Posada Lodge
04.12. 2016


Um kurz nach 5:00 h wurden wir wach. Schnell zogen wir uns an und wanderten ohne Führer zum nahen Hide. Als wir dort ankamen, war schon viel los. Zahlreiche Papageien aller Arten schwirrten schon laut krächzend in der Luft, ein faszinierendes Schauspiel. Auch zwei Aras (Grünflügelara) waren darunter. Immer wieder flogen die Papageien auch die Lehmwände an und fraßen dort die lehmige Erde. Dann plötzlich flog der ganze Schwarm , weit mehr als hundert Vögel, krächzend in die Luft, was im Schein der gerade uns gegenüber aufgehenden Sonne für tolle Gegenlicht Effekte sorgte.


Tomoko fotografierte wieder unermüdlich. Das ganze wiederholte sich mehrmals. Erst gegen 6:25 h ließ die Aktivität der Papageien nach und nur einige wenige blieben vereinzelt zurück. Wir verspürten langsam Hunger und da wir um 7:00 h Frühstück bekommen sollten, gingen wir langsam zurück. Beim Frühstück saßen wir ganz allein in der großen Halle und genossen die große Freiheit.

Das Wetter war wieder toll. Die Sonne brannte vom wolkenlosen blauen Himmel. Nach dem Frühstück blieben wir etwas im Zimmer, ich schrieb weiter Tagebuch (diesmal ohne Moskito-Belästigung) und Tomoko wusch einige Klamotten. Um 9:30 h gingen wir nochmal zur gleichen Stelle wie heute morgen, immer noch führerlos. Eine hübsche Eidechse blinzelte im Sonnenlicht. In der Hütte warteten wir eine halbe Stunde ohne dass sich viel tat. Wir wollten uns langsam wieder auf den Rückweg machen, entschlossen uns aber dann doch noch etwas zu bleiben. Das sollte sich lohnen. Zunächst entdeckte Tomoko hinter dem Hide einen Broad-billed Motmot bewegungslos auf einem Ast sitzend. Dieser unterscheidet sich etwas vom Rufous Motmot, den wir schon mehrfach gesehen hatten. Obwohl sich zunächst weiterhin wenig tat, blieben wir geduldig in der Hütte sitzen und warteten.

Immer wieder flogen mal einzelne Aras alleine oder in kleinen Gruppen heran, blieben aber meistens hoch über unseren Köpfen in den Bäumen sitzen, wo wir sie nicht sehen konnten. Erst gegen 12:00 h, ich war inzwischen etwas müde geworden, wurden wir plötzlich hellwach. Der erste Ara flog auf die Lehmwand. Weitere folgten ihm. So nach und nach stieg ihre Anzahl. Ich zählte 28 Vögel, die laut krächzend immer wieder hin und her flogen und dann wieder die Lehmwand ansteuerten. Mit dem Fernglas konnte man deutlich sehen, wie sie den Lehm an der Wand fraßen.



Um 12:35 h gingen wir zurück. Inzwischen regnete es, so dass wir Regenjacke und Regenponcho anzogen. Nach 10 Min waren wir zurück bei der Lodge, duschten nochmal und gingen zum Mittagessen. Wir waren ganz allein in dem großen Restaurant. Unser Essen war wieder toll. Plötzlich erschien Oscar. Die Begrüßung war sehr herzlich und wir verabredeten uns gleich für 15:00 h zu einer Wanderung. Als wir das Restaurant verlassen wollten, prasselte der Regen sehr heftig vom Himmel. Oscar besorgte uns zwei Schirme, so dass wir unser Zimmer einigermaßen trocken erreichten.

Wir waren erschöpft und schliefen beide etwas. Kurz vor 15:00 h wurden wir wach. Es regnete immer noch leicht, so dass wir die geplante Wanderung absagten. Stattdessen verabredeten wir uns für 18:00 h zu einem kleinen Rundgang im Dunkeln vor dem Abendessen, wobei Oscar uns an einem Teich einige Frösche zeigen wollte. Zurück im Zimmer schrieb ich weiter Tagebuch, Tomoko sortierte ihre Fotos. Da es noch nicht richtig dunkel war, verschoben wir unsere kleine Nachtwanderung um eine Viertelstunde. Als erstes sahen wir zwei giftgrüne Grashopper, Weibchen von zwei verschiedenen Arten. Eine ziemlich große fette Raupe saß auf einem Baumstamm, kurz darauf eine hübsche rote Libelle.

Oscar ging behutsam voran und erklärte uns alles in seiner ruhigen überzeugenden Art. Wir erreichten einen kleinen Tümpel mitten im Dschungel und wateten mit unseren Gummistiefeln am Rand herum. Dabei fand Oscar zahlreiche kleine Frösche (Tree frogs, Brown Leaf Frog), die teilweise unglaublich versteckt auf den Zweigen knapp über dem Boden saßen. Auf einem Zweig saß ganz zusammengerollt ein kleines schlafendes Vögelchen, ein Antshrike, der von zahlreichen Moskitos geplagt wurde. Weiter sahen wir einen Laughing Tree Frog, den Oscar erst genauer bestimmen konnte, als er auf Tomokos vergrößertem Foto das Auge erkannte.


Als wir fast am Ende unseres kleinen Rundgangs waren, entdeckte Oscar eine über einen Meter lange dünne Schlange (Blunt-headed Tree Snake) im Gebüsch, die sich langsam von Ast zu Ast schlängelte. Das war faszinierend mit anzusehen, wie das Tier völlig geräuschlos durch die Blätter und Zweige kroch auf der Jagd nach Fröschen.

Es war inzwischen Zeit fürs Abendessen. Schnell duschten wir nochmal und gingen ins Restaurant. Hier saßen wir mit einem Paar (Mutter und Tochter) aus England, deren Führer César und Oscar zusammen. Es war eine nette Runde und wir sprachen viel über unsere Erlebnisse. Ich teilte mir mit Oscar eine große Flasche Bier. Gegen 20:30 h gingen wir schlafen.


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