Chuncho Lodge - Posada Lodge
02.12. 2016


Um 5:00 h standen wir auf. Es regnete ein wenig. In Ruhe packten wir den Rest unserer Klamotten zusammen und gingen zum Frühstück um 5:30 h. Währenddessen brachten die Angestellten der Lodge unser gesamtes Gepäck runter an den Fluss und lagerten es auf einem dort festgebundenem Boot. Da wir um 6:00 h dort abgeholt werden sollten von einem vor der TRC-Lodge kommenden Boot, gingen wir nach dem Frühstück ebenfalls hinunter zum Fluss. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich von den Angestellten und Freddie unserem Führer, mit dem wir uns gut verstanden hatten. Die angesagte Zeit 6:00 h erschien mir viel zu früh. Ich schätzte mal, dass das Boot, das uns abholen sollte, in Anbetracht der Entfernung und der zahlreichen Untiefen erst um 7:15 h eintreffen wird. Wir warteten also gemütlich. Tatsächlich erschien genau um 7:15 h unser „Rettungsboot“ in der nächsten Kurve des Flusses.

In wenigen Minuten legte es neben uns an, das Gepäck wurde übernommen und wir kletterten an Bord. Unter den Passagieren im Boot entdeckten wir die Managerin der TRC-Lodge, die uns herzlich begrüßte. Dann ging es auch schon los den Rio Tambopata abwärts. Das Wetter wurde zunehmend besser und die Sonne schien. Um 7:50 h kamen wir bei der Refugio-Lodge an. Hier mussten wir das Boot wechseln. Einige Passagiere stiegen hier aus, andere kamen hinzu. Das Gepäck wurde von einem Boot ins andere Boot geworfen, wobei auch die schweren Koffer durch die Luft flogen und geschickt von einem der Angestellten aufgefangen wurden. Als unsere Koffer dran waren, hielten wir kurz den Atem an, es ging aber alles gut und kein Gepäckstück fiel ins Wasser. Am Ufer lag ein kleiner Kaiman bewegungslos in der Sonne.

Wir fuhren weiter Richtung Posada-Lodge. Unterwegs sahen wir mehrmals große Bananenbündel am Ufer liegen, die auf Abtransport warteten. Tatsächlich kam uns auch einmal ein Boot entgegen, das voll mit Bananen beladen war.

Die Anlegestelle der Posada Lodge erreichten wir um kurz vor 9:30 h. Hier stiegen nur wir und eine Frau aus, die sich schon auf der Fahrt als vorübergehende Managerin der Posada-Lodge vorgestellt hatte. Als wir die ersten Stufen am Flussufer hochstiegen, fingen wir sofort an zu schwitzen. Gut, dass unsere Koffer bis aufs Zimmer transportiert wurden. Um 9:50 h erreichten wir die Lodge. Gierig tranken wir zur Begrüßung ein Glas Saft und stießen an auf die wiedergewonnene „Freiheit“. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf zu einem Besuch der Beobachtungshütte am Fluss, in der Hoffnung dort einige Aras sehen zu können. Als wir ankamen und durch die Öffnungen blickten, saß schon ein einzelner Grünflügelara (Red-and-green Macaw) in einem Baum uns gegenüber. Erwartungsvoll ohne ein Geräusch zu machen, ließen wir uns auf der Bank im Hide nieder. Nach und nach kamen weitere Grünflügelaras hinzu, großartig...

Auf einmal flog der ganze Schwarm, es waren ca. 20 Vögel, plötzlich gemeinsam in die Luft, kreiste einmal über uns und verschwand aus unserem Blickfeld. Das dauerte aber nicht allzu lange und nach und nach kamen sie zurück. Jetzt flogen auch viele auf die Lehmwand und fraßen den Lehm.



Ich nahm die ganze Zeit die Szene auf Video auf. Man konnte deutlich sehen, wie die Aras mit ihren gewaltigen Schnäbeln am Lehm kratzten, ein unglaubliches Schauspiel. Wir blieben bis kurz nach 12:00 h , als gerade mal wieder eine Pause eintrat. Jetzt war eine erste Dusche angesagt, gefolgt von einem kurzen Ausruhen in der Hängematte.

Danach gab es Mittagessen. Außer uns war noch eine Gruppe von 6 anderen Gästen mit ihren Führern anwesend. Das Essen schmeckte wieder großartig.

Kurz nach 14:00 h gingen wir für ein knappes Stündchen aufs Zimmer und ruhten uns etwas aus. Um 15:00 h nahmen wir dann unsere Rucksäcke und wollten eine kleine Wanderung machen. In der Nähe unseres Zimmers tauchte plötzlich am Waldrand ein Agouti auf. Tomoko machte einige Fotos. Bei der Rezeption angekommen sprang eine Gruppe brauner Braunrücken-Tamarins, kleine affenähnliche Tiere, durch das dichte Laub der Bäume. Tomoko bemerkte, dass sie leider keine Speicherkarte in der Kamera hatte, und verpasste leider die schnell im Dickicht verschwindenden Tiere. Somit hatte die Kamera auch eben keine Fotos von dem Agouti gespeichert, ärgerlich, aber kann passieren… Als wir aufbrachen, fing es leicht an zu tröpfeln. Da der Regen stärker wurde, gingen wir kurz zurück, zogen unsere Regenponchos an und gut geschützt gingen wir wieder los Richtung andere Lehmwand. Da es aber weiter regnete, waren dort keine Vögel zu sehen. Da im Hide etliche Moskitos angriffslustig auf uns warteten, gingen wir wieder zurück, wählten aber einen anderen Weg. Zwei dunkle Schatten kreuzten den Weg und verschwanden schnell im dichten Unterholz, Es waren 2 Tinamous, Huhn ähnliche Tiere. Etwas später sahen wir nochmals ein Agouti. Auch interessante Insekten und Blüten konnten wir entdecken, wenn auch nicht so viel wie mit einem Führer...

Der Trail zog sich in die Länge. Irgendwann waren wir nicht mehr sicher, ob wir richtig waren. Als dann noch ein umgestürzter Baum den Weg versperrte und wir nicht durchs dichte Unterholz ohne Führer uns durchkämpfen wollten, beschlossen wir zurückzugehen. Es regnete nicht mehr und unter dem Poncho schwitzte ich fürchterlich, so dass ich ihn irgendwann auszog. Kurz bevor wir gegen 16:30 h die Lodge erreichten, sahen wir noch einen Baumläufer. Bei der Lodge angekommen trafen wir auf einen Führer namens Paul, den wir noch von der Refugio Lodge kannten. Mit ihm und seiner gerade neu angekommenen kleinen Gruppe (2 Personen) wollen wir morgen zusammen zum See "Tres Chimbadas"fahren. Oscar war ja noch nicht da und es war nicht ganz klar, wann er zu uns stoßen würde. Auf dem Weg zum Zimmer hörten wir einen Tukan ganz in der Nähe rufen. Etwas später hatte Tomoko ihn hoch auf einem Baum sitzend entdeckt. Auch ein Spix'x Guan saß in der Nähe.

Ich schrieb mal Tagebuch, während Tomoko den Souvenir-Shop aufsuchte und einige hübsche kleine Aras mit Magneten entdeckte, die sie gleich kaufte. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir gemütlich im bequemen komfortablen Zimmer. Beim Abendessen saßen wir zusammen mit Führer Paul und seiner Zweiergruppe, einem sympathischen englischen Ehepaar. Den Platz von Oscar hatte unser Krächzi eingenommen. Die Gruppe, die heute Mittag noch da war, war inzwischen abgereist, es war also ziemlich leer in dem großen Restaurant. Beim wie immer sehr leckeren Essen fiel plötzlich ein Frosch (Treefrog) aus dem Dachstuhl mitten auf die Holzplanken. Offensichtlich hatte er sich dabei nicht verletzt, da er nach einiger Zeit davon hüpfte.

Wieder gingen wir früh schlafen.


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