind tat sein übriges dazu, dass wir die erste halbe Stunde ziemlich fröstelten. Um 6:10 h passierten wir die „Chuncho“-Lehmwand. Hier sahen wir einige Boote mit anderen Touristen. Da es auf der Rückfahrt flussabwärts ging, kamen wir wesentlich schneller voran. Um 6:40 h erreichten wir den ersten Kontrollpunkt des Nationalparks. Oscar verteilte Frühstücksboxen mit leckeren warmen Brötchen. Dazu bekam jeder einen Becher mit heißem Wasser sowie Kaffee- und Teebeutel.

Um 7:15 h passierten wir die Wasai Lodge, die laut Oscar auch sehr schön sein soll. Das Wetter wurde zunehmend sonniger. Um 7:40 h kamen wir bei der Lodge „Refugio Amazonas“ an. Hier hatten wir einen kleinen Aufenthalt von einer halben Stunde und mussten das Boot wechseln.

Um 9:25 h erreichten wir endlich die Posada Lodge, unser heutiges Ziel. Nach einem herzlichen „Adios“ an alle anderen, die weiterfuhren nach Puerto Maldonado, kletterten wir den schmalen Weg hoch, der zur Lodge führt. Auch hier wurden wir wieder herzlich begrüßt, und zwar von Carlos, den wir schon von der Refugio Lodge kannten. Es war noch eine Gruppe von ca. 70 Studenten da, die aber um 13:30 h abreisen werden. Überall lagen Schuhe, Rucksäcke, Koffer u.a. herum, ein unglaubliches Chaos... Wir bekamen ein schönes Zimmer, wieder mit eigenem Bad und Toilette. Da auch gerade die Koffer zum Zimmer gebracht wurden, nutzten wir die Gelegenheit, luftigere Klamotten anzuziehen. Im Eingangsgebäude fand ich eine Holzplatte mit einem Plan der verschiedenen Wanderwege, war allerdings nicht maßstabsgetreu und daher ziemlich verwirrend. Um 10:30 h brachen wir auf zu einer Hütte im Dschungel, die direkt vor einer Lehmwand steht. Auf dem Weg dorthin begegnete uns ein Rufous Motmot, ein sehr schöner Vogel.

Nach ca. 10 Min erreichten wir die Hütte. Es war allerdings absolut still dort, so dass wir bald beschlossen, wieder zur Lodge zurückzugehen und es am Nachmittag erneut zu versuchen. Im Souvenir-Shop kaufte Tomoko einige Dinge ein, bevor wir uns ins Zimmer zurückzogen. Nach einer erfrischenden Dusche wusch Tomoko mit der Hand einige schmutzige Klamotten und hängte sie auf die Wäschleine vor unserem wieder nach einer Seite komplett offenen Zimmer. Ich holte Tagebuch schreiben von gestern nach, Tomoko schlief mal kurz ein wenig. Um 13:30 h gingen wir zum Mittagessen. Es war inzwischen sehr heiß geworden. Eine hübsche Eidechse lag in der Sonne.

Auch hier schmeckte das Essen toll. Nach dem Essen machten wir eine kleine Pause, bevor wir um 15:00 h wieder zur Lehmwand gingen, um zu schauen, ob vielleicht Papageien kommen, was hier normalerweise nachmittags der Fall ist. Als wir näher kamen, hörten wir schon einen Schwarm ganz in der Nähe krächzen. In der Hütte war eine Hinweistafel angebracht, auf der sämtliche hier vorkommenden Papageienarten abgebildet waren, Guacamayos, Loros und Pericos.

Wir warteten eine Weile und schauten durch die Öffnungen in der Schutzwand auf die Lehmwand. Es war wahnsinnig heiß, mir lief der Schweiß in Strömen aus allen Poren. Plötzlich ein lautes Geheul ganz in der Nähe. Die Brüllaffen hatten einen Warnruf abgegeben. Die Papageien verstummten augenblicklich. Oscar ging mal kurz ein paar Schritte raus. Nach kurzer Zeit kam er zurück und berichtete, dass er mehrere Adler am Himmel gesehen hatte. Das war also der Grund. Wir hatten vorhin einen Großschnabel-Bussard (Roadside Hawk) gesehen. Nun war es hier absolut still und wir gingen langsam wieder zur Lodge zurück.

Es war kurz nach 16:00 h. Wir beschlossen den Nachmittag ohne weitere Aktivitäten zu verbringen. Wir duschten beide nochmal und legten uns etwas aufs Bett. Ein Angestellter hatte das Moskitonetz schon aufgespannt. Darunter war es wahnsinnig heiß, so dass ich schon wieder anfing zu schwitzen. Als wir so dahin dösten, ertönte plötzlich draußen eine laute Vogelstimme. Tomoko dachte sofort an einen Tukan. Sie lief mit ihrer Kamera nach draußen und tatsächlich saß direkt vor unserem Zimmer ein wunderschöner Weißbrust-Tukan (White-throated Toucan) in einem Baum und fraß die dortigen Palmfrüchte, die er abpickte und dann geschickt mit seinem gewaltigen Schnabel in die Luft warf, wieder auffing und verschluckte. Das war toll anzusehen.


Jetzt gegen 18:00 h wurde es langsam dunkel. Ich ging mit meinem Laptop zur Rezeption, um mal ins Internet zu schauen. Leider bekam ich keine Verbindung. Abendessen gab es um 19:20 h. Nach dem Essen gingen wir gegen 20:00 h wieder früh schlafen, da wir morgen früh um 4:40 h aufstehen müssen.


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