Santa Elena / Monteverde - Jaco 120 km
10.05. 2014


Um 5:45 h wachten wir auf. Da wir heute um 12:00 h auschecken müssen, packten wir schon mal unsere Koffer, bevor wir ein letztes Mal zur Monteverde Cloudforest Reserve fuhren. Bei der Bäckerei kauften wir uns wieder einige süße Gebäckstücke. Um 7:40 h kamen wir am Eingang an. Der Parkplatzwächter begrüßte uns freudig wie alte Bekannte. Bevor wir den Park betraten, frühstückten wir erst mal. Das Wetter war neblig. Es waren heute deutlich weniger Leute unterwegs als gestern. Nachdem die meisten schon auf den diversen Trails unterwegs waren, suchten wir unseren bewährten Platz auf in der Nähe des Quetzal-Nests. Wir mussten nicht allzu lange warten, da erschien er wieder, dieser prächtige Vogel. Gegen 9:00 h wurde es noch ruhiger auf dem Trail. Diesmal kam der Quetzal uns sogar so nahe, dass die Fotos heute qualitativ noch besser wurden als gestern. Ich konnte auch einige Video-Sequenzen drehen. Das war schon unglaublich, diesen wunderschönen Vogel so oft und nah beobachten zu können. Einen kleinen Ausschnitt kann man hier sehen.

Einmal kam auch wieder der Coati, von einem Ranger „Carlos“ genannt, ganz nah vorbei, ständig mit seiner Nase im Erdreich schnüffelnd. Inzwischen war auch die Sonne durch den Nebel durchgekommen, was noch ein wesentlich farbigeres Bild des Dschungels erzeugte. Dabei leuchteten auch die zahlreichen verschiedenen Insekten und Schmetterlinge in prächtigen Farben.

Gegen 10:00 h gingen wir zurück. Wir wollten noch einen Blick auf die Kolibris werfen, als wir aber die wenigen Schritte hinüber gemacht hatten, bewölkte sich der Himmel plötzlich schnell und es fing an zu regnen. Da hatten wir ja unglaubliches Glück gehabt mit dem Wetter in den letzten Tagen. Bei den Kolibris war heute auch nicht viel los. Wegen des Regens beobachteten wir sie unter einem Dach stehend. Ein sehr nettes Paar aus Neuseeland war ebenfalls zugegen. Da wir uns mit dem Gedanken tragen, eventuell auch mal nach Neuseeland zu reisen, erhielten wir viele wertvolle Tipps. Die beiden sind auf einer 3-monatigen Reise, die sie anschließend an Costa Rica auch nach Europa, speziell auch Deutschland, führen wird. Kurz vor 11:00 h fuhren wir zu unserem Ferienhaus zurück, duschten noch einmal und luden unser Gepäck ins Auto. Nach einem herzlichen Abschied bei der Rezeption fuhren wir zuerst zu einer Tankstelle und tankten das Auto wieder voll. Dann zog ich noch einige Dollars aus einem Geldautomaten und los ging es auf die 120 km lange Strecke Richtung Jaco am Pazifik. Der Nebel war inzwischen wieder sehr dicht geworden, so dass man kaum die Straße sehen konnte. Der Regen ließ aber langsam nach.

Die Straße Richtung Puntarenas ist genauso holprig wie die andere Strecke über Tilarán, auf der wir hergekommen waren. Nach einigen Kilometern kamen wir aus dem dichten Nebel heraus. Vor uns lag ein tolles Bergpanorama mit Blick bis zum Pazifik.

Nach einer Stunde Fahrt über die sehr rumpelige Strecke erreichten wir endlich wieder eine asphaltierte Straße. Auf der ging es nun zügig voran. Nach einer weiteren Stunde überquerten wir den Rio Tarcoles. Von der Brücke konnten wir die gewaltigen Krokodile sehen, die hier träge am Ufer dahin dösen. Tomoko machte von der Brücke aus dem Auto ein paar Fotos. Früher wurden hier immer wieder Autos aufgebrochen, wenn Touristen das Auto vor der Brücke einfach vollgepackt stehen ließen und zu Fuß auf die Brücke gingen. Das scheint sich inzwischen verbessert zu haben, da ein ständiger Polizeiposten die Brücke bewacht.

Bei der Weiterfahrt fing es plötzlich an heftig zu regnen, wahre tropische Sturzbäche ergossen sich vom Himmel. Ich konnte beim Fahren kaum etwas sehen, so dicht waren die Wassermassen. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir nach insgesamt gut 2 1/2 - stündiger Fahrt Jaco, wo wir 2 Nächte bleiben wollen. Nach etwas Suchen fanden wir unser Hotel „Mar de Luz“ etwas abseits in einer Seitenstraße. Der Ort selbst wirkt sehr touristisch und unschön. Wir bleiben hier nur, um morgen den 20 km entfernt liegenden Carara NP zu besuchen. Unser Zimmer war im Verhältnis zum luxuriösen Ferienhaus in Monteverde sehr klein, aber gemütlich. Die schwarzen Steinwände wirkten originell. Eine kleine Kochecke mit Kühlschrank war ebenfalls vorhanden. Als wir aus dem Auto stiegen, bemerkten wir schnell den gewaltigen Klimaunterschied zu den Bergen. Hier auf Meereshöhe war es tropisch heiß und feucht. Gut, dass das Zimmer über eine Klimaanlage verfügt. Da wir Hunger verspürten, machten wir uns auf zu einem kleinen Spaziergang in den Ort. Wir nahmen Poncho und Regenjacke mit und das war auch bitter nötig, denn kaum hatten wir das Zimmer verlassen, da stürzte ein nicht enden wollender tropischer Regen auf uns ein. Wir waren trotz Poncho nach wenigen Minuten patschnass bis über die Knie. Wir fanden ein kleines Restaurant, das lokale Speisen anbot. Wir aßen beide eine Quesadilla, Tomoko vegetarisch, ich mit Hähnchenfleisch. Beides schmeckte toll, auch ein Bier dazu fehlte nicht. Es regnete unaufhörlich weiter.

Wir aßen in Ruhe weiter und freuten uns, dass wir heute morgen so tolle Beobachtungen machen konnten. Irgendwann beschlossen wir trotz heftigen Regens zum Hotel zurückzugehen. Im Zimmer angekommen stellten wir fest, dass das Dach undicht war. Ich stellte eine kleine Plastikwanne an die Stelle, wo es tropfte. Beide nutzten wir die Zeit und schlossen unsere Netbooks ans Stromnetz an. Der Regen trommelte weiter aufs Dach. Die Internetverbindung hier war gut. Ich schrieb Tagebuch, während Tomoko ihre gemachten Fotos von heute morgen sortierte. Dabei hörte ich ein über das andere Mal den freudigen Ausruf „hübsch !!!“. Nun, die Bilder waren wirklich großartig. Irgendwann schrieb ich unserem für morgen früh geplanten Führer Mauricio Vasquez eine Email, mit der Bitte doch die Führung etwas später zu beginnen, da man erst ab 7:30 h Frühstück im Hotel bekommt. Er antwortete prompt, dass dies kein Problem sei. Kurze Zeit später klingelte das Telefon in unserem Zimmer. Es war Mauricio, der an der Rezeption des Hotels stand und uns kennenlernen wollte. Wir gingen beide hinaus und wurden von ihm in bestem Deutsch begrüßt. Er hatte einige Jahre in Hamburg studiert, daher seine hervorragenden Deutsch-Kenntnisse. Wir verabredeten uns für morgen früh um 8:00 h bei uns im Hotel, um dann gemeinsam zum Carara Nationalpark zu fahren. Zurück im Zimmer surften wir noch etwas im gut funktionierenden Internet.

Der Regen prasselte unaufhörlich weiter auf das Holzdach unseres Zimmers. Gegen 21:00 h wurden wir so müde, dass wir uns ins Bett legten. Leider war die Musik von einer Open Air Veranstaltung in der Nähe ziemlich laut, so dass wir Mühe hatten einzuschlafen. Irgendwann schliefen wir aber doch...


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