Heute endlich der Start zu unserer 3½ - wöchigen Reise über Singapur nach Malaysia. Der Abflug von Stuttgart nach Amsterdam mit dem KLM-Cityhopper erfolgte pünktlich um 17:35 h. Nach ca. 1h 20' landeten wir. Beim Einsteigen in den Flughafenbus kam mir mein Rucksack so merkwürdig leicht vor. Beim hastigen Öffnen erschrak ich dann sehr, ich Dummkopf hatte bei der Sicherheitskontrolle in Stuttgart doch tatsächlich vergessen, mein Notebook wieder einzupacken!! So was blödes... Ich rief sofort das Fundbüro am Stuttgarter Flughafen an, aber da war noch nichts abgegeben worden. Na ja, da kann man jetzt erstmal nichts machen. Wir wechselten zum Gate nach Singapur, wo dann pünktlich um 21:10 h die Boeing 777 startete. Der 12½- stündige Flug verlief reibungslos. Tomoko schlief viel, während ich wie immer Mühe hatte, irgendwann einmal für eine Stunde zu schlafen. Pünktlich um 16:30 h Ortszeit ( inzwischen war 7.März) landeten wir auf dem CHANGI-AIRPORT in Singapur. Die Einreise ging ziemlich zügig voran. Dann nahmen wir ein Taxi, das uns in ca. 20' zum Changi-Village-Hotel brachte, ein sehr schön am Meer in ruhiger Lage befindliches Hotel. Wir haben dieses Hotel bei unserem Zwischenstopp nach Australien letztes Jahr gesehen und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Hotel ist sauber, die Zimmer geräumig, das Personal äußerst freundlich und hilfsbereit. Wir hatten bei agoda.de im Internet gebucht für rund 55 € pro Nacht ohne Frühstück. Es gibt Internetzugang im Zimmer (LAN-Kabel vorhanden), allerdings nicht kostenlos. Für uns wichtig war die Lage nahe der Fähre zur Insel Pulau Ubin, die wir am nächsten Tag besuchen wollten. Nachdem wir unser Zimmer für die nächsten 3 Nächte bezogen hatten, verspürten wir Hunger. |
Ganz in der Nähe des Hotels gibt es zahlreiche kleine Restaurants, die fast alle gut besucht waren. Wir wählten ein kleines chinesisches Open-Air-Restaurant. Hier bestellte Tomoko eine große dicke Krabbe in Pfeffersoße. Weiter gab es noch gebratenes Gemüse, einen gedämpften Fisch und natürlich Reis, alles sehr, sehr gut schmeckend, dazu ein kühles Tiger-Bier. Wir gingen danach noch ein wenig spazieren in der lauen Tropenluft und ließen die vielen fremdartigen Eindrücke auf uns wirken. Wir beide lieben dieses tropische Klima. Da ich etwas Schlaf nachholen musste, gingen wir dann aufs Zimmer und träumten erwartungsvoll von den vor uns liegenden Tagen... |
Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel gingen wir die paar Schritte hinüber zur Fähre, die uns zur Insel Pulau Ubin bringen sollte. |
Pulau Ubin ist eine kleine Insel zwischen Singapur und Malaysia. Sie gehört zu Singapur, ist aber von tropischem Regenwald bedeckt und somit landschaftlich sehr reizvoll. Bei der Ankunft erwartete uns ein kleines Dorf, das hauptsächlich aus Fahrradvermietungen zu bestehen schien. Da heute Sonntag ist, waren ziemlich viele Leute unterwegs, hauptsächlich Einwohner aus Singapur, die das schöne Wetter für einen Ausflug nutzten. Wir mieteten uns 2 Fahrräder und fuhren in östliche Richtung los, bis wir nach ungefähr 5 km das östliche Ende der Insel erreichten. Hier wanderten wir auf einem Rundweg durch die Mangroven. Mindestens 10 Hähne der hier vorkommenden Art „Bankivahuhn“ , ein wilder Vorfahre unseres heutigen Haushuhns, flogen über uns hinweg. Diese Tiere leben im Dschungel seit ca. 4000 Jahren. Des weiteren sahen wir noch folgende Vögel: Rötelspecht, Grünrücken-Nektarvogel, Halsbandliest, Dajaldrossel, Purpurkehl-Nektarvogel, Schwarzbauchnonne. |
Gegen Mittag wurde es sehr heiß. Die Sonne stand fast senkrecht über uns und der Jetlag machte sich bei uns langsam bemerkbar. Also fuhren wir wieder zurück, bestiegen ein Boot nach Singapur und erholten uns etwas im Hotel. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns dann auf den Weg ins Zentrum von Singapur, um nach einem Ersatz für mein Notebook zu suchen. Der Bus Nr.2 war an der Endhaltestelle schon brechend voll, so dass wir stehen mussten. Als der Bus nach etwa 20’ an einer U-Bahn-Station hielt, stiegen wir schnell aus und wechselten zur U-Bahn. Die brachte uns dann zügig in die Innenstadt. An der Orchard Road, einer der Hauptgeschäftsstraßen Singapurs, stiegen wir aus. Da die Geschäfte sonntags geöffnet sind, herrschte hier ein fast schon chaotisches Gedränge. Wir erreichten sehr bald das „Lucky Plaza“, ein großes Einkaufszentrum, wo wir einen Computerladen fanden. Wir schauten uns einige der neuen kleinen Netbooks an, wurden dabei von einem Chinesen wortreich bequatscht. Da ich keinerlei Infos hatte, andererseits aber dringend Ersatz für mein in Stuttgart vergessenes Notebook suchte, ließen wir uns auf das gemachte Angebot ein. Der Verkäufer bot uns an, den Arbeitsspeicher von 1GB auf 2GB zu erhöhen und eine Maus sowie eine Ledertasche dazuzulegen. Dazu legte er noch das F-Secure Internet Security Paket, alles zusammen für 1.050,- S$ (rund 525,- €). Wir nahmen das Angebot an. Wie sich später herausstellen sollte, war das ein großer Fehler. 3 Wochen später bei unserer Rückkehr nach Singapur stellten wir fest, dass dieses ACER Aspire one Netbook bei seriösen Händlern 580 – 630S$ kostete (mit Maus und Tasche). Die gekaufte Security-Software wäre auch nicht nötig gewesen, da, was ich nicht bemerkt hatte, ein Virenschutz von McAfee installiert war, den der Verkäufer, während er den Arbeitsspeicher erweiterte, einfach deinstallierte. Wie wir später im Internet lesen konnten, wird allgemein vor Käufen und Betrügereien im „Lucky Plaza“ gewarnt, was ich hiermit auch entschieden bekräftige. Viel seriöser und günstiger ist z.B. die FUNAN IT MALL, ein riesiges Kaufhaus mit zahlreichen Elektronikläden, die ihre Preise ausgezeichnet haben, so dass man gut vergleichen kann. Na ja, es war ein Notfall und durch Schaden wird man klug. Wir fuhren dann mit dem Taxi nach „Little India“, einem Viertel, das fast ausschließlich von Indern bewohnt wird. Hier fanden wir ein einfaches indisches Restaurant, wo das Essen hervorragend schmeckte. Auf den Straßen drängten sich Tausende Inder, alles Männer. Wie uns der Taxifahrer erzählte, treffen sich hier jeden Sonntag indische Männer, die mit Bussen und Lastwagen herangekarrt werden. Die meisten stehen oder sitzen in Gruppen herum, trinken, essen, quatschen usw… Die Abfälle bleiben meistens liegen, so dass böse Zungen von „Litter India“ anstatt von „Little India“ sprechen. |
Nach dem Essen nahmen wir wieder ein Taxi und fuhren zum Hotel zurück. Ich probierte sofort unser neues Netbook aus. Es funktionierte tadellos. Dass wir einen viel zu hohen Preis dafür gezahlt hatten, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht….. |
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder nach Pulau Ubin. Diesmal wollten wir dort mit dem Fahrrad in Richtung Westen fahren. Kaum hatten wir das kleine Dorf auf der Insel hinter uns gelassen, konnten wir auf einem Baum einen Orienthornvogel (Oriental Pied Hornbill) entdecken. Nach ca. 1km kamen wir an einen kleinen See, wo viele Reiher in den Bäumen saßen. Leider war das Wetter sehr bedeckt und nach einer Stunde kam auch der erste Regen. |
Wir suchten Schutz in einer kleinen Hütte am Wegesrand und warteten erst mal einige Zeit.Doch es regnete kräftig weiter. Nach einiger Wartezeit wurden wir ungeduldig. Da es keine Anzeichen auf Besserung gab, packten wir unsere Regenschirme aus und fuhren zurück zur Bootsanlegestelle . Es gab nicht genug Leute für eine Rückfahrt. Die Kapitäne warten immer, bis ein Boot mit 12 Personen voll ist. Da wir nur 5 waren, beschlossen wir, den Gesamtfahrpreis von 30 S$ für ein Boot gemeinsam aufzubringen. Also zahlte jeder 6S$ anstatt 2,50 S$, und wir konnten endlich losfahren. Leider vergaß ich meinen schönen Entenschirm bei der Abfahrt. In Singapur angekommen, aßen wir in einem kleinen chinesischen Restaurant. Am Abend experimentierte ich viel mit unserem neuen Netbook und surfte im Internet. Morgen soll es dann nach Malaysia gehen, wir sind gespannt….. |
(Hirtenmaina (Common Myna), Schwarznackenpirol (Black-naped Oriole), Rotschwanzwürger (Brown Shrike), u.a.) , tropische Pflanzen, sowie überhaupt das Leben auf den Straßen beobachten. Es war höllisch heiß und beim Anstieg auf den Hügel mit der St.Pauls-Kirche hatte ich einige Konditionsprobleme. Da wir nicht genug Wasser hatten, gingen wir wieder nach unten in eine nahegelegene Shopping-Mall (klimatisiert) und kauften welches. |
Wir spazierten noch ein wenig und kamen dann zum Abendessen in die Mall zurück. In einem kleinen Restaurant aßen wir Mapo-Tofu, ein thailändisches Reisgericht und eine Nudelsuppe. Ich war begeistert, während Tomoko meinte, dies sei eine ganz normale Kaufhausqualität, na ja….. Wir gingen dann zum Hotel zurück, beobachteten noch ganze Schwärme von weißen Kuhreihern (Cattle Egret), die zu ihren Schlafplätzen in ein nahegelegenes Mangrovenwäldchen flogen. Trotz bedrohlich wirkender schwarzer Wolken blieb das erwartete Gewitter aus. Es regnete nur ein paar Tropfen. Nachts wachte ich mal kurz auf, da ich den Lärm einer nahegelegen Disco hörte, doch Gott sei Dank hörte dieser Lärm bald darauf auf…. |
Na ja, dann ging es endlich los. Erst an der Krokodilfarm vorbei, die Tomoko schon einmal vor 15 Jahren besucht hatte. Jetzt nach so langer Zeit sieht alles verändert aus, überall neue Gebäude, Straßen usw. … |
Der Park selbst ist eigentlich ein wilder Urwald, der langsam in Mangrovendickicht übergeht. Ein ca. 3,5km langer Trail führt durch das Gelände. Wir wurden gleich von einem Schwarm Moskitos begrüßt. Mehrere Langschwanzmakaken kletterten durch die Bäume und beäugten uns neugierig. Wir wanderten ca. 3 Stunden durch die Landschaft. Viele Vögel waren zu sehen, ein paar Eichhörnchen sowie ein riesiger Waran (ca. 2m lang). Je weiter wir Richtung Meer vorankamen, desto sumpfiger wurde das Gelände. |
Wir konnten kleine hellblaue Krebse sowie Schlammspringer beobachten. Nach ca. 2 Stunden machte sich bei mir die enorme Hitze (über 30°) sowie die hohe Luftfeuchtigkeit bemerkbar. Unsere Wasservorräte schrumpften schneller als uns lieb war. Mit den letzten Tropfen erreichten wir schließlich ziemlich erschöpft unseren Ausgangspunkt. |
Schnell zum Supermarkt, Wasser und Bier kaufen. Vorher aß Tomoko noch ein leckeres Süppchen, und wir tranken beide einen eiskalten Saft (Mango und Kokosnuss), für mich schon fast zu kalt. Angesichts des herrlichen Wetters verbrachten wir den Nachmittag am Swimmingpool des Hotels. Kein Mensch weit und breit zu sehen, nur ein paar Affen näherten sich neugierig. Also alles sicher im Rucksack verpacken, man weiß ja nie, was die so im Schilde führen…. Wir konnten am Pool noch einen prächtigen Blauschwanzspint, eine Bienenfresserart (Blue-tailed Bee-eater), fotografieren. Nach dem Schwimmen duschten wir, zu Tomokos Verdruss gab es kein warmes Wasser. Zähneklappernd ertrug sie die Prozedur. Zum Abendessen fuhren wir in ein nahe gelegenes Dorf und fanden ein chinesisches Open-Air-Restaurant. Es gab keine Speisekarte, Tomoko konnte aber einige chinesische Schriftzeichen entziffern. So bestellte sie Fisch, Shrimps, Gemüse, Reis und Bier beim Sohn der Familie, der dann seine ältere Schwester zu Hilfe rief. Das Essen war großartig, viel Knoblauch, alles zusammen mit großen Bier 80 Ringgit (ca. 17€). |
Im Hotel haben wir noch im Internet unser nächstes Ziel, Kuala Gula, erforscht, danach ins Bett. Von den Ameisen des Vortags war nichts mehr zu sehen.... |