Chuncho Lodge
30.11. 2016


Es regnete die ganze Nacht über. Als der Wecker uns um 5:10 h weckte, ignorierten wir ihn einfach und schliefen weiter. Erst gegen 6:00 h wurden wir allmählich wach. Um 7:00 h gingen wir mit Schirm barfuß durch den Regen zum Restaurant.

Ein erster Kaffee stand schon bereit. Wenig später stand das Frühstück auf dem Tisch. Es gab für jeden 2 Spiegeleier, dazu ein Glas Yoghurt, Maisbrötchen, Butter und Marmelade, sehr lecker. Den Kaffee muss man sich immer selbst zubereiten. Es gibt einen sehr starken Kaffeesud in einer Kanne, von dem man etwas in eine Tasse gießt und dann mit heißem Wasser auffüllt. So kann man die Stärke seines Kaffees ganz gut individuell regulieren. Tomoko unterhielt sich sehr intensiv mit unserem Führer Freddie und zeigte ihm Fotos von unseren heimischen Amazonen in Stuttgart. Er schaute interessiert zu. Währenddessen rauschte der Regen pausenlos weiter. Mal sehen, ob der heute noch mal aufhört… Als es mal etwas weniger wurde mit dem Regen, nahm ich meine Kamera und machte einen kleinen Rundgang übers Gelände und fotografierte einige Pflanzen, deren Farben im Regen besonders kräftig wirken.

Der Fluss führte noch nicht merklich mehr Wasser als gestern vor dem Regen. Einige Goldwäscher bei der Arbeit konnte ich mit dem Fernglas beobachten. Ich ging langsam wieder zurück und fotografierte weiter diverse Sträucher und Pflanzen. Ein Strauch mit besonders großen braunen Früchten fiel mir besonders auf.

Tomoko hatte in der Zwischenzeit ebenfalls ihre Kamera in die Hand genommen und fotografierte auch eifrig, unter anderm einen Weißscheitel-Ameisenwürger (Barred Antshrike), ein Weibchen, und einen Silberschnabeltangare (Silver-beaked Tanager)

Um 13:00 h gab es ein leckeres Mittagessen. Es regnete weiter.

Irgendwann gegen 14:00 h hörte es endlich auf. Auf einem Baum vor dem Restaurant kletterte ein kleines Totenkopfäffchen (Squirrel Monkey) herum.

Wir trafen uns um 14:45 h zu einer kleinen Wanderung durch den nahen patschnassen Urwald. Dazu hatten wir passende Gummistiefel angezogen. Es gab aber nicht allzu viel zu sehen, einige Totenkopfäffchen (Squirrel Monkeys), einen braunen Kapuzineraffen, einen Rufous Motmot, viele Ameisen, darunter auch die unangenehm beißenden „Army Ants“. Manche Pflanzen hatten gewaltige Dornen, man muss wirklich aufpassen, sich nicht irgendwo festzuhalten ohne genau hinzuschauen.

Ich hatte Gott sei Dank ein Stühlchen mitgenommen, so dass ich mich bei den vielen kleinen Pausen bequem hinsetzen konnte. Ein sehr schmales ziemlich großes Insekt saß auf einem Blatt. Plötzlich entdeckten wir mitten auf dem Weg das Gerippe einer Schlange. Was die wohl für ein Schicksal hatte ...? Einige Hinweisschilder tauchten auf, die den Weg zur Lodge anzeigten. Eins zeigte irgendwie nicht so ganz klar die Richtung an ...

Irgendwann kam die Sonne raus und warf ihre Strahlen durch die dichten Baumwipfel, die aber kaum den Boden erreichten. Um 16:45 h waren wir wieder zurück bei der Lodge. Inzwischen war der Himmel ganz klar und im Licht der sich langsam dem Horizont zuneigenden Sonne konnten wir von der Restaurant-Treppe etliche Vögel beobachten.

Beim Hinsetzen griff ich auf eine Treppenstufe und verletzte mich am Finger. Ein kleiner Holzsplitter blieb stecken. Tomoko besorgte eine Pinzette, mit der ich den Splitter entfernen konnte. Solche Kleinigkeiten können in den Tropen durchaus unangenehm werden… Vor dem Abendessen schrieb ich noch etwas Tagebuch. Dann duschte ich zum ersten Mal heute, wurde aber auch höchste Zeit… Unser Zimmer war gemacht und frische Handtücher lagen bereit. Auch das Abendessen um 19:00 h schmeckte wieder sehr gut. Es gab wieder Fisch, sehr gut zubereitet. Freddie eröffnete uns, dass wir morgen früh schon um 4:00 h starten sollten, um nochmal zum Chuncho Clay Lick zu fahren. Tomoko und mir war das zu früh und wir einigten uns auf 4:15 h. Um diese Zeit ist es noch absolut dunkel und wir wollten uns nicht unnötig in Gefahr begeben. In Anbetracht der vielen Untiefen und liegengebliebenen Baumstämme im Fluss ist eine Bootsfahrt im Dunkeln doch ziemlich riskant, auch wenn die Einheimischen den Fluss sehr gut kennen. Früh gingen wir schlafen.


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